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Ismn Atid 60 Mg Retard

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Fachinformation

ISMN Atid 60 mg retard


1. Bezeichnung des Arzneimittels


ISMN Atid 60 mg retard


2. Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung


Wirkstoff: Isosorbidmononitrat


1 Retardtablette ISMN Atid 60 mg retard enthält 60 mg Isosorbidmononitrat.


Sonstige Bestandteile:

Lactose-Monohydrat, Sucrose


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Retardtabletten


ISMN Atid 60 mg retard sind ovale, beiderseits gewölbte, gelbliche Retardta­bletten mit beidseitiger Bruchkerbe und einseitiger Prägung “DX 31”.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina pectoris.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung

Es wird einmal 1 Retardtablette ISMN Atid 60 mg retard (entsprechend 60 mg Isosor­bidmononitrat) pro Tag eingenommen.

Die Behandlung sollte mit niedriger Dosie­rung begonnen und langsam bis zur erfor­derlichen Höhe gesteigert werden.


Die Retardtabletten sind unzerkaut mit aus­reichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) einzunehmen.


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.


4.3 Gegenanzeigen

Isosorbidmononitrat darf nicht eingenom­men werden bei

  • Überempfindlichkeit gegenüber Isosor­bidmononitrat, anderen Nitratverbindun­gen oder einem der sonstigen Bestand­teile

  • akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)

  • kardiogenem Schock, sofern nicht durch intraaortale Gegenpulsation oder positiv inotrope Pharmaka ein ausrei­chend hoher linksventrikulärer, enddias­tolischer Druck gewährleistet ist

  • ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg)

  • gleichzeitiger Einnahme von Phospho­diesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil, weil es in diesem Fall zu einem erheb­lichen blutdrucksenkenden Effekt kom­men kann.

  • schwerer Hypovolämie

schwerer Anämie.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei

  • hypertropher obstruktiver Kardiomyopa­thie, konstriktiver Perikarditis und Peri­kardtamponade

  • niedrigen Füllungsdrücken z. B. bei aku­tem Herzinfarkt, eingeschränkter Funk­tion der linken Herzkammer (Linksherz­insuffizienz). Eine Blutdrucksenkung un­ter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden

  • Aorten- und/oder Mitralstenose

  • Neigung zu orthostatischen Kreislaufre­gulationsstörungen

  • Erkrankungen, die mit einem erhöhten intrakraniellen Druck einhergehen (bis­her wurde nur bei hoch dosierter i.v. Gabe von Glyceroltrinitrat eine weitere Drucksteigerung beobachtet)

Isosorbidmononitrat ist nicht geeignet zur Behandlung des akuten Angina pectoris-Anfalls.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Insoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorbtion, der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten ISMN Atid 60 mg retard nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen dieses Arz­neimittels müssen beachtet werden

Die gleichzeitige Einnahme von anderen Va­sodilatatoren, Antihypertensiva (z. B. Beta-Rezeptorenblockern, Diuretika, Kalziuman­tagonisten, ACE-Hemmer), Neuroleptika oder trizyklischen Antidepressiva, Sapropterin und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Isosorbidmononitrat verstärken.

Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hem­mern, z. B. Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil (siehe Abschnitt 4.3).

Isosorbidmononitrat kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin zum An­stieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung ver­stärken.


Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft sollte aus Gründen besonderer Vorsicht ISMN Atid 60 mg retard nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausrei­chenden Erfahrungen vorliegen. Tierexperi­mentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe Abschnitt 5.3).


In der Stillzeit sollte aus Gründen besonde­rer Vorsicht ISMN Atid 60 mg retard nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes einge­nommen werden, da über die Anwendung bei Stillenden keine ausreichenden Erfah­rungen vorliegen und nicht bekannt ist, ob ISMN Atid 60 mg retard in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von ISMN Atid 60 mg retard in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkun­gen zu achten.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestim­mungsgemäßem Gebrauch das Reaktions­vermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Stra­ßenverkehr oder zum Bedienen von Maschi­nen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.


Dies gilt in verstärktem Maße bei Behand­lungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparate­wechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu­grunde gelegt:


Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1000 bis < 1/100

Selten: ≥ 1/10000 bis < 1/1000

Sehr selten: < 1/10000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen"), die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklin­gen

Häufig: Benommenheit, Schwindel (einschließlich Schwindel bei Lagewechsel), Schläfrigkeit


Herzerkrankungen

Häufig:(reflektorische) Tachykardie

Gelegentlich: -Starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Angina pectoris Symptomatik

-


Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypotension und/oder orthostatische Hypotension

Gelegentlich: Kreislaufkollaps (ggf. zusam-men mit bradykarden Herzrhythmus-störungen und Synkopen)


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen

Sehr selten: Sodbrennen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Flüchtige Hautrötungen (Flush), allergische Hautreaktionen

Sehr selten: Exfoliative Dermatitis.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schwächegefühl


Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftre­ten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden wer­den.


Hinweis:

Über schwerwiegende Hypotonie, einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Ruhelosigkeit, Blässe und starkem Schwitzen wurde bei der Behandlung mit organischen Nitraten berichtet.


Bei der Gabe von Isosorbidmononitrat kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in hypoventilierte Alveolarge­biete, eine vorübergehende Hypoxämie auf­treten und bei Patienten mit koronarer Herz­krankheit eine myokardiale Hypoxie auslö­sen.


Erhöhung der Dosis und/oder Veränderung des Einnahmeintervalls kann zu Wirkungs­abschwächung oder Wirkungsverlust führen.


4.9 Überdosierung

a) Symptome einer Überdosierung:

Blutdruckabfall mit orthostatischen Re­gulationsstörungen, reflektorische Ta­chykardie und Kopfschmerzen. Schwä­chegefühl, Schwindel, Benommenheit, Flush, Übelkeit, Erbrechen und Durch­fall können auftreten.

Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Kör­pergewicht) ist infolge des beim ISMN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Met­hämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu rechnen.

Bei sehr hohen Dosen kann es zur Er­höhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.

Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemes­sen, deren klinische Relevanz umstrit­ten ist.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosie­rung:

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.

Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur Kreislauftherapie Dobutamin infundiert werden.

Die Gabe von Epinephrin und ver­wandter Substanzen ist kontraindiziert.


Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobinämie folgende Antidote an:

1. Vitamin C:

1 g p.o. oder als Natriumsalz i.v.

2. Methylenblau:

bis zu 50 ml einer 1 %igen Methylenblaulösung i.v.

3. Toluidinblau:

initial 2 - 4 mg/kg Körpergewicht streng intravenös; falls erforderlich, mehrfache Wiederholung in einstün­digem Abstand mit 2 mg/kg/Körper­gewicht möglich.

Sauerstoffbehandlung, Hämodialy­se, Blutaustausch.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Organisches Nitrat, Vasodilatatoren

ATC-Code: C01DA14


Wirkungsweise:

Isosorbidmononitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vasodilatation.

Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien – insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien – sind hierbei stärker betroffen als die Wider­standsgefäße. Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität („pooling“), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken ("preload“-Senkung).

Verkleinerter Ventrikelradius und verminder­te systolische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. O2-Bedarf.

Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährde­ter, subendokardialer Wandschichten, regio­nale Wandbewegung und Schlagvolumen können verbessert werden.

Die Dilatation der großen herznahen Arte­rien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen („afterload-Senkung“) als auch des pulmonalen Auswurfwiderstandes.

Isosorbidmononitrat bewirkt eine Relaxation der Bronchialmuskulatur, der ableitenden Harnwege, der Muskulatur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Ösophagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.

Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmo­nophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Isosorbidmononitrat wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die syste­mische Verfügbarkeit beträgt 90 - 100 %. Isosorbidmononitrat wird in der Leber nahe­zu vollständig metabolisiert. Die gebildeten Metabolite sind inaktiv.

Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4 - 5 Stun­den. Isosorbidmononitrat wird fast aus­schließlich in Form seiner Metabolite über die Niere ausgeschieden. Nur ca. 2 % wer­den unverändert renal eliminiert.


Toleranz:

Trotz gleichbleibender Dosierung und bei konstanten Nitratspiegeln wurde ein Nach­lassen der Wirksamkeit beobachtet. Eine bestehende Toleranz klingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab.

Bei entsprechend intermittierender Verabrei­chung wurde keine Toleranzentwicklung be­obachtet.


Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxi­zität an Ratten ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte. Nach oraler Gabe von 191 mg/kg Isosorbidmononitrat wur­de beim Hund ein Anstieg des Methämo­globinspiegels um 2,6 % über den Aus­gangswert gemessen. Die Nitrit-Serum­konzentration lag nach 191 mg/kg Iso­sorbidmononitrat per os an der Nach­weisgrenze (weniger als 0,02 mg/l); alka­lische Phosphate und GPT änderten sich nicht.


b) Mutagenes und tumorerzeugendes Po­tential

Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keinen Hinweis auf ein tumor­erzeugendes Potential von Isosorbid­mononitrat.

Untersuchungen in mehreren Mutageni­tätstests (in vitro und in vivo) verliefen negativ.


c) Reproduktionstoxizität

Aus Untersuchungen am Tier ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Isosorbidmononitrat.

In Studien zur peri-/postnatalen Toxi­zität zeigten sich fetotoxische Wirkun­gen nur nach sehr hohen Dosen im ma­ternaltoxischen Bereich.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstige Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Sucrose, Maltodextrin, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) pflanzlich, Eisenoxid(III)-hydroxid-oxid x H20


Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnehmen für die Aufbewahrung

Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Folie gegen Aluminium-Folie


Packungen mit

20, 50 und 100 Retardtabletten


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfall­material ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


Dexcel Pharma GmbH

Carl-Zeiss-Straße 2

63755 Alzenau

Telefon: (06023) 9480 - 0

Telefax: (06023) 9480 - 50


8. Zulassungsnummer


42704.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung


01.03.1999 / 25.02.2005


10. Stand der Information


November 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

F-1096 ISMN Atid 60 mg retard/November 2012

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