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Ismn Pb Retard 40 Mg


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


ISMN PB retard 40 mg

Hartkapseln, retardiert


ISMN PB retard 60 mg

Hartkapseln, retardiert


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Isosorbidmononitrat


Isosorbidmononitrat PB retard 40 mg:

1 Hartkapsel enthält 40 mg Isosorbidmononitrat. Enthält 206,4 mg Sucrose.


Isosorbidmononitrat PB retard 60 mg:

1 Hartkapsel enthält 60 mg Isosorbidmononitrat. Enthält 261,70 mg Sucrose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Hartkapsel, retardiert


4. Klinische Angaben


4.1. Anwendungsgebiete


- Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina pectoris


4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Für Hartkapseln 40 mg:

Soweit nicht anders verordnet:

Es werden 1-mal 1 Hartkapsel Isosorbidmononitrat PB retard 40 mg (entsprechend 40 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag einge­nommen.

Bei höherem Nitratbedarf kann die Dosis auf 2-mal 1 Hartkapsel Isosorbidmononitrat PB retard 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) täglich erhöht werden.


Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2-mal 1 Hartkapsel Isosorbidmononitrat PB retard 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) die 2. Arzneimittelgabe nicht später als 6 Stunden nach der 1. Arzneimittelgabe eingenommen werden.


Für Hartkapseln 60 mg:

Soweit nicht anders verordnet:

Es wird 1-mal 1 Hartkapsel Isosorbidmononitrat PB retard 60 mg (entsprechend 60 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen.


Art und Dauer der Anwendung


Die Hartkapseln sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) einzunehmen.

Die Behandlung sollte mit niedriger Dosierung begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.


4.3. Gegenanzeigen


Isosorbidmononitrat darf nicht angewendet werden bei:

- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Isosorbidmononitrat, anderen Nitratverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile

- akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)

- kardiogenem Schock, sofern nicht durch intraaortale Gegenpulsation oder positiv inotrope Pharmaka ein ausreichend hoher linksventrikulärer, enddiastolischer Druck gewährleistet ist

- ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg)

- gleichzeitiger Einnahme von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.


4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise

Keine


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Isosorbidmononitrat darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei:

- hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis und Perikardtamponade

- niedrigen Füllungsdrücken z. B. bei akutem Herz­infarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffzienz). Eine Blut­drucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden

- Aorten- und/oder Mitralstenose

- Neigung zu orthostatischen Kreislaufregulations­störungen

- Erkrankungen, die mit einem erhöhten intrakraniellen Druck einhergehen (bisher wurde nur bei hochdosierter i.v. Gabe von Glycerol­trinitrat eine weitere Drucksteigerung beob­achtet).


Isosorbidmononitrat ist nicht geeignet zur Behandlung des akuten Angina pectoris-Anfalls.


4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilata­toren, Antihypertensiva, ACE-Hemmern, Beta-Rezeptorenblockern, Kalzium­antagonisten, Diuretika, Neuroleptika oder trizyklischen Anti­depressiva und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Isosorbidmononitrat verstärken.

Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil (siehe Abschnitt Gegenanzeigen).

Isosorbidmononitrat kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydro­ergotamin zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.


4.6. Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollte aus Gründen besonderer Vorsicht ISMN PB retard 40/60 mg nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Hinweise vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

In der Stillzeit sollte aus Gründen besonderer Vorsicht ISMN PB retard 40/60 mg nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Stillenden keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen und nicht bekannt ist, ob ISMN PB retard 40/60 mg in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von ISMN PB retard 40/60 mg in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.


4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in ver­stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8. Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (>10 %)

Häufig (>1 % - <10 %)

Gelegentlich (>0,1 % - <1 %)

Selten (>0,01 % - <0,1 %)

Sehr selten (<0,01 %, oder unbekannt)


Sehr häufigkönnen bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen") auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme ab­klingen.


Häufigwerden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/ oder orthostatische Hypotension beobachtet, die mit einer reflektorischen Erhöhung der Pulsfrequenz, Be­nommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.


Gelegentlichwurde beobachtet:

- Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen,

- starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Angina pectoris Symptomatik,

- Kollapszustände, auch mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen.


Sehr seltenkann eine exfoliative Dermatitis auftreten.


Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsab­schwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.


Hinweis:

Bei der Gabe von Isosorbidmononitrat kann, bedingt durch eine re­lative Umverteilung des Blutflusses in hypoventi­lierte Alveolargebiete, eine vorübergehende Hypoxämie auf­treten und bei Patienten mit koronarer Herzkrank­heit eine myokardiale Hypoxieauslösen.


Erhöhung der Dosis und/oder Veränderung des Einnahme­intervalls kann zu Wirkungsabschwächung oder Wirkungs­verlust führen.


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung

Blutdruckabfall mit orthostatischen Regulations­störungen, reflektorische Tachykardie und Kopf­schmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Flush, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.
Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Körpergewicht) ist infolge des beim ISMN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Methämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu rechnen.
Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.
Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten ist.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine müssen unter intensivmedizinischen Be­dingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.
Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahme­fällen kann zur Kreislauftherapie Norepinephrin und/oder Dopamin infundiert werden.
Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen ist kontraindiziert.
Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobin­ämie folgende Antidote an:


1. Vitamin C:1 g p.o.oder als Natriumsalz i.v.


2. Methylenblau:
bis zu 50 ml einer 1%igen Methylenblaulösung i.v.


3. Toluidinblau:
initial 2 - 4 mg/kg Körpergewicht streng intra­venös; falls erforderlich mehrfache Wiederholung in einstündigem Abstand mit 2 mg/kg/Körper­gewicht möglich.


4. Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaus­tausch.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Organisches Nitrat, Vasodilatatoren

ATC-Code: C01 DA 14


Wirkungsweise


Isosorbidmononitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vaso­dilatation.


Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefäße. Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität ("pooling"), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken ("preload"-Senkung).

Verkleinerter Ventrikelradius und verminderte systo­lische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. O2-Bedarf.


Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, regionale Wandbewegung und Schlag­volumen können verbessert werden.

Die Dilatation der großen herznahen Arterien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen ("afterload-Senkung") als auch des pulmonalen Auswurfwider­standes.

Isosorbidmononitrat bewirkt eine Relaxation der Bron­chialmuskulatur, der ableitenden Harnwege, der Musku­latur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Ösophagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.

Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahr­scheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften


Isosorbidmononitrat wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit beträgt 90 – 100 %. Isosorbidmononitrat wird in der Leber nahezu vollständig metabolisiert. Die gebildeten Metabolite sind inaktiv.

Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4 – 5 Stunden. Isosorbidmononitrat wird fast ausschließlich in Form seiner Metabolite über die Niere ausgeschieden. Nur ca. 2 % werden unverändert renal eliminiert.


Toleranz

Trotz gleichbleibender Dosierung und bei konstanten Nitratspiegeln wurde ein Nachlassen der Wirksamkeit beobachtet. Eine bestehende Toleranz klingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab.

Bei entsprechend intermittierender Verabreichung wurde keine Toleranzentwicklung beobachtet.


5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte. Nach oraler Gabe von 191 mg/kg Isosorbidmononitrat wurde beim Hund ein Anstieg des Methämoglobinspiegels um 2,6 % über den Ausgangswert gemessen. Die Nitrit-Serumkonzentration lag nach 191 mg/kg Isosorbidmononitrat per os an der Nachweisgrenze (weniger als 0,02 mg/l); alkalische Phosphatase und GPT änderten sich nicht.


b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Isosorbidmononitrat.

Untersuchungen in mehreren Mutagenitätstests (in vitro und in vivo) verliefen negativ.


Reproduktionstoxizität

Aus Untersuchungen am Tier ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Isosorbidmononitrat.

In Studien zur Peri-/Postnatalen Toxizität zeigten sich fetotoxische Wirkungen nur nach sehr hohen Dosen im maternaltoxischen Bereich.


Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für den Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und der Stillzeit vor. Bei einer Anwendung bei stillenden Frauen empfiehlt es sich, die Säuglinge auf pharmakologische Wirkungen von Isosorbidmononitrat zu beobachten.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Ethylcellulose, Gelatine, Maisstärke, Sucrose, Talkum, Titandioxid (E 171)


6.2. Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


6.3. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt jeweils 4 Jahre.


6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern.


6.5. Art und Inhalt des Behältnisses


Blister und Faltschachteln


Isosorbidmononitrat PB retard 40 mg

Originalpackung mit 20 Hartkapseln, retardiert (N1)

Originalpackung mit 100 Hartkapseln, retardiert (N2)


Isosorbidmononitrat PB retard 60 mg

Originalpackung mit 20 Hartkapseln, retardiert (N1)

Originalpackung mit 100 Hartkapseln, retardiert (N2)


7. Inhaber der Zulassung


DOCPHARM

Arzneimittelvertrieb GmbH und Co. KGaA

Gewerbestr 26.

76327 Pfinztal

Telefon: 0721/790 709-0

Telefax: 0721/790 709- 16


8. Zulassungsnummern

ISMN PB retard 40 mg: 33570.00.00

ISMN PB retard 60 mg: 33570.01.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


ISMN PB retard 40 mg: 24/04/1995/ 19. Juli 2002

ISMN PB retard 60 mg: 24/04/1995/ 19. Juli 2002


10. Stand der Information


02/2010


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

12000000