Ismn Sandoz 40mg Retardkapseln
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1. Bezeichnung der Arzneimittel
ISMN Sandoz®40 mg Retardkapseln
ISMN Sandoz®50 mg Retardkapseln
ISMN Sandoz®60 mg Retardkapseln
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Isosorbidmononitrat
ISMN Sandoz 40 mg:
1 Hartkapsel, retardiert enthält 40 mg Isosorbidmononitrat.
ISMN Sandoz 50 mg:
1 Hartkapsel, retardiert enthält 50 mg Isosorbidmononitrat.
ISMN Sandoz 60 mg:
1 Hartkapsel, retardiert enthält 60 mg Isosorbidmononitrat.
Sonstiger Bestandteil: Sucrose (Zucker)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Retardkapsel
ISMN Sandoz 40 mg/ISMN Sandoz 60 mg:
ISMN Sandoz 40 mg/60 mg sind Hartkapseln mit opak weißem Kapselober- und -unterteil. Sie enthalten weißes bis fast weißes Granulat.
ISMN Sandoz 50 mg:
ISMN Sandoz 50 mg sind Hartkapseln mit einem opak weißen und einem opak roten Kapselteil. Sie enthalten weiß-graues bis leicht gelbes Granulat.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina pectoris
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierungsempfehlungen:
ISMN Sandoz 40 mg
Soweit nicht anders verordnet:
Es wird 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert ISMN Sandoz 40 mg (entsprechend 40 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen.
Bei höherem Nitratbedarf kann die Dosis auf 2-mal 1 Hartkapsel, retardiert ISMN Sandoz 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) täglich erhöht werden.
Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2-mal 1 Hartkapsel, retardiert ISMN Sandoz 40 mg (entsprechend 80 mg Isosorbidmononitrat) die 2. Arzneimittelgabe nicht später als 6 Stunden nach der 1. Arzneimittelgabe eingenommen werden.
ISMN Sandoz 50 mg / ISMN Sandoz 60 mg
Soweit nicht anders verordnet:
Es wird 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert ISMN Sandoz 50 mg/ISMN Sandoz 60 mg (entsprechend 50 mg bzw. 60 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen.
Die Hartkapseln, retardiert sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.
Die Behandlung sollte mit niedriger Dosierung begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
Isosorbidmononitrat darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Isosorbidmononitrat, anderen Nitratverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile
- akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)
- kardiogenem Schock, sofern nicht durch intraaortale Gegenpulsation oder positiv inotrope Pharmaka ein ausreichend hoher linksventrikulärer, enddiastolischer Druck gewährleistet ist
-
ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg)
-
gleichzeitiger Einnahme von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase Mangel sollten ISMN Sandoz nicht einnehmen.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Isosorbidmononitrat darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei:
- hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis und Perikardtamponade
- niedrigen Füllungsdrücken z. B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffzienz). Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden.
- Aorten- und/oder Mitralstenose
- Neigung zu orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen
- Erkrankungen, die mit einem erhöhten intrakraniellen Druck einhergehen (bisher wurde nur bei hochdosierter i.v. Gabe von Glyceroltrinitrat eine weitere Drucksteigerung beobachtet).
ISMN Sandoz ist nicht geeignet zur Behandlung des akuten Angina pectoris-Anfalls.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen dieses Arzneimittels müssen beachtet werden:
Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilatatoren, Antihypertensiva (z. B. ACE-Hemmer, Beta-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten, Diuretika), Neuroleptika oder trizyklischen Antidepressiva und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von ISMN Sandoz verstärken.
Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z. B. Sildenafil (siehe Abschnitt 4.3„Gegenanzeigen“).
ISMN Sandoz kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte aus Gründen besonderer Vorsicht ISMN Sandoz nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Hinweise vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Stillzeit
In der Stillzeit sollte aus Gründen besonderer Vorsicht ISMN Sandoz nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden, da über die Anwendung bei Stillenden keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen und nicht bekannt ist, ob ISMN Sandoz in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von ISMN Sandoz in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zumBedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeizsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10 000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen") auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen.
Häufigwerden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/ oder orthostatische Hypotension beobachtet, die mit einer reflektorischen Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.
Gelegentlich wurde beobachtet:
- Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen
- starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Angina pectoris Symptomatik
- Kollapszustände, auch mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen.
Sehr selten kann eine exfoliative Dermatitis auftreten.
Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.
Hinweis:
Bei der Gabe von Isosorbidmononitrat kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in hypoventilierte Alveolargebiete, eine vorübergehende Hypoxämie auftreten und bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit eine myokardiale Hypoxie auslösen.
Erhöhung der Dosis und/oder Veränderung des Einnahmeintervalls kann zu Wirkungsabschwächung oder Wirkungsverlust führen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer
Überdosierung
Blutdruckabfall mit orthostatischen
Regulationsstörungen, reflektorische Tachykardie und Kopfschmerzen,
Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Flush, Übelkeit, Erbrechen
und Durchfall können auftreten.
Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Körpergewicht)
ist, infolge des beim ISMN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions, mit
Methämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu
rechnen.
Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des
intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.
Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte
Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten
sind.
b) Therapiemaßnahmen
bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und
Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine, müssen unter
intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht
und ggf. korrigiert werden.
Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte
eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur
Kreislauftherapie Norepinephrin und/oder Dopamin infundiert
werden.
Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen
ist kontraindiziert.
Je nach Schweregrad bieten sich bei
Methämoglobinämie folgende Antidote an:
1. Vitamin
C:
1 g p.o.oder als Natriumsalz i.v.
2.
Methylenblau:
bis zu 50 ml einer 1%igen Methylenblaulösung
i.v.
3.
Toluidinblau:
initial 2 - 4 mg/kg Körpergewicht streng
intravenös; falls erforderlich mehrfache Wiederholung in
einstündigem Abstand mit 2 mg/kg/Körpergewicht möglich.
4. Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaustausch.
5. Pharmakologische
Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: organische Nitrate, Vasodilatatoren
ATC-Code: C01DA14
Wirkungsweise
Isosorbidmononitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vasodilatation.
Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefäße. Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität ("pooling"), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken ("preload"-Senkung).
Verkleinerter Ventrikelradius und verminderte systolische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. O2-Bedarf.
Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, regionale Wandbewegung und Schlagvolumen können verbessert werden.
Die Dilatation der großen herznahen Arterien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen ("afterload-Senkung") als auch des pulmonalen Auswurfwiderstandes.
Isosorbidmononitrat bewirkt eine Relaxation der Bronchialmuskulatur, der ableitenden Harnwege, der Muskulatur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Ösophagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.
Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Isosorbidmononitrat wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit beträgt 90 – 100 %. Isosorbidmononitrat wird in der Leber nahezu vollständig metabolisiert. Die gebildeten Metabolite sind inaktiv.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4 – 5 Stunden. Isosorbidmononitrat wird fast ausschließlich in Form seiner Metabolite über die Niere ausgeschieden. Nur ca. 2% werden unverändert renal eliminiert.
Toleranz
Trotz gleichbleibender Dosierung und bei konstanten Nitratspiegeln wurde ein Nachlassen der Wirksamkeit beobachtet. Eine bestehende Toleranz klingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab.
Bei entsprechend intermittierender Verabreichung wurde keine Toleranzentwicklung beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Chronische
Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten
ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte. Nach oraler Gabe von
191 mg/kg Körpergewicht Isosorbidmononitrat wurde beim Hund ein
Anstieg des Methämoglobinspiegels um 2,6 % über den Ausgangswert
gemessen. Die Nitrit-Serumkonzentration lag nach 191 mg/kg
Körpergewicht Isosorbidmononitrat per os an der Nachweisgrenze
(weniger als 0,02 mg/l); alkalische Phosphatase und GPT änderten
sich nicht.
b) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keinen
Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Isosorbidmononitrat.
Untersuchungen in mehreren Mutagenitätstests (in vitro und in vivo)
verliefen negativ.
Reproduktionstoxizität
Aus Untersuchungen am Tier ergaben sich keine
Hinweise auf eine teratogene Wirkung von
Isosorbidmononitrat.
In Studien zur peri-/postnatalen Toxizität zeigten
sich fetotoxische Wirkungen nur nach sehr hohen Dosen im
maternaltoxischen Bereich.
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für den Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und der Stillzeit vor. Bei einer Anwendung bei stillenden Frauen empfiehlt es sich, die Säuglinge auf pharmakologische Wirkungen von Isosorbidmononitrat zu beobachten.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
ISMN Sandoz 40 mg/ISMN Sandoz 60 mg
Ethylcellulose, Gelatine, Maisstärke, Sucrose, Talkum, Titandioxid (E 171)
ISMN Sandoz 50 mg
Ethylcellulose, Gelatine, Maisstärke, Povidon K 30, Sucrose, Schellack, Talkum, Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172), Erythrosin (E 127), Titandioxid (E 171)
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
ISMN Sandoz 40 mg / 60 mg: Nicht über 25°C lagern!
ISMN Sandoz 50 mg: Nicht über 30°C lagern!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OP mit 50 Hartkapseln, retardiert (N2)
OP mit 100 Hartkapseln, retardiert (N3)
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummern
ISMN Sandoz 40 mg:25086.00.00
ISMN Sandoz 50 mg:10225.00.00
ISMN Sandoz 60 mg:25086.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassungen / Verlängerungen der Zulassungen
ISMN Sandoz 40 mg:11.08.1993 / 19.05.2004
ISMN Sandoz 50 mg:04.05.1995 / 19.05.2004
ISMN Sandoz 60 mg:11.08.1993 / 19.05.2004
10. Stand der Information
April 2008
11.
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ISMN Sandoz 40 mg Retardkapseln 14/14 April 2008
ISMN Sandoz 50 mg Retardkapseln,
ISMN Sandoz 50 mg Retardkapseln neu