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Jacobus-Schwedenkräuter-N

Document: 14.10.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Zul.-Nr.: 6343562.00.00

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Jacobus-Schwedenkräuter-N

Mischung aus Pulver, geschnittenen Pflanzen und Pflanzenteilen zur Herstellung einer Flüssigkeit zum Einnehmen.

Wirkstoff: Tinnevelly-Sennesfrüchte

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bitte lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss Jacobus-Schwedenkräuter-N jedoch vorschriftsgemäß eingenommen werden.

•    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

•    Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.

•    Wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern oder keine Besserung eintritt, müssen Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

•    Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Jacobus-Schwedenkräuter-N und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Einnahme von Jacobus-Schwedenkräuter-N beachten?

3.    Wie ist Jacobus-Schwedenkräuter-N zuzubereiten    und einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Jacobus-Schwedenkräuter-N aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen.

1.    Was ist Jacobus-Schwedenkräuter-N und wofür wird es angewendet?

Jacobus-Schwedenkräuter-N ist ein pflanzliches stimulierendes Abführmittel. Anwendungsgebiet: Zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung (Obstipation). Bei einer Verstopfung, die länger als 1 Woche andauert, ist ein Arzt aufzusuchen.

2.    Was müssen Sie vor der Einnahme von Jacobus-Schwedenkräuter-N beachten?

Die Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N darf nicht eingenommen werden,

•    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tinnevelly-Sennesfrüchte oder einen der sonstigen Bestandteile von Jacobus-Schwedenkräuter-N sind,

• bei Darmverschluss,

• bei Blinddarmentzündung,

•    bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Darmes z. B. bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa;

•    bei Bauchschmerzen unbekannter Ursache,

•    bei schwerem Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) mit Wasser- und Salzverlusten,

•    von Alkoholkranken, Leberkranken, Epileptikern oder Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Jacobus-Schwedenkräuter-N ist erforderlich,

bei einer über die kurz dauernde Anwendung hinausgehende Einnahme die Darmtätigkeit anregender (stimulierender) Abführmittel, weil dies zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen kann. Das Präparat sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung oder durch Quellstoffpräparate nicht zu beheben ist.

Bei inkontinenten Erwachsenen sollte bei Einnahme von Jacobus-Schwedenkräuter-N ein

längerer Hautkontakt mit dem Kot durch Wechseln der Vorlage vermieden werden.

Kinder

Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Die Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N darf deshalb - und wegen des Alkoholgehaltes - bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.

Bei Einnahme von Jacobus-Schwedenkräuter-N mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei andauerndem Gebrauch oder Missbrauch von Jacobus-Schwedenkräuter-N ist durch Kaliummangel eine Verstärkung bestimmter, den Herzmuskel stärkenden Arzneimitteln (Herzglykoside) sowie eine Beeinflussung von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) möglich. Die Kaliumverluste können durch gleichzeitige Anwendung von bestimmten Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Saluretika), Cortison und Cortison-ähnliche Substanzen (Nebennierenrindensteroide) und Süßholzwurzel verstärkt werden.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N darf wegen unzureichender toxikologischer Untersuchungen und wegen des Alkoholgehaltes in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen kann durch die Einnahme der Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Jacobus-Schwedenkräuter-N:

Die gebrauchsfertige Flüssigkeit dieses Arzneimittels enthält etwa 32 Vol.-% Alkohol. Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei jeder Einnahme bis zu 7g Alkohol zugeführt. Vorsicht ist geboten. Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose (Zucker = brauner Kandiszucker). Bitte nehmen Sie Jacobus-Schwedenkräuter-N daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. Wie ist Jacobus-Schwedenkräuter-N zuzubereiten und einzunehmen?

Zubereitung:

Setzen Sie den Inhalt eines Beutels mit einem halben Liter Korn (32 Vol.%) an, schütteln Sie den Ansatz täglich einmal kräftig und gießen Sie den Ansatz nach acht Tagen durch ein Teenetz ab. Die so gewonnene naturtrübe alkoholische Flüssigkeit stellt das gebrauchsfertige Arzneimittel dar.

Einnahme:

Nehmen Sie die Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

1 Messlöffel mit 5 ml der Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N enthält 5,61 mg Hydroxyanthracenderivate. Die höchste tägliche Aufnahme darf nicht mehr als 30 mg

Hydroxyanthracenderivate betragen; das entspricht 5 Messlöffeln.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Erwachsene und Jugendliche nehmen einmal täglich abends nach dem Essen 4 - 5 Messlöffel dieses Arzneimittels (entsprechend 22,44 - 28,05 mg Hydroxyanthracenderivaten) ein.

Die persönlich richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weichgeformten Stuhl zu erhalten.

Es wird darauf hingewiesen, dass eine Wirkung erst nach 8 - 12 Stunden zu erwarten ist.

Dauer der Anwendung

Jacobus-Schwedenkräuter-N darf wie alle stimulierenden Abführmittel ohne ärztlichen Rat nicht über einen längeren Zeitraum (mehr als 1 bis 2 Wochen) eingenommen werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Jacobus-Schwedenkräuter-N eingenommen haben, als Sie sollten:

Bei versehentlicher oder beabsichtigter Überdosierung können schmerzhafte Darmkrämpfe, schwere Durchfälle mit der Folge von Wasser- und Salzverlusten sowie eventuell starke MagenDarm-Beschwerden auftreten. Bei Verdacht auf Überdosierung benachrichtigen Sie bitte umgehend einen Arzt. Er wird entscheiden, welche Gegenmaßnahmen (z.B. Zufuhr von Flüssigkeit und Salzen) gegebenenfalls erforderlich sind.

Die Einnahme größerer Mengen der Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N kann insbesondere bei Kindern zu einer Alkoholvergiftung führen, in diesem Fall besteht Lebensgefahr, weshalb unverzüglich ein Arzt aufzusuchen ist. Bei Einnahme der Gesamtmenge werden etwa 111g Alkohol aufgenommen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Jacobus-Schwedenkräuter-N Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Sehr selten kann es zu krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden kommen. In diesen Fällen ist eine Verminderung der Dosis erforderlich. Sehr selten können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschlag, entweder örtlich begrenzt oder am ganzen Körper (sog. lokales oder generalisiertes Exanthem), auftreten.

Bei langdauerndem Gebrauch oder bei höherer Dosierung (Missbrauch) kann es zu Störungen des Wasser- und Salzhaushaltes kommen. Auftretende Durchfälle können insbesondere zu Kaliumverlusten führen. Der Kaliumverlust kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von den Herzmuskel stärkenden Arzneimitteln (Herzglykosiden), von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika), von Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Saluretika) und von Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroide).

Bei langdauerndem Gebrauch kann es zur Ausscheidung von Eiweiß und Blut im Urin kommen. Weiterhin kann eine Verfärbung der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) auftreten, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel zurückbildet.

Im Laufe einer Behandlung kann eine harmlosen Rotfärbung des Harns auftreten.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Gegenmaßnahmen:

Falls Nebenwirkungen auftreten ist eine Verminderung der Dosis oder gegebenenfalls ein Absetzen des Arzneimittels erforderlich. Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen (Hautausschlägen) muss das Arzneimittel abgesetzt und Ihr Arzt aufgesucht werden, damit er diese gegebenenfalls behandeln kann.

5.    Wie ist Jacobus-Schwedenkräuter-N aufzubewahren?

Arzneimittel sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren!

Jacobus-Schwedenkräuter-N nicht über 25°C lagern.

Die Flüssigkeit von Jacobus-Schwedenkräuter-N vor Licht geschützt und nicht über 25°C lagern. Die Haltbarkeit der Flüssigkeit beträgt 1 Monat.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der äußeren Packung und auf dem Innenbeutel angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

6.    Weitere Informationen

Was Jacobus-Schwedenkräuter-N enthält:

Der Wirkstoff in 1 Beutel mit 40 g ist Tinnevelly-Sennesfrüchte, gepulvert 16,0 - 22,4 g eingestellt auf 561 mg Hydroxyanthracenglycoside (berechnet als Sennosid B);

Die sonstigen Bestandteile sind: Enzianwurzel, geschnitten 0,8 g, Bitterer Fenchel 1,6 g, Galgantwurzelstock, geschnitten 0,8 g, Sucrose (brauner Kandiszucker) 10,8 - 17,2 g, Bitterorangenschale, geschnitten 2,0 g, Zitwerwurzelstock, geschnitten 1,6 g.

Wie Jacobus-Schwedenkräuter-N aussieht und Inhalt der Packung:

Eine Packung Jacobus-Schwedenkräuter-N beinhaltet 40 g Mischung und einen Messlöffel.

Herstellung und Vertrieb (Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller):

PHARMA-LABOR

Apotheker H. Förster GmbH Dammstr. 7, 59821 Arnsberg Fon: 02931/4651 Fax: 02931/3232 Mail: info@pharma-labor.de Web: www.pharma-labor.de

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2008.

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