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Jenacard Retard 40mg

Document: 16.10.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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G e b r a u c h s i n f o r m a t i o n







Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krank­heitsbild haben wie Sie.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:



Was ist Jenacard® retard 40 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Jenacard® retard 40 mg beachten?

Wie ist Jenacard® retard 40 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Jenacard® retard 40 mg aufzubewahren?





Jenacard® retard 40 mg



Wirkstoff: Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Isosorbiddinitrat.



1 Hartkapsel, retardiert enthält 40 mg Isosorbiddinitrat.



Die sonstigen Bestandteile sind:



Lactose-Monohydrat, Sucrose, Maisstärke, Schellack, Talkum, Gelatine, Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132), Erythrosin (E 127), Eisenoxidhydrat (E 172).



Jenacard® retard 40 mg ist in Packungen mit

20 Hartkapseln, retardiert (N 1),

50 Hartkapseln, retardiert (N 2),

100 Hartkapseln, retardiert (N 3) und

4 x 50 Hartkapseln, retardiert (Bündelpackung, Klinikpackung)

erhältlich.







1. Wasist Jenacard®retard 40 mg und wofür wird es angewendet?



1.1 Jenacard®retard 40 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen.



1.2 von:



mibe Vertriebsgesellschaft mbH

Otto-Schott-Straße 15

07745 Jena



Telefon (03641) 648 0

Telefax (03641) 648 180



hergestellt von:



mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna





Jenacard® retard 40 mg wird angewendet zur:



- Vorbeugung und Langzeitbehandlung von Herzschmerzen

aufgrund von Durch­blutungsstörungen in den

Herzkranzgefäßen (Angina pectoris).





2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Jenacard®retard 40 mg beachten?



Jenacard® retard 40 mg darf nicht eingenommen werden,



wenn Sie überempfindlich gegenüber dem Wirkstoff Isosorbid­dinitrat und anderen Nitratverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile von Jenacard® retard 40 mg sind



bei akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps),



bei durch Herzversagen ausgelöstem Schock (kardiogenem Schock), sofern nicht durch geeignete Maßnahmen ein aus­reichend hoher Füllungsdruck im Herzen (linksventrikulärer, enddiastolischer Druck) gewährleistet ist,



bei sehr niedrigem Blutdruck (ausgeprägter Hypotonie), d.h. systolischer Blutdruck unter 90 mmHg.



Während der Behandlung mit Jenacard®retard 40 mg dürfen Sie keine Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen einnehmen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodi­esterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.



2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Jenacard®retard 40 mg ist erforderlich,



wenn Sie an einer Herzmuskelerkrankung mit Verengung des Herzinnenraumes (hypertropher, obstruktiver Kardiomyo­pathie), einengender Herzbeutelentzündung (konstriktiver Perikarditis) oder Herzbeuteltamponade (Perikardtamponade) leiden,



bei niedrigen Füllungsdrücken, z.B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherz­insuffizienz): Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden,



wenn bei Ihnen eine Verengung der Herzklappen der linken Herzkammer (Aorten- und/oder Mitralstenose) vorliegt,



bei Neigung zu Kreislaufregulationsstörungen durch niedrigen Blutdruck (orthostatische Dysregulation),



bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Schädelinnendruck einhergehen (bisher wurde allerdings nur bei hoch dosierter Gabe von Glyceroltrinitrat - einem chemisch verwandten Arzneistoff - in die Vene eine weitere Drucksteigerung beobachtet).



Jenacard®retard 40 mg ist nicht geeignet zur Behandlung plötzlich auftretender Herzschmerzen (z.B. akuter Angina pectoris Anfall).



Schwangerschaft



Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Jenacard®retard 40 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anord­nung Ihres Arztes einnehmen, da über die Anwendung bei Schwan­geren keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Tierexperi­mentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschä­digungen ergeben.



Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arznei­mitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



Stillzeit



Auch in der Stillzeit sollten Sie Jenacard®retard 40 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da nicht bekannt ist, ob Isosorbid­dinitrat in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von Jenacard®retard 40 mg in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.



Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arznei­mitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen



Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Jenacard®retard 40 mg



Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sucrose. Bitte nehmen Sie Jenacard®retard 40 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.



Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung durch



andere gefäßerweiternde Mittel,



blutdrucksenkende Präparate (z.B. Beta-Rezeptorenblocker, entwässernde Arzneimittel, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer),



Arzneimittel gegen seelische Erkrankungen wie Depressionen sowie Neuroleptika,



Alkohol,



Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil (siehe auch Abschnitt 2.1 „Jenacard® retard 40 mg darf nicht eingenommen werden“).



Jenacard®retard 40 mg kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin (DHE) zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.



3. Wie ist Jenacard®retard 40 mg einzunehmen?



Nehmen Sie Jenacard®retard 40 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.



Art der Anwendung



Zum Einnehmen



3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:



Normaldosis pro Tag
(über 24 Stunden)

Höchstdosis pro Tag
(über 24 Stunden)

1-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 1-mal 40 mg Isosorbiddinitrat)

2-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 80 mg Isosorbiddinitrat)



Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2-mal 1 Retardkapsel die 2. Arzneimittelgabe nicht später als 6 Stunden nach der 1. Arzneimittelgabe erfolgen.



Die Behandlung sollte mit niedriger Dosis begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.



Nehmen Sie die Retardkapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) ein.



Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Jenacard®retard 40 mg zu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge Jenacard® retard 40 mg eingenom­men haben, als Sie sollten:



Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Jenacard®retard 40 mg ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung können starker Blutdruckabfall (Hypotonie) mit reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz, Schwächegefühl, Schwindel und Benommenheit sowie Kopfschmerzen, Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.



3.4 Wenn Sie die Einnahme von Jenacard®retard 40 mg vergessen haben:



Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis ein, um die vergessene Dosis auszugleichen. Setzen Sie in diesem Fall die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.



3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Jenacard®retard 40 mg abgebrochen wird:



Der Behandlungserfolg wird gefährdet.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?



Wie alle Arzneimittel kann Jenacard®retard 40 mg Nebenwir­kungen haben.



Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufig­keitsangaben zugrunde gelegt:



sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

selten:

weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle



4.1 Nebenwirkungen



Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen") auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen.



Häufig werden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/oder Kreislauf­regulationsstörungen bei Lagewechsel (orthostatische Hypo­tonie) beobachtet, die mit einer Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.



Gelegentlich wurden beobachtet:



Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen,



starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Herzschmerzen (Angina pectoris-Symptomatik),



Kollapszustände, häufig mit Herzrhythmusstörungen mit Verlangsamung der Pulsfrequenz (bradykarden Herzrhythmus­störungen)und plötzlichem Bewusstseinsverlust (Synkopen).



Sehr selten wurden beobachtet:



schwere entzündliche Hauterkrankung (exfoliative Derma­titis/Stevens-Johnson-Syndrom),



Gewebeschwellungen (Angioödem).



Sonstige Hinweise:



Bei Gabe von Jenacard® retard 40 mg kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in minderbe­lüftete Lungenabschnitte, eine vorübergehende Verminderung des Sauerstoffgehaltes im Schlagaderblut auftreten, wodurch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Herzkranz­gefäße (koronare Herzkrankheit) eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff ausgelöst werden kann.



Ein Nachlassen der Wirksamkeit sowie die Abschwächung der Arzneimittelwirkung bei vorheriger Behandlung mit anderen Nitrat-Arzneimitteln wurde beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten gleichbleibend hohe Dosierungen vermieden werden.



Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Jenacard® retard 40 mg nicht nochmals eingenommen werden.



Gegenmaßnahmen



Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.



4.3. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwir­kungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufge­führt sind.



5. Wie ist Jenacard®retard 40 mg aufzubewahren?



Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.



Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.



Keine besonderen Anforderungen an die Aufbewahrung





Stand der Information:



August 2006