Jenaspiron 100mg
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Fachinformation
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mibe + Logo Jenaspiron®
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1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Jenaspiron® 50 mg
Jenaspiron®100 mg
Tablette
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Spironolacton
Jenaspiron®50 mg
1 Tablette enthält:
Spironolacton 50 mg
Jenaspiron®100 mg
1 Tablette enthält:
Spironolacton 100 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette mit Bruchkerbe
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Primärer Hyperaldosteronismus, sofern nicht eine Operation angezeigt ist.
Ödeme und/oder Aszites bei Erkrankungen, die mit einem sekundären Hyperaldosteronismus einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung sollte individuell, in Abhängigkeit vom Schweregrad und dem Ausmaß des Hyperaldosteronismus, festgelegt werden.
Spironolacton steht in Form von Tabletten zu 50 und 100 mg zur Verfügung. Die Wahl der geeigneten Dosisstärke richtet sich nach der Höhe der Anfangsdosis und der Anzahl der über den Tag zu verteilenden Dosen.
Es gelten folgende Richtdosen:
Jenaspiron® 50 mg
Erwachsene:
Initial 1- bis 2-mal täglich 2 Tabletten Jenaspiron® 50 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Spironolacton täglich) über 3 bis 6 Tage.
Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf maximal 8 Tabletten Jenaspiron®50 mg (entsprechend 400 mg Spironolacton täglich) erhöht werden.
Als Erhaltungsdosis sind in der Regel 1 bis 2 Tabletten Jenaspiron® 50 mg (entsprechend 50 mg bis 100 mg Spironolacton) bis maximal 2 bis 4 Tabletten Jenaspiron® 50 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Spironolacton) ausreichend.
Die Erhaltungsdosis kann je nach Bedarf täglich, jeden 2. oder jeden 3. Tag verabreicht werden.
Kinder:
Initial 3 mg Spironolacton/kg Körpergewicht (KG) täglich über 5 Tage.
Bei Bedarf kann bis auf 9 mg Spironolacton/kg KG bis zum Eintritt der klinischen Wirkung gesteigert werden.
Bei Weiterbehandlung sollte die Dosis unter Erhalt der Wirkung soweit als möglich gesenkt werden.
Jenaspiron® 100 mg
Erwachsene:
Initial 1- bis 2-mal täglich 1 Tablette Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Spironolacton täglich) über 3 bis 6 Tage.
Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf maximal 4 Tabletten Jenaspiron®100 mg (entsprechend 400 mg Spironolacton täglich) erhöht werden.
Als Erhaltungsdosis sind in der Regel 1/2 bis 1 Tablette Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 50 bis 100 mg Spironolacton) bis maximal 1 bis 2 Tabletten Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Spironolacton) ausreichend.
Die Erhaltungsdosis kann je nach Bedarf täglich, jeden 2. oder jeden 3. Tag verabreicht werden.
Kinder:
Initial 3 mg Spironolacton/kg Körpergewicht (KG) täglich über 5 Tage.
Bei Bedarf kann bis auf 9 mg Spironolacton/kg KG bis zum Eintritt der klinischen Wirkung gesteigert werden.
Bei Weiterbehandlung sollte die Dosis unter Erhalt der Wirkung soweit als möglich gesenkt werden.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten Jenaspiron®sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie sollte auf einen möglichst kurzen Zeitraum begrenzt werden. Die Notwendigkeit einer Therapie über einen längeren Zeitraum sollte periodisch überprüft werden.
Kindern sollte Jenaspiron®nicht länger als 30 Tage verabreicht werden.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Spironolacton oder einen der sonstigen Bestandteile vonJenaspiron®.
-
Anurie
-
akutes Nierenversagen
-
schwere Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance unter 30 ml/min pro 1,73 m2 Körperoberfläche bzw. bei einem Serum-Creatinin-Wert über 1,8 mg/dl)
-
Hyperkaliämie
-
Hyponatriämie
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
Nierenfunktionseinschränkung leichteren Grades (Serum-Creatinin-Werte zwischen 1,2 und 1,8 mg/dl bzw. einer Creatinin-Clearance zwischen 60 ml/min und 30 ml/min)
Patienten, die als Folge ihrer Grunderkrankung zu Azidose und/oder Hyperkaliämie neigen (z. B. Diabetes mellitus)
Hypotonie
Hypovolämie
Bei gleichzeitiger Anwendung von Spironolacton und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumsubstituenten oder ACE-Hemmern kann es zu lebensgefährlichen Hyperkaliämien kommen. Die Kombination der vorgenannten Arzneimittel mit Spironolacton wird daher im Allgemeinen nicht empfohlen.
Die Behandlung mit Jenaspiron®erfordert eine regelmäßige Kontrolle von Serum-Natrium, Serum-Kalium, Serum-Creatinin und des Säure-Basen-Status.
Eine engmaschige Überwachung des Serum-Kaliumspiegels ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion mit Serum-Creatinin-Werten zwischen 1,2 und 1,8 mg/dl bzw. einer Creatinin-Clearance unter 60 ml/min pro 1,73 m2Körperoberfläche sowie bei Anwendung von Jenaspiron®in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen können (siehe 4.5 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen").
Spironolacton kann eine Störung diagnostischer Tests (z. B. Digoxin-RIA) verursachen.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Jenaspiron®kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Jenaspiron®als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Kombination von nichtsteroidalen antiphlogistisch wirkenden Substanzen mit Spironolacton kann zu Hyperkaliämien führen.
Bei Anwendung von Spironolacton in Kombination mit Kaliumsalzen (z. B. Kaliumchlorid), mit Substanzen, die die Kaliumausscheidung vermindern (kaliumsparende Diuretika wie Triamteren oder Amilorid) oder mit ACE-Hemmern kann es zu einem Anstieg des Serum-Kalium-Spiegels bis hin zu schweren, unter Umständen lebensgefährlichen Hyperkaliämien (zu hohe Kaliumspiegel im Blut) kommen (siehe 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern, Furosemid und Spironolacton kann ein akutes Nierenversagen auftreten.
Spironolacton und Carbenoxolon können sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinträchtigen. Größere Mengen von Lakritze wirken in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.
Die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Acetylsalicylsäure, Indometacin) kann die diuretische Wirkung von Spironolacton abschwächen.
Die gleichzeitige Anwendung von Digoxin und Spironolacton kann zu erhöhten Digoxin-Blutspiegeln führen.
Neomycin kann die Resorption von Spironolacton verzögern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Jenaspiron®sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da antiandrogene Wirkungen beim Menschen nachgewiesen worden sind.
Untersuchungen am Tier haben eine Feminisierung der Genitalien männlicher Nachkommen sowie Hinweise auf endokrine Störungen bei weiblichen und männlichen Nachkommen ergeben.
Stillzeit
Zur Ausscheidung von Spironolacton in die Muttermilch liegen keine Daten vor. Der Hauptmetabolit Canrenoat ist nachgewiesen worden (Milch-Plasma-Konzentrationsverhältnis 0,7).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig |
≥ 10 % |
Häufig |
≥ 1 bis < 10 % |
Gelegentlich |
≥ 0,1 bis < 1 % |
Selten |
≥ 0,01 bis < 0,1 % |
Sehr selten |
≤ 0,01 % |
Nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Sehr häufig tritt bei Männern eine reversible Gynäkomastie auf. Bei Frauen wurde das Auftreten von Mastodynie, Zwischenblutungen und Amenorrhoe beschrieben. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen ist dosisabhängig.
Spironolacton kann bei Frauen zu Hirsutismus und einer Vertiefung der Stimmlage, bei Männern zu einer Erhöhung der Stimmlage und zu Impotenz führen.
Sehr häufig treten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bedrohliche Hyperkaliämien auf, die zu Herzrhythmusstörungen und zu einer hyperkaliämischen Paralyse führen können.
Häufig können Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Ataxie und Verwirrtheitszustände auftreten.
Gelegentlich sind Thrombozytopenie durch Spironolacton induzierte Antikörper, eine Eosinophilie bei Patienten mit Leberzirrhose und eine Agranulozytose aufgetreten.
Eine Hyponatriämie kann insbesondere nach ausgiebiger Wasserzufuhr unter Spironolacton auftreten.
Elektrolytveränderungen können sich als kardiale Arrhythmien, Müdigkeit, allgemeine Muskelschwäche, Muskelkrämpfe (z.B. Wadenkrämpfe) oder Schwindel bemerkbar machen.
Es kann zu einem unerwünschten Absinken des Blutdrucks kommen. Das Auftreten von orthostatischen Regulationsstörungen wurde beschrieben.
Spironolacton kann eine hyperchlorämische metabolische Azidose induzieren oder verschlechtern.
Es kann zu einem reversiblen Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe kommen.
Häufig wird eine Erhöhung des Harnsäure-Spiegels beobachtet.
Unter Spironolacton können Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, gastrointestinale Krämpfe), Blutungen der Magenschleimhaut und gastrointestinale Ulzera auftreten.
Sehr selten sind Hautrötung, Urtikaria, Erythema anulare sowie Lupus-erythematodes- und Lichen-ruber-planus-ähnliche Hautveränderungen beschrieben worden.
Sehr selten sind Hepatotoxizität mit Ansteigen der Leberenzyme und histologisch nachgewiesener Hepatitis sowie Osteomalazie und Alopezie beschrieben worden.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Somnolenz und Verwirrtheitszustände treten vor allem als Folge von Elektrolytstörungen (Hyperkaliämie) auf. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen am Herzen (z. B. AV-Block, Vorhofflimmern, Kammerflimmern, Herzstillstand) sowie EKG-Veränderungen (hohe zeltförmige T-Zacken und zunehmende Verbreiterung des QRS-Komplexes) können auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Therapie der Hyperkaliämie
Bedrohliche Hyperkaliämien müssen unverzüglich einer Intensivbehandlung zugeführt werden.
Normalisierung des Verhältnisses zwischen intra- und
extrazellulärer Kaliumkonzentration:
Natriumhydrogencarbonat erhöht über einen direkten
Mechanismus die Kaliumaufnahme der Zelle:
Infusion von 50 bis 100 ml einer 1molaren (8,4 %igen) Natriumhydrogencarbonat-Lösung i.v. (Wirkungseintritt: nach wenigen Minuten; Wirkungsdauer: mehrere Stunden).
Der Kaliumeinstrom in die Zelle wird besonders durch Glucose gefördert: z. B. 200 ml einer 25 %igen (1,4 mol/l) Glucose-Lösung und 25 I.E. Altinsulin (1 I.E. Altinsulin pro 2 g Glucose) i.v. innerhalb von 30 bis 60 Minuten infundieren (Wirkungsdauer: mehrere Stunden).
Elimination eines ggf. vorhandenen Kaliumüberschusses:
Nach den oben erwähnten Notfallmaßnahmen sollte überschüssiges Kalium durch längerfristig wirkende Maßnahmen aus dem Körper eliminiert werden. Lässt sich die renale Ausscheidung nicht steigern (z. B. durch Injektion von Furosemid), sind extrarenale Eliminationswege zu wählen. Hier ist die orale Gabe von Kationen-Austauschharzen (z. B. Resonium A oder Calcium-Resonium) zu empfehlen: 1 g der Harze bindet ca. 1 mmol Kalium im Darmlumen. Das gebundene Kalium wird mit den Fäzes ausgeschieden.
Lässt sich mit den o. g. Maßnahmen keine Normalisierung der extrazellulären Kaliumkonzentration erreichen, ist eine Peritoneal- oder Hämodialyse unumgänglich.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Kaliumsparende Diuretika; Aldosteron-Antagonist
ATC-Code: C03DA01
Spironolacton blockiert kompetitiv die Bindung von Aldosteron an dessen zytoplasmatischen Rezeptor. Aldosteron kann dadurch nicht über seinen Rezeptor in den Zellkern eindringen, wodurch die Synthese der Aldosteron-induzierten Proteine unterbleibt.
Damit wird der wesentlichen Aldosteronwirkung, der Natriumreabsorption und Kaliumsekretion, entgegengewirkt.
Aldosteronrezeptoren werden renal sowie extrarenal, z. B. in den Speicheldrüsen und im Darm, gefunden.
Spironolacton entwickelt nur in Gegenwart von endogenem oder exogenem Aldosteron eigene Aktivität. Die Wirkung kann durch ansteigende Aldosteronspiegel aufgehoben werden.
Weder die Produktion noch die Ausscheidung von Aldosteron wird in therapeutischen Dosen verringert. Nur in extrem hoher Dosierung hemmt Spironolacton die Biosynthese des Aldosterons.
Spironolacton steigert die Natrium- und Chloridausscheidung sowie in geringem Maße die Calciumausscheidung; reduziert werden die Kalium- und Ammoniumausscheidung sowie die Azidität des Harns.
Spironolacton vermindert die renale Magnesiumausscheidung.
Bei alleiniger Anwendung hat Spironolacton nur eine geringe diuretische Wirkung. Durch zusätzliche Gabe von Thiaziden oder Schleifendiuretika kann die Natriurese weiter gesteigert werden.
Spironolacton kann über eine Senkung der glomerulären Filtrationsrate die Serumharnstoffkonzentrationen erhöhen.
Ein blutdrucksenkender Effekt bei Hypermineralocorticoid-Syndromen bzw. bei verschiedenen Erkrankungen mit primärem oder sekundärem Hyperaldosteronismus ist erwiesen.
Nach oraler Einzeldosis tritt die biochemische Wirkung über einen Aldosteronantagonismus nach 2 bis 4 Stunden ein, die maximale Wirkung wird nach 6 bis 8 Stunden erreicht und hält 16 bis 24 Stunden an.
Der klinische Wirkungseintritt erfolgt bei kontinuierlicher Verabreichung schrittweise mit einem Wirkungsmaximum nach 2 bis 3 Tagen oder später; ggf. kann der maximale diuretische Effekt auch erst nach 2 Wochen auftreten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Spironolacton wird nach oraler Gabe zu etwa 73 % resorbiert. Nach 1 bis 2 Stunden werden maximale Plasmakonzentrationen von Spironolacton und nach 3 Stunden maximale Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten Canrenon gemessen.
Steady-state-Konzentrationen werden für Canrenon nach ungefähr 3 bis 8 Tagen nach täglicher Applikation von Spironolacton erreicht. Bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites werden diese erst nach 14 Tagen erreicht.
Die Plasmaproteinbindung von Spironolacton und seinen Metaboliten beträgt 98 %.
Spironolacton wird hauptsächlich in der Leber und in den Nieren metabolisiert. Zu 80 % entstehen Metaboliten mit erhaltener Schwefelgruppe: Thiomethylspironolacton IV (pharmakologisch aktiver Hauptmetabolit) und V sowie deren sulfoxidierte Metaboliten, zu 20 % Amenone mit seinem wichtigsten Vertreter Canrenon, dem Metabolit II.
Nach oraler Gabe von Spironolacton beträgt die Serum-Halbwertszeit für Spironolacton 1 bis 2 Stunden.
Die Eliminationshalbwertszeit des aktiven Metaboliten Canrenon wird mit 18 bis 23 Stunden angegeben.
Die Elimination von Spironolacton erfolgt über Nieren und Leber.
Nach einer oralen Einmaldosis von radioaktiv markiertem Spironolacton erscheinen innerhalb von 6 Tagen 47 bis 57 % im Urin und 35 bis 41 % im Stuhl. Der Anteil von unverändertem Spironolacton ist gering.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1996 durchgeführte randomisierte Zweiwege-cross-over-Bioäquivalenzuntersuchung an 24 nüchternen Probanden ergab nach einer täglichen Einnahme von 100 mg Spironolacton (2 Tabletten Jenaspiron®50 mg) über 5 Tage (steady state) im Vergleich zum Referenzpräparat:
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Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (Css max[ng/ml]) |
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Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration |
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Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUCss 0 |
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Angabe der Canrenon-Werte am 5. Tag nach Erreichen des steady state als Mittelwerte und Streubreite.
Mittlerer Canrenon-Plasmaspiegelverlauf (5. Tag nach Erreichen des steady state) in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Subchronische/chronische Toxizität
Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Hund, Affe) durchgeführt. In der Untersuchung an der Ratte zeigte sich in der hohen Dosis ein vermehrtes Vorkommen von Schilddrüsen- und Hodenadenomen.
Mutagenes und tumorerzeugendesPotenzial.
Spironolacton wurde ausführlich geprüft. Es ergab sich kein Hinweis auf eine mutagene Wirkung.
In einer Langzeituntersuchung an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Spironolacton.
Reproduktionstoxizität
Feminisierende Wirkungen auf die äußeren Genitalien wurden bei den männlichen Nachkommen während der Trächtigkeit exponierter Ratten bei Tagesdosen von ca. 160 mg/kg KG beobachtet.
Endokrine Störungen bei beiden Geschlechtern (Veränderungen von Hormonkonzentrationen im Plasma) wurden schon bei ca. 80 mg/kg KG, Verminderung der Prostata-Gewichte bei männlichen Jungtieren bei 40 mg/kg KG gefunden.
Untersuchungen an Ratten und Mäusen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben.
Für den Menschen liegen über die Sicherheit einer Anwendung während der Schwangerschaft keine ausreichenden Erfahrungen vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Povidon K 25, Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung mit Tabletten in Faltschachtel
Packung mit 20 Tabletten N1
Packung mit 50 Tabletten N2
Packung mit 100 Tabletten N3
Packung (Bündelpackung/Klinikpackung) mit 200 Tabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und
sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
Telefon 034954/247-0
Telefax 034954/247-100
8. ZULASSUNGSNUMMER
Jenaspiron® 50 mg 219.00.01
Jenaspiron®100 mg 219.01.01
9. DATUM DER ERTEILUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Jenaspiron® 50 mg 08.05.1979/24.02.2004
Jenaspiron® 100 mg 07.05.1979/24.02.2004
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig