Jenaspiron 100mg
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G e b r a u c h s i n f o r m a t i o n
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Jenaspiron® 100 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Jenaspiron® 100 mg beachten?
Wie ist Jenaspiron® 100 mg einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Jenaspiron® 100 mg aufzubewahren?
Jenaspiron® 100 mg
Wirkstoff: Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Spironolacton.
1 Tablette enthält 100 mg Spironolacton.
Die sonstigen Bestandteile sind
Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Povidon K 25, Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Jenaspiron® 100 mg ist in Packungen mit
20 Tabletten (N 1),
50 Tabletten (N 2),
100 Tabletten (N 3) und
4 x 50 Tabletten (Bündelpackung / Klinikspackung)
erhältlich.
1. Was ist Jenaspiron® 100 mg und wofür wird es angewendet?
1.1 Jenaspiron® 100 mg ist ein harntreibendes Arzneimittel (kaliumsparendes Diuretikum).
1.2 von:
Mibe Vertriebsgesellschaft mbH
Otto-Schott-Straße 15
07745 Jena
Telefon (03641) 648 0
Telefax (03641) 648 180
hergestellt von:
Mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
1.3 Jenaspiron® 100 mg wird angewendet bei
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primären Hyperaldosteronismus, sofern nicht eine Operation angezeigt ist,
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Ödemen und/oder Aszites bei Erkrankungen, die mit einem sekundären Hyperaldosteronismus einhergehen.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Jenaspiron® 100 mg beachten?
Jenaspiron® 100 mg darf nicht eingenommen werden bei:
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fehlender Harnausscheidung (Anurie);
-
akutem Nierenversagen;
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schwerer Nierenfunktionseinschränkung (Niereninsuffizienz mit einer Creatinin-Clearance unter 30 ml/min pro 1,73 m2 Körperoberfläche bzw. bei einem Serum-Creatinin-Wert über 1,8 mg/dl);
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vermehrtem Kalium-Gehalt des Blutes (Hyperkaliämie);
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Natriummangelzuständen (Hyponatriämie);
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Überempfindlichkeit gegen Spironolacton oder einen der sonstigen Bestandteile.
2.2 Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Jenaspiron® 100 mg:
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
Nierenfunktionseinschränkung leichteren Grades (Serum-Creatinin-Werte zwischen 1,2 und 1,8 mg/dl bzw. einer Creatinin-Clearance zwischen 60 ml/min und 30 ml/min);
Patienten, die als Folge ihrer Grunderkrankung zu Azidose und/oder Hyperkaliämie neigen (z.B. Diabetes mellitus);
stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie);
verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Spironolacton und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumsubstituenten oder ACE-Hemmern kann es zu lebensgefährlichen Hyperkaliämien (zu hohe Kaliumspiegel im Blut) kommen. Die Kombination der vorgenannten Arzneimittel mit Spironolacton wird daher im Allgemeinen nicht empfohlen.
Die Behandlung mit Jenaspiron® 100 mg erfordert eine regelmäßige Kontrolle von Serum-Natrium, Serum-Kalium, Serum-Creatinin und des Säure-Basen-Status.
Eine engmaschige Überwachung des Serum-Kaliumspiegels ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion mit Serum-Creatinin-Werten zwischen 1,2 und 1,8 mg/dl bzw. einer Creatinin-Clearance unter 60 ml/min pro 1,73 m2 Körperoberfläche sowie bei Anwendung von Jenaspiron® 100 mg in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen können (s.a. 2.3. "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").
Einfluss auf Laboruntersuchungen
Spironolacton kann eine Störung bestimmter diagnostischer Tests (z.B. RIA-Bestimmung der Digoxin-Serumkonzentration) verursachen.
Kinder
Kindern sollte Jenaspiron® 100 mg nicht länger als 30 Tage verabreicht werden.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten (s.a. 2.1. "Jenaspiron® 100 mg darf nicht eingenommen werden bei").
Schwangerschaft
Jenaspiron® 100 mg sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es Störungen des Hormonhaushaltes bei männlichen und weiblichen Nachkommen durch den Wirkstoff Spironolacton gibt.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Stillzeit
Jenaspiron® 100 mg sollte in der Stillzeit nicht eingenommen werden bzw. es sollte abgestillt werden, wenn eine Anwendung von Spironolacton erforderlich ist, da der Wirkstoff oder dessen Abbauprodukt in die Muttermilch übergehen.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Jenaspiron® 100 mg beeinflusst werden.
Die Kombination von nichtsteroidalen antiphlogistisch wirkenden Arzneimitteln (Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung) mit Spironolacton kann zu Hyperkaliämien führen.
Bei Anwendung von Spironolacton in Kombination mit Kaliumsalzen (z.B. Kaliumchlorid) mit Substanzen, die die Kaliumausscheidung vermindern (kaliumsparende Diuretika wie Triamteren oder Amilorid) oder mit ACE-Hemmern kann es zu einem Anstieg des Serum-Kalium-Spiegels bis hin zu schweren, unter Umständen lebensgefährlichen Hyperkaliämien (zu hohe Kaliumspiegel im Blut) kommen (s.a. 2.2 " Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Jenaspiron® 100 mg").
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern, Furosemid und Spironolacton kann ein akutes Nierenversagen auftreten.
Spironolacton und Carbenoxolon können sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Indometacin) kann die diuretische Wirkung von Spironolacton abschwächen.
Die gleichzeitige Anwendung von Digoxin und Spironolacton kann zu erhöhten Digoxin-Blutspiegeln führen.
Neomycin kann die Resorption von Spironolacton verzögern.
2.4 Bei Einnahme von Jenaspiron® 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln
Größere Mengen von Lakritze beeinträchtigen die Wirkung von Spironolacton.
3. Wie ist Jenaspiron® 100 mg einzunehmen?
Nehmen Sie Jenaspiron® 100 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1 Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) ein.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie sollte auf einen möglichst kurzen Zeitraum begrenzt werden. Die Notwendigkeit einer Behandlung über einen längeren Zeitraum sollte regelmäßig überprüft werden.
Kindern sollte Jenaspiron® 100 mg nicht länger als 30 Tage verabreicht werden.
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die Dosierung sollte individuell, in Abhängigkeit vom Schwererad und dem Ausmaß des Hyperaldosteronismus, festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden.
Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Erwachsene:
Initial 1 bis 2-mal täglich 1 Tablette Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Spironolacton täglich) über 3 bis 6 Tage.
Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf maximal 4 Tabletten Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 400 mg Spironolacton täglich) erhöht werden.
Als Erhaltungsdosis sind in der Regel 1 Tablette Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 100 mg Spironolacton), bis maximal 2 Tabletten Jenaspiron® 100 mg (entsprechend 200 mg Spironolacton) ausreichend.
Die Erhaltungsdosis kann je nach Bedarf täglich, jeden 2. oder jeden 3. Tag verabreicht werden.
Kinder:
Initial 3 mg/kg Körpergewicht (KG) täglich über 5 Tage.
Bei Bedarf kann bis 9 mg Spironolacton/kg KG bis zum Eintritt der klinischen Wirkung gesteigert werden.
Bei Weiterbehandlung sollte die Dosis unter Erhalt der Wirkung soweit als möglich gesenkt werden.
Wenn Sie eine größere Menge Jenaspiron® 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten:
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Jenaspiron®100 mg benachrichtigen Sie umgehend Ihren Arzt. Er wird entsprechend den Symptomen über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden. Im Falle von schwerwiegenden Symptomen ist sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.
Mögliche Zeichen einer Überdosierung können Schläfrigkeit und Verwirrtheit oder Herzrhythmusstörungen infolge von Störungen im Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt sein.
Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann versucht werden, die weitere systemische Aufnahme des Wirkstoffs durch Maßnahmen wie Auslösung von Erbrechen, Magenspülung oder Verabreichung von Aktivkohle zu vermindern.
3.4 Wenn Sie die Einnahme von Jenaspiron®100 mg vergessen haben:
Nehmen Sie nicht die doppelte bzw. mehrfache Menge nach einer bzw. mehreren vergessenen Einzeldosen ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Jenaspiron®100 mg abgebrochen wird:
Der Behandlungserfolg wird gefährdet.
Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Jenaspiron®100 mg nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Jenaspiron®100 mgNebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
sehr häufig: |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig: |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich: |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
selten: |
weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten: |
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
4.1 Nebenwirkungen
Sehr häufig tritt bei Männern eine reversible Größenzunahme der Brust (Gynäkomastie) auf. Bei Frauen wurde das Auftreten von schmerzhaften Schwellungen der Brust (Mastodynie), von Zwischenblutungen und das Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe) beschrieben. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen ist dosisabhängig.
Spironolacton kann bei Frauen zu einer vermehrten Behaarung vom männlichen Typus (Hirsutismus) und zu einer Vertiefung der Stimmlage, bei Männern zu einer Erhöhung der Stimmlage und zu Impotenz führen.
Sehr häufig treten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bedrohliche Erhöhungen der Kaliumwerte (Hyperkaliämien) auf, die zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen (hyperkaliämische Paralyse) führen können.
Häufig können Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie) und Verwirrtheitszustände auftreten.
Gelegentlich sind Verminderungen der Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) durch Spironolacton induzierte Antikörper, eine Eosinophilie bei Patienten mit Leberzirrhose und eine hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose) aufgetreten.
Ein Natriummangelzustand (Hyponatriämie) kann insbesondere nach ausgiebiger Wasserzufuhr unter Spironolacton auftreten.
Elektrolytveränderungen können sich als kardiale Arrhythmien, Müdigkeit, allgemeine Muskelschwäche, Muskelkrämpfe (z.B. Wadenkrämpfe) oder Schwindel bemerkbar machen.
Es kann zu einem unerwünschten Absinken des Blutdrucks kommen. Das Auftreten von Kreislaufstörungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen) wurde beschrieben.
Spironolacton kann eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes (hyperchlorämische metabolische Azidose) induzieren oder verschlechtern.
Es kann zu einem reversiblen Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe kommen. Häufig wird eine Erhöhung des Harnsäure-Spiegels beobachtet.
Unter Spironolacton können Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, gastrointestinale Krämpfe), Blutungen der Magenschleimhaut und gastrointestinale Ulzera auftreten.
Sehr selten sind Hautrötung, Nesselausschlag (Urtikaria), Erythema anulare sowie Lupus-erythematodes- und Lichen-ruber-planus-ähnliche Hautveränderungen beschrieben worden.
Sehr selten sind leberschädigende Wirkungen (Hepatotoxizität) mit Ansteigen der Leberenzyme und histologisch nachgewiesener Leberentzündung (Hepatitis) sowie Knochenerweichung (Osteomalazie) und Haarausfall (Alopezie) beschrieben worden.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Jenaspiron®100 mg aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Blisterpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Keine besonderen Anforderungen an die Aufbewahrung
Stand der Information:
Oktober 2004