iMedikament.de

alt informationen

Jeprolol Retard 200mg

alt informationen

Fachinformation

mibe

1.


Logo


Jeprolol retard 200 mg


2.


3.


4.

4.1


BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Jeprolol retard 200 mg

Retardtabletten

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Metoprololtartrat 1 Retardtablette enthält:

Metoprololtartrat    200 mg

Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

DARREICHUNGSFORM

Retardtablette mit Bruchkerbe

Die Retardtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

KLINISCHE ANGABEN Anwendungsgebiete

-    Arterielle Hypertonie

-    Koronare Herzkrankheit

-    Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden)

-    Tachykarde Herzrhythmusstörungen

-    Reinfarktprophylaxe

-    Migräneprophylaxe


4.2


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:

Arterielle Hypertonie:

®

1-mal täglich h Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat pro Tag)

Koronare Herzkrankheit:

®

1-mal täglich h bis 1 Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Metoprololtartrat pro Tag)

Hyperkinetisches Herzsyndrom (sog. funktionelle Herzbeschwerden):

®

1-mal täglich h Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 mg Metoprololtartrat pro Tag)

Tachykarde Herzrhythmusstörungen:

®

1-mal täglich h bis 1 Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Metoprololtartrat pro Tag)

Reinfarktprophylaxe:

Jeprolol retard 200 mg wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.

Im Anschluss an die Behandlung der Akutphase des Herzinfarktes erfolgt die Erhaltungstherapie mit 1-mal täglich h bis 1 Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Metoprololtartrat pro Tag).

Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder

®

Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Jeprolol retard 200 mg sofort abzusetzen.

Migräneprophylaxe:

®

1-mal täglich h bis 1 Retardtablette Jeprolol retard 200 mg (entsprechend 100 bis 200 mg Metoprololtartrat pro Tag).

Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Metoprololtartrat vermindert, sodass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.

Art und Dauer der Anwendung

Die Retardtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen.

Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.

®

Sollte die Behandlung mit Jeprolol retard 200 mg nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.

4.3    Gegenanzeigen

Jeprolol retard 200 mg darf nicht angewendet werden bei

-    Überempfindlichkeit gegen Metoprolol oder andere BetaRezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile von Jeprolol retard 200 mg

-    manifester Herzinsuffizienz

-    Schock

-    AV-Block 2. oder 3. Grades

-    Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)

-    sinuatrialem Block

-    Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)

-    Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg)

-    Azidose

-    bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma bronchiale)

-    Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

-    gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Jeprolol retard 200 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei

-    AV-Block 1. Grades

-    Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

-    längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

-    Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor)

®

(Jeprolol retard 200 mg erst nach vorheriger AlphaBlockade verabreichen)

-    Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”).

Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Jeprolol retard 200 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

®

Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Jeprolol retard 200 mg als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:

Metoprolol ist ein Substrat des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP2D6. Der Plasmaspiegel von Metoprolol kann durch die gleichzeitige Gabe von CYP2D6 hemmenden Substraten erhöht und durch die Gabe von CYP2D6 induzierenden Wirkstoffen gesenkt werden. Die zur Erhöhung des MetoprololPlasmaspiegels führenden Substanzen sind u. a. Antiarrhythmika, Antihistaminika, H2-Rezeptor-Antagonisten, Antidepressiva, Antipsychotika und COX2-Inhibitoren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

®

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.

Die kardiodepressiven Wirkungen von Jeprolol retard 200 mg und Antiarrhythmika können sich addieren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika

(wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Jeprolol retard 200 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und herzwirksamen Glykosiden, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guan-facin oder Clonidin kann es zu einem verstärkten Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.

Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt wer®

den, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Jeprolol retard 200 mg beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.

®

Bei gleichzeitiger Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z.B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen-und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.

Unter der Therapie mit Jeprolol retard 200 mg kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.

Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher über®

schießender Hypertension nicht zusammen mit Jeprolol retard 200 mg eingenommen werden.

Indometacin und Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Jeprolol retard 200 mg vermindern.

®

Die Wirkung von Jeprolol retard 200 mg kann durch Cimetidin verstärkt werden.

Jeprolol retard 200 mg kann die Ausscheidung von Lidocain vermindern.

Die gleichzeitige Anwendung von Jeprolol retard 200 mg und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxan-

zien (z.B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta®

Rezeptorenhemmung von Jeprolol retard 200 mg verstärkt werden.

Für den Fall, dass Jeprolol retard 200 mg vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskel-relaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Jeprolol retard 200 mg informiert werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.

Metoprolol zeigte im Tierversuch keine teratogenen Eigenschaften (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit")

Metoprolol passiert die Plazenta und kann im Feten zu Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie führen.

Betablocker reduzieren die plazentare Durchblutung, was zu Frühgeburten oder zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Das Risiko von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei pränatal Metoprolol-exponierten Neugeborenen ist in der Postpartalperiode erhöht.

Metoprolol sollte 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig auf Anzeichen einer ß-Blockade überwacht werden.

Stillzeit

Metoprolol geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch erreicht Metoprolol in etwa das Dreifache der bei der Mutter gemessenen Serumkonzentration. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist (Ausnahme sind „slow metabolizer"), sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer ß-Blockade hin beobachtet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig

Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt


(> 10 %)

(> 1 % bis < 10 %)

(> 0,1 % bis < 1 %)

(> 0,01 % bis < 0,1 %)

(< 0,01 %)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen, wie Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträume oder verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen, kommen.

Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.

Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Photosensibilität) auftreten.

Gelegentlich kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten, selten auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen kommen.

Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.

®

Die Behandlung mit Jeprolol retard 200 mg kann in seltenen Fällen zu verstärktem Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitatio-nen, Bradykardie, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.

In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.

Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.

Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) sowie in Einzelfällen Sehstörungen beobachtet.

Jeprolol retard 200 mg kann die Symptome einer Thyreotoxi-kose maskieren.

In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder

schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger

®

Therapie mit Jeprolol retard 200 mg zu hypoglykämischen Zuständen kommen.

Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.

Vereinzelt wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.

Unter der Therapie mit Jeprolol retard 200 mg kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.

®

Bei Langzeittherapie mit Jeprolol retard 200 mg wurde in Einzelfällen eine Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.

In Einzelfällen kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder zum Auftreten einer Hepatitis kommen.

Des Weiteren wurden in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderungen (z.B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust), eine Thrombozytopenie oder Leukopenie, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie’s disease) beobachtet.

Besondere Hinweise:

Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter der Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von Jeprolol retard 200 mg sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Jeprolol retard 200 mg abgebrochen werden.

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden.

Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin:    0,5 bis 2 mg intravenös als Bolus

Glukagon:    initial 1 bis 10 mg intravenös,

anschließend 2 bis 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion

Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Orciprenalin oder Adrenalin.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus können ß2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Beta-Rezeptorenblocker ATC-Code: C07AB02

Metoprolol ist ein schwach lipophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer ß1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und nur schwach ausgeprägter membranstabilisierender Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympa-thikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Metoprolol kann durch Hemmung von ß2-Re-zeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Metoprolol einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1,5 bis 2 Stunden erreicht.

Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 12 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 5,6 l/kg.

Metoprolol wird fast vollständig in der Leber metabolisiert. Zwei der drei Hauptmetaboliten zeigen schwach beta-blockierende Eigenschaften, sind jedoch klinisch nicht relevant.

Bei Leberzirrhose muss wegen der dann verminderten Metaboli-sierungsrate mit erhöhten Plasmaspiegeln an unverändertem Metoprolol gerechnet werden.

Metoprolol und seine Metaboliten werden zu ca. 95 % - davon ca. 10 % unverändert - renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt 3 bis 5 Stunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Siehe Abschnitt 4.9 "Überdosierung"

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potenzial

Die präklinischen Daten aus den üblichen Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität deuten auf kein Gefährdungspotenzial für den Menschen hin.

Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an zwei Tierspezies (Ratte, Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften von Metoprolol ergeben.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Hochdisperses Siliciumdioxid, Mikrokristalline Cellulose, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Glyceroldistearat, Polyacrylat-Dispersion 30 %, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Eisen(III)-oxid,gelb (E 172), Polysorbat 80, Talkum, Titandioxid (E 171)

6.2


Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung mit Retardtabletten in Faltschachtel

Packung mit 30 Retardtabletten N1 Packung mit 50 Retardtabletten N2 Packung mit 100 Retardtabletten N3

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen

7.    INHABER DER ZULASSUNG

mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna

Tel.: 034954/247-0 Fax:    034954/247-100

8.    ZULASSUNGSNUMMER

12616.00.01

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER    ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER

ZULASSUNG

11.03.1992 / 08.05.2008

10.    STAND DER INFORMATION

Mai 2015

VERKAUFSABGRENZUNG

11.


Verschreibungspflichtig