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Jernadex

Document: 30.10.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

Jernadex, 11,7 g pro Applikator, Paste zum Eingeben für Pferde

Wirkstoff: Pyrantelembonat

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 Injektor zu 27,5 g enthält:


Wirkstoff(e):

Pyrantelembonat 11,7 g

(entsprechend 4,06 g Pyrantel)


Sonstige Bestandteile:

Benzylalkohol 275 mg

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform:

Gelbe Paste zum Eingeben


4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Pferd


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Infektionen mit adulten darmständigen Stadien von großen Strongyliden (Strongylus vulgaris, Strongylus edentatus, Strongylus equinus), kleinen Strongyliden (Triodontophorus spp., Cyathostomum spp., Cylicocylus spp., Cylicostephanus spp.,) Pfriemenschwänzen (Oxyuris equi) sowie Spul-würmern (Parascaris equorum).


4.3 Gegenanzeigen:

Nicht bei stark geschwächten Tieren anwenden.

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Keine Angaben


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Um Unterdosierungen zu vermeiden, ist das Körpergewicht möglichst genau zu ermitteln.

Da Resistenzen gegenüber Pyrantelembonat bei kleinen Strongyliden auf-treten können, ist die Überprüfung der anthelminthischen Wirksamkeit (z.B mit dem Eizahlreduktionstest) zu empfehlen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Keine Angaben.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Bei Tieren,die unter schwerem Befall mit Endoparasiten mit Läsionen der Darmwand leiden, kann es zu einer erhöhten Resorption des Pyrantels kommen. Dabei können Symptome wie Muskelzittern, ein erhöhter Speichelfluss (Salivation), eine erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe), Durchfall und eine erniedrigte Blut-Cholinesterase-Aktivität auftreten.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung von Jernadex sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Jernadex kann ohne Bedenken während der Trächtigkeit und Laktation an gewendet werden.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Nicht gleichzeitig mit anderen Parasympathomimetika (z.B. Levamisol ) oder Cholinesterasehemmern (z.B. Organophosphatverbindungen) anwenden. Die spezifischen Aktivitäten von Piperazin (neuromuskuläre Paralyse der Parasiten) können die Wirksamkeit von Pyrantel (spastische Paralyse der Parasiten) hemmen.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Zum Eingeben

19 mg Pyrantelembonat/kg Körpergewicht (KGW) einmalig, entsprechend 1 Injektor Jernadex für 600 kg KGW.

Die individuelle Dosis wird durch Einstellen des jeweiligen Körpergewichts bzw. der Menge an Paste am Stempel des Injektors gewährleistet. Die Paste ist den Tieren seitlich ins Maul auf den Zungengrund zu applizieren.


Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos auf-genommen wird.


Entwurmungsempfehlungen:

Fohlen werden erstmals im Alter von 8 Wochen behandels.

Das Behandlungsschema sollte auf die lokalen epidemiologischen Bedingungen abgestimmt werden.

In Bekämpfungsprogrammen ist die „Egg reappearance period (ERP)“ zu beachten.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:


„Jernadex ist bei einer Dosierung bis zum Fünffachen der therapeutischen Dosis gut verträglich. Im Fall einer Überdosierung kann Atropin als Antidot eingesetzt werden.

4.11 Wartezeit(en):

Pferd:

essbare Gewebe: 1 Tag


Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Antiparasitäre Mittel, Insektizide, Repellentien

Anthelminthika

Anthelminthika

Tetrahydropyrimidin

Pyrantel


ATVvet Code: QP52AF02


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Pyrantel ist ein Anthelminthikum aus der Gruppe der Tetrahydropyrimidine.

Pyrantel hat sich nach oraler Anwendung als gut wirksam ( > 90%) gegen adulte Stadien verschiedener Magen-Darm-Nematoden vom Pferd erwiesen. Es gibt Hinweise, dass die Wirksamkeit durch eine erhöhte Darmperistaltik negativ beeinflusst wird.

Pyrantel wirkt nikotinartig als cholinerger Agonist und führt durch eine depo-

larisierende neuromuskuläre Blockade zur spastischen Paralyse der Nema-

toden. Eine Resistenz gegenüber Pyrantel bei kleinen Strongyliden ist bekannt.


Das kaum wasserlösliche Pyrantelembonat wird beim Pferd nur geringgradig (< 2%) resorbiert; maximale Blutspiegel werden etwa 24 Stunden nach der Applikation gemessen.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Resorbiertes Pyrantel wird schnell und umfassend metabolisiert. Als Haupt-

metaboliten werden Thiophen-Akrylsäure, Thiophen-Karbonsäure, Lävulinsäure und N-Methyl-1,3-Propan-Diamin angesehen. Pyrantel und seine Metaboliten verteilen sich im Gesamtorganismus, wobei die höchsten Konzentrationen (fast ausschließlich Metaboliten) in Leber und Niere und nur Spuren in Muskulatur und Fett gefunden werden. Pyrantelembonat wird beim Pferd zu > 90 % mit dem Kot ausgeschieden. Über die Niere wird Pyrantelembonat zu etwa 90-95 % als Stoffwechselprodukte ausgeschieden.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Raffiniertes Sojaöl,

Sorbitanoleat,

Polysorbat 80,

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten:

Keine Angaben


6.3 Dauer der Haltbarkeit:

6.3.1 des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis:

12 Monate


Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.

6.3.2 des Fertigarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses:

Im Behältnis verbleibende Reste des Arzneimittels sind nach Anbruch des Behältnisses zu verwerfen.

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:

1 Injektor (PE) zu 27,5 g


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff­sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber:

Pharmanovo GmbH

Sudetenstr.19

30559 Hannover

Bundesrepublik Deutschland


8. Zulassungsnummer:

6355387.00.00


9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

14. Jan. 2005


10. Stand der Information

18.06.2010


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


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