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Jutadilat 20 Mg Retardtabletten

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Stand: 02.02.2005

Nr.: nifedipin_oral_spcde_2005-02-02_010a

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Jutadilat 20 mg Retardtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Retardtablette enthält 20 mg Nifedipin.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Retardtabletten

Runde, rotbraune, bikonvexe Filmtabletten mit einer einseitigen Kerbe.

Die Retardtabletten sollen nicht geteilt werden (siehe Abschnitt 4.2).



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

- Chronisch stabile Angina pectoris.

- Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina).

- Essentielle Hypertonie.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Behandlung sollte möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten durchgeführt werden.

In Abhängigkeit vom jeweiligen Krankheitsbild sollte die Richtdosis einschleichend erreicht werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig überwacht werden, ggf. kann eine Dosisreduktion notwendig sein.

Patienten mit schwerer cerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit einer niedrigen Dosis behandelt werden.


Chronisch stabile Angina pectoris

2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 20 mg.

Bei Bedarf kann die Dosis auf 2-mal täglich 40 mg Nifedipin erhöht werden.


Vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)

2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 20 mg.

Bei Bedarf kann die Dosis auf 2-mal täglich 40 mg Nifedipin erhöht werden.


Essentielle Hypertonie

2-mal täglich 1 Retardtablette Nifedipin 20 mg.

Bei Bedarf kann die Dosis auf 2-mal täglich 40 mg Nifedipin erhöht werden.


Für Jutadilat 20 mg Retardtabletten gibt es keine Indikation für die Anwendung bei Kindern.


Nifedipin wird nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!), am Besten morgens und abends, möglichst immer zur selben Uhrzeit, eingenommen.

Gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann zu einer verzögerten, jedoch nicht verminderten Resorption führen.

Das Absetzen von Nifedipin - insbesondere bei hoher Dosierung - sollte schrittweise erfolgen.


Wegen der Lichtempfindlichkeit des Wirkstoffes Nifedipin sollen die Retardtabletten nicht geteilt werden, da sonst der durch die Lackierung erreichte Lichtschutz nicht mehr gewährleistet ist.



4.3 Gegenanzeigen

Nifedipin darf nicht eingenommen werden bei:

- Überempfindlichkeit gegenüber Nifedipin oder einem der sonstigen Bestandteile.

- Herz-Kreislauf-Schock.

- höhergradiger Aortenstenose.

- instabiler Angina pectoris.

- akutem Myokardinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen).

- gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin (siehe Abschnitt 4.5).

- Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist er­forderlich bei:

- schwerer Hypotension mit weniger als 90 mmHg systolisch.

- dekompensierter Herzinsuffizienz.

- Dialysepatienten mit maligner Hypertonie und Hypovolämie (ein deutlicher Blutdruckabfall durch Vasodilatation kann entstehen).

Die spektrophotometrische Bestimmung von Vanillinmandelsäure im Urin kann unter Nifedipin zu falsch erhöhten Werten führen; die Bestimmung mittels HPLC bleibt unbeeinflusst.

In Einzelfällen von In-vitro-Fertilisation wurden Calcium­antagonisten wie Nifedipin mit reversiblen biochemischen Veränderungen in der Kopfregion von Spermatozoen in Verbindung gebracht, die zu einer Beeinträchtigung der Spermienfunktion führen können. In Fällen, bei denen wiederholte In-vitro-Fertilisationen erfolglos blieben, ohne dass eine andere Erklärung dafür gefunden werden kann, sollten Calciumantangonisten wie Nifedipin als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen dieses Arzneimittels müssen beachtet werden:


Antihypertensiva, trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren

Verstärkung des antihypertensiven Effekts.


Betarezeptorenblocker

Verstärkte Blutdrucksenkung, gelegentlich Auftreten einer Herzinsuffizienz.


Diltiazem

Diltiazem vermindert den Abbau von Nifedipin, evtl. Dosisreduktion von Nifedipin.


Chinidin

Abfall des Chinidin-Plasmaspiegels bzw. nach Absetzen von Nifedipin deutlicher Anstieg des Chinidin-Plasmaspiegels.


Digoxin, Theophyllin

Erhöhung des Digoxin- und Theophyllin-Plasmaspiegels (auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung achten, evtl. nach Bestimmung des Digoxin Plasmaspiegels Reduktion der Glykosiddosis).


Quinupristin, Dalfopristin, Cimetidin

Erhöhung des Nifedipin Plasmaspiegels.


Rifampicin

Aufgrund seiner enzyminduzierten Wirkung beschleunigt Rifampicin die Metabolisierung von Nifedipin. Es werden keine wirksamen Blutspiegel von Nifedipin erreicht.


Vincristin

Verminderung der Ausscheidung von Vincristin, Dosisreduktion.


Cephalosporine

Erhöhung der Cephalosporin-Plasmaspiegel.


Phenytoin

Wirkungsabschwächung von Nifedipin, evtl. Dosiserhöhung.


Tacrolimus

Erhöhung des Tacrolimus-Plasmaspiegels.


Wechselwirkungen aufgrund von Cytochrom P450 Isoenzym 3A4

Nifedipin wird über das Cytochrom P450 3A4-System metabolisiert. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die dieses System induzieren oder hemmen, grundsätzlich zu Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit Nifedipin führen.


Inhibitoren des Cytochrom P450 3A4 Systems wie Makrolide (z.B. Erythromycin,
Clarithromycin), Fluoxetin, Nefazodon, Protease-Inhibitoren (z.B. Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir oder Saquinavir); Antimykotika (Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol)

Erhöhung des Nifedipin-Plasmaspiegels.


Nach Erfahrungen mit dem Calciumantagonisten Nimodipin können folgende Wechselwirkungen mit Nifedipin nicht ausgeschlossen werden:

Carbamazepin, Phenobarbital

Abnahme des Nifedipin Plasmaspiegels.

Valproinsäure

Erhöhung des Nifedipin Plasmaspiegels.


Grapefruitsaft hemmt den oxidativen Abbau von Nifedipin, so dass erhöhte Nifedipin-Plasmaspiegel auftreten können.

Die gleichzeitige Anwendung von Nifedipin und intravenös appliziertem Magnesiumsulfat kann zu Hypocalcaemie und daraus resultierendem neuromuskulären Block führen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Nifedipin, insbesondere im ersten Trimester der Schwanger­schaft, vor. Da tierexperimentelle Studien Hinweise auf teratogene Effekte ergeben haben (siehe Abschnitt 5.3), darf Nifedipin in der Schwangerschaft nur bei vitaler Indikation und wenn keine Alternativtherapie zur Verfügung steht, angewendet werden. Dabei sind Mutter und Kind sorgfältig zu überwachen. Sollte es zu einer Exposition während des ersten Trimesters gekommen sein, sollte der Schwangeren eine Ultraschallfeindiagnostik angeboten werden.

Stillzeit:

Während der Stillzeit darf Nifedipin nicht angewendet werden, da der Wirkstoff aus Nifedipin in die Muttermilch übergeht und nur unzureichende Erfahrungen mit einer Anwendung in der Stillperiode vorliegen. Ist eine Behandlung mit Nifedipin während der Stillzeit zwingend erforderlich, muss abgestillt werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regel­mäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftreten­de unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammen­wirken mit Alkohol.



4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Blutbildveränderungen wie Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, thrombozyto­penische Purpura.

Sehr selten: Agranulozytose.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten: Hyperglykämie.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Häufig: Schwindel, Benommenheit, Schwächegefühl.

Gelegentlich: Nervosität, Schlafstörungen oder Schläfrig­keit, Parästhesien, Hypästhesien, Tremor.


Augenerkrankungen

Gelegentlich: Geringfügige, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung.

Selten: Schwachsichtigkeit.


Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems

Sehr häufig: Periphere Ödeme (aufgrund der Vasodilata­tion) insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Häufig: Palpitationen.

Gelegentlich: Tachykardie, Synkopen, hypotone Kreislauf­reaktion.

Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zum Auftreten von Angina pectoris-An­fällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Sehr selten: Myokardinfarkt.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Gelegentlich: Dyspnoe.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Flush, Erythem, Erythromelalgie insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Gelegentlich: Hautüberempfindlichkeitsreaktionen wie Pruritus, Exanthem, eine Schwellung von Haut und Schleimhaut (Angioödem, Gesichtsödem), Schwitzen.

Selten: Urtikaria, Photodermatitis, Purpura.

Unter längerer Behandlung mit Nifedipin kann es zu Zahnfleischveränderungen (z.B. Gingiva-Hyperplasie) kommen, die sich nach Absetzen der Therapie völlig zurückbilden.

Sehr selten: Exfoliative Dermatitis.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Bei Niereninsuffizienz vorübergehende Ver­schlechterung der Nierenfunktion.

Vermehrter Harndrang sowie eine vermehrte tägliche Urinausscheidung.


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen (intrahepatische Cholestase, Transaminasenanstiege).

Selten: Ikterus.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraks

Häufig: Übelkeit.

Gelegentlich: Magen-Darm-Störungen wie Dyspepsie, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Obstipation, Blähungen, Erbrechen, Mundtrockenheit.

Selten: Völlegefühl, Aufstoßen und Anorexie.

Die Retardpräparationen von Nifedipin können Bezoare und Darmverschluss in Patienten mit bereits existierender gastrointestinaler Verengung hervorrufen.


Skelettmuskulatur- Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Myalgien, Arthralgien, Muskelkrämpfe.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten: Gynäkomastie, die nach Absetzen von Nifedipin reversibel ist.


Allgemeine Erkrankungen

Gelegentlich: Müdigkeit, Unwohlsein.

Selten: allergische Allgemeinreaktionen wie z.B. Fieber, Schwellung des Kehlkopfes (Kehl­kopfödem), Krampfzustand der Bronchial­muskulatur bis hin zu lebensbedrohlicher Atemnot, die nach Absetzen der Therapie reversibel sind.



Lungenödeme, Depressionen und Phototoxizität sind berichtet worden.



4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Folgende Symptome werden bei einer schweren Vergiftung mit Nifedipin beobachtet:

Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Blutdruckabfall, tachykarde/bradykarde Herzrhythmusstörungen, Hyper­glykämie, metabolische Azidose, Hypoxie, kardiogener Schock mit Lungenödem.


Therapie von Intoxikationen

Therapeutisch stehen die Giftelimination und die Wiederherstellung stabiler Herz-Kreislauf-Verhältnisse im Vordergrund.

Nach oraler Ingestion ist eine ausgiebige Magenspülung - evtl. in Kombination mit einer Darmspülung - indiziert.

Insbesondere bei einer Vergiftung mit Retard-Präparaten ist eine möglichst vollständige Elimination, auch aus dem Dünndarm, anzustreben, um die sonst unvermeidliche Nach­resorption der Wirksubstanz zu verhindern.

Bei der Gabe von Laxanzien ist allerdings die Hemmung der Darmmuskulatur bis zur Darmatonie unter Calciumantagonisten zu beachten. Nifedipin ist nicht dialysierbar; eine Plasmapherese (hohe Plasmaeiweißbindung, relativ kleines Verteilungsvolumen) wird jedoch empfohlen.

Bradykarde Herzrhythmusstörungen werden symptomatisch mit Atropin und/oder Beta-Sympathikomimetika behandelt, bei bedrohlichen bradykarden Herzrhythmusstörungen ist eine temporäre Schrittmachertherapie erforderlich.

Die Hypotonie als Folge von kardiogenem Schock und arterieller Vasodilatation wird mit Calcium (1-2 g Calciumgluconat intravenös), Dopamin (bis 25 µg je kg Körpergewicht je Minute), Dobutamin (bis 15 µg je kg Körpergewicht je Minute), Epinephrin bzw. Norepinephrin behandelt. Die Dosierung dieser Arzneimittel orientiert sich allein an der erzielten Wirkung. Der Serum-Calciumspiegel sollte hochnormal bis leicht erhöht sein.

Die zusätzliche Flüssigkeits- und Volumenzufuhr sollte zurückhaltend und wegen der drohenden kardialen Überlastung unter hämodynamischer Kontrolle erfolgen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: 1,4-Dihydropyridin-Derivat, Calciumantagonist

ATC-Code: C08CA05

Nifedipin ist ein Calciumantagonist vom 1,4-Dihydro-pyridintyp. Calciumantagonisten hemmen den Calciumionen-Einstrom durch den langsamen Calciumkanal in der Zelle. Nifedipin wirkt vor allem an den glatten Muskelzellen der Koronararterien und an den peripheren Widerstandsgefäßen. Dieser Effekt hat eine Vasodilatation zur Folge. In thera­peutischen Dosen hat Nifedipin praktisch keine direkte Wirkung auf das Myokard.

Am Herzen erweitert Nifedipin vor allem die großen Koronararterien durch Erniedrigung des Muskeltonus, wodurch die Durchblutung verbessert werden kann. Der periphere Widerstand wird gesenkt.

Zu Beginn der Behandlung mit dem Calciumantagonisten kann es reflektorisch zu einer Zunahme der Herzfrequenz und des Herzminutenvolumens kommen. Diese Zunahme ist jedoch nicht ausgeprägt genug, um die Vasodilatation zu kompensieren.

Bei Langzeitbehandlung mit Nifedipin kehrt das anfangs erhöhte Herzminutenvolumen wieder auf den Ausgangswert zurück. Beim Hypertoniker ist eine besonders deutliche Blutdruckabnahme nach Nifedipin zu beobachten.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Der Wirkstoff Nifedipin wird nach peroraler Nüchterneinnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert. Nifedipin unterliegt einem "First-pass-Effekt" in der Leber, so dass die systemische Verfügbarkeit oral verabreichten Nifedipins bei 50-70 liegt. Maximale Plasma- bzw. Serumkonzentrationen werden bei Gabe einer Nifedipin-haltigen Lösung nach ca. 15 Minuten, bei Gabe anderer Zubereitungen mit nicht retardierter Freisetzung nach 30-85 Minuten erreicht.

Nifedipin wird zu 95-98 an Plasmaeiweiß (Albumin) gebunden. Für Nifedipin wurde ein mittleres Verteilungs­volumen Vss von 0,77-1,12 l/kg gefunden.

Nifedipin wird in der Leber nahezu vollständig (hoher "first-pass-Effekt") vor allem über oxidative Prozesse metabolisiert. Diese Metabolite zeigen keine pharmako­dynamischen Aktivitäten. Weder die unveränderte Substanz noch der Metabolit M-1 werden in nennenswertem Maße renal eliminiert (<0,1 der Dosis). Die polaren Metaboliten M-2 und M-3 werden zu etwa 50 der Dosis im Urin gefunden (zum Teil in konjugierter Form), wobei der überwiegende Teil innerhalb von 24 h ausgeschieden wird. Der Rest wird mit den Faeces ausgeschieden.

Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 1,7-3,4 Stunden (nicht retardierte Zubereitung).

Eine Kumulation der Substanz bei Dauertherapie nach üblicher Dosierung wurde nicht beschrieben.

Bei eingeschränkter Leberfunktion kommt es zu einer deutlichen Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit und zu einer Verminderung der Gesamt-Clearance. Eine Dosis­reduzierung kann gegebenenfalls erforderlich sein.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In vivo- und In-vitro-Untersuchungen zur Mutagenität verliefen negativ, so dass eine mutagene Wirkung im Menschen hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann.

Eine Langzeituntersuchung (2 Jahre) an der Ratte ergab keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte von Nifedipin.

Experimentelle Studien haben bei drei Tierspezies (Ratte, Kaninchen, Maus) Hinweise auf teratogene Effekte (Gaumen­spalten, kardiovaskuläre und digitale Anomalien) ergeben. Die Behandlung von Affen führte zu kleinen Plazenten und einer Unterentwicklung der Chorionzotten. Hypoxien und Azidosen wurden bei dieser Tierart ebenfalls beobachtet.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose; Macrogol 400; Macrogol 6000; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Mannitol (Ph.Eur.); Hypromellose; Natriumdodecylsulfat; Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; Povidon K 25; hochdisperses Siliciumdioxid; Talkum; Titandioxid (E 171); Eisen(III)-oxid (E 172).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen mit 30, 50 und 100 Retardtabletten.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Juta Pharma GmbH

Gutenbergstr. 13

24941 Flensburg

Tel.: 04 61/3 99 36

Fax: 04 61/3 99 56



Mitvertrieb:

Q-Pharm AG

Bahnhofstrasse 1-3

23795 Bad Segeberg



8. Zulassungsnummer

34521.00.00

9. Datum der Verlängerung der Zulassung

18.04.2005

10. Stand der Information

März 2008

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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