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Kalinor-Retard P 600 Mg Hartkapseln, Retardiert

Document: 04.10.2010   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


KALINOR® -retard P 600 mg Hartkapseln, retardiert


Zur Anwendung bei Erwachsenen.

Wirkstoff: 600 mg Kaliumchlorid.


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss Kalinor-retard P 600 mg jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Kalinor-retard P 600 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg beachten?

Wie ist Kalinor-retard P 600 mg einzunehmen/anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Kalinor-retard P 600 mg aufzubewahren?

Weitere Informationen.

1. Was ist Kalinor-retard P 600 mg und wofür wird es angewendet?


Kalinor-retard P 600 mg ist ein Mineralstoff-/Kaliumpräparat zur Normalisierung des Kaliumhaushalts.


Anwendungsgebiete:

Behandlung von Kaliummangelzuständen. Vorbeugende Anwendung bei harntreibenden Mitteln (Diuretika), die zu einer vermehrten Kaliumausscheidung (Kaliurese) führen.


2. Was müssen Sie vor der Einnahme/ANWENDUNG von Kalinor-retard P 600 mg beachten?


Kalinor-retard P 600 mg darf nicht eingenommen/angewendet werden,

sowie bei erhöhten Blut-Kaliumspiegel aufgrund von Kaliumverschiebungen vom intrazellulären in den extrazellulären Raum, also von den Zellen in das Blut.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg ist
erforderlich:

Die Verordnung eines festen Kaliumchlorid-Präparates wie Kalinor®-retard P 600 mg muss von Ihrem Arzt sorgfältig überdacht werden, wenn bei Ihnen eine Beeinträchtigung der Speiseröhren- bzw. der Magen-Darm-Passage bekannt ist. Es kann günstiger sein ein flüssig einzunehmendes Kaliumpräparat (z.B. als Brausetablette) zu verordnen, falls beispielsweise eine Verengung in Speiseröhre, Magen oder Darm vorliegt. Andere mögliche Ursachen für Schluckbeschwerden können auch Erkrankungen sein, die die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln zur Folge haben (wie z.B. Anticholinergika, die vergleichbar dem Atropin aus der Tollkirsche wirken). Diese Medikamente können eine Verlangsamung des Weitertransportes von Nahrungsbrei so wie von Arzneimitteln durch Magen und Darm bewirken.

Vor der Anwendung sind der Zustand des Mineralstoff- und Säure-Basen-Haushalts (Elektrolyt- und Säure-Basen-Status), der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion zu überprüfen. Diese Werte sind während der Behandlung zunächst in kürzeren, später in längeren Abständen zu überwachen.


Bei Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Kalinor®-retard P 600 mg sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei gleichzeitiger Behandlung mit

- Arzneimitteln, die vergleichbar dem "Atropin" (aus der Tollkirsche) wirken (Anticholinergika)

- kaliumsparenden wassertreibenden Mitteln (kaliumsparenden Diuretika)

- die Wirkung von Nebennierenrindenhormon aufhebenden Substanzen (Aldosteronantagonisten)

- bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln (ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern)

- möglicherweise nierenschädlichen Arzneimitteln wie bestimmten Schmerz- und Rheumamitteln (nichtsteroidale Antiphlogistika u.a.).


Durch Wechselwirkung mit diesen letztgenannten Arzneimitteln, durch eine plötzlich auftretende Übersäuerung des Blutes (Azidose),plötzliche Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu einer zufällig auftretenden Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration über die Norm (Hyperkaliämie)kommen.

Eine Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration über die Norm vermindert die Wirkung von Herzglykosiden. Bei gleichzeitiger Therapie mit bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern/ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern), Aldosteronantagonisten(die Wirkung von Nebennierenrindenhormon aufhebende Substanzen), kaliumsparenden Diuretika(kaliumsparende wassertreibende Mittel) oder bestimmten Schmerz- und Rheumamitteln (nichtsteroidale Antiphlogistika und periphere Analgetika), wie z.B. Indometacin, ist eine besondere Kontrolle der Blut-Kaliumkonzentration angezeigt, da die genannten Arzneimittel zu einer Verminderung der Kaliumausschei­dung über die Nieren und damit zu einer Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration über die Norm führen können. Anticholinergika(Arzneimittel, die vergleichbar dem Atropin aus der Tollkirsche wirken) hemmen die Bewegungsvorgänge im Darm (Darmmotilität)und erhöhen daher bei gleichzeitiger Anwendung die (geringe) Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen in Magen und Darm. Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können!


Bei Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:

Wechselwirkungen zwischen der Einnahme von Kalinor®-retard P 600 mg und Genussmitteln, Speisen oder Getränken sind nicht zu erwarten.


Schwangerschaft und Stillzeit:

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind nicht bekannt.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Die Einnahme von Kalinor-retard® P hat keine schädlichen Auswirkungen auf Ihre Verkehrstüchtigkeit, Ihr Reaktionsvermögen oder Ihre allgemeine Handlungsfähigkeit, auch beim Bedienen von Maschinen oder bei Arbeiten ohne sicheren Halt.


3. Wie ist Kalinor-retard P 600 mg einzunehmen/ANZUWENDEN?

Nehmen/Wenden Sie Kalinor-retard P 600 mg immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein/an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die Dosierung richtet sich nach dem auszugleichenden Kaliumverlust und wird vom Arzt für Sie persönlich angepasst.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Zur Verhütung eines Kaliummangels im allgemeinen täglich 2-3 Kapseln Kalinor-retard® P (entsprechend 16-24 mmol K+). Es kann mit einer Dosierung von 3x1 Kapsel täglich begonnen werden. Danach ist die Dosierung gegebenenfalls Ihrem persönlichen Kaliumbedarf anzupassen.

Zur Behandlung eines Kaliummangels täglich 5-12 Kapseln Kalinor®-retard P 600 mg (entsprechend 40-96 mmol K+). Es kann mit einer Dosierung von 3x2 Kapseln täglich begonnen werden. Danach ist die Dosierung gegebenenfalls Ihrem persönlichen Kaliumbedarf anzupassen.


Art der Anwendung

Die Kapseln sollen zu den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (wenigstens ein Wasserglas) eingenommen werden. Sollten Sie beim Schlucken von Kapseln Schwierigkeiten haben, so können Sie die beiden Hälften der Steckkapsel auseinanderziehen und den Inhalt auf einem Löffel einnehmen. Vergessen Sie auch dann nicht, reichlich Flüssigkeit (wenigstens ein Wasserglas) dazu zu trinken.

Eine Tagesdosis von mehr als 2 Kapseln sollte über den Tag verteilt eingenommen werden (z.B. morgens, mittags, abends), also aufgeteilt auf 2 oder mehr Einzeldosen.


Dauer der Anwendung

Solange die Ursache des Kaliummangels weiterbesteht, ist eine fortlaufende Gabe von Kalinor®-retard P 600 mg empfehlenswert. In anderen Fällen reichen oft Tage bis Wochen für den Ausgleich des Kaliummangels aus.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Kalinor-retard P 600 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Kalinor-retard P 600 mg eingenommen/angewendet haben, als Sie sollten

Durch normal arbeitende Nieren wird überschüssig zugeführtes Kalium rasch wieder ausgeschieden. Eine bedrohliche Überhöhung der Blut-Kaliumkonzentration ist so nur bei erheblicher Überdosierung zu erwarten. Da bei stark überhöhten Blut-Kaliumkon­zentrationen die normale Funktion des Herzens beeinträchtigt wird, sollte bei erhebli­cher Überdosierung unbedingt unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Durch eine Laboruntersuchung kann vom Arzt die Blut-Kaliumkonzentration bestimmt und/oder mittels EKG der Herzrhythmus überprüft werden. Falls notwendig, kann der Arzt dann durch geeignete Maßnahmen die Herzfunktion und die Blut-Kaliumkonzentration normalisieren. Bei nur leicht überhöhter Blut-Kaliumkonzentration kann durch die normale Ausscheidung von Kalium über die Nieren auch ohne weitere Behandlung eine Nor­malisierung eintreten.


Wenn Sie die Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg vergessen haben

Haben Sie die Einnahme von Kalinor®-retard P 600 mg einmal vergessen, so können Sie dies zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Dabei sollten Sie aber nicht mehr als 2 Kapseln auf einmal einnehmen.


Wenn Sie die Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard P 600 mg abbrechen

Wenn Sie Kalinor®-retard P 600 mg einnehmen sollen, um einen Kaliummangel zu beheben oder die Entstehung eines Kaliummangels zu verhindern, dann ist diese Kaliumzufuhr durch Kalinor®-retard P 600 mg notwendig, um Ihren Kaliumhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Ohne diese zusätzliche Kaliumzufuhr ist bei Ihnen die Kaliumzufuhr mit der Ernährung nicht ausreichend, um Ihren aktuellen Kaliumbedarf zu decken. Wenn Sie die Einnahme von Kalinor®-retard P 600 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden, kann sich daher bei Ihnen ein Kaliummangel entwickeln, der ungünstige Auswirkungen auf das Herz und auf die Funktion von Nerven und Muskeln hat.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Kalinor-retard P 600 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt


Mögliche Nebenwirkungen:
Gelegentlich werden Oberbauch- und Darmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall beobachtet. Das Auftreten von schweren Schädigungen der Schleimhaut im Bereich der Speise­röhre und des Magen-Darm-Traktes, die sich z.B. durch schweres Erbrechen, starke Bauchschmerzen und Magen-Darm-Blutungen bemerkbar machen können, wurde für Kalinor®-retard P 600 mg bisher nicht beobachtet.

Auch wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungs­beilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Übelkeit und die anderen oben genannten Magen-Darm-Beschwerden bedürfen, soweit sie tatsächlich mit der Einnahme von Kalinor®-retard P 600 mg zusammenhängen, keiner beson­deren Behandlung. Zur Vermeidung sollten Sie unbedingt darauf achten, Kalinor®-retard P 600 mg mit ausreichend Flüssigkeit und nie auf nüchternen Magen einzunehmen. Befolgen Sie bitte die im Abschnitt "Dosierungsanleitung" gegebenen Hinweise.


Bei schwerem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Magen-Darm-Blutungen müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt informieren und dürfen Kalinor®-retard P 600 mg nicht weiter einnehmen. Ihr Arzt wird dann entscheiden, was weiter zu tun ist.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


5. Wie ist Kalinor-retard P 600 mg aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Faltschachtel (siehe Verschlusslasche)nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen:

Das Behältnis fest verschlossen halten.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.


6. WEITERE Informationen


Was Kalinor-retard P 600 mg enthält:

Der Wirkstoff ist: Kaliumchlorid.

1 Hartkapsel, retardiert enthält: 600 mg Kaliumchlorid (Kaliumgehalt 315 mg entsprechend 8 mmol = 8 mval K+)


Die sonstigen Bestandteile sind:

Chinolingelb, Erythrosin, Ethylcellulose, Gelatine, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat, Titandioxid.


Wie Kalinor®-retard P 600 mg aussieht und Inhalt der Packung:

Kalinor®-retard P 600 mg ist eine Hartgelatinsteckkapsel (Kapseloberteil gelb-opak, Kapselunterteil weiß-opak) mit praktisch geruchlosen, weißen frei fließenden Pellets.

Originalpackung mit 20 Hartkapseln, retardiert (N1)

Originalpackung mit 50 Hartkapseln, retardiert (N2)

Originalpackung mit 100 Hartkapseln, retardiert (N3)


Pharmazeutischer Unternehmer

Desma GmbH

Peter-Sander-Str. 41b

55252 Mainz-Kastel

Tel.: 06134 21079 0

Fax.: 06134 21079 24

e-mail: info@desma-pharma.com


Hersteller

Nordmark Arzneimittel GmbH & Co.KG

Pinnauallee 4

25436 Uetersen


Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Luxemburg: Kalinor®-retard P 600 mg


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im 09/2010.

Öffnungshinweis

Drücken Sie mit dem Zeigefinger auf den hinteren Deckelrand und mit dem Daumen von unten gegen den vorderen Deckelrand (s. Abbildung).

Verschließen Sie das Glas nach jeder Einnahme. Zum Verschließen drücken Sie den Deckel fest auf das Glas.


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