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Ketotifen Stada 1 Mg Hartkapseln

2009-09-24/GD,CLH

Ändanz Mustertextanpassung März 2010/PS


Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ketotifen STADA®1 mg Hartkapseln

Ketotifen STADA®1 mg/5ml Sirup


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Ketotifen STADA®Hartkapseln

1 Hartkapsel enthält 1,38 mg Ketotifenfumarat, entsprechend 1 mg Ketotifen.

Sonstige Bestandteile: 1 Hartkapsel enthält 114,22 mgLactose-Monohydrat.


Ketotifen STADA®Sirup

5 ml Sirup (= 1 Messbecher) enthalten 1,38 mg Ketotifenfumarat, entsprechend 1 mg Ketotifen.

Sonstige Bestandteile: 5 ml Sirup (= 1 Messbecher) enthalten 100 mg Ethanol 96 % (2,4 Vol.%), 2,8 g Glucose (ca. 0,23 BE), 4,34 mg Methyl-4-hydroxy-benzoat (Ph.Eur.) und 1,86 mg Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1.


3. Darreichungsform


Hartkapsel

Weiße Hartkapseln.


Sirup

Klare Lösung.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Längerfristige Anwendung zur Vorbeugung von asthmatischen Beschwerden in Kombination mit anderen antientzündlichen Medikamenten bei Patienten mit allergischer Polysymptomatik.


Allergischer Schnupfen und allergische Hauterkrankungen im Sinne einer symptomatischen Behandlung, wenn eine Therapie mit nicht-sedierenden oralen Antihistaminika, bei Rhinitis allergica auch lokalen Antihistaminika oder lokalen Glukokortikoiden nicht indiziert ist.


Hinweis

Zur Behandlung des akuten Asthmaanfalles eignet sich Ketotifen STADA®nicht. Aufgrund der Datenlage kann eine alleinige Behandlung des Asthma bronchiale mit Ketotifen STADA®nicht empfohlen werden. Mit einem Wirkungseintritt von Ketotifen ist erst nach 8-12 Wochen zu rechnen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ketotifen STADA®Hartkapseln

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahren nehmen während der ersten 3-4 Tage der Behandlung abends je 1 Hartkapsel ein, danach morgens und abends je 1 Hartkapsel.


Falls notwendig, kann bei Erwachsenen und Kindern ab 10 Jahren die Dosis auf maximal 2 Hartkapseln morgens und abends erhöht werden.


Ketotifen STADA®Sirup

1 Messbecher mit 5 ml Sirup entspricht 1 mg Ketotifen.


Kleinkinder von 6 Monaten bis 3 Jahren

Morgens und abends je ½ Messbecher mit 2,5 ml Sirup (entspricht 0,5 mg Ketotifen).


Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 3 Jahren

Während der ersten 3-4 Tage der Behandlung abends je 1 Messbecher mit 5 ml Sirup (entspricht 1 mg Ketotifen), danach morgens und abends je 1 Messbecher mit 5 ml Sirup (entspricht 1 mg Ketotifen).


Falls notwendig, kann bei Erwachsenen und Kindern ab 10 Jahren die Dosis auf maximal 2 Messbecher mit 5 ml Sirup (entspricht 2 mg Ketotifen) morgens und abends erhöht werden.


Patienten mit Leber-oder Niereninsuffizienz

Besondere Dosierungsempfehlungen bei leber- oder niereninsuffizienten Patienten können wegen fehlender pharmakokinetischer Untersuchungen an diesem Patientenkollektiv nicht gegeben werden (siehe auch Pkt. 5.2).


Art und Dauer der Anwendung

Die Hartkapseln sind mit Flüssigkeit einzunehmen.


Der Sirup kann unverdünnt oder mit etwas Flüssigkeit (Tee oder Fruchtsaft) eingenommen werden.


Da mit einem Wirkungseintritt erst nach einer Behandlungsdauer von 8-12 Wochen zu rechnen ist, sollte die Behandlung entsprechend lange durchgeführt werden. Eine Reduktion der Begleitmedikation sollte erst nach Ablauf dieses Zeitraums erwogen werden.


Ketotifen STADA®soll nicht abrupt abgesetzt werden, sondern allmählich über einen Zeitraum von 2-4 Wochen ausgeschlichen werden, da sich das Krankheitsbild sonst verschlechtern kann.


Eine besondere Begrenzung der Anwendungsdauer ist nicht vorgesehen.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.


Ketotifen STADA®Sirup zusätzlich

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch eine tägliche Selbstkontrolle (z.B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes) überprüft werden. Im akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirkendes inhalatives Beta-Sympathomime­tikum angewendet werden.


Ketotifen STADA®Hartkapseln

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Ketotifen STADA®Hartkapseln nicht einnehmen.


Ketotifen STADA®Sirup

Patienten mit der seltenen Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Ketotifen STADA®Sirup nicht einnehmen.


1 Messbecher mit 5 ml Sirup enthält 2,8 g Glucose, entsprechend ca. 0,23 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.


Ketotifen STADA®Sirup kann schädlich für die Zähne sein (Karies).


Ketotifen STADA®Sirup enthält 2,4 Vol.-% Alkohol.


Ketotifen STADA® Sirup enthält Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat, die Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wirkung von Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, Antihistaminika und Alkohol kann durch Ketotifen verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Ketotifen STADA®und oralen Antidiabetika wurde in einigen Fällen eine reversible Erniedrigung der Thrombozyten festgestellt. Bis zur endgültigen Klärung dieser Beobachtungen wird die Kombination von Ketotifen STADA® mit solchen Präparaten nicht empfohlen.


Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen, häufig angewendeten Antiasthmatika bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Mit der Anwendung von Ketotifen in der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Obwohl aus Tierversuchen keine Anhaltspunkte für eine teratogene Wirkung bestehen (siehe Pkt. 5.3), soll Ketotifen während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung verordnet werden.


Stillzeit

Ketotifen geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Obwohl bisher keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Säuglings bestehen, sollte aus allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen von einer Anwendung während der Stillzeit abgesehen und eine Therapieumstellung erwogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zumBedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und Arzneimitteln, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis < 1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis < 1/100), selten (>1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt.


Die folgenden Häufigkeitsangaben basieren auf der Auswertung von Postmarketing-Daten von 19.252 Asthma-Patienten, die über mindestens 3 Wochen mit Ketotifen behandelt wurden:


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel. Mit zunehmender Behandlungsdauer können diese Nebenwirkungen abklingen.

Häufigkeit nicht bekannt: Zentralnervöse Störungen, wie z.B. Unruhe, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Nervosität, bevorzugt bei Kindern.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Verschlimmerung des Asthma bronchiale (zu Therapiebeginn).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Mundtrockenheit, Übelkeit.

Mit zunehmender Behandlungsdauer können diese Nebenwirkungen abklingen.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufigkeit nicht bekannt: Zystitis.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten: schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom).

Häufigkeit nicht bekannt: Exantheme, Urtikaria.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Gewichtszunahme infolge Appetitsteigerung.

Mit zunehmender Behandlungsdauer können diese Nebenwirkungen abklingen.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Müdigkeit.

Mit zunehmender Behandlungsdauer kann diese Nebenwirkung abklingen.


Zusätzlich für Ketotifen STADA® Sirup

Ketotifen STADA® Sirup enthält Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat, die Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.


4.9 Überdosierung

Symptome einer Intoxikation

Bisher ist die Einnahme von Einzeldosen bis zu 120 mg Ketotifen ohne letalen Ausgang bekannt geworden. Nach Einnahme extrem hoher Dosen können folgende Symptome auftreten: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Konfusion, Desorientierung, Brady- oder Tachykardie, Hypotension, Tachypnoe, Dyspnoe, Zyanose, Übererregbarkeit und Krämpfe (besonders bei Kindern), Koma.


Therapie einer Intoxikation

Entfernung aus dem Gastrointestinaltrakt durch


Ketotifen ist nicht dialysierbar. Eine ggf. erforderliche symptomatische oder spezifische Behandlung sollte folgende Maßnahmen umfassen:


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antihistaminika zur systemischen Anwendung

ATC-Code: R06 AX17


Ketotifen ist ein oral wirksames trizyklisches Benzocycloheptathiophen-Derivat mit verschiedenen pharmakologischen Eigenschaften. So zeigt Ketotifen eine Aktivität als Antihistaminikum mit einer starken Spezifität für H1-Rezeptoren sowie schwache anticholinerge Wirkungen. Als weitere Eigenschaften, die für die Prävention allergischer Reaktionen von Bedeutung sein können, wurden nachgewiesen:


Im Gegensatz zu seiner Wirksamkeit als Prophylaktikum hat Ketotifen keine therapeutische Wirkung auf den akuten Anfall von Asthma bronchiale und besitzt keine bronchodilatatorischen Eigenschaften. Die volle Wirksamkeit tritt erst nach 8-12 Wochen ein. Die Wirkung einer Einzeldosis hält bis zu 12 Stunden an.


Ketotifen kann initial sedierend wirken. Dieser Effekt geht überwiegend nach der ersten Behandlungswoche zurück.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Ketotifen wird nach oraler Gabe zu über 80% resorbiert. Wegen des First-pass-Effekts liegt die Bioverfügbarkeit bei etwa 50%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2-4 Stunden erreicht, die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 20 Stunden. Die therapeutische Plasmakonzentration beträgt 1-4 µg/ml, die Plasmaproteinbindung ca. 75%. Ketotifen passiert die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.


Ketotifen wird zum größten Teil in der Leber glukuronidiert und demethyliert. Als Hauptmetabolit entsteht das inaktive Ketotifen-N-Glukuronid, weiterhin die N-Desmethyl-Form, die pharmakologisch aktiv ist. Bei Kindern findet sich als Zeichen einer schnelleren Verstoffwechselung eine signifikant erhöhte N-Desmethyl-Metabolitenkonzentration. Muttersubstanz (weniger als 1% unverändert) und Metaboliten werden zu über 60% mit dem Urin ausgeschieden, ein geringer Anteil mit den Faeces. Die Elimination bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurde bisher nicht untersucht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Aus tierexperimentellen Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Ketotifen an Ratte und Hund nach oraler Verabreichung zeigten sich toxische Effekte erst in Dosierungen, die weit über den in der Humantherapie verwendeten Dosen liegen und können als wenig relevant für die klinische Verwendung angesehen werden.


In mehreren In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätsprüfungen konnte bis in Konzentrationen, die weit über den in der Humantherapie verwendeten Dosen liegen, kein Hinweis auf eine mutagene Wirkung von Ketotifen gefunden werden. Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Ketotifen.


Bei Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität an trächtigen Ratten und Kaninchen fanden sich unterhalb des maternaltoxischen Dosisbereiches keine Hinweise auf teratogene Wirkungen oder andere toxische Wirkungen auf die Nachkommen. Ketotifen ist im Hinblick auf Langzeitauswirkungen einer prä-postnatalen Exposition unzureichend geprüft.


Bei oralen Dosen im toxischen Bereich wurden reversible Fertilitätsminderungen bei männlichen Ratten beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ketotifen STADA®Hartkapseln

Mikrokristalline Cellulose, Gelatine, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E171).


Ketotifen STADA®Sirup

Citronensäure, Ethanol 96%, Glucose-Sirup, Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Natriumcyclamat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium 2H2O, gereinigtes Wasser, Erdbeer-Aroma.


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ketotifen STADA®Hartkapseln:

5 Jahre.


Ketotifen STADA®Sirup:

3 Jahre.

Nach Anbruch 6 Wochen haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über +30°C lagern


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ketotifen STADA®Hartkapseln

Aluminium/PVC Blisterpackung

Originalpackung mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Hartkapseln.


Ketotifen STADA®Sirup

Braunglasfalsche

Originalpackung mit 200 ml (N2) Sirup.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


STADApharm GmbH

Stadastraße 2–18

61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0

Telefax: 06101 603-259

Internet: www.stada.de


8. Zulassungsnummern


11729.00.00

11729.00.01


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


11.03.1991 / 23.03.2005

22.03.1991 / 23.03.2005


10. Stand der Information


März 2010


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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Ketotifen STADA Hartkapseln/Sirup STADApharm FI