Kevatril 3 Mg/3ml Injektionslösung
Fachinformation
Kevatril®Infusionslösungskonzentrat 3 mg
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Kevatril®Infusionslösungskonzentrat 3 mg
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE Zusammensetzung
1 Ampulle mit 3 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 3,36 mg Granisetronhydrochlorid, entsprechend 3 mg Granisetron.
1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 1 mg Granisetron.
Sonstige Bestandteile:
Natrium (weniger als 1 mmol/Ampulle)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Klare, farblose Lösung
4. Klinische ANGaben
4.1 Anwendungsgebiete
Erwachsene:
Übelkeit und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika und/oder Strahlentherapie.
Kinder ab 2 Jahre:
Übelkeit und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Übelkeit und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika und/oder Strahlentherapie
Zur Prophylaxe beträgt die empfohlene Einzeldosis 3 mg Granisetron (entsprechend 1 Ampulle Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg) vor Beginn der Therapie mit Zytostatika/Strahlentherapie.
Der Inhalt einer Ampulle Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg (entsprechend 3 mg Granisetron) kann entweder unverdünnt über 30 Sekunden intravenös injiziert oder nach Verdünnung in 20 bis 50 ml Trägerlösung (siehe Abschnitt 6.6.) über 5 Minuten intravenös infundiert werden.
Zur Therapie wird die gleiche Dosis wie zur Prophylaxe eingesetzt. Falls eine weitere Gabe erforderlich ist, sollte ein Abstand von mindestens 10 Minuten zur ersten Infusion eingehalten werden.
Tägliche Maximaldosierung:
Bis zu drei Dosen zu je 3 mg Granisetron können innerhalb von 24 Stunden gegeben werden. Die Maximaldosierung sollte 9 mg Granisetron (3 Ampullen Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg) innerhalb von 24 Stunden nicht überschreiten.
Kombination mit Corticosteroiden:
Die Wirksamkeit von Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg kann durch die zusätzliche intravenöse Anwendung eines Corticosteroids (z. B. 8 mg Dexamethason, verabreicht vor Beginn der zytostatischen Therapie, oder 250 mg Methylprednisolon, verabreicht vor Beginn und erneut unmittelbar nach Ende der Chemotherapie) erhöht werden.
Kinder ab 2 Jahre:
Übelkeit und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika
Die empfohlene Dosis für Kinder mit einem Körpergewicht von bis zu 25 kg beträgt zur Prophylaxe 40 µg Granisetron/kg Körpergewicht. Für Kinder mit einem Körpergewicht über 25 kg beträgt die empfohlene Dosis 1 mg Granisetron. Hierfür steht mit Kevatril Infusionslösungskonzentrat 1 mg eine geeignete Darreichungsform zur Verfügung. Bei manchen Kindern kann eine Dosis von 3 mg Granisetron sinnvoll sein.
Die jeweilige Dosis wird in 10 bis 30 ml einer Trägerlösung (siehe Abschnitt 6.6) verdünnt und über 5 Minuten intravenös infundiert. Die Infusion soll vor Beginn der Therapie mit Zytostatika beendet sein.
Eine Anwendung bei Kindern darf nur nach Verdünnung mit einer der im Abschnitt 6.6 angegebenen Trägerlösungen erfolgen.
Zur Therapie können bei Bedarf zwei weitere Dosen von je 20 µg Granisetron/kg Körpergewicht innerhalb von 24 Stunden verabreicht werden. Zwischen den Kevatril Infusionen sollte ein Abstand von mindestens 10 Minuten liegen.
Ältere Patienten, Patienten mit Nieren-/Leberinsuffizienz:
Für ältere Patienten und für Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz gelten die Dosierungsempfehlungen für Erwachsene (siehe oben).
Kinder bis zu 2 Jahren:
Es liegt für diese Altersgruppe keine Erfahrung mit der Anwendung von Granisetron bei Übelkeit und Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika vor.
Art und Dauer der Anwendung:
Anleitung zur Zubereitung einer Infusionslösung siehe Abschnitt 6.6.
Auf eine sorgfältige intravenöse Anwendung ist zu achten!
Gemeinsame Verabreichung mit Corticosteroiden:
Jedes Medikament sollte separat entsprechend seiner Dosierungsempfehlung verabreicht werden.
Es ist auf eine bestimmungsgemäße und insgesamt kurzfristige Anwendung von Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg zu achten (siehe Abschnitt 4.4).
Es liegen klinische Erfahrungen über erwachsene Patienten vor, die während des Chemotherapiezyklus an bis zu 5 aufeinanderfolgenden Tagen Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg erhielten.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Da Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg die Motilität des unteren Magen-Darm-Traktes vermindern kann, sollten Patienten mit Anzeichen einer schweren Beeinträchtigung der Darmmotilität (z. B. Subileus) nach Verabreichung von Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg sorgfältig überwacht werden.
Wie für andere 5-HT3-Antagonisten wurden für Kevatril Fälle von EKG-Veränderungen, einschließlich QT-Verlängerung berichtet. Diese EKG-Veränderungen mit Kevatril waren geringfügig und im Allgemeinen nicht von klinischer Bedeutung, vor allem gab es keine Anzeichen einer Proarrhythmie. Jedoch könnte dies bei Patienten mit vorbestehenden Arrhythmien oder Erregungsleitungsstörungen klinische Auswirkungen haben. Daher ist bei Patienten mit kardialen Begleiterkrankungen, kardiotoxischer Chemotherapie und/oder mit gleichzeitigen Elektrolytverschiebungen Vorsicht geboten.
Die Langzeitgabe hoher Dosen von Granisetron hat in Versuchen mit Nagern zu einer vermehrten Häufigkeit bösartiger und/oder gutartiger Lebertumoren geführt. Deshalb sollte auf eine bestimmungsgemäße und insgesamt kurzfristige Anwendung von Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg besonders geachtet werden (siehe Abschnitt 4.2).
Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle (entsprechend 3 ml), d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
In Tierstudien wurde weder eine Induktion noch eine Hemmung des metabolisierenden Enzymsystems Cytochrom P 450 durch Granisetron beobachtet. Granisetron hemmte in In-vitro-Studien auch nicht die Wirkung der gut identifizierten Untergruppen des Cytochroms P 450.
Beim Menschen führte Leberenzyminduktion durch Phenobarbital zu einem Anstieg der Gesamtplasmaclearance von intravenös verabreichtem Granisetron um etwa ein Viertel.
Bei In-vitro-Studien mit menschlichen Mikrosomen verhinderte Ketoconazol die Ringoxidation von Granisetron. Es wird jedoch angenommen, dass diese Veränderungen keine klinische Bedeutung haben.
Studien an gesunden Probanden ergaben keine Anzeichen von Wechselwirkungen zwischen Granisetron und Ulkusmitteln (z. B. Cimetidin), Neuroleptika (z. B. Haloperidol) oder Benzodiazepinen (z. B. Lorazepam), die häufig für die antiemetische Therapie verordnet werden. In klinischen Studien ergaben sich keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit anderen Substanzen.
Wechselwirkungen zwischen Kevatril und emetogenen Chemotherapien sind bisher nicht aufgefallen.
Wie für andere 5-HT3-Antagonisten wurden für Kevatril Fälle von EKG-Veränderungen, einschließlich QT-Verlängerung berichtet. Diese EKG-Veränderungen mit Kevatril waren geringfügig und im Allgemeinen nicht von klinischer Bedeutung, vor allem gab es keine Anzeichen einer Proarrhythmie. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern und/oder Arrhythmien hervorrufen, könnte dies jedoch klinische Auswirkungen haben.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Granisetron bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).
Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg sollte in der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abschätzung verordnet werden.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zum Übergang von Granisetron in die Muttermilch vor. Während einer Behandlung mit Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg sollte daher nicht gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei gesunden Probanden traten unter Kevatril Gabe bei keiner der verabreichten i.v.-Dosierungen (bis 200 µg/kg) klinisch relevante Einflüsse auf das Ruhe-EEG oder die Ergebnisse psychometrischer Tests auf. Daten über die Wirkung von Granisetron auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen liegen nicht vor.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen, in der Regel von geringem oder mittlerem Schweregrad
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Verstopfung, in der Regel von geringem oder mittlerem Schweregrad
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Grippeartige Symptome mit Fieber und Schüttelfrost
Gelegentlich: Lokale Irritationen an der Einstichstelle bei wiederholter intravenöser Anwendung
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen/allergische Reaktionen, gelegentlich schwerer Natur (z. B. Anaphylaxie)
Selten: Wasseransammlung im Gewebe, besonders im Gesicht (Ödeme/gesichtsbetonte Ödeme)
Nicht bekannt: Leichte Hautausschläge
Herzerkrankungen
Selten: Herzrhythmusstörungen
Untersuchungen
Selten: Abfall des Blutdrucks
Gelegentlich: Vorübergehender Anstieg bestimmter Leberwerte (Transaminasen)
Wie für andere 5-HT3-Antagonisten wurden für Kevatril Fälle von EKG-Veränderungen, einschließlich QT-Verlängerung berichtet. Diese EKG-Veränderungen mit Kevatril waren geringfügig und im Allgemeinen nicht von klinischer Bedeutung, vor allem gab es keine Anzeichen einer Proarrhythmie (siehe 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).
Erfahrungen nach Markteinführung
Die Sicherheitserfahrung nach Markteinführung in über 4 Millionen Patienten stimmt mit der Sicherheitsinformation aus den klinischen Studien überein.
Bezüglich EKG-Veränderungen, siehe oben.
4.9 Überdosierung
Überdosierungen mit Granisetron wurden beobachtet; nach intravenösen Einzelanwendungen von bis zu 38,5 mg Granisetron war der Verlauf entweder symptomlos oder es kam lediglich zu leichten Kopfschmerzen.
Es gibt kein spezifisches Antidot gegen Granisetron. Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Serotonin-5HT3-Antagonisten
ATC-Code: A04A A02
Granisetron ist ein hoch selektiver Antagonist der 5-Hydroxytryptamin(5-HT/Serotonin)3-Rezeptoren mit stark antiemetischer Wirkung.
In Bindungsstudien mit Radioisotopen fand sich eine vernachlässigbare Affinität zu anderen Rezeptortypen, einschließlich der anderen 5-HT-Rezeptoren und der Dopamin-D2-Rezeptoren.
In klinischen Studien hat sich gezeigt, dass Kevatril Brechreiz und Erbrechen als Folge zytostatischer Behandlung bei Erwachsenen und Kindern zwischen 2 und 16 Jahren wirksam vermindert.
Nach oraler Gabe von Kevatril konnte Übelkeit und Erbrechen nach Bestrahlung des gesamten Körpers oder fraktionierter Bestrahlung des Abdomen bei Erwachsenen vorgebeugt werden. Die Wirksamkeit von Kevatril bei Bestrahlung von Kindern wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Die Resorption von Granisetron erfolgt schnell und vollständig, jedoch ist die orale Bioverfügbarkeit aufgrund von First-pass-Metabolisierung auf ca. 60 % reduziert. Die orale Bioverfügbarkeit wird durch Mahlzeiten im Allgemeinen nicht beeinflusst.
Die Plasmakonzentration von Granisetron korreliert nicht deutlich mit der antiemetischen Wirksamkeit. Ein klinischer Nutzen kann auch bei nicht nachweisbaren Granisetron-Plasmaspiegeln vorhanden sein.
Verteilung
Granisetron zeigt eine ausgedehnte Verteilung mit einem mittleren Verteilungsvolumen von etwa 3 l/kg. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 65 %.
Metabolisierung
Die Metabolisierung erfolgt über N-Demethylierung sowie die Oxidation des aromatischen Ringes mit anschließender Konjugation.
Elimination
Die Clearance erfolgt vorwiegend auf metabolischem Wege. Die Urinausscheidung von unverändertem Granisetron beträgt im Durchschnitt 12 % der applizierten Dosis, während die ausgeschiedenen Metaboliten etwa 47 % ausmachen. Der Rest wird in metabolisierter Form mit dem Stuhl ausgeschieden.
Die mittlere Plasmahalbwertszeit von Granisetron bei Patienten nach intravenöser oder oraler Gabe beträgt etwa 9 Stunden bei einer großen interindividuellen Variabilität.
Es findet sich eine lineare Pharmakokinetik bei oraler Gabe bis zum 2,5-Fachen und bei i.v.-Gabe bis zum 4-Fachen der für Erwachsene empfohlenen Dosierung.
Spezielle Patientengruppen
Die pharmakokinetischen Parameter älterer Patientennach intravenöser Einzeldosis lagen in dem an jüngeren Probanden ermittelten Bereich.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörungsind die pharmakokinetischen Parameter nach intravenöser Einzeldosis im Allgemeinen ähnlich denen der gesunden Probanden.
Bei Patienten mitLeberinsuffizienzaufgrund neoplastischer Leberbeteiligung war die Gesamtplasmaclearance einer intravenösen Gabe im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion halbiert. Trotz dieser Veränderungen ist keine Dosiskorrektur erforderlich.
Nach Verabreichung intravenöser Einzeldosen von Granisetron an Kinderist die Pharmakokinetik mit der von Erwachsenen vergleichbar, sofern für die geeigneten Parameter (Verteilungsvolumen, Gesamtplasmaclearance) eine Korrektur über das Körpergewicht erfolgt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die Symptome der akuten Toxizität von Granisetron zeigten sich im Tierversuch vor allem in einer ZNS-Stimulation.
Chronische Toxizität
Die Toxizität von Granisetron nach wiederholter Verabreichung wurde an Ratten und Hunden untersucht. Im Rahmen intravenöser Studien an Ratten mit einer Dauer bis zu 3 Monaten erwiesen sich Anzeichen einer akuten ZNS-Stimulation als dosislimitierend bei 9 mg Granisetron/kg KG/Tag. Histopathologische Beurteilungen zeigten eine Erhöhung des Fettgehaltes der Leber bei der Mehrzahl der weiblichen Versuchstiere bei 6 mg Granisetron/kg/Tag nach 13 Behandlungswochen, allerdings nicht mehr im Anschluss an eine vierwöchige Dosierungspause. Bei Hunden kam es im Rahmen intravenöser Studien mit einer Dauer bis zu 3 Monaten zu Krämpfen nach Gabe von nahezu tödlichen Dosen. Anstiege von GOT und GPT traten bei einigen Tieren unter einer Dosierung von 4 mg Granisetron/kg KG/Tag auf, allerdings fanden sich keine histopathologischen Anzeichen für eine Zielorgan-Toxizität bei dieser Dosierung. Nach dreimonatiger intravenöser Behandlung fand sich in beiden Spezies kein toxischer Effekt bei einer Dosierung von 0,5 mg Granisetron/kg KG/Tag, was ungefähr dem 3‑Fachen der für den klinischen Gebrauch vorgesehenen Maximaldosen von Granisetron entspricht. In Studien mit oraler Gabe von Granisetron und einer Dauer von maximal 12 Monaten wurden nach hohen Dosen bei Hunden ZNS-Effekte und bei Ratten hepatoproliferative Effekte, verbunden mit Leberzellhyperplasie und Lebergewichtszunahme, beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Bei Dosierungen mit toxischem Effekt auf trächtige Versuchstiere fand sich kein nachteiliger Effekt auf Verlauf und Ergebnis der Schwangerschaften bei Ratten und Kaninchen. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei peri- und postnatalen und allgemeinen Fortpflanzungsstudien bei Ratten.
Kanzerogenität
In 2-Jahres-Kanzerogenitätsstudien wurde nach oraler Verabreichung von 50 mg Granisetron/kg/Tag an Ratten (reduziert auf 25 mg Granisetron/kg/Tag ab der 59. Woche) und Mäusen bei beiderlei Geschlecht eine signifikante Vermehrung hepatozellulärer Tumoren beobachtet. Bei männlichen Ratten war die Zahl hepatozellulärer Tumoren auch nach 5 mg Granisetron/kg/Tag vermehrt. Nach 1 mg Granisetron/kg/Tag war weder bei Ratten noch bei Mäusen im Vergleich zu Kontrollen ein tumorigener Effekt nachweisbar.
Das vermehrte Auftreten hepatozellulärer Tumoren bei Nagern nach lebenslanger oraler Verabreichung hoher Granisetron-Dosen wird nicht als relevantes Risiko für die kurzfristige, intermittierende Anwendung von Kevatril in der empfohlenen Dosierung angesehen.
Mutagenität
In-vivo-und In-vitro-Untersuchungen mit Granisetron ergaben keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften. Nach oraler Gabe von Granisetron an Ratten bzw. In-vitro-Zusatz von Granisetron wurden in Hepatozyten keine genotoxischen Effekte (keine DNS-Reparatursynthese) ausgelöst.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Citronensäure-Monohydrat
Salzsäure
Natriumhydroxid
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.
Die gebrauchsfertige Kevatril Infusionslösungsollte vorzugsweise kurz vor ihrer Verabreichung zubereitet werden. Granisetron erwies sich jedoch in den im Abschnitt 6.6 genannten Trägerlösungen bzw. Mischungen für mindestens 24 Stunden als stabil bei Raumtemperatur und normaler Beleuchtung (Tageslicht mit zusätzlichen Leuchtstoffröhren).
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
Nicht einfrieren!
Ampulle(n) im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Lagerungsbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Klarglasampulle (Glas Typ I)
Packungen mit 1 Ampulle (N1) bzw. 5 Ampullen (N1) zu je 3 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zubereitung einer Infusionslösung:
Für Erwachsene wird zur Zubereitung einer Dosis mit 3 mg Granisetron der Inhalt einer Ampulle Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg (3 ml) entnommen und mit einer der folgenden Trägerlösungen, physiologische Natriumchlorid-Lösung (0,9%ig), 5%ige Glucose-Lösung oder Ringer-Lactat-Lösung, auf ein Gesamtvolumen von 20 bis 50 ml verdünnt.
Für Kinder ab 2 Jahre wird zur Zubereitung der jeweiligen Dosis die entsprechende Menge Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (1 ml Kevatril Infusionslösungskonzentrat 3 mg enthält 1 mg Granisetron) aus der Ampulle entnommen und mit einer der oben genannten Trägerlösungen auf ein Gesamtvolumen von 10 bis 30 ml verdünnt.
Mischungen von Granisetronhydrochlorid und Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium in entweder 0,9%iger Natriumchlorid- oder 5%iger Glucose-Infusionslösung sind kompatibel in Konzentrationen von 10 bis 60 µg/ml Granisetron und 80 bis 480 µg/ml Dexamethasonphosphat.
Dieses Arzneimittel ist nur für den Einmalgebrauch bestimmt. Nicht verwendete Reste sind zu verwerfen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Roche Pharma AG
Emil-Barell-Straße 1
79639 Grenzach-Wyhlen
Telefon (07624) 14-0
Telefax (07624) 1019
8. ZULASSUNGSNUMMER
35059.01.02
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 21. Januar 1997
Datum der letzten Verlängerung: 21. Januar 2002
10. Stand der Information
August 2009
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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