Klüo 780 N
Gebrauchsinformation
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Einnahme dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Klüo®780 N
Wirkstoff:Kaliumcitrat
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Brausetablette zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen enthält 2,157 g Kaliumcitrat ·1H2O
entsprechend 780 N mg bzw. 20 mmol Kalium.
Sonstige Bestandteile:
Citronensäure, Natriumhydrogencarbonat, Sorbitol, Maisstärke, Natriumcyclamat, Saccharin-Natrium, Aromastoffe, Riboflavinphosphat Natrium
1 Brausetablette enthält 0,35 g Sorbitol (entsprechend 0,03 BE)
Hinweis für Diabetiker:
1 Brausetablette enthält insgesamt 0,03 BE.
Darreichungsform und Inhalt
20 Brausetabletten (N1), 50 Brausetabletten (N2) und 100 Brausetabletten (N3) zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Mineralstoffpräparat/ Kaliumpräparat
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Calwer Str. 7
71034 Böblingen
Tel.: 07031/ 62040
Fax: 07031/ 620431
e-mail: info@woerwagpharma.de
Hersteller:
Krüger Pharma GmbH & Co. KG, Senefelderstr. 44, 51469 Bergisch Gladbach
oder
Artesan Pharma GmbH & Co. KG, Wendlandstr. 1, 29439 Lüchow
Anwendungsgebiete
Zur Kaliumsubstitution bei:
-
ausgeprägtem Kaliummangel (Hypokaliämie; Serumkalium unter 3,2 mmol/l), insbesondere bei gleichzeitig bestehendem Überschuß an sauren Stoffwechselprodukten im Blut (metabolische Azidose);
-
kaliummangelbedingten neuromuskulären Störungen oder Herzrhythmusstörungen;
-
Kaliummangel (Hypokaliämie) bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden (Digitalistherapie).
Zur Vorbeugung eines Kaliummangels (Prophylaxe einer Hypokaliämie) bei:
Übersäuerung des Blutes durch Ketonkörper (Ketoazidose).
Zur Verhinderung der Bildung und zur Behandlung bei:
-
Kalziumsteinen (z.B. bei renaler tubulärer Azidose, bei Hypocitraturie [kleiner als 320 mg/die] verschiedener Genese).
-
Harnsäuresteinen.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Klüo®780 N nicht einnehmen?
Klüo®780 N darf nicht angewendet werden bei Krankheiten, die häufig mit einem erhöhten Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie) verbunden sind: Volumenmangelzustände (Dehydratation), Nierenfunktionsstörungen mit eingeschränkter Ausscheidungsfähigkeit der Niere (eingeschränkte exkretorische Nierenfunktion), Funktionsschwäche der Nebennierenrinde (Morbus Addison), bei anfallsweise auftretender Muskelschwäche (Adynamia episodica hereditaria).
Klüo®780 N darf nicht eingenommen werden, wenn Sie an der seltenen ererbten Fructose-Unverträglichkeit leiden.
Wann dürfen Sie Klüo®780 N erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Klüo®780 N nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Klüo®780 N sollte nur mit Vorsicht und nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden bei Sichelzellenanämie sowie gleichzeitiger Therapie mit kaliumsparenden harntreibenden Medikamenten (Diuretika), Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmern, Arzneimittel, die der Acetylcholinwirkung entgegenwirken (Anticholinergika) oder potentiell nephrotoxischen Medikamenten [nichtsteroidalen entzündungshemmende Arzneimittel (Antiphlogistika) u.a.].
Durch Interaktion mit diesen Arzneimitteln, durch plötzlich auftretende Übersäuerung des Blutes (Azidose), akute Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu akzidentell auftretender Überschuß an Kalium (Hyperkaliämie) kommen.
Klüo®780 N enthält Sorbitol.
Bei Beachtung der Dosieranleitung werden bei jeder Anwendung bis zu 0,35 g Sorbitol zugeführt.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte dieses Arzneimittel wegen der Möglichkeit einer bisher nicht erkannten ererbten Fructose-Unverträglichkeit nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewandt werden.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft und Stillzeit sind nicht bekannt.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Vor der Anwendung sind Elektrolyt- und Säure-Basen-Status, der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion zu kontrollieren. Diese Parameter sind während der Therapie zunächst in kürzeren, später in längeren Intervallen zu überwachen.
1 Brausetablette enthält 0,35 g Sorbitol (eine Quelle für 0,087 g Fructose) entsprechend ca. 0,03 Broteinheiten (BE). Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Der Kalorienwert beträgt 2,6 kcal/g Sorbitol.
Sorbitol kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Klüo®780 N bzw. welche Wirkungen anderer Arzneimittel werden durch Klüo®780 N beeinflußt?
Eine Erhöhung der Kaliumkonzentration außerhalb der Zelle (extrazellulär) vermindert die Wirkung von Herzglykosiden, eine Erniedrigung verstärkt die Herzrhythmusstörung erzeugende (arrhythmogene) Wirkung von Herzglykosiden. Aldosteronantagonisten, kaliumsparende harntreibende Medikamente (Diuretika), ACE-Hemmer, nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel (Antiphlogistika) und periphere schmerzstillende Mittel (Analgetika) vermindern die Kaliumausscheidung durch die Nieren.
Arzneimittel, die der Acetylcholinwirkung entgegenwirken (Anticholinergika) hemmen die Darmmotilität und erhöhen daher bei gleichzeitiger Anwendung das Risiko von Nebenwirkungen im Magen- Darmbereich (gastrointestinale Nebenwirkungen).
Die Resorption von Aluminium- und Wismutsalzen und damit auch deren Toxizität wird durch die in Klüo®780 N enthaltene Citronensäure gesteigert.
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Klüo®780 N nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschriften, da Klüo®780 N sonst nicht richtig wirken kann!
Wieviel und wie oft sollten Sie Klüo®780 N einnehmen?
Zur Kaliumsubstitution:
Soweit nicht anders verordnet, je nach dem zu ersetzenden Defizit, 2-5 x täglich 1 Brausetablette entsprechend 40 mmol (1,56 g) - 100 mmol (3,9 g) Kalium. Es sollten nicht mehr als 5-7 Brausetabletten pro Tag, entsprechend 100 mmol (3,9 g) - 140 mmol (5,6 g) Kalium, eingenommen werden.
Zur Verhinderung der Bildung und zur Therapie von Nierensteinen:
Soweit nicht anders verordnet, 2-3 mal täglich 1 Brausetablette, entsprechend 40 mmol (1,56 g) – 60 mmol (2,34 g) Kalium. Die Citratausscheidung soll größer als 320 mg täglich sein und der Urin-pH 6,2 - 6,8 betragen.
Wie und wann sollten Sie Klüo®780 N einnehmen?
Bitte nehmen Sie die Brausetablette mit mindestens 150 ml Flüssigkeit (entsprechend einem großen Glas Wasser) während oder nach den Mahlzeiten ein.
Wie lange sollten Sie Klüo®780 N einnehmen?
Die Dauer der Behandlung ist individuell zu entscheiden. In gewöhnlichen Fällen reichen oft Tage bis Wochen für den Ausgleich des Kaliumdefizits aus.
Hinweise für die Anwendung bei bestimmten Patientengruppen:
Hinweis für Diabetiker:
1 Brausetablette enthält 0,35 g Sorbitol (entsprechend 0,03 BE).
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Klüo®780 N in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Bei einer Überdosierung kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Symptome einer Überdosierung können auch Mißempfindungen, Lähmungen und Verwirrtheitszustände sein. Wenden Sie sich deshalb bei dem Verdacht auf Überdosierung unverzüglich an einen Arzt.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Klüo®780 N eingenommen haben oder eine Einnahme vergessen haben?
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht mehr Brausetabletten zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der üblichen Dosis fort.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Klüo®780 N auftreten?
Die Einnahme von Kaliumcitrat kann bei prädisponierten Patienten zu Übelkeit und Erbrechen führen. Aufstoßen, Sodbrennen, Blähungen, Leibschmerzen und Durchfälle wurden ebenfalls beschrieben.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie obengenannte Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfalldatum ist auf dieser Packung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Wie müssen Sie Klüo®780 N aufbewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel bitte sorgfältig und für Kinder unzugänglich auf.
Stand der Information
April 2004
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