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Lactulose Al Sirup

Nationale Zulassung (Zul.-Nr.: 37144.00.00)

2011-08-16/MM,CW

Aufnahme Pumpspender 2011-08-18/AM



Bezeichnung des Arzneimittels

Lactulose AL Sirup

Lactulose 66,7 g in 100 ml Sirup

Wirkstoff: Lactulose

Qualitative und quantitative Zusammensetzung

100 ml Sirup enthalten:

66,7 g Lactulose (4-O--D-Galactopyra­nosyl-D-Fructose).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile s. Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Sirup.

Farbloser bis schwach braungelblich ge­färbter, klarer Sirup.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Lactulose wird oral eingenommen. Die hier angegebenen Dosierungen können nur der Orientierung dienen und müssen in jedem Fall den Erfordernissen des Pa­tienten je nach Schwere und Entwicklung des Krankheitsbildes angepasst werden. Die Dosierung bei Lactulose AL Sirup erfolgt mit einem Messbecher.

Obstipation

Erwachsene:

1- bis 2-mal täglich 7,5-15 ml Lactulose AL Sirup (entspr. 1- bis 2-mal 5-10 g Lactulose/Tag).

Kinder:

1- bis 2-mal täglich 4,5-9 ml Lactulose AL Sirup (entspr. 1- bis 2-mal 3-6 g Lactulose/Tag).

Portokavale Encephalopathie

Die Dosierung sollte einschleichend vor­genommen werden.

Erwachsene:

Beginnend mit 3- bis 4-mal täglich 7,5-15 ml Lactulose AL Sirup (entspr. 3- bis 4-mal 5-10 g Lactulose/Tag), stei­gend auf 3- bis 4-mal täglich 30-45 ml Lactulose AL Sirup (entspr. 3- bis 4-mal 20-30 g Lactulose/Tag).

Die Dosierung ist so anzupassen, dass täglich 2-3 weiche Stühle entleert werden.

Kinder:

Keine Angaben vorhanden.

Art der Anwendung

Lactulose AL Sirup kann in Wasser oder anderen Flüssigkeiten aufgelöst bzw. ver­dünnt werden. Die Einnahme kann unab­hängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Der abführende Effekt kann nach 2-10 Stun­den eintreten, bei ungenügender Dosierung können bis zum ersten Stuhlgang 24 bis 48 Stunden vergehen.

Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Entwicklung des Krankheitsbildes.

Gegenanzeigen

Lactulose darf nicht angewendet werden bei Ileus.

Lactulose AL Sirup sollte nicht eingenom­men werden bei akut-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen sowie bei Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes.

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dieses Arzneimittel enthält synthesebedingt Fructose, Galactose und Lactose. Patien­ten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz (z.B. Galactosämie) oder Fruc­tose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glu­cose-Galactose-Malabsorption sollten Lac­tulose AL Sirup nicht einnehmen.

Insbesondere bei Säuglingen und Klein­kindern ist das autosomal-rezessiv erbliche Fructose-Intoleranz-Syndrom auszuschlie­ßen. Hierbei führt der unvollständige Abbau zur Fructosämie und -urie, zu Hypogly­kämien und hypoglykämischen Leber-, Nieren- und Gehirnschäden.

100 ml Sirup enthalten maximal 17 g ver­dauliche Kohlenhydrate z.B. Fructose, Ga­lactose, Lactose, entspr. max. 1,4 BE. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Lactulose kann den Kaliumverlust durch andere Arzneimittel (Diuretika, Kortikoste­roide und Amphotericin B) verstärken.

Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglyko­siden kann die Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Lactulose kann während der Schwanger­schaft und Stillzeit angewendet werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Lactulose AL Sirup hat keine nachteiligen Auswirkungen auf die Wahrnehmung, die Urteilskraft sowie das Reaktionsvermögen.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 10 %),

Häufig (≥ 1 %, < 10 %),

Gelegentlich (≥ 0,1 %, < 1 %),

Selten (≥ 0,01 %, < 0,1 %),

Sehr selten (< 0,01 % oder Häufig­keit nicht bekannt).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

In seltenen Fällenist bei der Behandlung der portokavalen Encephalopathie über eine Hypernatriämie berichtet worden.

Bei langfristiger Einnahme in einer Dosie­rung, die zu anhaltend dünnen Stühlen führt, muss mit den üblichen laxanzienbedingten Störungen im Bereich des Wasser- und Elektrolythaushaltes mit entsprechenden Folgen gerechnet werden.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufigkommt es zu Beginn der Be­handlung bei mittlerer Dosierung zu leichten abdominellen Schmerzen, Meteorismus oder Flatulenz. Unter hoher Dosierung können auch Nausea, Erbrechen und Diar­rhoe mit Elektrolytstörungen auftreten.

Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Bei Überdosierung kann es zu Diarrhoen und Elektrolytverlusten kommen.

Therapiemaßnahmen von Intoxikationen

Symptomatische bilanzierende Maßnahmen.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Abführmittel; Leber- und Darmtherapeu­tikum

ATC-Code: A06AD11

Lactulose, ein Disaccharid aus Galactose und Fructose, wird durch die Disaccha­ridasen der Dünndarmschleimhaut nicht hydrolysiert.

Im Dickdarm wird Lactulose durch bakte­rielle Enzyme zu niedermolekularen organi­schen Säuren, vor allem Milch- und Essig­säure, sowie Methan und Wasserstoff ab­gebaut.

Für die laxierende Wirkung der Lactulose sind zwei Effekte verantwortlich:

Für die ammoniaksenkende Wirkung von Lactulose werden verschiedene Effekte dis­kutiert:

Bei der portokavalen Encephalopathie re­duziert Lactulose die Blutammoniakkon­zentration um ca. 25-50 % und es kann innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen mit einem therapeutischen Effekt gerech­net werden.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Lactulose wird aus dem Dünndarm nur zu 0,4 bis 2 % resorbiert. Dieser Anteil wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die im Kolon entstehenden Säuren werden nur zum Teil resorbiert und verstoffwechselt.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch Abschnitt 4.9. „Über­dosierung“).

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizi­tät an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Eine Langzeituntersuchung am Tier ergab keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial. Untersuchungen auf ein muta­genes Potenzial liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an drei Tierspezies erga­ben keine Hinweise auf teratogene Wir­kungen. Schädliche Wirkungen von Lactu­lose bei Einnahme während der Schwan­gerschaft und Stillzeit sind nicht bekannt.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Gereinigtes Wasser.

Hinweis:

Enthält herstellungsbedingt Fructose, Ga­lactose und Lactose.

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses

Auch nach Anbruch der Packung ist Lac­tulose AL Sirup bei sachgerechter Lagerung und Aufbewahrung maximal bis zu dem aufgedruckten Verfallsdatum haltbar.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Nicht über +30°C lagern.

Art und Inhalt des Behältnisses

Braune Kunststofflasche mit weißem Schraubverschluss und Messbecher (OP 200 ml, 500 ml) bzw. mit praktischem Pumpspender (OP 1000 ml).

OP mit 200 ml Sirup

OP mit 500 ml Sirup

OP mit 1000 ml Sirup

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/9651-60004
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummer

37144.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

23. Mai 1996 / 03. Dezember 2002

Stand der Information

August 2011

Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig