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Lamotrigin-Actavis 200 Mg Tabletten

Document: 16.05.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

GI-760-

Gebrauchsinformation


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.



Die Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg beachten?

Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg aufzubewahren?



LAMOTRIG-ISIS® 200 mg Tabletten

Wirkstoff: Lamotrigin



Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Lamotrigin.

Eine Tablette enthält 200 mg Lamotrigin.


Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Povidon K 30, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid.


LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist in Packungen mit 50 (N1), 100 (N2) und 200 (N3) Tabletten erhältlich.


1. WAS IST LAMOTRIG-ISIS® 200 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


1.1 LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Krampfanfällen (Antiepileptikum).



1.2 von:

Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240


Herstellung im Auftrag von Actavis Deutschland GmbH & Co. KG:

Actavis UK Limited

Whiddon Valley

Barnstaple

North Devon

EX32 8NS

United Kingdom



1.3 LAMOTRIG-ISIS® 200 mg wird angewendet zur Behandlung von


Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahre:

Zur alleinigen Therapie (Monotherapie) bei Epilepsie:

partielle Krampfanfälle

generalisierte Krampfanfälle

  • primäre Krampfanfälle

  • sekundäre tonisch-klonische Krampfanfälle


Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahre:

Als Zusatztherapie bei Epilepsie:

partielle Krampfanfälle

generalisierte Krampfanfälle

  • primäre Krampfanfälle

  • sekundäre tonisch-klonische Krampfanfälle

Krampfanfälle in Verbindung mit Lennox-Gastaut-Syndrom, wenn sich andere antiepileptische Arzneimittelkombinationen als unwirksam erwiesen haben.


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel darf nur durch einen Neurologen oder einen pädiatrischen Neurologen begonnen werden, der mit der Behandlung von Epilepsien vertraut ist, oder sie soll in Kliniken für Neurologie und ähnlichen Einrichtungen begonnen werden.



2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON LAMOTRIG-ISIS® 200 MG BEACHTEN?


2.1 LAMOTRIG-ISIS® 200 mg darf nicht eingenommen werden

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Lamotrigin oder einen der sonstigen Bestandteile von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg sind.


2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich


Hautausschläge

Es liegen Berichte über das Auftreten von unerwünschten Hautreaktionen vor, die im Allgemeinen innerhalb der ersten acht Wochen nach Beginn der Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg auftraten. Die Mehrheit der Hautausschläge ist mild und vorübergehend. Selten wurde über schwere Hautausschläge einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse berichtet (siehe 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").

Bei Erwachsenen, die an Studien zur Anwendung bei Epilepsie unter Beachtung des derzeitigen Dosierungsschemas teilnahmen, betrug die Häufigkeit schwerwiegender Hautausschläge ca. 1 zu 500 Patienten. Die Häufigkeit schwerwiegender Hautausschläge, die als Stevens-Johnson-Syndrom berichtet wurden, betrug bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren ca. 1 zu 1000.


Zusätzlich scheint das Gesamtrisiko eines Hautausschlages in hohem Maß in Zusammenhang zu stehen mit:

  • hohen Anfangsdosen von Lamotrigin und einem Überschreiten der empfohlenen schrittweisen Dosissteigerungen von Lamotrigin (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").

  • der gleichzeitigen Einnahme von Valproat (ein anderes Antiepileptikum) (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln" und 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").


Wenn Sie einen Hautausschlag entwickeln, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf. LAMOTRIG-ISIS® 200 mg muss sofort abgesetzt werden, es sei denn, Ihr Arzt entscheidet, dass der Hautausschlag eindeutig nicht in Zusammenhang mit der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg steht.


Hautausschläge wurden auch als Teil von Überempfindlichkeitsreaktionen mit unterschiedlichen Anzeichen wie Fieber, Erkrankungen im Bereich der Lymphknoten (Lymphadenopathie), Wassereinlagerungen im Gesicht (Gesichtsödeme) und Veränderungen der Blut- und Leberwerte berichtet.

Das Syndrom zeigt ein weites Spektrum an klinischen Schweregraden und kann in seltenen Fällen zu Blutgerinnungsstörungen (disseminierte intravasale Gerinnung) und Multiorganversagen führen. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass frühe Zeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Fieber, Lymphadenopathie) auch ohne einen Hautausschlag auftreten können.

Treten bei Ihnen derartige Symptome auf, müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen. LAMOTRIG-ISIS® 200 mg muss dann sofort abgesetzt werden, wenn keine andere Ursache für diese Symptome festgestellt werden kann.


Abbruch der Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg

Ein plötzlicher Behandlungsabbruch kann zu einer Anfallszunahme (Rebound-Anfälle) führen. Daher sollte Lamotrigin über einen Zeitraum von 2 Wochen stufenweise abgesetzt werden, es sei denn, dass ein plötzlicher Abbruch aus Sicherheitsgründen (z. B. Hautreaktionen) erforderlich ist.


Bei jeder Änderung der Behandlung (z. B. bei zusätzlicher Anwendung oder Absetzen anderer Antiepileptika) müssen mögliche Wechselwirkungen bedacht werden (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln" und 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?"). LAMOTRIG-ISIS® 200 mg kann bei einigen Patienten die Häufigkeit von Anfällen erhöhen.


Folsäurestoffwechsel

LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist ein schwacher Hemmer eines Enzyms, das Folsäure (ein Vitamin) im Körper abbaut (Dihydrofolsäure-Reduktase), so dass die Möglichkeit einer Beeinflussung des Folsäurestoffwechsels während einer Langzeitbehandlung besteht (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


Andere Organe

Es liegen Literaturberichte darüber vor, dass schwere Krampfanfälle einschließlich Status epilepticus zu einen Abbau von Muskelfasern (Rhabdomyolyse), Versagen der Funktion verschiedener Organe (Multiorganversagen) und Blutgerinnungsstörungen (disseminierte intravasale Gerinnung) führen können, manchmal mit tödlichem Ausgang. Ähnliche Fälle traten in Zusammenhang mit der Anwendung von Lamotrigin auf.


Anwendung in Kombination mit oralen Kontrazeptiva ("Pille")

Die gleichzeitige Anwendung von oralen Kontrazeptiva mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Levonorgestrel führte zu einer Senkung der Lamotrigin-Konzentrationen im Blut (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln"). Daher kann eine Anpassung der Lamotrigin-Dosis notwendig sein (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").

Lamotrigin führte bei gleichzeitiger Einnahme von oralen Kontrazeptiva mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Levonorgestrel zu einem mäßig beschleunigten Abbau von Levonorgestrel und einer Veränderung des Spiegels bestimmter am Eisprung beteiligter, körpereigener Hormone (FSH und LH). Der Einfluss dieser Veränderungen auf die Aktivität des Eierstocks ist nicht bekannt. Jedoch kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass diese Veränderungen bei einigen Patientinnen, die Hormon-Präparate einnehmen, zu einer Verminderung der empfängnisverhütenden Wirkung führen.

Berichten Sie daher jede Menstruationsveränderung, z. B. Zwischenblutungen, umgehend Ihrem Arzt.


Andere orale Kontrazeptiva und Hormonersatztherapien wurden nicht untersucht, obgleich diese möglicherweise in ähnlicher Weise die Wirkung (Pharmakokinetik) von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg beeinflussen können.


Nierenfunktionsstörung

Wenn LAMOTRIG-ISIS® 200 mg bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung angewendet wird, ist Vorsicht geboten, da die Verweildauer im Körper (Halbwertszeit) von Lamotrigin, dem Wirkstoff von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg, bei schwerer Nierenfunktionsstörung verlängert sein kann. Eine Anreicherung bestimmter Stoffwechselprodukte (Glucuronid-Metabolite) ist ebenfalls zu erwarten.



Leberfunktionsstörung

Lamotrigin wird hauptsächlich über die Leber abgebaut. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung wird eine Dosisanpassung entsprechend des Schweregrads (Child-Pugh-Klassifizierung) empfohlen (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").


Patienten, die andere Lamotrigin-haltige Arzneimittel einnehmen

LAMOTRIG-ISIS® 200 mg darf nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt eingenommen werden, wenn Sie bereits mit anderen Lamotrigin-haltigen Arzneimitteln behandelt werden.


Wiederaufnahme der Behandlung

Es wird empfohlen, dass die Behandlung mit Lamotrigin bei Patienten, die eine frühere Lamotrigin-Behandlung aufgrund eines Hautausschlages abgebrochen haben, nicht wieder aufgenommen wird, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt klar die Risiken (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").


Frauen im gebärfähigen Alter

Frauen im gebärfähigen Alter sowie schwangere Frauen sollten, wann immer möglich, Antiepileptika als Monotherapie anwenden, da sich das Missbildungsrisiko bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen Antiepileptika erhöhen kann.


Mögliche Wechselwirkungen sollten bei jeder Änderung der Behandlung in Betracht gezogen werden (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?" und 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


a) Kinder unter 2 Jahren:

LAMOTRIG-ISIS® 200 mg wird für Kinder dieser Altersgruppe nicht empfohlen.


Kinder unter 12 Jahren

Mit den zur Verfügung stehenden Stärken von LAMOTRIG-ISIS® Tabletten ist eine Dosistitration bis zur Erhaltungsdosis nicht möglich.


b) Schwangerschaft


Risiko im Zusammenhang mit Antiepileptika im Allgemeinen


Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Beratung durch den Facharzt erfolgen. Wenn eine Frau plant schwanger zu werden, sollte der Arzt die Notwendigkeit der antiepileptischen Therapie überdenken. Ein plötzliches Absetzen einer antiepileptischen Therapie kann zu Durchbruchsanfällen mit schwerwiegenden Folgen für die Mutter und das ungeborene Kind führen und sollte möglichst vermieden werden.


Das Risiko von angeborenen Fehlbildungen ist bei Nachkommen von Müttern, die mit Antiepileptika behandelt wurden, im Vergleich mit der zu erwartenden Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung von ungefähr 3 % um den Faktor 2 bis 3 erhöht. Die am häufigsten berichteten Fehlbildungen sind Lippenspalten, Herz-Kreislauf-Fehlbildungen und Neuralrohrdefekte (offener Rücken).


Eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Antiepileptika ist im Vergleich zur Monotherapie mit einem höheren Risiko für angeborene Fehlbildungen verbunden. Deshalb sollte, wenn möglich eine Monotherapie durchgeführt werden.


Risiko im Zusammenhang mit Lamotrigin


Daten aus Studien mit insgesamt ungefähr 2000 Frauen, die Lamotrigin als Monotherapie während der Schwangerschaft eingenommen haben, können ein erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen nicht ausschließen. Ein Schwangerschaftsregister berichtete eine erhöhte Häufigkeit von Lippen-Gaumen-Spalten. Andere Daten haben diese Beobachtungen nicht bestätigt. Studien an Tieren haben nachteilige Effekte auf die Entwicklung des Organismus (Entwicklungstoxizität) gezeigt.


Wenn der Arzt eine Lamotrigin-Therapie während der Schwangerschaft für notwendig hält, sollte die niedrigstmögliche therapeutische Dosis angewendet werden.


Lamotrigin hemmt geringfügig die Dihydrofolsäure-Reduktase und könnte somit durch Senkung der Folsäurespiegel zu einem erhöhten Risiko für eine embryo-fetale Schädigung führen. Die Einnahme von Folsäure bei geplanter Schwangerschaft und während der Frühschwangerschaft sollte in Betracht gezogen werden.


Stoffwechsel-Veränderungen während der Schwangerschaft können die Lamotriginspiegel und/oder die therapeutische Wirkung beeinflussen. Es liegen Berichte über erniedrigte Lamotriginkonzentrationen im Blut während der Schwangerschaft vor. Schwangere Frauen sollten während der Behandlung mit Lamotrigin sorgfältig überwacht werden.


c) Stillzeit

Zur Anwendung von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg in der Stillzeit liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Der Wirkstoff von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg geht in die Muttermilch über. Da bei Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg Nebenwirkungen für den Säugling nicht ausgeschlossen werden können, sollte Ihr behandelnder Arzt entscheiden, ob die Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg weitergeführt oder abgebrochen wird. Falls Sie weiter stillen, sollte der Säugling auf mögliche Effekte hin beobachtet werden.


d) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Unter einer Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg kann die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt sein. Dies sollte bedacht werden, wenn eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist, z. B. beim Fahren von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen.


e) Wichtige Warnhinweise über bestimmte sonstige Bestandteile von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie LAMOTRIG-ISIS® 200 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Auswirkungen von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg auf das Verhalten anderer Wirkstoffe im Körper


Antiepileptika

Es gab Berichte über zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Verschwommensehen, Schwindel, Doppeltsehen und Koordinationsstörungen bei Patienten, bei denen zusätzlich zu Carbamazepin (Antiepileptikum) Lamotrigin eindosiert wurde. Diese Störungen gingen gewöhnlich nach einer Verminderung der Carbamazepindosis zurück. Obwohl über Veränderungen der Konzentrationen anderer Antiepileptika im Blut berichtet wurde, ergaben kontrollierte Studien keinen Hinweis darauf, dass Lamotrigin die Konzentrationen gleichzeitig angewendeter Antiepileptika im Blut beeinflusst.


Hormonelle Kontrazeptiva ("Pille")

In einer Studie mit 16 freiwilligen weiblichen Personen, die ein orales Kontrazeptivum ("Pille”) mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Levonorgestrel einnahmen, hatte eine Dosierung von 300 mg Lamotrigin pro Tag keinen Einfluss auf den Ethinylestradiol-Anteil des oralen Kontrazeptivums. Es wurde jedoch ein mäßig beschleunigter Abbau des Levonorgestrel-Anteils beobachtet. Die Messungen bestimmter am Eisprung beteiligter körpereigener Hormone (FSH, LH und Estradiol) während der Studie zeigten bei einigen Frauen einen teilweisen Verlust der Unterdrückung der hormonellen Aktivität des Eierstocks. Der Einfluss dieser Veränderungen auf die Aktivität des Eierstocks bezüglich des Eisprungs ist unklar (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich"). Andere Dosen als 300 mg Lamotrigin pro Tag wurden nicht untersucht und es wurden keine Studien mit anderen Hormonpräparaten für Frauen durchgeführt.


Auswirkungen von anderen Wirkstoffen auf das Verhalten von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg im Körper


Wenn noch andere Antiepileptika zusätzlich zu LAMOTRIG-ISIS® 200 mg gegeben werden oder wenn andere Antiepileptika zugunsten einer Lamotrigin-Monotherapie abgesetzt werden, sollte berücksichtigt werden, dass der Abbau von Lamotrigin beeinflusst werden kann.


So genannte enzyminduzierende Antiepileptika (Antiepileptika, die zu einer vermehrten Bildung oder gesteigerten Aktivität von so genannten Enzymen führen, die eine Stoffwechselreaktion im Körper beschleunigen, wie Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital und Primidon) beschleunigen den Abbau von Lamotrigin und können Dosiserhöhungen notwendig machen (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?").

Dagegen führt die gleichzeitige Behandlung mit Valproat-haltigen Arzneimitteln zu einem verlangsamten Abbau von Lamotrigin in der Leber und erhöht so die Verweildauer im Körper um annähernd das 2fache. Daher muss im Falle einer gleichzeitigen Anwendung von Valproat die Lamotrigin-Dosis herabgesetzt werden (siehe 3. "Wie ist LAMOTRIG-ISIS® 200 mg einzunehmen?" und 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich").


Wirkstoffe, die einen bestimmten Abbauweg (Glucuronidierung) von Lamotrigin hemmen

Wirkstoffe, die die Glucuronidierung von Lamotrigin beschleunigen

Wirkstoffe, die die Glucuronidierung von Lamotrigin nicht bedeutsam hemmen oder steigern

Valproat

Bestimmte Antiepileptika, wie Carbamazepin
Phenytoin
Primidon
Phenobarbital


Rifampicin*** (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose)


Ethinylestradiol/
Levonorgestrel-Kombinationen*

Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)

Bupropion (Arzneimittel zur Nicotinentwöhnung)

Olanzapin (Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen)

Oxcarbazepin** (Antiepileptikum)


* Andere orale Kontrazeptiva und Hormonersatz-Therapien wurden nicht untersucht, obgleich sie möglicherweise die Pharmakokinetik von Lamotrigin in ähnlicher Weise beeinflussen.

** Nebenwirkungen wurden unter Oxcarbazepin und Lamotrigin häufiger berichtet als unter Lamotrigin oder Oxcarbazepin in der Monotherapie. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Schläfrigkeit.

*** In einer Studie mit 10 gesunden männlichen Erwachsenen erhöhte Rifampicin die Ausscheidung und verkürzte die Verweildauer von Lamotrigin im Blut.


Hormonale Kontrazeptiva

In einer Studie mit 16 freiwilligen weiblichen Personen, die ein orales Kontrazeptivum ("Pille") mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Levonorgestrel einnahmen, kam es zu einem ca. 2fachen Anstieg des Abbaus von Lamotrigin. Der Lamotriginspiegel stieg während der wirkstofffreien Woche eines Zyklus ("Pillen-freie Woche" oder "Pillen-Pause") graduell an, wobei die Lamotrigin-Konzentrationen am Ende der Woche ohne Wirkstoff-Einnahme durchschnittlich ca. 2fach höher lagen als während der gemeinsamen Einnahme von Lamotrigin mit dem Kontrazeptivum. Wenn die therapeutische Wirksamkeit von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg unsicher ist, obwohl Dosisanpassungen durchgeführt wurden, sollte eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode in Erwägung gezogen werden.

Ihr Arzt sollte Sie genau beobachten, wenn Sie während der Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg die Einnahme von oralen Kontrazeptiva beginnen oder beenden.


Antipsychotische Wirkstoffe (Arzneimittel gegen bestimmte seelische Störungen)

Studien an gesunden Erwachsenen zeigten keinen relevanten Einfluss von Lamotrigin auf den Abbau von Lithium.

Ebenso zeigten Studien an gesunden Erwachsenen keinen relevanten Einfluss von Bupropion auf den Abbau von Lamotrigin.

Andere Untersuchungen zeigten, dass die Bildung des Lamotrigin-Hauptabbauproduktes (2-N-Glucuronid) minimal durch gleichzeitige Anwendung von Amitriptylin, Bupropion, Clonazepam, Haloperidol oder Lorazepam beeinflusst wurde.

Daten über den Bufuralolstoffwechsel aus menschlichen Leberzellen lassen annehmen, dass Lamotrigin die Ausscheidung von Wirkstoffen, die vorwiegend von CYP 2D6 (ein bestimmtes Enzym in der Leber) ausgeschieden werden, nicht vermindert.

Aufgrund von Ergebnissen weiterer Untersuchungen ist es unwahrscheinlich, dass der Abbau von Lamotrigin durch Clozapin, Fluoxetin, Phenelzin, Risperidon, Sertralin oder Trazodon beeinflusst wird. Dennoch wurde berichtet, dass Sertralin (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) die Toxizität von Lamotrigin durch Erhöhung der Lamotriginkonzentration im Blut verstärken kann.


Folsäure (ein Vitamin)

Zur Wechselwirkung mit dem Folsäurestoffwechsel siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich". Bei der Anwendung von Lamotrigin über einen Zeitraum bis zu 1 Jahr wurden keine klinisch bedeutsamen Änderungen bestimmter Blutwerte (der Konzentration des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, der mittleren Größe der roten Blutkörperchen [Erythrozyten] sowie der Folsäurekonzentration im Serum oder in den roten Blutkörperchen) beobachtet; gleiches gilt für die Folsäurekonzentration in den roten Blutkörperchen nach Anwendung von Lamotrigin über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren.



3. WIE IST LAMOTRIG-ISIS® 200 MG EINZUNEHMEN?


Nehmen Sie LAMOTRIG-ISIS® 200 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein.

Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


3.1 Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

LAMOTRIG-ISIS® 200 mg Tabletten sollten mit etwas Wasser (z. B. 1 Glas) geschluckt werden.


Für Dosierungen, die mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg nicht erreicht werden können, stehen LAMOTRIG-ISIS® TABLETTEN mit 25 mg, 50 mg und 100 mg Lamotrigin zur Verfügung.


3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Wenn die berechnete Dosis von Lamotrigin (z. B. für Patienten mit Leberinsuffizienz) nicht in einer ganzen oder halben Tablette gegeben werden kann, muss die nächst niedrigere Dosis, die in ganzen oder halben Tabletten gegeben werden kann, verabreicht werden. Um die Erhaltungsdosis zu sichern, muss das Körpergewicht beobachtet werden. Die Dosis muss angepasst werden, wenn sich das Gewicht ändert.

Wenn zum Zweck einer Monotherapie mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg andere antiepileptische Arzneimittel abgesetzt werden oder andere antiepileptische Arzneimittel zusätzlich zur Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg gegeben werden, müssen mögliche Auswirkungen auf die Pharmakokinetik der verschiedenen Wirkstoffe, einschließlich Lamotrigin, in Betracht gezogen werden (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").

Die Anfangsdosis und die folgende Dosiserhöhung sollen nicht überschritten werden, um das Risiko von Hautausschlägen zu minimieren (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich").


Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre


Monotherapie (siehe Tabelle 1)


Die Anfangsdosis bei einer Lamotrigin-Monotherapie beträgt 25 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei Wochen, gefolgt von 50 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei weitere Wochen. Danach sollte die Dosis um maximal 50 – 100 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden, bis eine optimale therapeutische Wirkung erzielt wird. Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 100 – 200 mg/Tag, die einmal täglich oder aufgeteilt in zwei Einzeldosen eingenommen wird. Einige Patienten benötigen 500 mg/Tag zum Erreichen der gewünschten therapeutischen Wirkung.



Zusatzbehandlung mit anderen Antiepileptika (siehe Tabelle 1)


Patienten, die Valproat mit oder ohne andere Antiepileptika anwenden (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln")

Die Anfangsdosis beträgt 12,5 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei Wochen, gefolgt von 25 mg Lamotrigin einmal täglich über weitere zwei Wochen. Danach sollte die Dosis um maximal 25 – 50 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden, bis eine optimale therapeutische Wirkung erzielt wird. Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 100 – 200 mg/Tag, die einmal täglich oder aufgeteilt in zwei Einzeldosen eingenommen wird. Einige Patienten benötigen 500 mg/Tag zum Erreichen der gewünschten therapeutischen Wirkung.


Patienten, die andere Antiepileptika oder Wirkstoffe erhalten, die den Stoffwechsel von Lamotrigin beschleunigen, mit oder ohne Antiepileptika außer Valproat (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln")

Die Anfangsdosis beträgt 50 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei Wochen, gefolgt von 100 mg Lamotrigin/Tag, die aufgeteilt in zwei Einzeldosen über weitere zwei Wochen eingenommen wird. Danach sollte die Dosis um maximal ½ Tablette LAMOTRIG-ISIS® 200 mg (entsprechend 100 mg Lamotrigin) pro Tag alle 1 – 2 Wochen erhöht werden, bis eine optimale therapeutische Wirkung erzielt wird. Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 1 – 2 Tabletten LAMOTRIG-ISIS® 200 mg (entsprechend 200 – 400 mg Lamotrigin) pro Tag, die aufgeteilt in zwei Einzeldosen eingenommen werden. Einige Patienten benötigen 500 – 700 mg/Tag zum Erreichen der gewünschten therapeutischen Wirkung.


Patienten, die Oxcarbazepin (Antiepileptikum) ohne andere Wirkstoffe erhalten, die den Lamotrigin-Stoffwechsel beeinflussen (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").

Die Anfangsdosis beträgt 25 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei Wochen, gefolgt von 50 mg Lamotrigin einmal täglich über zwei weitere Wochen. Danach sollte die Dosis um maximal 50 – 100 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden, bis eine optimale therapeutische Wirkung erzielt wird. Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 100 – 200 mg/Tag, die einmal täglich oder aufgeteilt in zwei Einzeldosen eingenommen wird.



Tabelle 1

Empfohlenes Aufdosierungsschema von Lamotrigin zur Behandlung der Epilepsie bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahre (Tagesgesamtdosis in mg/Tag)


Behandlungsschema

Woche
1 + 2

Woche
3 + 4

Erhaltungsdosis

Monotherapie

25 mg Lamotrigin einmal täglich1)

50 mg Lamotrigin einmal täglich1)

100 – 200 mg einmal täglich oder in zwei Einzeldosen.1)
Bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis sollte die tägliche Dosis um maximal 50 – 100 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden.

Zusatzbehandlung mit Valproat mit oder ohne andere Antiepileptika

12,5 mg Lamotrigin einmal täglich1)

25 mg Lamotrigin einmal täglich1)

100 – 200 mg einmal täglich oder in zwei Einzeldosen.1)
Bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis sollte die tägliche Dosis um maximal 25 – 50 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden.

Zusatzbehandlung mit Antiepileptika*, die den Abbau von Lamotrigin durch bestimmte Enzyme beschleunigen, mit oder ohne andere Antiepileptika (außer

Valproat)

50 mg Lamotrigin einmal täglich1)

100 mg Lamotrigin in zwei Einzeldosen1)

1 – 2 Tabletten LAMOTRIG-ISIS® 200 mg (entsprechend 200 – 400 mg Lamotrigin) in zwei Einzeldosen.
Bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis sollte die tägliche Dosis um maximal ½ Tablette LAMOTRIG-ISIS® 200 mg (entsprechend 100 mg Lamotrigin) alle 1 – 2 Wochen erhöht werden.

Zusatzbehandlung mit Oxcarbazepin ohne andere Wirkstoffe, die die Verstoffwechslung von Lamotrigin beschleunigen oder hemmen

25 mg Lamotrigin einmal täglich1)

50 mg Lamotrigin einmal täglich1)

100 – 200 mg einmal täglich oder in zwei Einzeldosen.1)
Bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis sollte die tägliche Dosis um maximal
50 – 100 mg Lamotrigin alle 1 – 2 Wochen erhöht werden.

* z. B. Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Primidon oder andere Wirkstoffe, die den Abbau von Lamotrigin beschleunigen (siehe 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln")


1) Hierfür stehen LAMOTRIG-ISIS® Tabletten mit 25 mg, 50 mg und 100 mg Lamotrigin zur Verfügung.


Bei Patienten, die Antiepileptika einnehmen, deren Wechselwirkungen mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg derzeit nicht bekannt sind, sollte die Dosissteigerung, wie für Lamotrigin mit gleichzeitiger Gabe von Valproat empfohlen, erfolgen. Danach sollte die Dosis erhöht werden, bis eine optimale therapeutische Wirkung erreicht ist.



Kinder unter 12 Jahren


Mit den zur Verfügung stehenden Stärken von LAMOTRIG-ISIS® Tabletten ist eine Dosistitration bis zur Erhaltungsdosis nicht möglich.


Besondere Patientengruppen


Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Eine Dosisanpassung des empfohlenen Dosierungsschemas ist nicht erforderlich. Die Pharmakokinetik von Lamotrigin in dieser Altersgruppe unterscheidet sich nicht signifikant von der jüngerer Personen.


Eingeschränkte Leberfunktion

Anfangsdosis, Dosiserhöhungen und Erhaltungsdosis sollten grundsätzlich um etwa 50 % bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh Grad B) und um 75 % bei schwerer Leberfunktionseinschränkung (Child-Pugh Grad C) vermindert werden. Dosissteigerungen und Erhaltungsdosis müssen der klinischen Wirksamkeit angepasst werden. Die erforderlichen Dosen können dosisabhängig bei Patienten mit Leberinsuffizienz möglicherweise nicht mit den zur Verfügung stehenden Stärken dieses Arzneimittels erreicht werden.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Wenn LAMOTRIG-ISIS® 200 mg bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung angewendet wird, ist Vorsicht geboten. Bei Patienten im Endstadium einer Nierenfunktionsstörung sollen die Lamotrigin-Anfangsdosen der Begleitmedikation angepasst werden; bei Patienten mit bedeutender Nierenfunktionsstörung kann bereits eine herabgesetzte Erhaltungsdosis wirksam sein (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich").


Frauen, die orale Kontrazeptiva ("Pille") einnehmen

(a) Beginn der Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg bei Patientinnen, die bereits orale Kontrazeptiva einnehmen:

Obgleich es sich gezeigt hat, dass ein orales Kontrazeptivum die Ausscheidung von Lamotrigin, dem Wirkstoff von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg, erhöhte (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich" und 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln"), sollte allein aufgrund der Anwendung von oralen Kontrazeptiva keine Anpassung des empfohlenen Aufdosierungsschemas für LAMOTRIG-ISIS® 200 mg notwendig sein. Eine Dosiserhöhung sollte entsprechend den Dosierungsempfehlungen erfolgen (siehe Tabelle 1).


(b) Beginn der Behandlung mit oralen Kontrazeptiva bei Patientinnen, die bereits Lamotrigin in der Erhaltungsdosis anwenden und KEINE den Abbau von Lamotrigin beschleunigenden oder hemmenden Arzneimittel einnehmen:

Die Erhaltungsdosis muss in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen möglicherweise bis auf das 2fache erhöht werden, um die individuelle klinische Wirkung zu erzielen (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich" und 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


(c) Beendigung der Behandlung mit oralen Kontrazeptiva bei Patientinnen, die bereits Lamotrigin in der Erhaltungsdosis und KEINE den Abbau von Lamotrigin (Glucuronidierung) beschleunigenden oder hemmenden Arzneimittel einnehmen:

Die Erhaltungsdosis muss in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen möglicherweise bis zu 50 % erniedrigt werden (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich" und 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").



Wiederaufnahme der Therapie

Bei Wiederaufnahme der Behandlung mit Lamotrigin bei Patienten, die die Behandlung aus irgendeinem Grund unterbrochen haben, ist sorgfältig abzuwägen, ob erneut schrittweise bis zur Erhaltungsdosis aufdosiert werden sollte, da das Risiko eines schweren Hautausschlages mit hohen Anfangsdosen von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg und einem Überschreiten der empfohlenen schrittweisen Dosissteigerungen in Zusammenhang steht (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist erforderlich"). Je länger das Absetzen von Lamotrigin zurückliegt, desto eher sollte eine schrittweise Dosissteigerung bis zur Erhaltungsdosis in Betracht gezogen werden. Wenn der zeitliche Abstand seit dem Absetzen mehr als 5 Halbwertszeiten zurückliegt, sollte Lamotrigin immer schrittweise gemäß dem empfohlenen Dosierungsschema aufdosiert werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg zu stark oder zu schwach ist.


3.3 Wenn Sie eine größere Menge LAMOTRIG-ISIS® 200 mg eingenommen haben, als Sie sollten:


Informieren Sie Ihren Arzt, der über mögliche zu ergreifende Maßnahmen entscheiden wird.


Fälle von akuter Überdosierung mit 10- bis 20facher Überschreitung der maximalen therapeutischen Dosis wurden berichtet. Überdosierung führte zu Symptomen wie Augenzittern (Nystagmus), Koordinationsstörungen (Ataxie) und Bewusstseinsstörungen bis zum Koma. Sollte der behandelnde Arzt nicht erreichbar sein, sollten Sie ein Krankenhaus aufsuchen.


3.4 Wenn Sie die Einnahme von LAMOTRIG-ISIS® 200 mg vergessen haben:


Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. LAMOTRIG-ISIS® 200 mg ist weiter so einzunehmen, wie es vom Arzt verordnet wurde


3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit LAMOTRIG-ISIS® 200 mg abgebrochen wird:


LAMOTRIG-ISIS® 200 mg sollte auf keinen Fall eigenmächtig abgesetzt werden. Der Behandlungserfolg kann dadurch gefährdet werden. Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Unverträglichkeiten, insbesondere Hautausschläge, auftreten oder eine Änderung im Krankheitsbild eintritt.



4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann LAMOTRIG-ISIS® 200 mg Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10,
aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100,
aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000,
aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten,
einschließlich Einzelfälle




4.1 Nebenwirkungen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig: Hautausschlag1)

Selten: Stevens-Johnson-Syndrom

Sehr selten: Toxische epidermale Nekrolyse


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Veränderungen im Blutbild2)


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Überempfindlichkeitssyndrom


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Reizbarkeit

Gelegentlich: Aggression

Sehr selten: Tics, Halluzinationen, Verwirrtheit


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel

Häufig: Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Zittern (Tremor), Augenzittern (Nystagmus), Koordinationsstörungen (Ataxie)

Sehr selten: Erregtheit, Standunsicherheit, Bewegungsstörungen, Verschlimmerung eines Morbus Parkinson, Störungen des Muskeltonus und der Bewegungsabläufe (extrapyramidale Störungen), wurmartige, geschraubte, tanzähnliche Bewegungen der Arme und Beine (Choreoathetose), Erhöhung der Anfallshäufigkeit3)


Augenerkrankungen

Sehr häufig: Doppeltsehen, Verschwommensehen

Selten: Bindehautentzündung (Konjunktivitis)


Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Häufig: Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhung der Leberwerte, Leberfunktionsstörungen, Leberversagen4)


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten: Erkrankung des Gefäßbindegewebes (Lupus-ähnliche Reaktionen)


Allgemeine Erkrankungen

Häufig: Müdigkeit


1) In doppelblinden klinischen Studien zur Anwendung bei Epilepsie, in denen Lamotrigin zusätzlich zu anderen Antiepileptika gegeben wurde, traten bei bis zu 10 % der Patienten Hautausschläge auf. In der Vergleichsgruppe ohne Lamotrigin (mit wirkstofffreiem Scheinmedikament) betrug die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen 5 %. Die Hautausschläge führten bei 2 % der mit Lamotrigin behandelten Patienten zum Abbruch der Therapie.

Diese meist fleck- und knötchenförmigen Hautausschläge wurden in der Regel innerhalb der ersten acht Behandlungswochen beobachtet und bildeten sich nach Absetzen von Lamotrigin zurück (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS®200 mg ist erforderlich"). Ernste Hautausschläge treten häufig (1 %) bei Kindern und gelegentlich (0,3 %) bei Erwachsenen auf. Die Hautausschläge treten häufiger auf, wenn Lamotrigin zusammen mit anderen Antiepileptika eingenommen wird. Selten wurde vom Auftreten schwerwiegender, potenziell lebensbedrohlicher Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet. Auch wenn die Mehrheit dieser Symptome nach Absetzen von Lamotrigin zurückgeht, bleiben bei einigen Patienten irreversible Vernarbungen zurück und es traten selten Fälle mit tödlichem Ausgang auf (siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS®200 mg ist erforderlich").

Insgesamt scheint das Risiko eines Hautausschlages in hohem Maß in Zusammenhang zu stehen mit:

Hautausschläge wurden ebenfalls als Teil eines Überempfindlichkeitssyndroms mit verschiedenen systemischen Symptomen (Fieber, Erkrankungen im Bereich der Lymphknoten [Lymphadenopathie] , Wassereinlagerungen im Gesicht (Gesichtsödeme), Veränderungen der Blut- und Leberwerte, Blutgerinnungsstörungen (disseminierte intravasale Gerinnung), Multiorganversagen; siehe 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LAMOTRIG-ISIS®200 mg ist erforderlich") beobachtet.


2)Blutbildveränderungen (einschließlich verschiedener Formen der Verringerung der Zahl weißer Blutkörperchen [Neutropenie, Leukopenie, Agranulozytose], Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen[Anämie], Verringerung der Zahl der Blutplättchen [Thrombozytopenie], Verringerung der Zahl der Blutzellen aller Zellreihen[Panzytopenie], Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen aufgrund einer Bildungsstörung [aplastische Anämie]) können sowohl in Verbindung mit dem Überempfindlichkeitssyndrom als auch alleine auftreten.


3) Es liegen Berichte vor, dass Lamotrigin Symptome des Parkinson-Syndroms bei Patienten mit vorbestehender Parkinson-Erkrankung verschlimmern kann, sowie in Einzelfällen auch bei Patienten ohne diese Grunderkrankung zu Störungen des Muskeltonus und der Bewegungsabläufe (extrapyramidale Störungen) und Choreoathetose (wurmartige, geschraubte, tanzähnliche Bewegungen der Arme und Beine) führen kann.


4) Leberfunktionsstörungen treten für gewöhnlich in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen auf, jedoch wurden Einzelfälle ohne offensichtliche Anzeichen von Überempfindlichkeit berichtet.

Es gibt nur unzureichende Informationen über die Wirkung von Lamotrigin auf Wachstum, Entwicklung und kognitive Fähigkeiten bei Kindern.


4.2 Fragen Sie im Zweifelsfalle Ihren Arzt, wenn diese oder andere Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten.


4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.



5. WIE IST LAMOTRIG-ISIS®200 MG AUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


Stand der Information:


Mai 2007


LAMOTRIG-ISIS 200 mg Tabletten KSt 16.05.07 Seite 15 von 19

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