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Lanicor Ampullen

Document: 23.02.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben



Gebrauchsinformation: Information für den Anwender



Lanicor® Ampullen

0,25 mg/ml Injektionslösung


Zur Anwendung bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen.


Wirkstoff: Digoxin



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.



- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symp-tome haben wie Sie.

  • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist Lanicor® Ampullen und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung Lanicor® Ampullen beachten?

Wie ist Lanicor® Ampullen anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Lanicor® Ampullen aufzubewahren?

Weitere Informationen




1. WAS IST Lanicor® Ampullen UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


Lanicor® Ampullen ist ein herzwirksames Glykosid aus Digitalis lanata.



Anwendungsgebiete:


- Manifeste chronische Herzmuskelschwäche (aufgrund systolischer Funktionsstörung)


- Schnelle Form einer Herzrhythmusstörung bei Vorhofflimmern/Vorhofflattern (Tachyarrhythmia absoluta)


- Anfallsartiges (paroxysmales) Vorhofflimmern/ Vorhofflattern



Die parenterale Applikation sollte nur erfolgen, wenn ein schneller Wirkungseintritt erwünscht oder eine orale Gabe nicht angezeigt ist.



2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON Lanicor® Ampullen BEACHTEN?


Lanicor® Ampullen darf nicht angewendet werden,


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Digoxin, andere herzwirksame Glykoside oder einen der sonstigen Bestandteile sind,


- bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden,


- wenn von den Herzkammern ausgehende beschleunigte Herzschlagfolge (Kammertachykardie oder Kammerflimmern) besteht,


- bei AV-Block II. oder III. Grades, pathologischer Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmacher-Therapie),


- bei akzessorischen atrioventrikulären Leitungsbahnen (z. B. WPW-Syndrom) oder Verdacht auf solche,


- bei Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie),


- bei erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hyperkalziämie), Magnesiummangel im Blut (Hypomagnesiämie),


- bei Herzmuskelerkrankung mit Verengung der Ausflußbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion),


- bei krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aortenaneurysma),


- bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von Kalziumsalzen (s. Wechselwirkungen).



Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Lanicor® Ampullen ist erforderlich,


- bei verlangsamter Herzschlagfolge (Puls unter 50 Schläge/min) infolge von Erregungsbildungs- und/oder -leitungsstörungen, AV-Block I. Grades,


- bei erhöhtem Kaliumspiegel im Blut, da vermehrt Erregungsbildungs- und -leitungsstörungen auftreten können,


- bei älteren Patienten oder wenn anzunehmen ist, dass die Ausscheidung von Digoxin über die Niere vermindert ist (siehe auch Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung),


- bei Schilddrüsenerkrankungen (bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sollten Aufsättigungs- und Erhaltungsdosis verringert werden, bei einer Überfunktion kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein),


- bei einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regularisierung der Herzschlagfolge). Lanicor® Ampullen soll 24 Stunden vor einer geplanten Kardioversion nicht verabreicht werden. Das Risiko, gefährliche Herzrhythmusstörungen durch die Kardioversion auszulösen, ist bei vorliegender Digitalistoxizität stark erhöht und ist ebenfalls von der Kardioversionsenergie abhängig. In Notfällen, wie z. B. bei Defibrillation soll die geringste noch wirksame Energie angewendet werden. Eine Defibrillation ist ungeeignet bei von Herzglykosiden hervorgerufenen Herzrhythmusstörungen,


- bei akutem Herzinfarkt (Patienten mit akutem Herzinfarkt haben z. B. häufig verringerte Kaliumspiegel im Blut und/oder neigen zu Herzrhythmusstörungen),


- bei akuter Herzmuskelentzündung, Cor pulmonale oder Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie) infolge schwerer Atemwegserkrankung, da eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Digitalis-Glykosiden besteht,


- bei Patienten, die in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein.


Unter den vorstehend genannten Bedingungen ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.


Es bestehen erhebliche interindividuelle Unterschiede der Glykosidempfindlichkeit.

Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit besteht z. B. bei Patienten höheren Lebensalters, Schilddrüsenunterfunktion, Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie), Herzmuskelentzündung, akutem Herzinfarkt, Störungen des Säure-, Basen- und Elektrolythaushaltes. Entsprechende Patienten bzw. Krankheitsbilder sollten mit reduzierter Glykosiddosierung behandelt und sorgfältig überwacht werden.


Eine Digoxin-Toxizität kann sich durch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen äußern, von denen einige solchen Herzrhythmusstörungen ähneln können, für die das Arzneimittel therapeutisch angezeigt sein könnte. Z. B. ist besondere Vorsicht erforderlich bei Vorhoftachykardie mit wechselndem AV-Block, da der Rhythmus klinisch einem Vorhofflimmern entspricht.


Digoxin kann ST-T Veränderungen im EKG verursachen, ohne dass gleichzeitig eine Verminderung der Durchblutung des Herzmuskels (Myokardischämie) vorliegt.


Für die Beurteilung, ob ein unerwünschtes Ereignis auf Digoxin zurückzuführen ist, sollte der klinische Zustand des Patienten zusammen mit den Serum-Kalium-Spiegeln sowie der Nieren- und Schilddrüsenfunktion als wichtigste Faktoren herangezogen werden.


Bei Kaliummangel wird das Myokard für Digoxin sensi­bilisiert, obwohl die Digoxin-Serumkonzentration im therapeutischen Bereich liegen kann.

Ein Kaliummangel kann z. B. auftreten durch Dialyse, Absaugen von Magen-Darm-Sekret, Unterernährung, Durchfall, längeres Erbrechen, sowie bei hohem Alter oder bei langfristig bestehender Herzinsuffizienz (z. B. infolge von Diuretikatherapie).


Im allgemeinen sollten schnelle Änderungen der Serumkaliumkonzentration oder anderer Elektrolyte (z. B. Magnesium, Calcium) vermieden werden.


Eine Nierenfunktionsstörung ist einer der häufigsten Gründe für die Auslösung einer Digitalisintoxikation.


Kontrollen der Serum-Elektrolyte sowie der Nierenfunktion sollten in regelmäßigen Abständen (in Abhängigkeit vom klinischen Zustand) erfolgen.



Bei Anwendung von Lanicor® Ampullen zusammen mit anderen Arzneimitteln:


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jeglicher zusätzlicher Therapie die Möglichkeit einer Interaktion berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall sollten die Digoxin-Serum-Spiegel überprüft werden.


Folgende Wechselwirkungen von Lanicor® Ampullen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten. Die Wirkung von Lanicor® Ampullen kann durch andere Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden.


Eine Übersicht von Wechselwirkungen gibt die nachstehende Tabelle.



Wirkungsverstärkung


Calcium (darf nicht i.v. injiziert werden)

Verstärkung der Glykosidtoxizität

Carvedilol bei Kindern

Mögliche Verstärkung der Digoxintoxizität

Arzneimittel, die die Elektrolyt-Homöostase beeinflussen, wie z. B.

Diuretika, Abführmittel (Abusus),

Benzylpenicillin, Amphotericin B,

Carbenoxolon,

Korticosteroide, ACTH,

Salicylate,

Lithiumsalze

Verstärkung der Glykosidtoxizität durch medikamentös bedingte Verminderung der Kaliumspiegel bzw. Magnesium-spiegel im Blut

Calciumantagonisten (z. B. Verapamil, Felodipin),

Captopril, Spironolacton,

Itraconazol, Chinin, Atropin, Antiarrhythmika
(z. B. Chinidin, Amiodaron, Flecainid, Propafenon)

Indomethacin, Alprazolam,

Prazosin

Antibiotika (z. B. Tetracycline, Erythromycin, Gentamicin, Trimethoprim)

Erhöhung der Digoxinserum-konzentration

-Blocker

Verstärkung der bradykardisierenden (Herzschlag verlangsamenden) Wirkung von Digoxin

Suxamethoniumchlorid, Reserpin, trizyklische Antidepressiva

Sympathomimetika, Phosphodiesterasehemmer (z. B. Theophyllin)

Begünstigung von Herzrhythmus-störungen

Diphenoxylat

Erhöhung der Digoxinaufnahme durch Verminderung der Darmmotilität

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Bei oraler Verabreichung von Digoxin, Verstärkung der Digoxintoxizität nach Absetzen des Hypericum p.


Wirkungsabschwächung


Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Mögliche Verminderung der Wirkung von oral verabreichtem Digoxin

Kaliumspiegelerhöhende Arzneimittel
(z. B.Spironolacton, Kaliumcanrenoat, Amilorid, Triamteren, Kaliumsalze)

Verminderung der positiv inotropen Wirkung von Digoxin und Begünstigung von Herzrhythmusstörungen

Aktivkohle, Cholestyramin, Colestipol, Antacida, Kaolin-Pektin, einige Füll- oder Quell-Abführmittel (Laxantien)

Verminderung der Glykosidresorption durch Bindung - daher Lanicor® Ampullen 2 Stunden vorher anwenden - bzw.
Beschleunigung der Elimination durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs

Neomycin, PAS, Rifampicin, Zytostatika, Sulfasalazin, Metoclopramid, Adrenalin, Salbutamol, Phenytoin,

Penicillamin, Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Erniedrigung der Digoxinserumkonzen-tration




Schwangerschaft und Stillzeit


Fragen Sie vor der Einnahme/ Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Während der Schwangerschaft ist die Patientin besonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Bisherige Erfahrungen mit Digitalis-Glykosiden in therapeutischen Dosierungen während der Schwangerschaft haben keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder Föten ergeben. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig eine Dosisreduzierung angezeigt. Nach Digitalis-Vergiftung der Mutter wurde auch beim Föten über Vergiftungserscheinungen berichtet.


Digoxin wird in die Muttermilch abgegeben. Die vom Säugling aufgenommene Menge ist jedoch gering, so dass das Stillen möglich ist. Nachteilige Effekte auf den Säugling wurden bislang nicht beobachtet.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:


Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen wird nicht beeinträchtigt.



Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Lanicor® Ampullen.


Dieses Arzneimittel enthält 10 Vol.-% Alkohol.

Propylenglycol kann Symptome wie nach Alkoholgenuss verursachen.




3. WIE IST Lanicor® Ampullen ANZUWENDEN?


Wenden Sie Lanicor® Ampullen immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Lanicor® Ampullen nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Lanicor® Ampullen sonst nicht richtig wirken kann!


Die intravenöse Anwendung von Lanicor® Ampullen sollte nur erfolgen, wenn ein schneller Wirkungseintritt erwünscht oder eine orale Gabe nicht angezeigt ist.


Wegen der geringen therapeutischen Breite von Digoxin ist eine sorgfältig überwachte Einstellung auf die individuelle therapeutische Dosis notwendig.


Die Höhe der individuellen Dosierung hängt vom Glykosidbedarf sowie von der Eliminations-(Ausscheidungs-)geschwindigkeit ab.


Therapeutisch erwünschte Digoxin-Konzentrationen im Serum liegen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren in der Regel zwischen 0,8 und 2,0 ng/ml.


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Sie orientiert sich bei Erwachsenen an der sogenannten Vollwirkdosis (= Körperbestand in mg) von 0,8 - 1,5 mg Digoxin und der Erhaltungsdosis, die durch die Abklingquote (Ver­lust der klinischen Wirkung pro Tag) von 20 - 25 % bestimmt wird, und bei 0,2 - 0,4 mg Digoxin/Tag liegt.


Patienten mit einigen besonderen Krankheitsbildern müssen mit reduzierter Glykosiddosierung und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung behandelt werden.


Bereits mit Herzglykosiden vorbehandelte Patienten sollten bei Umstellung auf Digoxin besonders engmaschig kontrolliert werden.


Eine regelmäßige Kontrolle des klinischen Bildes bei gleichzeitigem Monitoring der Digoxin-Serumkonzentrationen ist zu empfehlen


Hinweis:


Wegen der Gefahr einer Auskristallisation soll die Lanicor® Ampullen Injektionslösung ausschließlich über eine Glucose 5 %- oder eine isotone NaCl-Infusionslösung verabreicht werden.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Einleitung einer Therapie


durch


- langsame Aufsättigung über ca. 8 - 10 Tage:

z. B. 1mal tägl. 1 Ampulle Lanicor®
(entsprechend 0,25 mg Digoxin/Tag)


- schnelle Aufsättigung über 2 Tage:

z. B. 2 - 3mal tägl. 1 Ampulle Lanicor® (entsprechend 0,5 - 0,75 mg Digoxin/Tag)



Erhaltungsdosis


Patienten bis 65 Jahre ohne Einschränkung der Nierenfunktion:


z. B. 1mal tägl. 1 Ampulle Lanicor®
(entsprechend 0,25 mg Digoxin/Tag)


Lanicor® Ampullen Injektionslösung wird langsam (über 5 – 10 Minuten), unverdünnt oder verdünnt, streng intravenös injiziert.


Es ist auf eine streng intravenöse Injektion zu achten, da eine versehentliche paravenöse Verabreichung zu Gewebereizungen führen kann.


In der Regel erfolgt die Anwendung von Digoxin-Injektionslösungen bis eine orale Medikation begonnen werden kann.



Dosierung bei Leberinsuffizienz:


Lanicor® Ampullen kann bei Leberinsuffizienz in üblicher Dosierung verabreicht werden.



Dosierung bei Niereninsuffizienz und bei älteren Patienten:


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) ist die Digoxin-Dosis der renalen Clearance anzupassen.


Die renale Kreatinin-Clearance kann folgendermaßen berechnet werden:


Kreatinin-Clearance [ml/min] = (140 - Alter [Jahre]) x Körpergewicht (kg)

72 x Serumkreatinin (mg/100 ml)



Es gelten folgende Richtlinien zur Dosisreduktion für Digoxin bei Niereninsuffizienz:


Kreatinin-Clearance

Dosiswahl


> 100 ml/min


normale Erhaltungsdosis


50 - 100 ml/min


der normalen Erhaltungsdosis



20 - 50 ml/min


1/2 - 1/3 der normalen Erhaltungsdosis



< 20 ml/min


1/3 der normalen Erhaltungsdosis


Bei stärkerer Ausprägung der Niereninsuffizienz ist eine individuelle Dosisanpassung vorzunehmen.


Hinweis:

--------

Bei älteren Patienten kann es auch ohne nachweisbare Zeichen einer Niereninsuffizienz zu einer Verminderung der Glykosidausscheidung kommen. Die Kreatininkonzentration im Serum muss dabei nicht erhöht sein. Es sollte daher bei älteren Patienten auch bei normalen Serumkreatininwerten an eine reduzierte Glykosidausscheidung gedacht und die Dosis ggf. angepasst werden. Die Erhaltungsdosis bei älteren Patienten bis 65 Jahre sollte 0,375 mg Digoxin, bei Patienten über 65 Jahren 0,25 mg Digoxin, bei Patienten
über 80 Jahren 0,125 mg Digoxin nicht überschreiten.



Dosierung bei Kindern:

Bei Kindern wird Digoxin nach Körpergewicht dosiert. Eine Schnelldigitalisierung ist besonders bei Säuglingen mit der Gefahr von Intoxikationserscheinungen verbunden und sollte daher nur in Notfällen durchgeführt werden.


Die zur Schnellsättigung notwendige Dosis ist innerhalb von 24 Stunden in 3 Einzeldosen im Verhältnis 1/2:1/4:1/4 zu geben.


Die angestrebten Plasmaspiegel bei Kindern liegen zwischen 1,5 und 2,5 ng/ml Digoxin.


Da bei Früh- und Neugeborenen die erforderlichen Digoxindosen stark schwanken können, sind besonders hier Digoxinspiegelbestimmungen zu empfehlen.


Insbesondere beim Frühgeborenen ist die renale Clearance (Maß zur Charakterisierung der Nierenfunktion) von Digoxin herabgesetzt und eine entsprechend erniedrigte Dosis muss zusätzlich zu den allgemeinen Dosierungshinweisen berücksichtigt werden.


Dosierungsempfehlungen für die intravenöse Gabe von Digoxin bei Kindern:


Alter

Schnellstättigungsdosis(µg/kg KG)

Erhaltungsdosisdosis(µg/kg KG)

Frühgeborene

20

5

Neugeborene

30

5 - 10

1 - 12 Monate

35 - 40

10

1 - 3 Jahre

30

5 - 10

4 - 12 Jahre

15 - 20

5



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Lanicor® Ampullen zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Lanicor® Ampullen angewendet haben als Sie sollten:


Symptome einer Überdosierung


Bei Überdosierung können, individuell verschieden, vom Herzen, vom Magen-Darm-Trakt und vom zentralen Nervensystem ausgehende Nebenwirkungen auftreten, wie z.B. Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Störungen beim Farbsehen im Grün-Gelb-Bereich. Eine typische Reihenfolge des Auftretens der Symptome gibt es nicht. Bei schwerer Digitalisvergiftung können die Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich werden.


Maßnahmen bei einer Überdosierung


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Lanicor® Ampullen muss umgehend der Arzt informiert werden.



Wenn Sie die Anwendung von Lanicor® Ampullen vergessen haben:


Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.



Wenn Sie die Anwendung von Lanicor® Ampullen abbrechen:


Brechen Sie die Anwendung von Lanicor® Ampullen nicht eigenmächtig ab. Befragen Sie vorher Ihren Arzt.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.



4. WELCHE NEBENWIKRUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Lanicor® Ampullen Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt.


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt



Mögliche Nebenwirkungen:


Herz

Grundsätzlich ist jede Form von Störungen der Herzschlagfolge (Herzfrequenz) unter der Therapie mit Lanicor® Ampullen möglich. Gewöhnlich werden als erstes Anzeichen vorzeitige von der Herzkammer ausgehende Kontraktionen beobachtet, denen oftmals Doppelschläge (Bigeminie) oder Dreifachschläge (Trigeminie) folgen. Eine schnelle Schlagfolge der Vorhöfe (Vorhoftachykardie), die normalerweise ein Anwendungsgebiet für Digoxin darstellen, können bei sehr hoher Dosierung auftreten. Insbesondere Vorhoftachykardien mit Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammer (AV-Block verschiedenen Grades) sind charakteristisch, wobei die Herzfrequenz nicht notwendigerweise hoch sein muss.

Magen-Darm-Trakt

Häufig auftretende Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt sind Appetitlosigkeit, Übelkeit (das Auftreten von Übelkeit sollte als frühes Zeichen einer übermäßig hohen Dosierung angesehen werden) und Erbrechen, selten treten Durchfälle und Beschwerden im Bauchraum (z. B. Bauchschmerzen) auf. In Einzelfällen wurde ein Gefäßverschluss im Bauchraum (Mesenterialinfarkt) beschrieben.


Zentrales Nervensystem

Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem umfassen gelegentlich auftretende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und selten psychische Veränderungen (z. B. Alpträume, Unruhe, Verwirrtheit) sowie Depressionen, Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und Psychosen. In Einzelfällen wurden Sprachstörungen (Aphasien) beschrieben. Es wird auch über Schwäche, Teilnahmslosigkeit (Apathie) und Unwohlsein berichtet.


Augen

Auch bereits im Bereich therapeutischer Dosierungen kann es zu einer Veränderung des Farbsehens (Grün-/Gelb-Bereich) kommen.


Drüsen, Haut

In seltenen Fällen kann es nach Gabe von Lanicor® Ampullen zu einer Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann), zu Muskelschwäche und auch zu allergischen Reaktionen (z. B. Nesselsucht-artige oder scharlachartige Hautausschläge mit ausgeprägter Eosinophilie, Erythem), zu Thrombozytopenie (Verminderung der Plättchenzahl) oder Lupus erythematodes (eine Autoimmunerkrankung) kommen.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und ggf. erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.




WIE IST Lanicor® Ampullen AUZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Ampullen nach „Verwendbar bis...“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Lanicor Ampullen sind auch vor dem Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwendbar, wenn der Inhalt verfärbt und/ oder getrübt ist.



Aufbewahrungsbedingungen:


Lanicor® Ampullen ist bei Raumtemperatur aufzubewahren.



Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:


Die Injektionslösung ist unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle und der Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung zu verwenden.






WEITERE INFORMATIONEN


Was Lanicor® Ampullen enthält:


Arzneilich wirksamer Bestandteil:


1 Ampulle zu 1 ml Injektionslösung enthält 0,25 mg Digoxin.


Die sonstigen Bestandteile sind:


Ethanol 96%; Propylenglycol; Wasser für Injektionszwecke; Natriumhydroxid.



Wie Lanicor® Ampullen aussieht und Inhalt der Packung:


Originalpackungen mit 5 Ampullen.



Pharmazeutischer Unternehmer:


Teofarma srl - Via F.lli Cervi, 8 - I-27010 Valle Salimbene - Pavia - Italien

Tel. 0039.0382.422008 - Fax 0039.0382.525845



Hersteller:


Teofarma srl - Viale Certosa 8/A - I-27100 Pavia – Italien



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet am: 02/2007


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