Lansoprazol Aurobindo 15 Mg Magensaftresistente Hartkapseln
FI-409-410-0916
Fachinformation
Lansoprazol Aurobindo 15 mg magensaftresistente Hartkapseln Lansoprazol Aurobindo 30 mg magensaftresistente Hartkapseln
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Lansoprazol Aurobindo 15 mg magensaftresistente Hartkapseln Lansoprazol Aurobindo 30 mg magensaftresistente Hartkapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Lansoprazol Aurobindo 15 mg
Eine Hartkapsel enthält 15 mg Lansoprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Hartkapsel enthält 95,1 - 108,7 mg Sucrose.
Lansoprazol Aurobindo 30 mg
Eine Hartkapsel enthält 30 mg Lansoprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Hartkapsel enthält 190,1 - 217,5 mg Sucrose. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Magensaftresistente Hartkapsel Lansoprazol Aurobindo 15 mg
Opake, gelbe Hartkapsel, die weiße oder gebrochen weiße Pellets mit magensaftresistentem Überzug enthält.
Lansoprazol Aurobindo 30 mg
Opake, weiße Hartkapsel, die weiße bis leicht bräunliche Pellets mit magensaftresistentem Überzug enthält.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
- Behandlung von Ulcus duodeni und Ulcus ventriculi
- Behandlung der Refluxösophagitis
- Prophylaxe der Refluxösophagitis
- Eradikation von Helicobacter pylori in Kombination mit geeigneten Antibiotika zur Behandlung von H. pylori-assoziierten Ulcera
- Behandlung von NSAR-assoziiertem gutartigen Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni bei Patienten, die eine Langzeittherapie mit NSAR benötigen
- Prophylaxe von NSAR-assoziiertem Ulcus duodeni bei Risikopatienten (siehe Abschnitt 4.2), die eine Langzeittherapie mit NSAR benötigen
- Symptomatische gastro-ösophageale Refluxkrankheit
- Zollinger-Ellison-Syndrom
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Behandlung des Ulcus duodeni:
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 30 mg über 2 Wochen. Bei Patienten, die innerhalb dieses Zeitraums nicht vollständig geheilt sind, wird die Behandlung mit der gleichen Dosis für weitere zwei Wochen fortgesetzt.
Behandlung des Ulcus ventriculi:
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 30 mg über 4 Wochen. Das Ulcus heilt normalerweise innerhalb von 4 Wochen ab. Bei Patienten, die innerhalb dieses Zeitraums nicht vollständig geheilt sind, kann die Medikation jedoch bei gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden.
Refl uxösophag itis:
Die empfohlene Lansoprazoldosis beträgt einmal täglich 30 mg über 4 Wochen. Bei Patienten, die innerhalb dieses Zeitraums nicht vollständig geheilt sind, kann die Behandlung bei gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden.
Prophylaxe der Refluxösophagitis:
Einmal täglich 15 mg. Wenn erforderlich, kann die Dosis auf bis zu 30 mg täglich erhöht werden. Eradikation von Helicobacter pylori:
Bei der Wahl einer geeigneten Behandlung sind die offiziellen nationalen Empfehlungen zu Bakterienresistenz, Dauer der Behandlung (in der Regel 7 Tage, manchmal bis zu 14 Tage) sowie zur geeigneten Anwendung von antibakteriell wirksamen Substanzen zu beachten.
Die empfohlene Dosis liegt bei 30 mg Lansoprazol zweimal täglich über 7 Tage in Verbindung mit einer der folgenden Kombinationen:
250 - 500 mg Clarithromycin + 1000 mg Amoxicillin zweimal täglich 250 mg Clarithromycin + 400 - 500 mg Metronidazol zweimal täglich
Wenn Clarithromycin mit Lansoprazol Aurobindo und Amoxicillin oder Metronidazol kombiniert wird, beträgt die H. pylori-Eradikation bis zu 90 %.
Sechs Monate nach erfolgreicher Eradikationsbehandlung ist das Risiko einer Reinfektion niedrig und ein Rückfall daher unwahrscheinlich.
Ein Behandlungsprogramm mit zweimal täglich 30 mg Lansoprazol, einmal täglich 1 g Amoxicillin und zweimal täglich 400 - 500 mg Metronidazol wurde ebenfalls untersucht. Bei dieser Kombination wurde eine geringere Eradikationsrate festgestellt als bei einer Behandlung mit Clarithromycin. Dies kann für diejenigen geeignet sein, die Clarithromycin nicht als Teil einer Eradikationsbehandlung anwenden können, wenn die örtlichen Resistenzraten für Metronidazol niedrig sind.
Behandlung von NSAR-assoziiertem gutartigen Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni bei Patienten, die eine Langzeittherapie mit NSAR benötigen:
Einmal täglich 30 mg über vier Wochen. Bei nicht vollständig geheilten Patienten kann die Behandlung für weitere vier Wochen fortgeführt werden. Bei Risikopatienten bzw. Patienten mit schlecht heilenden Ulzera sollte wahrscheinlich eine längere Behandlungsdauer und/oder eine höhere Dosis verwendet werden.
Prophylaxe von NSAR-assoziiertem Ulcus duodeni bei Risikopatienten (wie zum Beispiel Alter > 65 Jahre oder Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni in der Anamnese), die eine Langzeittherapie mit NSAR benötigen:
Einmal täglich 15 mg. Bei mangelndem Ansprechen auf die Behandlung sollte als Dosis einmal täglich 30 mg verwendet werden.
Symptomatische gastroösophageale Refluxerkrankung:
Die empfohlene Dosis liegt bei 15 mg oder 30 mg täglich. Ein Nachlassen der Beschwerden wird rasch erreicht. Eine individuelle Dosiseinstellung sollte berücksichtigt werden. Lassen die Symptome nicht innerhalb von vier Wochen bei einer Tagesdosis von 30 mg nach, werden weitere Untersuchungen empfohlen.
Zollinger-Ellison Syndrom:
Die empfohlene Initialdosis beträgt einmal täglich 60 mg. Die Dosierung sollte individuell angepasst und solange wie erforderlich fortgesetzt werden. Es sind Tagesdosen von bis zu 180 mg verwendet worden. Falls die erforderliche Tagesdosis mehr als 120 mg beträgt, sollte die Tagesdosis auf eine zweimal tägliche Gabe aufgeteilt werden.
Eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Lebererkrankung sollten regelmäßig überwacht werden und es wird eine Reduktion der Tagesdosis um 50 % empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Ältere Patienten:
Aufgrund der reduzierten Elimination von Lansoprazol bei älteren Patienten kann eine individuelle Dosisanpassung erforderlich sein. Eine Tagesdosis von 30 mg sollte bei älteren Patienten außer bei zwingenden klinischen Indikationen nicht überschritten werden.
Kinder und Jugendliche:
Da nur begrenzt klinische Daten vorliegen, wird die Anwendung von Lansoprazol bei Kindern nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).
Die Behandlung von Kleinkindern im Alter von unter einem Jahr sollte vermieden werden, da die verfügbaren Daten keine positiven Auswirkungen in der Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit gezeigt haben.
Art der Anwendung
Zur Erzielung einer optimalen Wirkung sollte Lansoprazol einmal täglich morgens eingenommen werden, außer bei der Eradikation von Helicobacter pylori, wenn die Einnahme zweimal täglich erfolgt, einmal morgens und einmal abends.
Lansoprazol Aurobindo sollte mindestens 30 Minuten vor der Nahrungsaufnahme eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2).
Die Kapseln sind unzerkaut mit Flüssigkeit einzunehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Lansoprazol sollte nicht gemeinsam mit Atazanavir verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wie bei anderen Ulcustherapien sollte bei der Behandlung eines Ulcus ventriculi mit Lansoprazol die Möglichkeit eines bösartigen Magentumors ausgeschlossen werden, da Lansoprazol die Symptome maskieren und die Diagnose verzögern kann.
Lansoprazol sollte bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).
Eine verminderte Azidität des Magens aufgrund von Lansoprazol könnte im Magen zu erhöhten Keimzahlen der üblicherweise im Gastrointestinaltrakt nachweisbaren Bakterien führen.
Eine Behandlung mit Lansoprazol kann zu einem leicht erhöhten Risiko für gastrointestinale Infektionen mit zum Beispiel Salmonellen und Campylobacter führen.
Bei Patienten, die an Ulcus ventriculi leiden, muss die Möglichkeit einer H. pylori-Infektion als ursächlicher Faktor in Betracht gezogen werden.
Wegen begrenzer Sicherheitsdaten bei Patienten, die eine Erhaltungstherapie länger als ein Jahr erhielten, sollte bei diesen Patienten eine regelmäßige Überprüfung der Behandlung und eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Bewertung durchgeführt werden.
Sehr selten wurde bei Patienten unter der Einnahme von Lansoprazol über das Auftreten einer Kolitis berichtet. Daher sollte bei schweren und/oder anhaltenden Durchfällen ein Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden.
Die Behandlung zur Prävention peptischer Ulzera bei Patienten, bei denen eine Langzeittherapie mit NSAR erforderlich ist, sollte auf Hochrisikopatienten beschränkt werden (z. B. vorherige gastrointestinale Blutung, Perforation oder Ulcus, fortgeschrittenes Lebensalter, gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln für die bekannt ist, dass sie das Risiko für unerwünschte Ereignisse im oberen Gastrointestinaltrakt erhöhen [z. B. Kortikosteroide oder Antikoagulanzien], Vorliegen eines schwerwiegenden Komorbiditätsfaktors oder längere Anwendung von NSAR im Bereich der maximal empfohlenen Dosis).
Hypomagnesiämie
Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Lansoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfen, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.
Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z. B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.
Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.
Subakuter kutaner Lupus erythematodes (SCLE)
Protonenpumpenhemmer sind mit sehr seltenen Fällen von SCLE assoziiert. Falls Läsionen, insbesondere in den der Sonne ausgesetzten Hautbereichen, auftreten, und falls dies von einer Arthralgie begleitet ist, sollte der Patient umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und das medizinische Fachpersonal sollte erwägen, Lansoprazol Aurobindo abzusetzen. SCLE nach vorheriger Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer kann das Risiko eines SCLE unter der Einnahme anderer Protonenpumpen-Inhibitoren erhöhen.
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Lansoprazol Aurobindo nicht einnehmen.
Auswirkung auf Laboruntersuchungen
Erhöhte Chromogranin-A(CgA)-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumoren beeinflussen. Um diese Auswirkung zu vermeiden, sollte die Behandlung mit Pantoprazol PUREN protect mindestens fünf Tage vor den CgA-Messungen vorübergehend abgesetzt werden (siehe Abschnitt 5.1). Liegen die CgA- und Gastrinspiegel nach der ersten Messung nicht im Referenzbereich, sind die Messungen 14 Tage nach dem Absetzen des Protonenpumpenhemmers zu wiederholen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Auswirkungen von Lansoprazol auf andere Wirkstoffe Arzneimittel mit pH-abhängiger Resorption
Lansoprazol kann die Resorption von Wirkstoffen beeinträchtigen, bei denen der pH-Wert im Magen entscheidend für die Bioverfügbarkeit ist.
Atazanavir:
Eine Studie hat gezeigt, dass die gleichzeitige Gabe von Lansoprazol (einmal täglich 60 mg) mit 400 mg Atazanavir bei gesunden Probanden zu einer erheblichen Reduktion der Atazanavir-Verfügbarkeit (ungefähr 90 % Reduktion bei AUC und Cmax) führte. Lansoprazol sollte nicht zusammen mit Atazanavir verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3).
Ketoconazol und Itraconazol:
Die Resorption von Ketoconazol und Itraconazol aus dem Gastrointestinaltrakt wird durch Magensäure verstärkt. Die Gabe von Lansoprazol kann zu sub-therapeutischen Konzentrationen von Ketoconazol und Itraconazol führen. Daher sollte die kombinierte Gabe mit Lansoprazol vermieden werden. Dieser Effekt kann ebenfalls auftreten, wenn Lansoprazol mit anderen Wirkstoffen kombiniert wird, deren Resorption pH-abhängig ist.
Digoxin:
Eine gleichzeitige Gabe von Lansoprazol und Digoxin kann zu einem Anstieg der DigoxinPlasmaspiegel führen. Der Digoxin-Plasmaspiegel sollte daher überwacht werden und, sofern erforderlich, die Digoxindosis bei Initiierung und Beendigung einer Behandlung mit Lansoprazol angepasst werden.
Arzneimittel, die über P450-Enzyme metabolisiert werden
Lansoprazol kann die Plasmakonzentrationen von Arzneimitteln erhöhen, die über CYP3A4 metabolisiert werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Lansoprazol mit Wirkstoffen kombiniert wird, die über dieses Enzym metabolisiert werden und eine enge therapeutische Breite haben.
Theophyllin:
Lansoprazol reduziert die Plasmakonzentration von Theophyllin, was zu einer Abnahme der erwarteten klinischen Wirkung der Theophyllindosis führen kann. Bei der kombinierten Gabe dieser beiden Wirkstoffe ist daher Vorsicht geboten.
Tacrolimus:
Die gleichzeitige Gabe von Lansoprazol erhöht die Plasmakonzentration von Tacrolimus (einem Substrat für CYP3A und Pgp). Eine Exposition von Lansoprazol erhöht die mittlere Tacrolimus-Exposition um bis zu 81 %. Bei gleichzeitiger Gabe ist daher bei Initiierung und Beendigung von Lansoprazol eine Überwachung der Plasmakonzentration von Tacrolimus anzuraten.
Arzneimittel, die über P-Glycoprotein transportiert werden
Für Lansoprazol wurde beobachtet, dass es in vitro das Transportprotein P-Glycoprotein (Pgp) inhibiert. Die klinische Bedeutung hierfür ist nicht bekannt.
Auswirkung anderer Wirkstoffe auf Lansoprazol
Wirkstoffe, die CYP2C19 inhibieren
Fluvoxamin:
Bei kombinierter Gabe von Lansoprazol mit dem CYP2C19-Inhibitor Fluvoxamin sollte eine Dosisreduktion von Lansoprazol erwogen werden. Die Plasmakonzentration von Lansoprazol erhöht sich bis auf das Vierfache.
Wirkstoffe, die CYP2C19 und CYP3A4 induzieren
Enzyminduktoren von CYP2C19 und CYP3A4 wie Rifampicin und Johanniskraut (Hypericum perforatum) können den Plasmaspiegel von Lansoprazol deutlich reduzieren.
Andere
Sucralfat/Antazida:
Sucralfat/Antazida können die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol reduzieren. Daher sollte Lansoprazol frühestens eine Stunde nach diesen Wirkstoffen eingenommen werden.
Bisher wurden keine klinisch bedeutsamen Interaktionen zwischen Lansoprazol und nichtsteroidalen antiinflammatorischen Wirkstoffen belegt, obwohl bisher keine formalen Interaktionsstudien durchgeführt wurden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Für Lansoprazol liegen keine klinischen Daten zur Exposition in der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädigende Auswirkungen im Hinblick auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung.
Daher wird die Anwendung von Lansoprazol während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Stillzeit:
Es ist nicht bekannt, ob Lansoprazol in die menschliche Muttermilch übergeht. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Lansoprazol in die Muttermilch übergeht.
Bei der Entscheidung, das Stillen fortzusetzen oder abzubrechen bzw. die Therapie mit Lansoprazol fortzusetzen oder abzubrechen, sollten die jeweiligen Vorteile des Stillens für das Kind bzw. der Therapie mit Lansoprazol für die Mutter gegeneinander abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es können unerwünschte Arzneimittelreaktionen wie Schwindel, Vertigo, Sehstörungen und Somnolenz auftreten (siehe Abschnitt 4.8). In diesen Fällen kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000), einschließlich Einzelfallberichte
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Nicht bekannt | |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Thrombozytopenie, Eosinophilie, Leukopenie |
Anämie |
Agranulozytose, Panzytopenie |
Hypomagnesiäm e (siehe Abschr 4.4) | |
Psychiatrische Erkrankungen |
Depression |
Schlaflosigkeit, Halluzination, Verwirrtheit | |||
Erkrankungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen, Schwindel |
Unruhe, Vertigo, Parästhesie, Somnolenz, Tremor | |||
Augener krankungen |
Sehstörungen |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Diarrhoe, Magenschmerzen, Obstipation, Erbrechen, Flatulenz, trockener Mund oder Hals |
Glossitis, Candidose der Speiseröhre, Pankreatitis, Geschmacksstörungen |
Colitis, Stomatitis | ||
Leber- und Gallenerkrankungen |
Anstieg der Leberenzymwerte |
Hepatitis, Gelbsucht | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Urticaria, Juckreiz, Hautausschlag |
Petechien, Purpura, Haarausfall, Erythema multiforme, Photosensibilität |
Steven-JohnsonSyndrom, LyellSyndrom |
Subakuter kutaner Lupus erythematodes (siehe Abschnit 4.4) | |
Skelettmuskulat ur-, Bindegewebs- und Knochenerkran kungen |
Arthralgie, Myalgie, Knochenbrüche (der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule) (siehe Abschnitt 4.4) | ||||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
interstitielle Nephritis | ||||
Erkrankungen der Geschlechtsorg ane und der Brustdrüse |
Gynäkomastie | ||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Müdigkeit |
Ödem |
Fieber, Hyperhidrose, Angioödem, Anorexie, Impotenz |
Anaphylaktischer Schock | |
Untersuchungen |
Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridspiegel, Hyponatriämie |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Die Auswirkungen einer Überdosierung von Lansoprazol sind beim Menschen nicht bekannt (obwohl die akute Toxizität wahrscheinlich gering ist). Folglich können daher keine Hinweise zur Behandlung einer Überdosierung gegeben werden.
Jedoch wurden in klinischen Studien orale Tagesdosen von bis zu 180 mg Lansoprazol und i.v.-Dosen von bis zu 90 mg Lansoprazol verabreicht, ohne dass relevante Nebenwirkungen auftraten. Für mögliche Symptome einer Überdosierung von Lansoprazol siehe Abschnitt 4.8.
Bei Verdacht auf Überdosierung sollte der Patient überwacht werden. Lansoprazol kann durch Hämodialyse nicht in relevantem Ausmaß eliminiert werden. Sofern erforderlich, wird eine Magenentleerung, die Gabe von Aktivkohle und eine symptomatische Therapie empfohlen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer ATC-Code: A02BC03
Lansoprazol ist ein im Magen wirkender Protonenpumpenhemmer. Es inhibiert die terminale Phase der Magensäureproduktion, indem es die Aktivität der H+/K+-ATPase der Parietalzellen im Magen inhibiert. Die Inhibition ist dosisabhängig und reversibel, und der Effekt wirkt sich sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion aus.
Lansoprazol wird in den Parietalzellen angereichert und in deren azider Umgebung aktiviert, worauf es mit der Sulfhydrylgruppe der H+/K+-ATPase reagiert, was zu einer Inhibition der Enzymaktivität führt.
Auswirkungen auf die Säuresekretion im Magen:
Lansoprazol ist ein spezifischer Inhibitor der Protonenpumpe der Parietalzellen. Eine orale Einmalgabe von 30 mg Lansoprazol inhibiert eine pentagastrinstimulierte Magensäuresekretion um ca. 80 %. Nach wiederholter täglicher Gabe über sieben Tage wird eine Inhibition der Magensäuresekretion in Höhe von ungefähr 90 % erreicht. Lansoprazol hat eine entsprechende Auswirkung auf die Basalsekretion der Magensäure. Eine orale Einmalgabe von 30 mg reduziert die Basalsekretion um ca. 70 %, so dass die Symptome der Patienten bereits ab der ersten Dosis gelindert werden. Nach wiederholter Gabe über acht Tage beträgt die Reduktion ungefähr 85 %. Durch eine Kapsel (30 mg) täglich wird eine rasche Linderung erreicht, und bei den meisten Patienten mit Ulcus duodeni tritt innerhalb von 2 Wochen sowie bei Patienten mit Ulcus ventriculi und Refluxösophagitis innerhalb von 4 Wochen eine Genesung ein.
Durch die Reduktion der Magensaftazidität schafft Lansoprazol eine Umgebung, in der geeignete Antibiotika H. pylori wirksam bekämpfen können.
Während der Behandlung mit sekretionshemmenden Arzneimitteln steigt das Serumgastrin als Reaktion auf die verminderte Säuresekretion an. CgA steigt aufgrund der erniedrigten gastrischen Azidität ebenfalls an. Die erhöhten CgA-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumoren beeinflussen.
Vorliegende veröffentlichte Daten legen den Schluss nahe, dass Protonenpumpenhemmer fünf Tage bis zwei Wochen vor einer CgA-Messung abgesetzt werden sollten. Hierdurch soll erreicht werden, dass die durch eine PPI-Behandlung möglicherweise erhöhten CgA-Spiegel wieder in den Referenzbereich absinken.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Lansoprazol ist ein Razemat bestehend aus zwei aktiven Enantiomeren, die in der sauren Umgebung der Parietalzellen in die aktive Form biotransformiert werden. Da Lansoprazol durch Magensäure rasch inaktiviert wird, wird es in magensaftresistenter Darreichungsform zur systemischen Resorption verabreicht.
Resorption und Verteilung
Lansoprazol weist nach Einmalgabe eine hohe (80 - 90 %) Bioverfügbarkeit auf. Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 1,5 bis 2,0 Stunden erreicht. Nahrungsaufnahme verlangsamt die Resorptionsrate von Lansoprazol und reduziert die Bioverfügbarkeit um ungefähr 50 %. Die Plasmaproteinbindung beträgt 97 %.
Studien haben gezeigt, dass die Pellets aus geöffneten Kapseln zu einer äquivalenten AUC führen wie intakte Kapseln, wenn die Pellets in einer kleinen Menge Orangensaft, Apfelsaft oder Tomatensaft suspendiert, mit einem Teelöffel Apfel- oder Birnenmus gemischt oder auf einen Teelöffel Joghurt, Pudding oder Quark gestreut werden. Entsprechende AUC wurden ebenfalls bei Pellets gemessen, die in Apfelsaft suspendiert durch eine Magensonde verabreicht wurden.
Metabolisierung und Elimination
Lansoprazol unterliegt einem ausgeprägten Lebermetabolismus und die Metabolite werden sowohl renal als auch biliär ausgeschieden. Die Metabolisierung von Lansoprazol wird vorwiegend über das Enzym CYP2C19 katalysiert. Das Enzym CYP3A4 trägt ebenfalls zur Metabolisierung bei.
Die Eliminationshalbwertszeit aus dem Plasma beträgt nach Einmal- oder Mehrfachgabe bei gesunden Probanden 1 bis 2 Stunden. Bei gesunden Probanden gibt es nach Mehrfachgabe keine Hinweise auf eine Akkumulation. Im Plasma wurden Sulfon-, Sulfid- und 5-Hydroxyl-Derivate von Lansoprazol nachgewiesen. Diese Metabolite verfügen über eine sehr geringe oder keine antisekretorische Aktivität.
Eine Studie mit C-markiertem Lansoprazol zeigte, dass ungefähr ein Drittel der verabreichten Strahlungsdosis mit dem Urin und zwei Drittel mit den Fäzes ausgeschieden wurden.
Pharmakokinetik bei älteren Patienten
Die Elimination von Lansoprazol ist bei älteren Patienten vermindert, wobei die Eliminationshalbwertszeit um ungefähr 50 % bis 100 % verlängert ist. Die maximalen Plasmakonzentrationen waren bei älteren Patienten nicht erhöht.
Pharmakokinetik bei pädiatrischen Patienten
Die Auswertung zur Pharmakokinetik bei Kindern im Alter von 1 - 17 Jahren zeigte bei Dosen von 15 mg bei Personen mit einem Körpergewicht von unter 30 kg und 30 mg bei Patienten mit einem Körpergewicht von mehr als 30 kg eine ähnliche Exposition wie bei Erwachsenen.
Die Untersuchung einer Dosis von 17 mg/m2 Körperoberfläche oder 1 mg/kg Körpergewicht führte ebenfalls zu einer vergleichbaren Lansoprazolexposition bei Kindern im Alter von 2 - 3 Monaten bis zu einem Jahr verglichen mit Erwachsenen.
Eine im Vergleich zu Erwachsenen höhere Lansoprazol-Exposition wurde bei Säuglingen im Alter von weniger als 2 - 3 Monaten bei als Einzeldosis verabreichten Dosen von 1,0 mg/kg Körpergewicht beobachtet.
Pharmakokinetik bei Leberinsuffizienz
Die Lansoprazol-Exposition ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz doppelt so hoch und noch viel stärker erhöht bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Leberinsuffizienz.
Schlechte CYP2C19-Metabolisierer
CYP2C19 unterliegt einem genetischen Polymorphismus und 2 - 6 % der Population, sogenannte schlechte Metabolisierer (PMs = poor metabolisers), sind homozygot für ein mutantes CYP2C19-Allel und verfügen daher über kein funktionales CYP2C19-Enzym. Die Lansoprazolexposition ist ein Vielfaches höher als bei extensiven Metabolisierer (EMs = extensive metabolisers).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität oder Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
In zwei Studien zur Kanzerogenität an Ratten führte Lansoprazol zu einer dosisabhängigen ECL-Zell-Hyperplasie im Magen und zu ECL-Zell-Karzinoiden verbunden mit einer Hypergastrinämie aufgrund der Inhibition der Säuresekretion. Zudem wurde eine intestinale Metaplasie sowie Leydigzell-Hyperplasie und benigne Leydigzell-Tumoren beobachtet. Nach 18-monatiger Behandlung wurde eine Retinaatrophie beobachtet.
Dies wurde nicht bei Affen, Hunden oder Mäusen beobachtet.
In Studien zur Kanzerogenität an Mäusen entwickelte sich eine dosisabhängige ECL-Zell-Hyperplasie im Magen sowie Lebertumoren und Adenome des Rete testis.
Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Zuckerpellets (bestehend aus: Sucrose (Ph.Eur.), Maisstärke (Ph.Eur.)) Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer(1:1)-Dispersion 30%
Hypromellose Mannitol (Ph.Eur.)
Talkum
Macrogol 6000 Titandioxid (E 171)
Polysorbat 80 Meglumin
Natriumdodecylsulfat
Kapselhülle:
Gelatine
Titandioxid (E 171)
Lansoprazol Aurobindo 15 mg zusätzlich:
Chinolingelb (E 104).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Alu/Alu-Blisterpackungen mit
14, 28 (N1), 56 (N2) und 98 (N3) magensaftresistenten Hartkapseln
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2
81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240
8. ZULASSUNGSNUMMERN
69701.00. 00
69702.00. 00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Datum der Erteilung der Zulassungen: 13. Dezember 2007 Datum der Verlängerung der Zulassungen: 22. Dezember 2010
10. STAND DER INFORMATION
09.2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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