Lastet 25 Mg Weichkapseln
Cancernova ((Logo)) Lastet® 25 mg/50mg/100 mg
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
LASTET®25 mg/50mg/100mg
Weichkapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
LASTET 25 mg
1 Weichkapsel enthält 25 mg Etoposid.
LASTET 50 mg
1 Weichkapsel enthält 50 mg Etoposid.
LASTET 100 mg
1 Weichkapsel enthält 100 mg Etoposid.
Sonstige Bestandteile:
Ethyl-4-hydroxybenzoat (E216),
Propyl-4-hydroxybenzoat (E214), Glycerol,
Sorbitol
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weichkapsel
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
LASTET ist in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Präparaten bei der Behandlung folgender bösartiger Neubildungen angezeigt:
Palliative Therapie des fortgeschrittenen, kleinzelligen Bronchialkarzinoms
In einigen Fällen zur palliativen Therapie des fortgeschrittenen, nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
Reinduktionstherapie bei Morbus Hodgkin nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen auf die Therapie bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien
Non-Hodgkin-Lymphome von intermediärem und hohem Malignitätsgrad nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen auf die Therapie bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien.
In der Mono- und Polychemotherapie ist LASTET angezeigt zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie bei Patienten, für die eine intensive, myeloablative Therapie nicht geeignet ist.
In der Monotherapie ist LASTET angezeigt
zur Behandlung des rezidivierten oder therapierefraktären Hodenkarzinoms
zur palliativen systemischen Behandlung fortgeschrittener Ovarialkarzinome nach Versagen von platinhaltigen Standardtherapien.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Kinder:
Die exakte Dosierung im Rahmen einer Polychemotherapie ist Behandlungsprotokollen zu entnehmen, die oral zu applizierendes Etoposid enthalten und die sich in der Therapie der jeweiligen Erkrankung als wirksam erwiesen haben.
Hinweis:
In bewährten Behandlungsprotokollen darf intravenös zu applizierendes Etoposid wegen der unterschiedlichen Bioverfügbarkeitnichtdurch LASTETWeichkapseln ausgetauscht werden.
Ältere Patienten:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Art der Anwendung
Die Behandlung sollte nur von Ärzten, die in der Tumorbehandlung erfahren sind, in einer Klinik oder in Zusammenarbeit mit einer Klinik erfolgen. Die Anwendung ist streng nach Vorschrift durchzuführen.
Die Weichkapseln können unzerkaut vor, während oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit ( vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]) eingenommen werden.
Dauer der Anwendung
Die Therapiedauer bzw. Intervallabstände richten sich nach Indikation, angewandtemKombinationschemotherapieplan, dem Zustand des Patienten und der Erholung des Blutbildes.
Insbesondere bei der chronischen oralen Behandlung werden wöchentliche hämatolo- gische Kontrollen empfohlen.
Bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte LASTETabgesetzt werden.
Gegenanzeigen
LASTET darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeitgegen Etoposid, Podophyllotoxin, Podophyllotoxinderivaten, Parabene (Ethyl-/Propyl-4-hydroxybenzoat) oder einem der sonstigen Bestandteiledes Arzneimittels sowie bei schweren Leber- und/oder Nierenschäden.
Myelosuppression ist die dosislimitierende Nebenwirkung von LASTET. Daher sollte LASTET nicht verabreicht werden bei Patienten mit schwerer,durch vorhergehende medikamentöse Therapie oder Strahlentherapie induzierter Myelosuppression, wenn der Nutzen das mögliche Risiko nicht rechtfertigt. Werden Patienten mit einer bestehenden Myelosuppression mit Etoposid behandelt, ist besondere Vorsicht geboten. Die Verabreichungsintervalle sollten angemessen sein, um eine Erholung des Knochenmarks zu ermöglichen; ebenso ist eine sorgfältige Überwachung der Granulozyten, Erythrozyten und Thrombozyten erforderlich.
Bei einer Leuko- und/oder Thrombopenie sollte eine weitere Behandlung mit LASTET erst nach Erholung des Blutbildes (Leukozyten > 4.000/µl, Thrombozyten > 100.000/µl) durchgeführt werden.
LASTET sollte nicht verordnet werden bei Patienten mit akuten Infektionen.
Bei gestörter Funktion von Leber oder Nieren sollte nur dann mit LASTETbehandelt werden, wenn die Störung auf dasGrundleiden zurückzuführen ist. Da Leber- und Nierenfunktionsstörungen die Elimination von Etoposid beeinträchtigen können, sollten diese anhand der üblichen Laborwerte (Serumbilirubin und -kreatinin) überprüft werden. Falls eine Störung festgestellt wird,sollten geeignete Maßnahmen, wie z. B. Dosisreduzierung oder Therapieabbruch getroffen werden.
Bei Patienten mit niedrigem Serumalbuminspiegel kann das Risiko für Etoposid-bedingte Toxizität erhöht sein.
Vor Therapiebeginn sind die neurologischenFunktionen zu untersuchen. Therapiekurse mit LASTET sollten nur bei normaler Funktion des peripheren Nervensystems durchgeführt werden.
Relative Gegenanzeige: Herzinfarktgefahr, verringerte Knochenmarkreserve
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Entsprechende Einrichtungen und technische Voraussetzungen zur Überwachung der Arzneimittelverträglichkeit sowie zum Schutz und zur Pflege von Patienten, die unter toxischen Erscheinungen leiden, müssenvorhanden sein.
Nach Anwendung von Etoposid in Kombination mit anderen Chemotherapeutika wurde über das Auftreten eines Tumorlyse-Syndroms (manchmal tödlich) berichtet. Eine enge Überwachung der Patienten ist erforderlich, um frühe Anzeichen eines Tumorlyse-Syndroms zu erkennen. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren, wie z. B. behandlungs-sensitive Tumore mit einem großen Volumen und Niereninsuffizienz. Bei Risikopatienten für diese Behandlungskomplikation sollten auch geeignete vorbeugende Maßnahmen in Erwägung gezogen werden.
Vor Therapiebeginn, während der Therapie und vor jedem Behandlungskursus sollten das Blutbild (Leukozyten, Thrombozyten und Hämoglobin), die Leber- und Nierenfunktion überprüft und die neurologischen Funktionen untersucht werden.
Bei Absinken der Leukozytenzahl unter 2.000/mm³, der absoluten Zahl der neutrophilen Granulozyten unter 500/mm³ oder bei einer Thrombozytenzahl unter 50.000/mm³ sollte die Behandlung unterbrochen werden, bis die zirkulierenden Blutzellen wieder auf akzeptable Werte angestiegen sind (Thrombozyten über 100.000/mm³, Leukozyten über 4.000/mm³). Je nachdem, ob Etoposid als Monotherapie oder im Rahmen einer Kombinationstherapie angewendet wird, erholen sich die zirkulierenden Blutzellen in der Regel innerhalb von 21 Tagen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit anderen antineoplastisch wirksamen Mitteln, die ebenfalls myelosuppressiv wirken, sollte die Etoposid-Dosis reduziert werden.
Kardiotoxizität kann auftreten, wenn Etoposid in höheren Dosen als den empfohlenen zusammen mit anderen hoch dosierten Arzneimitteln angewendet wird.
Bei einem möglichen Auftreten von anaphylaktoiden Reaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, Bronchospasmus, Dyspnoe und Blutdruckabfall ist die Behandlungsofort abzusetzen und Sympathomimetika, Corticosteroide, Antihistaminika oder Plasmaersatzmittel zu verabreichen.
Es muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und/oder Blutungsepisode rasch und wirksam bekämpft werden kann. Bestehende Infektionen sollten vor Beginn einer Therapie mit Etoposid behandelt werden.
Übelkeit und Erbrechen treten bei ca. 30 - 40 % der Patienten auf. Antiemetika sind zur Kontrolle dieser unerwünschten Wirkungen nützlich.
Aufgrund seines Gehaltes an Sorbitol sollten Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz LASTETnicht anwenden.
Etoposid kann genotoxische Wirkungen haben (siehe Abschnitt 4.6 und 5.3). Deshalb sollten Männer während und bis zu 6 Monate nach Behandlung mit Etoposid keine Kinder zeugen. Es besteht die Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
LASTET wirkt stark myelosuppressiv; deshalb kann sich die myelosuppressive Nebenwirkung bei Kombinationstherapie mit anderen Arzneimitteln ähnlicherWirkung (wie z. B. N-Lost, Cyclophosphamid, BCNU, CCNU, 5-FU, Vinblastin, Adriamycin, Cisplatin u. a.) oder bei einer gleichzeitigen Strahlentherapie verstärken.
In vitro beträgt die Plasmaproteinbindung97 %. Phenylbutazon, Natriumsalicylat undAcetylsalicylsäure können Etoposid aus derPlasmaproteinbindung verdrängen.
Etoposid kann Cumarine (Warfarin) aus ihrerEiweißbindung verdrängen und damit dieantikoagulative Wirkung verstärken (Einzelfallbericht).
Zwischen Anthrazyklinen und Etoposid wurden experimentell gesicherte Kreuzresistenzen beobachtet.
Gleichzeitige Verabreichung von hohen Dosen Ciclosporin (> 2.000 ng/ml) und Etoposid oral führten im Vergleich zu Etoposid-Monotherapie zu um 80 % erhöhten AUC-Werten für Etoposid und zu einer um 38 %reduzierten Clearance.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
LASTET kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen. LASTETsollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
Empfängnisverhütende Maßnahmen
LASTET kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit LASTETbehandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität nach einer Therapie mit LASTET über eineSpermakonservierung beraten zu lassen.
Frauen sollten während einer Behandlung mit Etoposid nicht schwanger werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit LASTETkann es zu Übelkeit und Erbrechensowie zu akuten Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und der Bedienung von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig (1/100 - < 1/10)
Gelegentlich (1/1.000 - < 1/100)
Selten ( 1/10.000 - < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und Parasitäre Erkrankungen:
Häufig:Schwere Infektionen.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen):
Gelegentlich:akute Leukämie (als Spätfolge nach einer Behandlung mit Etoposid, insbesondere in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln).
Das Risiko sekundärer Leukämie bei Patienten mit Keimzelltumoren nach der Behandlung mit Etoposid liegt bei etwa 1 %. Diese Leukämie zeichnet sich durch eine relativ kurze Latenzzeit (im Durchschnitt 35 Monate), einen monozytischen oder myelomonozytären FAB-Untertyp, Chromosomenabnormitäten bei 11q23 in etwa 50 % der Fälle, und gutes Ansprechen auf Chemotherapie aus. Eine gesamte kumulative Dosis (Etoposid > 2 g/m2) geht mit erhöhtem Risiko einher.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr häufig: Die wichtigste und dosislimitierende Nebenwirkung ist die reversible Knochenmarkhemmung, deren Schweregrad dosisabhängig ist und letal sein kann.
Verminderung der Leukozytenzahl wurde bei 60 - 91 %, schwerwiegende Verminderung der Leukozytenzahl (weniger als 1.000/µl) bei 7 - 17 %,Verminderung der Thrombozytenzahl bei 28 - 41 % und schwerwiegende Verminderung der Thrombozytenzahl (weniger als 50.000/µl) bei 4 - 20 % der Patienten beobachtet. Der Tiefstwert der Leukozyten wurdenach 7 - 14 Tagen, der der Thrombozyten nach 9 - 16 Tagen erreicht.
Ein Hämoglobinabfall wird bei ca. 40 % der Patienten beobachtet.
Nach etwa 20 Tagen hat sich das Blutbild imAllgemeinen wieder normalisiert. Die Etoposid-Wirkung auf das Knochenmark ist nicht kumulativ.
Eine schwerwiegende Knochenmarkhemmung kann Infektionen oder Blutungen nachsich ziehen.
Erkrankungen des Immunsystems:
Häufig:Überempfindlichkeitsreaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, Bronchospasmus, Dyspnoe und Blutdruckabfall, die entsprechende Behandlungsmaßnahmen (Adrenalin, Antihistaminika, Glucocorticoide)erfordern, wurden mit einer Häufigkeit von 0,7 - 2 % beobachtet.
Anaphylaktoide Reaktionen mit anfallsweiser Hautrötung, Gesichts- und Zungenödem, Husten, Schwitzen, Zyanose, Laryngospasmus, Krampfanfälle und Blutdruckanstieg wurden ebenfalls beobachtet.
Sehr selten: Apnoe mit spontan wieder einsetzender Atmung nach Absetzen der Infusion.
Es wurden plötzliche tödliche Reaktionen in Verbindung mit Bronchospasmus berichtet.
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Zentralnervöse Nebenwirkungen (Ermüdung, Schläfrigkeit), Periphere Nervenerkrankungen.
Gelegentlich:Krampfanfälle und andere zentralnervöse Wirkungen, einschließlich Verwirrung, Hyperkinesie, Akinesie, Somnolenz, Schwindel, Müdigkeit, Nachgeschmack und vorübergehende Rindenblindheit, Optikusneuritis.
Herzerkrankungen:
Sehr selten: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt (der Zusammenhang mit Etoposid ist jedoch nicht erwiesen).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums:
Gelegentlich:interstitielle Pneumonitis, Pneumonie und pulmonale Fibrose.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Sehr häufig: Übelkeit und Erbrechen treten mit einer Häufigkeit von 31 - 43 % auf und können üblicherweise durch antiemetische Behandlung kontrolliert werden (siehe Abschnitt 4.4). Diarrhoe wurde mit einer Häufigkeit von 1 - 13 % beobachtet. Appetitlosigkeit wurde mit einer Häufigkeit von 10 - 13 % beobachtet.
Häufig: Eine Entzündung der Mundschleimhaut kann bei ca. 1 - 6 % der Patienten auftreten; sie bedarf einer besonderen Mundhygiene. Mukositis sowie Ösophagitis können auftreten. Geschmacksbeeinträchtigung.
Gelegentlich: Schluckstörungen, Bauchschmerzen, Obstipation.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: Leberfunktionsstörungen wurden mit einer Häufigkeit von 0 - 3 % beobachtet.
Hohe Dosen LASTET können einen Anstieg der Serumwerte von Bilirubin, SGOT und alkalischer Phosphatase bewirken.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Sehr häufig: Ein sich wieder zurückbildender, manchmal vollständiger Haarausfall tritt mit einer Häufigkeit bis zu 66 % auf.
Gelegentlich: Hautausschlag, Nesselsucht, Verfärbung der Haut (Pigmentierung) und Juckreiz.
Sehr selten: Nach Strahlentherapie und nachfolgender Behandlung mit Etoposid trat bei einem Patienten im Bestrahlungsfeld eine entzündliche, juckende Hautrötung auf. Außerdem wurden Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (ein letaler Fall)berichtet; der Zusammenhang mit Etoposid ist jedoch nicht erwiesen.
Untersuchungen:
Selten: Hyperurikämie aufgrund einer schnellen Zerstörung von malignen Zellen (Tumorlyse-Syndrom) (siehe Abschnitt 4.4). Dies ist insbesondere bei Patienten mit Gicht in der Krankenvorgeschichte zu berücksichtigen. Die Hyperurikämie kann durch Gabe von Allopurinol behandelt werden.
Ethyl-/Propyl-4-hydroxybenzoate können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
4.9 Überdosierung
Überdosierung kann eine schwere Myelosuppression innerhalb von 1 bis 2 Wochen verursachen.
Therapie von Intoxikationen
Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung. Wirksame Substanzen zum Schutz des Knochenmarks sind nicht bekannt. EineKnochenmarktransplantation könnte eine wirksame Maßnahme sein. Eine symptomatische Therapie sollte Bluttransfusionen, Infektionsprophylaxe und -therapie umfassen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum/Podophyllotoxinderivat,
ATC-Code: L01CB01
Etoposid entfaltet seine zytostatische Aktivität durch Hemmung des Zellzyklus in der S- und G2-Phase. Es interagiert mit der DNA-Topoisomerase II; die Zytotoxizität beruht auf der Verursachung von DNA-Strangbrüchen, die Anordnung der Mikrotubuli wirddurch Etoposid nicht beeinflusst. Etoposid wirkt in hohen Konzentrationen auch auf ruhende Zellen zytozid. Seine tumorhemmende Wirkung wurde bei vielen experimentellen Tumoren nachgewiesen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Verabreichung von LASTET Weichkapseln beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Etoposid 50 ± 25 %. Maximale Plasmaspiegel werden 1 - 2 Std. nach Einnahme beobachtet.
Cmax- und AUC-Werte erreichen nach oralerGabe normalerweise die Hälfte der entsprechenden Werte nach i.v.-Gabe und zeigen eine große intra- und interindividuelleVariabilität. Für die Absorption konnte keine Dosisabhängigkeit belegt werden.
Eine mit 94 - 97 % hohe Proteinbindungsrate wurde im menschlichen Serum gefunden,wobei sich Etoposid rasch verteilt, jedoch kaum in die Zerebrospinalflüssigkeit übergeht.
Der Plasmaspiegel verläuft biphasisch mit t½αvon 1 - 2 Stunden und t½βvon 5 - 11 Stunden. Nach oraler Gabe von täglich 200 mg bzw 2 x 200 mg wurde keine Plasmaakkumulation beobachtet.
Die Hauptausscheidung erfolgt renal; 40 - 60 % der Dosis werden innerhalb von 48 - 72 Stunden zu zwei Dritteln in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die Elimination verzögert werden. Bei einer ClearanceClCr20 ml/min oderweniger sollten 75 % der Standarddosis verabreicht werden.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 34 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (Cmax): µg/ml |
12,40 ± 0,90 |
11,79 ± 0,77 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax): h |
1,35 ± 0,11 |
0,93 ± 0,06 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve(AUC): µg/ml ~h |
92,89 ± 7,41 |
88,89 ± 6,34 |
Siehe Abbildung
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Etoposid
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenität
Zu Etoposid liegen aus in vitro- und in vivo-Untersuchungen positive Ergebnisse zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutation vor. Die Ergebnisse begründen den Verdacht einer mutagenen Wirkung am Menschen.
Kanzerogenität
Tierversuche zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt. Aufgrund der DNA-schädigenden Wirkung und der nachgewiesenenGenotoxizität muss davon ausgegangen werden, dass Etoposid ein kanzerogenes Potenzial besitzt.
Reproduktionspharmakologie/Teratogenität
Etoposid wirkt im Tierversuch embryotoxisch und teratogen. Die Gewichtszunahmeder Muttertiere wurde dosisabhängig progressiv gehemmt. Bei männlichen Ratten und Mäusen zeigten sich nach der Gabe von Etoposid Testisatrophie und Spermiogenesestörungen.
Immunologie
Etoposid wirkt im Tierexperiment immunsuppressiv.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur) (E216),
Ethyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (E214),
Macrogol 400,
Citronensäure,
Gelatine,
Glycerol,
Hyprolose,
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend [Ph.Eur.]),
Farbstoffe: Titandioxid (E171) und Eisen(III)-oxid (E172)
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
LASTET 25 mg: 30 Monate
LASTET 50 mg und 100 mg: 3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung in Faltschachtel
LASTET 25 mg:
Packung mit 40 Weichkapseln (N2)
LASTET 50 mg:
Packung mit 20 Weichkapseln (N1)
LASTET 100 mg:
Packungmit 10 Weichkapseln (N1)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den Anforderungen für Zytostatika zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Cancernova GmbH
onkologische Arzneimittel
Lil-Dagover-Ring 7
82031 Grünwald
Telefon: 089/64186-109
Fax: 089/64186-130
8. ZULASSUNGSNUMMERN
LASTET 25 mg Weichkapseln: 27084.00.01
LASTET 50 mg Weichkapseln: 27084.01.01
LASTET 100 mg Weichkapseln: 27084.02.01
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
30.08.1996/06.09.2001
10. STAND DER INFORMATION
März 2010
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
6963ebf44b36a61e529f7eed12a26368.rtf Seite: 17 von 17