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Laxoberal Abführ-Tropfen

Document: 04.12.2012   Fachinformation (deutsch) change

Status:

FUT_v22_03.12.2012

Laxoberal Abführ-Perlen/Weichkapseln 2,5 mg/Weichkapsel

Protokoll-Nr.:

5442445835

Fachinformation


Fachinformation

Laxoberal®Abführ-Tropfen

7,5 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung


Laxoberal® Abführ-Perlen

2,5 mg Weichkapseln


Laxoberal® Abführ-Tabletten

5 mg TablettenQualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Natriumpicosulfat


Laxoberal Abführ-Tropfen:

1 ml Lösung (ca. 14 Tropfen) enthält 7,78 mg Natriumpicosulfat-Monohydrat (entspricht 7,5 mg Natriumpicosulfat)


Weiterer Bestandteil: Sorbitol (siehe Abschnitt 4.4)


Laxoberal Abführ-Perlen:

1 Weichkapsel enthält 2,593 mg Natriumpicosulfat-Monohydrat (entspricht 2,5 mg Natriumpicosulfat)


Laxoberal Abführ-Tabletten:

1 Tablette enthält 5,18 mg Natriumpicosulfat-Monohydrat (entspricht 5 mg Natriumpicosulfat)


Weiterer Bestandteil: Lactose (siehe Abschnitt 4.4)


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.

1Darreichungsform

Laxoberal Abführ-Tropfen:

Tropfen zum Einnehmen, Lösung


Laxoberal Abführ-Perlen:

Weichkapsel


Laxoberal Abführ-Tabletten:

Tablette

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden

.Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung bei Obstipation sowie bei Erkrankungen, die eine erleichterte Defäkation erfordern.

Wie andere Abführmittel sollte LAXOBERAL ohne differentialdiagnostische Abklärung der Verstopfungsursache nicht täglich oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Laxoberal Abführ-Tropfen:

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene 10 ‑ 18 Tropfen (entspricht 5 ‑ 10 mg Natriumpicosulfat) ein.

Kinder ab dem 4. Lebensjahr nehmen, soweit vom Arzt verordnet, 5 ‑ 9 Tropfen (entspricht 2,5 ‑ 5 mg Natriumpicosulfat) ein.


Laxoberal Abführ-Perlen:

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene 2 ‑ 4 Weichkapseln (Perlen; entspricht 5 ‑ 10 mg Natriumpicosulfat) ein.

Kinder ab dem 4. Lebensjahr nehmen, soweit vom Arzt verordnet, 1 ‑ 2 Weichkapseln (Perlen; entspricht 2,5 ‑ 5 mg Natriumpicosulfat) ein.


Laxoberal Abführ-Tabletten:

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene 1 ‑ 2 Tabletten (entspricht 5 ‑ 10 mg Natriumpicosulfat) ein.

Kinder ab dem 4. Lebensjahr nehmen, soweit vom Arzt verordnet, ½ ‑ 1 Tablette (entspricht 2,5 ‑ 5 mg Natriumpicosulfat) ein.


Laxoberal wird am besten abends eingenommen. Die Wirkung tritt normalerweise nach 10 ‑ 12 Stunden ein.

Laxoberal Abführ-Tropfen können mit und ohne Flüssigkeit eingenommen werden. Laxoberal Abführ-Perlen und Abführ-Tabletten sind mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.


Laxoberal sollte ohne Abklärung der Verstopfungsursache nicht ununterbrochen täglich oder über längere Zeiträume eingenommen werden.

Gegenanzeigen

  • Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Triarylmethane oder einen der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel

  • Ileus, Darmobstruktion, akute Bauchbeschwerden wie Appendizitis

  • Akut entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

  • Starke Bauchschmerzen in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen, da diese Symptome auf die vorgenannten schweren Erkrankungen hinweisen können

  • Schwere Dehydratation

  • Seltene angeborene Unverträglichkeit gegenüber einem der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.4)


Laxoberal sollte bei Kindern unter 4 Jahren nicht angewendet werden. Bei älteren Kindern sollte Laxoberal u. a. wegen der Möglichkeit einer nicht erkannten angeborenen Fructose-Intoleranz (siehe Abschnitt 4.4) nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.


Bei Erkrankungen, die mit Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes einhergehen (z. B. stark eingeschränkte Nierenfunktion) darf Laxoberal nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei chronischer Verstopfung sollte eine differenzialdiagnostische Abklärung erfolgen.

Längerfristiger übermäßiger Gebrauch von Laxoberal kann zu Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen und Hypokaliämie führen.

Wenn Laxoberal abgesetzt wird, kann es zum Wiederauftreten der Symptome kommen. Nach langfristiger Anwendung bei chronischer Obstipation kann das Wiederauftreten der Symptome auch mit einer Verschlimmerung der Obstipation verbunden sein.

Über Schwindel und/oder Synkopen in zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Natriumpicosulfat wurde berichtet. Hierzu verfügbare Informationen legen den Schluss nahe, dass es sich um Defäkationssynkopen (Valsalva-Manöver) oder eine vasovagale Antwort auf abdominelle Schmerzen handelt.


Zusätzlich für Laxoberal Abführ-Tropfen:

Dieses Arzneimittel enthält ca. 450 mg Sorbitol pro 1 ml Lösung. Dies entspricht einer Menge von ca. 600 mg Sorbitol, berechnet auf die maximal empfohlene Tagesdosis für Erwachsene. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Laxoberal Abführ-Tropfen nicht einnehmen.


Zusätzlich für Laxoberal Abführ-Tabletten:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose (ca. 70 mg pro Tablette). Dies entspricht einer Menge von ca. 140 mg Lactose, berechnet auf die maximal empfohlene Tagesdosis für Erwachsene. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Laxoberal Abführ-Tabletten nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Diuretika oder Kortikosteroiden kann bei übermäßigem Gebrauch von Laxoberal das Risiko von Elektrolytverschiebungen erhöhen.

Elektrolytverschiebungen können die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden erhöhen.

Die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika kann zum Verlust der abführenden Wirkung von Laxoberal führen.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine aussagekräftigen klinischen Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien haben bei Tagesdosen ab 10 mg/kg Körpergewicht Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

Auf die Anwendung von Laxoberal während der Schwangerschaft sollte aus Sicherheitsgründen möglichst verzichtet werden.


Klinische Daten zeigen, dass weder der aktive Metabolit Bis‑(parahydroxyphenyl)-pyridyl-2‑methan (BHPM) noch dessen Glucuronide in die Muttermilch übertreten. Laxoberal kann daher während der Stillzeit angewendet werden.


Es liegen keine klinischen Studien zu Effekten bezüglich der Fertilität des Menschen vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine Effekte auf die Fertilität. (siehe Abschnitt 5.3)

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Jedoch sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass aufgrund einer vasovagalen Antwort (z.B. auf abdominelle Krämpfe) Nebenwirkungen wie Schwindel und/oder Synkopen auftreten können. Falls abdominelle Krämpfe auftreten, sollten die Patienten potentiell gefährliche Tätigkeiten wie das Fahren oder Bedienen von Maschinen vermeiden.

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

1/10

Häufig:

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

1/1.000 bis < 1/100

Selten:

1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Immunsystem

Nicht bekannt: allergische Reaktionen (einschließlich Hautreaktionen und Angioödem)

Nervensystem

Gelegentlich: Schwindel

Nicht bekannt: Synkope

Hierzu verfügbare Informationen legen den Schluss nahe, dass es sich bei Schwindel und Synkopen um vasovagale Reaktionen handelt (z.B. auf Abdominalkrämpfe oder Defäkation) (siehe auch Kapitel 4.4. „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Sehr häufig: Diarrhoe

Häufig: abdominelle Beschwerden, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen


Bei unsachgemäßer Anwendung von Laxoberal (zu lange zu hoch dosiert) kann es zum Verlust von Wasser, Kalium und anderen Elektrolyten kommen. Dies kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika oder Kortikosteroiden.

Überdosierung

Bei Überdosierung kann es zu wässrigen Stühlen (Diarrhoe), abdominalen Krämpfen und klinisch relevanten Verlusten an Flüssigkeit, Kalium und weiteren Elektrolyten kommen.


Bei akuter Überdosierung kann innerhalb kurzer Zeit nach Einnahme durch induziertes Erbrechen oder Magenspülung die Wirkung des Arzneimittels vermindert oder verhindert werden. Gegebenenfalls sind bilanzierende Maßnahmen wie Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich zu erwägen. Die Gabe von Spasmolytika kann unter Umständen sinnvoll sein.


Des Weiteren wurde von Einzelfällen mukosaler Kolon-Ischämie berichtet, bei denen die Dosierung von Natriumpicosulfat beträchtlich höher lag als die zur Behandlung einer Obstipation empfohlene Dosierung.


Hinweis:

Allgemein ist von Laxoberal wie auch von anderen Laxanzien bekannt, dass sie bei chronischer Überdosierung zu chronischer Diarrhoe, abdominalen Schmerzen, Hypokaliämie, sekundärem Hyperaldosteronismus und renalen Calculi führen. In Verbindung mit chronischem Laxanzien-Abusus wurde ebenfalls über renale tubuläre Schädigungen, metabolische Alkalose und durch Hypokaliämie bedingte Muskelschwäche berichtet

.Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Laxanzien

ATC-Code: A06 AB08


Natriumpicosulfat, der Wirkstoff von Laxoberal, ist ein lokal wirkendes Laxans aus der Gruppe der Triarylmethane. Nach bakterieller Metabolisierung im Kolon wird die Mukosa des Dickdarms angeregt. Dies führt zu einer Anregung der Peristaltik und fördert die Ansammlung von Wasser und Elektrolyten im Kolonlumen. Daraus ergeben sich eine Anregung der Defäkation, eine Reduzierung der Transitzeit und eine Konsistenzverminderung des Stuhls.

In einer randomisierten doppelblinden Parallelgruppenvergleichsstudie mit 367 chronisch obstipierten Patienten führte die tägliche Einnahme von Laxoberal zu einem signifikanten Anstieg der Anzahl kompletter Stuhlgänge pro Woche im Vergleich zur Placebogruppe und dies bereits ab der ersten Behandlungswoche. Die Überlegenheit von Laxoberal gegenüber Placebo wurde in allen Behandlungswochen nachgewiesen (p < 0,0001). Der Kaliumspiegel im Serum der Patienten war am Ende der Studie unverändert (4,4 mM) und lag im physiologischen Bereich (3,6 – 5,3 mM).


Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Aufnahme erreicht Natriumpicosulfat das Kolon ohne nennenswerte Resorption. Nach bakterieller Spaltung im Darm entsteht der aktive Metabolit Bis‑(parahydroxyphenyl)-pyridyl-2‑methan (BHPM). Somit liegt der Wirkeintritt der Zubereitung in Abhängigkeit der Freisetzung des aktiven Metaboliten gewöhnlich bei 6 – 12 Stunden. Nach oraler Aufnahme sind nur geringe Mengen systemisch verfügbar. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem abführenden Effekt und dem Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten.

Präklinische Daten zur Sicherheit

In-vitro und in-vivo Untersuchungen mit Natriumpicosulfat zum genotoxischen Potential verliefen negativ.

Experimentelle Untersuchungen zum kanzerogenen Potential sind nicht bekannt.

Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 100 mg/kg/Tag keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Bei dieser Dosis traten bei beiden Spezies embryotoxische Effekte auf. Tagesdosen ab 10mg/kg während der Fetalentwicklung und der Laktation beeinträchtigten die Gewichtszunahme der Nachkommen und führten zu einer erhöhten Jungtiersterblichkeit. Bis zu einer Dosis von 100 mg/kg/Tag war die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten nicht gestört

.Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Laxoberal Abführ-Tropfen:

Natriumbenzoat, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend), Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure-Monohydrat, gereinigtes Wasser.


Laxoberal Abführ-Perlen:

Gereinigtes Wasser, Propylenglykol, Macrogol 400, Gelatine, Glycerol.


Laxoberal Abführ-Tabletten:

Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, hydrolysierte Stärke, lösliche Stärke, hochdisperses Siliciumdioxid.

Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

Dauer der Haltbarkeit

Laxoberal Abführ-Tropfen: 3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen der Flasche ist das Arzneimittel noch 12 Monate haltbar.


Laxoberal Abführ-Perlen: 3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen der Flasche ist das Arzneimittel noch 12 Monate haltbar.


Laxoberal Abführ-Tabletten: 3 Jahre

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Behältnisse (Flaschen, Tablettenröhren) fest verschlossen halten.


Zusätzlich für Laxoberal Abführ-Perlen:

Nicht über 25 ºC lagern.

Art und Inhalt der Behältnisse

Laxoberal Abführ-Tropfen:

Polyethylenflasche (undurchsichtig weiß) mit Tropfaufsatz aus Polyethylen und Polypropylen-Schraubkappe

OP mit 15 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

OP mit 30 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

OP mit 50 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung


Laxoberal Abführ-Perlen:

Glasflasche (durchsichtig, ungefärbt) mit Polypropylen-Schraubdeckel

OP mit 50 Weichkapseln


Laxoberal Abführ-Tabletten:

Tablettenröhre aus Polypropylen mit Polyethylen-Stopfen

OP mit 50 Tabletten

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich

.Inhaber der Zulassungen

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Vertriebslinie Thomae

Binger Str. 173

55216 Ingelheim am Rhein

Telefon: 0 800 / 77 90 900

Telefax: 0 61 32 / 72 99 99

info@boehringer-ingelheim.d

eZulassungsnummern

Laxoberal Abführ-Tropfen: 6926.00.01

Laxoberal Abführ-Perlen: 6926.00.04

Laxoberal Abführ-Tabletten: 6926.00.0

0Datum der Verlängerung der Zulassungen

08.03.200

7Stand der Information

November 201

2Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichti

g

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