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Lectade

Document: 12.10.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


Bezeichnung des Tierarzneimittels


Lectade Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Eingeben

für Kälber und Ferkel


QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 g Pulver enthält:


Wirkstoffe


Glycin 317,9 mg

Citronensäure 24,7 mg

Kaliumcitrat 1 H2O 6,2 mg

Kaliumdihydrogenphosphat 209,0 mg

Natriumchlorid 441,3 mg


Sonstige Bestandteile

1 g Pulver zur Beimischung enthält:

Glucose 1 H2O


DARREICHUNGSFORM


Pulver


Klinische Angaben


Zieltierarten


Kalb und Ferkel


Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten


Lectade ist bestimmt zur Behandlung der bei akuten und subakuten Durchfällen verschiedener Genese auftretenden Störungen des Elektrolythaushaltes:


Bei Kälbern, z. B. bei neugeborenen Kälbern durch Abkalbfehler, Haltungsfehler, Fütterungsfehler, Infektionen;


Bei Ferkeln, z. B. durch Fütterungsfehler, Haltungsfehler, Infektionen.

Bei Agalaktie verhindert Lectade eine Dehydratation der Ferkel und gleicht den Nahrungsverlust teilweise aus.


Verzögerung in der Gewichtszunahme durch Flüssigkeits- und Elektrolytverluste, z. B. aufgrund von Fütterungsumstellung und Transport.


Gegenanzeigen


Keine Angaben


Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine Angaben


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Keine Angaben


Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Keine bekannt


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Lectade sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.


Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation


Keine Angaben


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Keine bekannt


Dosierung und Art der Anwendung


Zum Eingeben über die Tränke.

Den Inhalt eines Beutels zu 19,44 g Pulver und eines Beutels zu 44,61 g Glucose 1 H2O zur Beimischung in 2 Liter warmes Wasser geben.

Der Inhalt der Beutel ist stets gemeinsam zu verwenden.

Behandlungsdauer: 2 - 8 Tage.


Kälber mit Durchfall

Bei den ersten Anzeichen von Durchfall werden Milch bzw. Milchaustauscher abgesetzt. Hierfür erhalten Kälber zweimal täglich 2 Liter Lectade-Lösung über zwei Tage (4 Liter/Tag). An den darauffolgenden 2 Tagen wird täglich zweimal je 1 Liter Lectade-Lösung zusammen mit 1 Liter Milch bzw. Milchaustauscher gegeben. Bei Kälbern mit mehr als 50 kg Körpergewicht oder Kälbern mit schweren Anzeichen von Elektrolyt- und Wasserverlust kann die Tagesdosis auf 6 oder 8 Liter erhöht und auf 3 oder 4 Einzelgaben verteilt werden.


Ferkel

Saugferkel

Bei den ersten Anzeichen von Durchfall erhält der gesamte Wurf über gängige Ferkeltränken 4 Tage lang Lectade-Lösung. Die Menge hängt ab von der Schwere des Durchfalls, vom Alter der Ferkel und der Größe des Wurfes; so verbraucht ein 1 Wochen alter Wurf ungefähr 2 - 3 Liter pro Tag. Der Verbrauch von Lectade-Lösung nimmt mit steigendem Alter der Ferkel zu.

Wenn einzelne Ferkel offensichtlich zu schwach zum Saugen oder zum Trinken sind, können sie einzeln mittels einer Spritze oder einer anderen geeigneten Methode gefüttert werden. Hierbei sollen 3 - 4 mal je 15 - 30 ml pro Tier verabreicht werden.


Absatzferkel

Bei den ersten Anzeichen von Durchfall erhalten die Ferkel über gängige Ferkeltränken 4 Tage lang nach Schwere des Durchfalls und Gewicht ca. 1 Liter Lectade-Lösung pro Tag und Tier.

Gleichzeitig soll die Aufnahme von fester Nahrung für 1 - 2 Tage eingeschränkt werden, jedoch soll die Versorgung mit frischem Wasser andauern (gelegentlich kann es notwendig sein, die Versorgung mit Wasser für einige Stunden zu unterbrechen, um die Ferkel nicht vom Trinken der Lectade-Lösung abzuhalten).

Wenn nach 4 Tagen eine Besserung eingetreten, der Durchfall jedoch noch nicht vollständig beseitigt ist, kann die Behandlung auf insgesamt 8 Tage ausgedehnt werden.

Bei Agalaktie erhalten die Ferkel maximal 2 Tage lang die gleiche Menge Lectade-Lösung wie unter Saugferkel angegeben. Bei länger andauernder Agalaktie ist ein Milchaustauscher einzusetzen.


Stresssituationen

Bei Stresssituationen erhalten Kälber und Absatzferkel 1 - 2 Liter Lectade-Lösung pro Tag über 2 - 3 Tage.


Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Keine Angaben


Wartezeiten


Kalb, Ferkel:

Essbare Gewebe: Null Tage



Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Stoff- oder Indikationsgruppe: Elektrolyt-Glukose-Mischung

ATCvet-Code: QA12C Mineralstoffzusaetze


Im Verlaufe einer Azidose kommt es häufig zur erhöhten Kaliumfreisetzung und damit zur Hyperkaliämie mit möglicher Beeinträchtigung der Herzfunktion.


Der Ausgleich des Wasserverlustes bei Durchfällen führt zur Normalisierung der Blutviskosität und eine bessere Durchblutung der Organe.


Die Citrat-Ionen haben eine Doppelfunktion: sie korrigieren durch Bicarbonatbildung in der Leber die Azidose und stellen nach der Metabolisierung Energie in Form von Adenosintriphosphat, das für den aktiven Natrium-Transport gebraucht wird, zur Verfügung.


Angaben zur Pharmakokinetik


Glycin fördert die Rückresorption von Traubenzucker, der als rasch verfügbare Energiequelle dient. Die Elektrolyte Natrium und Kalium gleichen den Elektrolytverlust aus.


Pharmazeutische Angaben


Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


1 g Pulver zur Beimischung enthält:

Glucose 1 H2O


Inkompatibilitäten


Keine bekannt


Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre im unversehrten Behältnis


Besondere Lagerungshinweise


Vor Feuchtigkeit schützen.

Nicht über 20 °C lagern.


Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Karton mit 12 Doppelbeuteln zu je 19,44 g Lectade-Pulver und 44,61 g
Glucose 1 H2O (12x (19,44g + 44,61g) zur Beimischung (ausreichend für 24 Liter Lectade-Lösung).


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Zulassungsinhaber


Lilly Deutschland GmbH

Abt. Elanco Animal Health

Werner-Reimers-Str. 2-4

61352 Bad Homburg


Zulassungsnummer


Zul.-Nr.: 581.01.00


Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


Juli 1981


Stand der Information


Oktober 2014


Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung


Nicht zutreffend


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig