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Legalon Forte

Document: 25.02.2014   Fachinformation (deutsch) change

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F a c h i n f o r m a t i o n



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Legalon®forte


Hartkapseln



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff:

1 Hartkapsel enthält:

173,0 - 186,7 mg Gereinigter Trockenextrakt aus Mariendistelfrüch­ten (36-44:1) entsprechend 108 mg Silymarin (HPLC), entsprechend 140 mg Silymarin (DNPH) berech­net als Silibinin, Auszugsmittel: Ethylacetat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Hartkapseln



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur unterstützenden Behandlung chronisch-entzündlicher Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden.


Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von aku­ten Vergiftungen geeignet.




4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die empfohlene Dosis beträgt für Erwachsene und Heranwachsende über 12 Jahre 2-3 mal täglich 1 Hartkapsel Legalon forte [Mariendieselfrüchte-Trockenextrakt entsprechend 324 mg Silymarin (HPLC) bzw. 420 mg Silymarin (DNPH)] unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen.



Für konkrete Dosierungsempfehlungen bei eingeschränkter Nierenfunktion gibt es keine hinreichenden Daten.



Kinder unter 12 Jahren

Die Anwendung ist nicht vorgesehen




Art und Dauer der Anwendung:


Zum Einnehmen; Hartkapseln unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.



4.3 Gegenanzeigen


Bekannte Überempfindlichkeit gegen Mariendistelfrüchte und/oder andere Korbblütler sowie einen der sonstigen Bestandteile.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf folgendes hingewiesen:


Die Arzneimitteltherapie ersetzt nicht die Vermeidung der die Leber schädigenden Ursachen (z. B. Alkohol).

Bei Gelbsucht (hell- bis dunkelgelbe Hautverfärbung, Gelbfärbung des Augenweiß) soll ein Arzt aufgesucht werden.


Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurden keine Studien zur Erfassung der Wechselwirkungen durchgeführt.

Bisher sind keine Wechselwirkungen bekannt.


Durch Besserung der Leberfunktion unter der Einnahme von Legalon forte kann die Metabolisierung von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln verändert werden, so dass gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden muss.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Legalon fort und Amiodaron ist nicht ausgeschlossen, dass die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt wird.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Legalon®forte bei Schwangeren vor. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor. Die Anwendung von Legalon®forte während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.


Es ist nicht bekannt, ob Bestandteile aus dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder ihre Metabolite in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das Neugeborene kann nicht ausgeschlossen werden. Legalon®forte soll während der Stillzeit nicht eingenommen werden.


Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zur Beeinflussung der Fertilität vor.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Legalon® fortehat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.



4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 - < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1.000 - < 1/100

Selten: ≥ 1/10.000 - < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Gelegentlich werden gastrointestinale Beschwerden wie z.B. Übelkeit und leicht laxierende Wirkung beobachtet.

Gelegentlich  können Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, Juckreiz und Atemnot auftreten.


Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen–Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.befarm.deanzuzeigen.



4.9. Überdosierung


Symptome der Intoxikation

Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet.

Die beschriebenen Nebenwirkungen können in verstärktem Maße auftreten.


Therapie von Intoxikationen

Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Es werden symptomatische Maß nahmen empfohlen.



Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel bei Lebererkrankungen

ATC-Code: A05BP013


Die antitoxische Wirksamkeit von Silymarin wurde tierexperimentell in zahlreichen Leberschädigungsmodellen, wie z.B. mit den Giften des grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und Amanitin, mit Lanthaniden, Tetrachlorkohlenstoff, Galaktosamin, Thioacetamid sowie dem hepatotoxischen Kaltblüter-Virus FV 3, nachgewiesen.


Die therapeutische Wirkung von Silymarin beruht auf mehreren Angriffspunkten bzw. Wirkmechanismen:

Silymarin besitzt aufgrund seiner Eigenschaft als Radikalfänger eine antiperoxidative Aktivität. Dadurch wird der pathophysiologische Prozeß der Lipidperoxidation, der verantwortlich ist für die Zerstörung von Zellmembranen, unterbrochen bzw. verhindert. Zusätzlich erfolgt in bereits geschädigten Leberzellen durch Silyma­rin eine Stimulierung der Proteinsynthese und eine Nor­malisierung des Phospholipidstoffwechsels. Insgesamt wird die Zellmembran dadurch stabilisiert und ein Verlust von gelösten Zellbestandteilen (z.B. Transaminasen) aus den Leberzellen erschwert bzw. verhindert.


Bestimmte hepatotoxische Substanzen (Gifte des Knollenblätterpilzes) werden durch Silymarin am Eintritt in die Zelle gehindert.

Die Steigerung der Proteinsynthese durch Silymarin beruht auf einer Stimulierung der im Zellkern lokalisierten RNA-Polymerase-I-Aktivität, die zu einer erhöhten Bildung von ribosomaler RNA führt. Als Folge davon werden Struktur- und Funktionsproteine (Enzyme) vermehrt synthetisiert. Insgesamt werden dadurch Reparationskapazität und Regenerationsfähigkeit der Leber erhöht.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Hauptkomponente des Silymarins, das Silibinin, wird aufgrund klinischer Untersuchungen nach der Resorption im Verdauungstrakt überwiegend über die Galle ausge­schieden (>80% der resorbierten Menge).


Als Metaboliten sind Glucuronide und Sulfate in der Galle nachgewiesen. Es ist anzunehmen, daß Silibinin nach Dekonjugation reabsorbiert wird und es so zu einem enterohepatischen Kreislauf kommt, wie dies tierexperi­mentell nachgewiesen werden konnte. In Übereinstimmung mit der starken biliären Elimination (Wirkort: Leber) sind die Blutspiegel und die renale Elimination gering. Die Absorptionshalbwertszeit beträgt 2,2 h, die Elimi­nationshalbwertszeit 6,3 h.


Nach einmaliger wie mehrmaliger Gabe therapeutischer Dosen von Legalon®forte (3 mal 140 mg Silymarin pro die) sind die in der humanen Galle wiedergefundenen Silibinin-Spiegel gleich. Die Ergebnisse zeigen, daß Silibinin nicht akkumuliert.


Nach Mehrfachapplikation von 3 mal 140 mg Silymarin/Tag wird ein Steady-state der biliären Elimination er­reicht.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Silymarin zeichnet sich durch eine ausgesprochen geringe Toxizität aus, so daß auch eine Applikation über längere Zeiträume in der therapeutischen Dosierung unbedenklich ist.


Akute Toxizität

Silymarin erwies sich an Ratten und Mäusen nach ein­maliger oraler Applikation als praktisch untoxisch, so daß die LD50mit >2000 mg/kg eingestuft werden kann.


Chronische Toxizität

Im Langzeitversuch über max. 12 Monate erhielten Ratten und Hunde oral max. 2500 bzw. 1200 mg Silymarin/kg. Dabei gaben weder die Labordaten noch die pathoanato­mischen Befunde Hinweis auf toxische Wirkungen.


Reproduktionstoxizität

Die Untersuchungen an Ratten und Kaninchen zur Fertilität sowie zur prä- bzw. peri- und postnatalen Toxizität ergaben keine unerwünschten Wirkungen auf die unterschiedlichen Stadien der Reproduktion (max. getestete Dosis: 2500 mg/kg). Insbesondere konnte kein teratogenes Potential von Silymarin nachgewiesen werden.

Mutagenität

Die durchgeführten In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen mit Silymarin verliefen negativ.


Kanzerogenität

Entsprechende In-vivo-Studien an Nagern wurden bisher nicht durchgeführt.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mannitol, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Polysorbat 80, Povidon, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid E 171, Eisen(III)-oxid E 172, Eisen(II,III)-oxid E 172, Natriumdodecylsulfat.



6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.





6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackung mit 30 [N1], 60 [N2], 100 [N3] und 180 Hartkapseln

Anstaltspackung (Bündelpackung 20 x 100) mit 2000 Hartkapseln

Unverkäufliches Muster mit 30 Hartkapseln



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.




7. Inhaber der Zulassung


Madaus GmbH, 51101 Köln


Pharmazeutischer Unternehmer:

Rottapharm | Madaus GmbH, 51101 Köln

Tel.: 0221/8998-0; Fax: 0221/8998-711

Email: info@rottapharm-madaus.de



8. Zulassungsnummer


29965.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


08.12.1994 / 28.10.2013



10. Stand der Information


Januar 2014



Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

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