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Lenisagyn - 1 A Pharma

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Lenisagyn - 1 A Pharma 0,06 mg/0,015 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Eine blassgelbe Filmtablette (wirkstoffhaltige Tablette) enthält 0,015 mg Ethinylestradiol und 0,06 mg Gestoden.

Die weißen Filmtabletten enthalten keinen Wirkstoff (Placebotabletten).

Sonstiger Bestandteil:

Jede blassgelbe Filmtablette (wirkstoffhaltige Tablette) enthält 37,3 mg Lactose-Monohydrat.

Jede weiße Filmtablette (Placebotablette) enthält 37,4 mg Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Filmtablette

Die wirkstoffhaltige Tablette ist eine blassgelbe, runde, beidseitig gewölbte Filmtablette. Die Placebotablette ist eine weiße, runde, beidseitig gewölbte Filmtablette.

4. Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Orale hormonale Kontrazeption

Bei der Entscheidung, Lenisagyn - 1 A Pharma zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden., Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Lenisagyn -1 A Pharma mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Frauen sollten über 28 aufeinander folgende Tage regelmäßig eine Tablette täglich zur gleichen Tageszeit einnehmen und darauf achten, dass sie die Einnahme nicht vergessen (jeweils eine wirkstoffhaltige blassgelbe Tablette an den ersten 24 Tagen und jeweils eine weiße Placebotablette an den nächsten 4 Tagen), ohne zwischen zwei Blisterpackungen eine Einnahmepause einzulegen.

Die Entzugsblutung beginnt üblicherweise 2 bis 3 Tage nach Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette und kann auch nach Beginn der nächsten Blisterpackung noch anhalten.

Beginn der Behandlung mit Lenisagyn - 1 A Pharma:

•    Keine hormonale Kontrazeption im vorausgegangenen Monat:

Die Frauen sollten die erste Tablette am ersten Tag ihrer Periode einnehmen.

•    Wechsel von einem anderen kombinierten hormonalen Kontrazeptivum ([KHK], Vaginalring oder transdermales /Pflaster):

Die Frauen sollten die erste Tablette vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des vorherigen KHK einnehmen, spätestens jedoch am Tag nach der üblichen tablettenfreien oder Placebotabletten-Phase des vorherigen KHK. Falls ein Vaginalring oder transdermales Pflaster angewendet wurde, sollten die Frauen vorzugsweise am Tag der Entfernung mit der Einnahme von Lenisagyn - 1 A Pharma beginnen, spätestens jedoch dann, wenn die nächste Applikation fällig wäre.

•    Wechsel von einer reinen Gestagen-Methode (“Minipille“, Injektion, Implantat) oder eines Gestagen-freisetzenden Intrauterin-Systems (IUS):

Die Umstellung von einer Gestagen-Pille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen (die Umstellung von einem Implantat bzw. IUS am Tag von dessen Entfernung, die Umstellung von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt der nächsten fälligen Injektion), aber in allen Fällen sind die Frauen anzuweisen, an den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme zusätzlich eine Barrieremethode anzuwenden.

•    Nach einem Abort im ersten Trimenon:

Mit der Einnahme von Lenisagyn - 1 A Pharma kann sofort begonnen werden. Eine zusätzliche Verhütungsmethode ist nicht erforderlich.

•    Nach einer Entbindung oder nach einem Abort im zweiten Trimenon:

Den Frauen sollte empfohlen werden, 21 bis 28 Tage nach der Entbindung bzw. einem Abort im zweiten Trimenon mit der Einnahme zu beginnen. Wenn mit der Einnahme später begonnen wird, sollten die Frauen in den ersten 7 Tagen zusätzlich eine Barrieremethode anwenden. Falls jedoch bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, sollte vor dem Beginn der Einnahme von KHK eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden bzw. die Frauen sollten ihre erste Menstruationsblutung abwarten.

Informationen zur Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.

Wenn eine oder mehrere Tabletten vergessen wurden

Die Zuverlässigkeit der Kontrazeption kann herabgesetzt sein, wenn die Einnahme der blassgelben Tabletten vergessen wurde, vor allem, wenn es sich um die ersten Tabletten der Blisterpackung handelt.

Wenn die versäumte Einnahme einer blassgelben Tablette innerhalb von 12 Stunden nach dem geplanten Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, sollte die vergessene Tablette sofort eingenommen werden. Die Behandlung kann dann ganz normal durch Einnahme der nächsten Tablette zum gewohnten Zeitpunkt fortgeführt werden.

Wenn die versäumte Einnahme einer blassgelben Tablette mehr als 12 Stunden nach dem geplanten Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, kann der Empfängnisschutz beeinträchtigt sein. Für die Vorgehensweise im Fall von vergessenen Tabletten gelten die beiden folgenden grundsätzlichen Regeln:

1. Die Tabletteneinnahme darf niemals länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2.    Es ist eine ununterbrochene Tabletteneinnahme über 7 Tage erforderlich, um eine angemessene Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu erreichen.

Dementsprechend kann die folgende Empfehlung für die tägliche Praxis gegeben werden:

Die letzte vergessene Tablette sollte sofort eingenommen werden, selbst wenn dadurch zwei Tabletten am selben Tag einzunehmen sind. Die Kontrazeptionsbehandlung wird dann bis zum Ende der Blisterpackung weiterhin fortgeführt. Während der nächsten 7 Tage sollte gleichzeitig eine mechanische Kontrazeption (Kondome, Spermizide) angewendet werden.

Falls in Woche 1 des Zyklus Tabletten vergessen wurden und innerhalb von 7 Tagen davor Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, sollte an die Möglichkeit einer Schwangerschaft gedacht werden. Je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher die vergessene Tabletteneinnahme zeitlich am regulären tablettenfreien Intervall liegt, desto höher ist das Risiko einer Schwangerschaft.

Wenn die aktuelle Packung weniger als 7 blassgelbe Tabletten enthält, sollten die weißen Tabletten verworfen werden. Stattdessen sollte am Tag nach Einnahme der letzten blassgelben Tablette der aktuellen Packung mit der nächsten Blisterpackung begonnen werden. Es ist unwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor der Einnahme der wirkstofffreien Tabletten aus der zweiten Blisterpackung zu einer Entzugsblutung kommt, es können jedoch Schmier- oder Durchbruchblutungen auftreten.

Sollte die Patientin am Ende der zweiten Blisterpackung keine Entzugsblutung bekommen, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor die Behandlung fortgeführt wird. Wenn die Einnahme von einer oder mehreren weißen Tabletten vergessen wurde, bleibt dies ohne Folgen, sofern der Zeitraum zwischen der Einnahme der letzten blassgelben Tablette aus der aktuellen Blisterpackung und der ersten blassgelben Tablette aus der folgenden Blisterpackung nicht mehr als 4 Tage beträgt.

Bei gastrointestinalen Erkrankungen:

Das Auftreten von zusätzlichen Erkrankungen des Verdauungstrakts, wie Erbrechen und starken Durchfällen, innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme der Tabletten kann infolge einer verminderten Hormonaufnahme zu einer vorübergehenden Unwirksamkeit der Pille führen und erfordert die Maßnahmen, die empfohlen werden, nachdem die Einnahme vor weniger als 12 Stunden vergessen wurde. Zusätzliche Tabletten sollten einer Reservepackung entnommen werden. Wenn sich derartige Episoden an mehreren Tagen wiederholen, ist eine nichthormonale Kontrazeption (Kondom, Spermizide usw.) erforderlich, bis mit der nächsten Blisterpackung begonnen wird.

4.3 Gegenanzeigen

•    Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden.Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile

•    Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

-    Venöse Thromboembolie - bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

-    Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

-    Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

-    Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

•    Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

-    Arterielle Thromboembolie - bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

-    Zerebrovaskuläre Erkrankung - bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

-    Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)

-    Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

-    Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

•    Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung

•    Schwere Hypertonie

• Schwere Dyslipoproteinämie

•    bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben

•    bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (benigne oder maligne)

•    Pankreatitis bzw. vorausgegangene Pankreatitis, wenn diese mit schwerer Hypertriglyzeridämie einhergeht

•    bekannte oder vermutete Malignome, die durch Geschlechtshormone beeinflusst werden (z. B. der Genitalorgane oder der Brust)

•    diagnostisch nicht abgeklärte Vaginalblutungen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise

Die Eignung von Lenisagyn - 1 A Pharma sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Lenisagyn - 1 A Pharma beendet werden sollte.

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Lenisagyn - 1 A Pharma, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu denen mit dem geringsten VTE Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Lenisagyn - 1 A Pharma, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).

Es wird geschätzt1 , dass im Verlauf eines Jahres 9 bis 12 von 10.000 Frauen, die ein Gestoden haltiges KHK anwenden, eine VTE erleiden; im Vergleich hierzu kommt es pro Jahr bei ungefähr 62 von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel haltiges KHK anwenden, zu einer VTE.

In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1-2 % der Fälle tödlich.

Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen

Anzahl an VTE-Ereignissen

Nicht-KHK-Anwenderinnen    Levonorgestrel-enthaltende KHK

(2 Ereignisse)    (5-7 Ereignisse)

Gestoden-enthaltende KHK (9-12 Ereignisse)


Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Lenisagyn - 1 A Pharma ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt - in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder

aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Lenisagyn - 1 A Pharma nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

-    unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;

-    Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird,

-    Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

-    plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;

-    plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

-    stechender Brustschmerz;

-    starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;

- schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten") sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Lenisagyn - 1 A Pharma ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt - in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads

der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

-    plötzliche Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;

-    plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen;

-    plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten;

-    plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

-    plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

-    Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome weisen auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

-    Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;

-    in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;

-    Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;

-    Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;

-    extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;

-    schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Das Vorliegen eines schweren Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für venöseoder. arterielle Gefäßerkrankungen kann ebenfalls eine Gegenanzeige darstellen. Die Möglichkeit einer antikoagulatorischen Therapie sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. KHK-Anwenderinnen sind besonders darauf hinzuweisen, bei möglichen Anzeichen einer Thrombose ihren Arzt aufzusuchen. Bei vermuteter oder bestätigter Thrombose ist das KHK-abzusetzen. Wegen der Teratogenität der antikoagulatorischen Therapie (Kumarine) ist auf geeignete alternative Empfängnisverhütung umzusteigen.

Weitere Erkrankungen, bei denen Gefäßkomplikationen auftreten können, sind Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches-urämisches Syndrom ,chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellanämie.

Eine Zunahme der Häufigkeit oder Schwere von Migräneanfällen unter einer KHK-Anwendung (die ein Prodromalzeichen für ein zerebrovaskuläres Ereignis sein können) kann Grund für ein sofortiges Absetzen des KHK sein.

•    Tumoren

In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Zervixkarzinomrisiko bei Langzeitanwendung von KHK (>5 Jahre) berichtet. Kontrovers diskutiert wird nach wie vor, in welchem Ausmaß dieses Ergebnis durch das Sexualverhalten und andere Faktoren, wie eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV), beeinflusst wird.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) bei Frauen ergeben, die aktuell KHK anwenden. Das erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach dem Absetzen von KHK allmählich wieder zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Zahl zusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei Anwenderinnen von KHK oder solchen, die früher KHK eingenommen haben, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko an Brustkrebs zu erkranken.

Bei der erhöhten Zahl der diagnostizierten Brustkrebsfälle könnte die regelmäßigere klinische Überwachung von KHK-Anwenderinnen und damit die Möglichkeit einer frühzeitigeren Diagnose eine wesentliche Rolle spielen. Die bei KHK-Anwenderinnen diagnostizierten Fälle von Brustkrebs sind klinisch tendenziell weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die noch nie KHK angewendet haben.

Bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva anwendeten, wurden in seltenen Fällen gutartige Lebertumoren und in noch selteneren Fällen bösartige Lebertumoren festgestellt. In Einzelfällen haben diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen geführt. Ein Lebertumor sollte bei der Differentialdiagnose berücksichtigt werden, wenn bei KHK-Anwenderinnen starke Oberbauchschmerzen, eine Lebervergrößerung oder Zeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten.

Mit der Anwendung höher dosierter KHK (50 ^g Ethinylestradiol) verringert sich das Risiko eines Endometrium- oder Ovarkarzinoms. Ob dies auch für niedriger dosierte KHK gilt, muss noch nachgewiesen werden.

•    Sonstige Erkrankungen

Bei Frauen mit Hypertriglyceridämie oder einer entsprechenden Familienanamnese kann das Risiko einer Pankreatitis während der Anwendung von KHK erhöht sein.

Wenngleich bei vielen Frauen unter KHK über leichte Blutdruckanstiege berichtet wurde, treten klinisch relevante Fälle nur selten auf. Ein sofortiges Absetzen von KHK ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Falls konstant erhöhte Blutdruckwerte oder signifikante Anstiege des Blutdrucks während einer KHK-Anwendung bei vorbestehender Hypertonie nicht ausreichend auf eine antihypertone Behandlung ansprechen, muss das KHK abgesetzt werden. Falls sich unter antihypertoner Therapie normotone Werte erreichen lassen, kann die KHK-Anwendung wieder aufgenommen werden, falls dies für angemessen gehalten wird.

Über das Auftreten oder eine Verschlimmerung der folgenden Erkrankungen wurde sowohl während der Schwangerschaft als auch unter KHK berichtet, jedoch konnte ein Zusammenhang mit der Anwendung von KHK nicht bewiesen werden: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Gallensteine; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisches-urämisches Syndrom; Sydenham-Chorea; Herpes gestationis; otosklerosebedingter Hörverlust.

Bei Frauen mit einem hereditären Angioödem können exogen zugeführte Östrogene Symptome eines Angioödems induzieren oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können eine Unterbrechung der Anwendung des KHKs erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Auch ein Rezidiv eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von steroidalen Geschlechtshormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder eines Cholestase-bedingten Pruritus, macht das Absetzen des KHKs erforderlich.

Obwohl KHK eine Wirkung auf die periphere Insulinresistenz und Glucosetoleranz besitzen können, liegen keine Hinweise auf die Notwendigkeit einer Änderung des Therapieregimes bei Diabetikerinnen vor, die niedrig dosierte KHK anwenden (mit <0,05 mg Ethinylestradiol). Diabetikerinnen müssen jedoch sorgfältig beobachtet werden, insbesondere in der ersten Zeit der Anwendung eines KHK.

Bei Anwendung von KHK wurde über eine Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Chloasmen können gelegentlich auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit dieser Veranlagung sollten sich daher während der Einnahme von KHK nicht direkt der Sonne oder ultraviolettem Licht aussetzen.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Lenisagyn - 1 A Pharma muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Lenisagyn - 1 A Pharma im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KHK kann in bestimmten Situationen vermindert sein, z. B. wenn Tabletten vergessen wurden (siehe Abschnitt 4.2), bei Durchfall und/oder Erbrechen (siehe Abschnitt 4.2) oder bei Anwendung bestimmter Begleitmedikationen (siehe Abschnitt 4.5).

Zykluskontrolle

Wie bei allen KHK können unregelmäßige Blutungen (Schmierblutungen oder Durchbruchblutungen) auftreten, vor allem in den ersten Anwendungsmonaten. Eine Abklärung von etwaigen unregelmäßigen Blutungen ist daher erst nach einem Anpassungszeitraum von etwa drei Zyklen aussagekräftig.

Falls unregelmäßige Blutungen anhalten oder nach regelmäßigen Zyklen neu auftreten, sollte an mögliche nichthormonale Ursachen gedacht werden. Zum Ausschluss eines Malignoms oder einer Schwangerschaft sind geeignete diagnostische Maßnahmen angezeigt. Weitere diagnostische Maßnahmen können eine Kürettage umfassen.

Falls eine Amenorrhö auftritt und Lenisagyn - 1 A Pharma entsprechend den Empfehlungen angewendet wurde, ist weder ein Absetzen der Behandlung noch ein Schwangerschaftstest nötig. Falls Lenisagyn - 1 A Pharma nicht gemäß den Empfehlungen angewendet wurde oder wenn zwei aufeinander folgende Entzugsblutungen ausbleiben, ist eine Schwangerschaft auszuschließen, bevor die Einnahme von KHK fortgeführt wird.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen zwischen oralen Kontrazeptiva und anderen Substanzen können zu einer Verminderung der Konzentration von Geschlechtshormonen im Plasma führen.

Die Verminderung der Konzentration von Geschlechtshormonen im Plasma kann mit einem Anstieg der Inzidenz von Durchbruchblutungen und unregelmäßigen Perioden einhergehen und möglicherweise die Wirksamkeit des oralen Kontrazeptivums herabsetzen.

Im Fall einer gleichzeitigen Anwendung von oralen Kontrazeptiva und Substanzen, die die Konzentration von Geschlechtshormonen im Serum vermindern können, sollte zusätzlich zur regulären Einnahme von Lenisagyn - 1 A Pharma eine nichthormonale Kontrazeption (wie Kondome und Spermizide) praktiziert werden. Werden solche Substanzen über einen längeren Zeitraum angewendet, so sollten KHK nicht als primäres Kontrazeptivum betrachtet werden.

Nach dem Absetzen von Substanzen, die die Konzentration von Geschlechtshormonen vermindern, sollte über mindestens 7 Tage eine zusätzliche nichthormonale Kontrazeption erfolgen. Eine längere Anwendung der zusätzlichen Kontrazeption (über bis zu 28 Tage) ist nach Absetzen von Substanzen ratsam, die zur Induktion von hepatischen mikrosomalen Enzymen und damit zu einer Verminderung der Konzentration von Geschlechtshormonen geführt haben. Es kann zuweilen mehrere Wochen dauern, bis sich die Enzyminduktion wieder vollständig normalisiert hat, je nach Eliminationsgeschwindigkeit und Potenz der induzierenden Substanz.

Beispiele für Substanzen, die die Konzentration von Geschlechtshormonen im Plasma vermindern können, sind:

• Induktoren von hepatischen mikrosomalen Enzymen wie Rifampicin, Rifabutin, Phenobarbital und Primidon, Carbamazepin, Phenytoin, Fosphenytoin, Bosentan, Griseofulvin, Topiramat, einige Proteasehemmer (Ritonavir, Nevirapin), Modafinil, Johanniskraut (Hypericum perforatum) und möglicherweise auch Oxcarbazepin.

Die gleichzeitige Anwendung von KHK und Lamotrigin induzierte eine rund zweifache Verminderung der Lamotriginspiegel. Diese Wechselwirkung scheint auf den Östrogenbestandteil zurückzuführen zu sein, da sie unter alleiniger Gestagengabe nicht beobachtet wurde. Bei Patientinnen, die bereits mit Lamotrigin behandelt werden, können eine engmaschige klinische Überwachung sowie gegebenenfalls eine Dosisanpassung bei Einleiten und Absetzen des KHK erforderlich sein. Umgekehrt sollte das Einleiten einer oralen Kontrazeption während der Titration von Lamotrigin vermieden werden. Ausführlichere Informationen sollten der Fachinformation von Lamotrigin entnommen werden.

Wirkungen auf Laborwerte

Die Anwendung von kontrazeptiven Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen beeinflussen, darunter biochemische Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, die Plasmaspiegel von (Träger-)Proteinen, z. B. Kortikosteroid-bindendes Globulin und Lipid/Lipoprotein-Fraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie Parameter der Gerinnung und Fibrinolyse. Diese Veränderungen bewegen sich üblicherweise innerhalb des normalen Referenzbereichs des Labors.

Um potenzielle Wechselwirkungen zu ermitteln, sollten die Fachinformationen der jeweiligen Begleitmedikationen herangezogen werden.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Lenisagyn - 1 A Pharma ist nicht für die Anwendung während der Schwangerschaft angezeigt.

Eine Schwangerschaft sollte vor der Einnahme von Lenisagyn - 1 A Pharma ausgeschlossen werden. Sollte während der Einnahme von Lenisagyn - 1 A Pharma eine Schwangerschaft eintreten, muss dieses Arzneimittel umgehend abgesetzt werden.

In den meisten epidemiologischen Studien hat sich jedoch bei versehentlicher Einnahme der Empfängnisverhütungspille in der frühen Schwangerschaft kein erhöhtes Teratogenitätsrisiko gezeigt.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

Die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva während der Stillzeit wird angesichts des Übergangs in die Muttermilch nicht empfohlen.

Wenn die Frau stillen möchte, muss eine andere Kontrazeptionsmethode angeboten werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen

Die Auswirkungen von Lenisagyn - 1 A Pharma auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht untersucht.

4.8    Nebenwirkungen

Während der Behandlung mit kombinierten oralen Kontrazeptiva wurden die folgenden Nebenwirkungen beobachtet.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Die Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva geht generell mit einem erhöhten Risiko venöser Thromboembolien einher. Umfassende Informationen zu den jeweiligen Risiken nach Typ des kombinierten oralen Kontrazeptivums sowie ausführliche Informationen zum Risiko einer arteriellen Thromboembolie sind Abschnitt 4.4 zu entnehmen.

Im Rahmen von klinischen Studien wurde bei 15% der Patientinnen eine Amenorrhö beobachtet (siehe Abschnitt 4.4). Die von Patientinnen während der klinischen Phase-III-Studien sowie im Rahmen der Anwendungsbeobachtung am häufigsten gemeldeten (>10%) Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen einschließlich Migräne sowie Durchbruchblutungen/Schmierblutungen.

Bei der Anwendung von KHK wurden auch andere Nebenwirkungen berichtet.

Häufig

>1/100 bis <1/10

Gelegentlich

>1/1.000 bis <1/100

Selten

>1/10.000 bis <1/1.000

Sehr selten

<1/10.000

Infektionen und

parasitäre

Erkrankungen

Vaginitis

einschließlich

vaginaler

Candidose

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Hepatisches

Adenom,

hepatozelluläres

Karzinom

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktische

/anaphylaktoide

Reaktionen mit

sehr seltenen

Fällen von

Urtikaria,

Angioödem,

schweren

Kreislauf- und

respiratorischen

Störungen

Verschlimmerung

eines

systemischen

Lupus

erythematodes

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörung

en

Appetitveränderungen (Zunahme oder Verminderung)

Glucoseintolera

nz

Verschlechterung einer Porphyrie

Psychiatrische

Erkrankungen

Stimmungsveränderungen einschließlich Depression, veränderte Libido

Erkrankungen des Nervensystems

Nervosität,

Schwindel

Verschlimmerung einer Chorea

Augenerkrankunge

n

Reizung durch Kontaktlinsen

Optische Neuritis*, retinale vaskuläre Thrombose

Gefäßerkrankunge

n

Hypertonie

(VTE/ATE)

Erkrankungen des

Gastrointestinaltrak

ts

Übelkeit,

Erbrechen,

abdominale

Schmerzen

Abdominale

Krämpfe,

Flatulenz

Pankreatitis

Leber- und

Gallenerkrankunge

n

Cholestatischer

Ikterus

Biliäre Lithiasis, Cholestase**

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgeweb es

Akne

Hautausschläge , Chloasma (Melasma) mit Risiko einer Persistenz, Hirsutismus, Alopezie

Erythema

nodosum

Erythema

multiforme

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Hämolytisches

urämisches

Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Brustschmerzen, Brustempfindlichkeit, Vergrößerung der Brust, Sekretion aus der Brustdrüse, Dysmenorrhö, Änderung der Stärke der Menstruationsblutung,

Veränderung der zervikalen Umwandlungszon e und Sekretion

Allgemeine

Erkrankungen

Flüssigkeitsein-

lagerungen/Ödem

Untersuchungen

Gewichtsveränderungen (Zunahme oder Verminderung)

Veränderungen der Lipidspiegel im Plasma einschließlich

Hyper-

triglyceridämie

* Eine optische Neuri

tis kann zu einem partiellen oder vollständigen Sehverlust führen.

** Kombinierte orale Kontrazeptiva können eine bereits bestehende biliäre Lithiasis und Cholestase verschlimmern.

4.9 Überdosierung

Nach Einnahme hoher Dosen von KHK wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Die allgemeinen Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva zeigen, dass im Fall einer Überdosierung wahrscheinlich die folgenden Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen auch leichte vaginale Blutungen. Es existiert kein Antidot, und die Behandlung sollte rein symptomatisch sein.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen (Urogenitalsystem und Sexualhormone)

ATC-Code: G03AA10

Einphasige Estrogen-Gestagen-Kombination.

Unkorrigierter Pearl-Index: 0,24 (21.521 Zyklen), 95%-KI [0,04;0,57]

Die kontrazeptive Wirksamkeit von Lenisagyn - 1 A Pharma beruht auf drei komplementären Wirkungen:

•    In der Hypothalamus-Hypophysen-Achse durch Hemmung der Ovulation

•    In der zervikalen Mukosa, die für Spermien unpassierbar wird.

•    Im Endometrium, das für eine Nidation ungeeignet wird.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften ETHINYLESTRADIOL

Resorption

Nach oraler Einnahme wird Ethinylestradiol rasch und vollständig resorbiert.

Nach Gabe von 15 pg wird der Spitzenspiegel im Plasma von 30 pg/ml innerhalb von 1 bis 1,5 Stunden erreicht. Ethinylestradiol unterliegt einem starken hepatischen First-Pass-Effekt mit erheblichen interindividuellen Schwankungen. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei ungefähr 45%.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol beträgt 15 l/kg, und die Bindung an Plasmaproteine beläuft sich auf etwa 98%. Ethinylestradiol induziert eine hepatische Synthese von Geschlechtshormon-bindenden Globulinen (SHBG) und Kortikoid-bindenden Globulinen (CBG). Unter Behandlung mit 15 pg Ethinylestradiol steigt die Plasmakonzentration von SHBG von 86 auf ungefähr 200 nmol/l an.

Metabolismus

Ethinylestradiol wird vollständig metabolisiert (die Plasma-Clearance der Metaboliten liegt bei rund 10 ml/min/kg). Die Metaboliten werden im Urin (40%) und in den Fäzes (60%) ausgeschieden.

Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit von Ethinylestradiol beträgt ungefähr 15 Stunden. Nur ein kleiner Anteil von Ethinylestradiol wird unverändert ausgeschieden. Die Metaboliten von Ethinylestradiol werden im Verhältnis 4:6 urinär und biliär ausgeschieden.

Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Bedingungen werden in der zweiten Zyklushälfte erreicht, wobei die Serumspiegel von Ethinylestradiol um einen Faktor von 1,4 bis 2,1 kumulieren.

GESTODEN

Resorption

Nach oraler Einnahme wird Gestoden rasch und vollständig resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei ungefähr 100%. Nach einer oralen Einzeldosis von 60 pg wird die Spitzenkonzentration von 2 ng/ml innerhalb von etwa 1 Stunde erreicht. Die Plasmakonzentrationen hängen stark von den SHBG-Konzentrationen ab.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen nach einer Einzeldosis von 60 pg liegt bei 1,4 l/kg. Gestoden bindet zu 30% an Plasmaalbumin und zu 50 bis 70% an SHBG.

Metabolismus

Gestoden wird vollständig metabolisiert. Die metabolische Clearance nach einer Einzeldosis von 60 pg liegt bei etwa 0,8 ml/min/kg. Die nichtaktiven Metaboliten werden im Urin (60%) und in den Fäzes (40%) ausgeschieden.

Elimination

Die scheinbare Eliminationshalbwertszeit beträgt ungefähr 13 Stunden. Sie verlängert sich auf 20 Stunden, wenn Gestoden zusammen mit Ethinylestradiol verabreicht wird.

Steady-State-Bedingungen

Nach Mehrfachgabe zusammen mit Ethinylestradiol steigen die Plasmakonzentrationen um einen Faktor von etwa 2 bis 4 an.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Studien (akute Toxizität, allgemeine Verträglichkeit bei wiederholter Gabe,

Gentoxizität, kanzerogenes Potential und Reproduktionstoxizität) ließen keine anderen Effekte erkennen als diejenigen, die sich durch das bekannte Hormonprofil von Ethinylestradiol und Gestoden erklären lassen.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Blassgelbe (wirkstoffhaltige) Filmtablette

Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Povidon K 25

Filmüberzug: Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Opadry Clear YS-1-7006 bestehend aus: Hypromellose, Macrogol 400, Macrogol 8000.

Weiße (Placebo-)Filmtablette

Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Povidon K 25

Filmüberzug: Titandioxid (E 171), Opadry Clear YS-1-7006 bestehend aus: Hypromellose, Macrogol 400, Macrogol 8000.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVDC-(PVC/PE/PVDC)-Aluminium-Blisterpackungen mit 1x28, 3x28 und 6x28 Filmtabletten.

Ein Blisterstreifen enthält 24 blassgelbe Filmtabletten (wirkstoffhaltige Tabletten) und 4 weiße Filmtabletten (Placebotabletten).

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    Inhaber der Zulassung

1 A Pharma GmbH Keltenring 1+3 82041 Oberhaching

8.    Zulassungsnummer

7

9. Datum der Erteilung der Zulassung

12.07.2010

10. Stand der Information

Januar 2014

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

1

   Diese Inzidenzen wurden aus der Gesamtheit der epidemiologischen Studiendaten abgeleitet, wobei relative Risiken der verschiedenen Arzneimittel im Vergleich zu Levonorgestrel haltigen KHK verwendet wurden.

2

   Mittelwert der Spannweite 5-7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für Levonorgestrel-haltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6