Levobeta C 200 Mg/50 Mg Retard Retardtabletten
Gebrauchsinformation
Bitte lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie
diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt, Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das gleiche Krankheitsbild haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beachten?
3. Wie ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard aufzubewahren?
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard Retardtabletten
Wirkstoffe: Levodopa und Carbidopa
Die arzneilich wirksamen Bestandteile in 1 Retardtablette sind 200 mg Levodopa und 53,5 mg Carbidopa-Monohydrat, entsprechend 50 mg Carbidopa.
Die sonstigen Bestandteile sind: Hypromellose, Fumarsäure, Octadecylhydrogenfumarat-Natriumsalz, hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 6000, Farbstoffe: Chinolingelb (E 104), Eisenoxidhydrat (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171)
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard ist in Packungen mit 30 (N1), 60 (N2), 100 (N3) und 200 (N3) Retardtabletten erhältlich.
1. Was ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard und wofür wird es angewendet?
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard ist ein Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und besteht aus Levodopa und dem Decarboxylasehemmer Carbidopa. Levobeta® C 200 mg/50 mg retard ist ein Arzneimittel mit verzögertem Wirkungseintritt und verlängerter Wirkungsdauer (Retardtablette) im Vergleich zu "schnellfreisetzenden" Formen.
von:
betapharm Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95, 86156 Augsburg
Tel.: 08 21 / 74 88 10; Fax: 08 21 / 74 88 14 20
hergestellt im Auftrag der betapharm von:
SALUTAS Pharma GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard wird angewendet zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, deren Ursache nicht bekannt ist, insbesondere zur Verkürzung von Phasen der Unbeweglichkeit ("Off"-Phase) bei Patienten, die zuvor mit schnellfreisetzenden Levodopa/Decarboxylasehemmern oder nur mit Levodopa behandelt wurden und bei denen abwechselnd Phasen der Beweglichkeit und Phasen der Unbeweglichkeit (motorische Fluktuationen) auftreten.
Die Erfahrungen mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard bei zuvor nicht mit Levodopa behandelten Patienten sind begrenzt.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard beachten?
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard darf nicht eingenommen werden
– wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der sonstigen Bestandteile von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard sind
– oder wenn Sie an
- grünem Star mit engem Augenkammerwinkel (Engwinkelglaukom)
- schweren Herzerkrankungen (schweren Herzrhythmusstörungen, schwerer Herzmuskelschwäche)
- akutem Schlaganfall
leiden.
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard darf nicht eingenommen werden, wenn auch Sympathomimetika nicht angewendet werden dürfen (Arzneimittel, die z. B. bei niedrigem Blutdruck, Kreislaufversagen, unregelmäßigem Herzschlag und Krämpfen der unteren Luftwege eingesetzt werden).
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard darf nicht gleichzeitig mit bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen [nichtselektive Monoamino-Oxidase-(MAO-) Hemmer und selektive MAO-A-Hemmer] eingenommen werden. Die Behandlung mit diesen MAO-Hemmern sollte mindestens zwei Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beendet worden sein.
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann gleichzeitig mit der empfohlenen Dosis eines selektiven MAO-B-Hemmers (z. B. Selegilin) eingenommen werden (siehe "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").
Da Levodopa (einer der beiden Wirkstoffe von Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard) Pigmenttumore der Haut (malignes Melanom) aktivieren kann, darf Levobeta® C 200 mg/50 mg retard nicht eingenommen werden, wenn eine verdächtige und noch nicht bekannte Hauterkrankung besteht oder wenn aus der Krankengeschichte ein Melanom bekannt ist.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard ist erforderlich
– wenn Sie bisher nur Levodopa eingenommen haben.
Nehmen Sie 12 Stunden lang kein Levodopa ein bevor Sie dann die Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beginnen.
– wenn Sie an frühmorgendlichen Bewegungsstörungen leiden. Diese können morgens länger bestehen bleiben, da die Wirkung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard bei frühmorgendlichen Bewegungsstörungen im Vergleich zu schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa mit Verzögerung eintritt.
– wenn Sie zuvor nur mit Levodopa behandelt wurden, da es zu Bewegungsstörungen kommen kann. Carbidopa bewirkt, dass mehr Levodopa das Gehirn erreicht, so dass mehr Dopamin gebildet wird. Falls Bewegungsstörungen auftreten, kann eine Verringerung der Dosis erforderlich werden (siehe "Nebenwirkungen").
– da Levodopa/Carbidopa Retardtabletten (Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard), wie auch Levodopa allein, unwillkürliche Bewegungen und geistig-seelische Störungen verursachen können.
– wenn Sie Levodopa/Carbidopa Retardtabletten einnehmen und aus Ihrer Krankengeschichte bekannt ist, dass Sie während einer Behandlung mit Levodopa allein oder mit schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa an ausgeprägten unwillkürlichen Bewegungen und psychischen Störungen gelitten haben. Levodopa/Carbidopa Retardtabletten können bewirken, dass diese Störungen erneut auftreten. Dann kann eine Verringerung der Dosis erforderlich werden, und Sie sollten sorgfältig betreut werden. Wenn sich eine bestehende Psychose verschlechtert, sollte Levobeta® C 200 mg/50 mg retard abgesetzt werden. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an Ihren Arzt.
– wenn Sie Schläfrigkeit und plötzliches Einschlafen mit der Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard in Verbindung bringen (siehe "Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen").
– wenn aus Ihrer Krankengeschichte Folgendes bekannt ist:
- schwerwiegende Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen
- Bronchialasthma
- Nieren-, Leber- oder Stoffwechselstörungen
- Geschwüre des Magen-Darm-Trakts (Ulkuserkrankungen)
- blutiges Erbrechen (Hämatemesis)
- Krampfanfälle.
– wenn Sie einen Herzinfarkt hatten und noch bestimmte Störungen der Herzfunktion (Vorhof-, Knoten- oder Kammerarrhythmie) haben, sollte Levobeta® C 200 mg/50 mg retard mit Vorsicht angewendet werden. Dann sollte die Herzfunktion zu Beginn der Behandlung und bei der Dosisanpassungen besonders sorgfältig überwacht werden.
– wenn Sie dauerhaft unter grünem Star mit weitem Augenkammerwinkel (Weitwinkelglaukom) leiden, können Sie vorsichtig mit Levodopa/Carbidopa behandelt werden, vorausgesetzt der Augeninnendruck ist gut eingestellt. Ihr Augendruck sollte regelmäßig überwacht werden.
– wenn die Behandlung plötzlich beendet wird, insbesondere, wenn Sie zusätzlich Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen erhalten. Dann können unerwünschte Wirkungen auftreten wie Muskelsteifigkeit, erhöhte Körpertemperatur, geistig-seelische Veränderungen und der Anstieg eines bestimmten Blutwertes (Kreatininphosphokinase). Dann ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich!
Hinweis:
Während der Langzeitbehandlung wird empfohlen, die Leber- und Nierenfunktion sowie die Funktion blutbildender Organe und des Herz-Kreislauf-Systems regelmäßig überprüfen zu lassen.
Laboruntersuchungen
Falls bei Ihnen Labortests durchgeführt werden sollen, sind die folgenden Angaben für Ihren Arzt relevant:
Levodopa und Carbidopa haben Abweichungen in mehreren Labortests verursacht. Dies kann auch mit Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard auftreten. Dazu gehören erhöhte Werte bei Leberfunktionstests wie alkalische Phosphatase, SGOT (AST), SGPT (ALT), Laktatdehydrogenase, Bilirubin, Blutharnstoff, Kreatinin, Harnsäure sowie ein positiver Coombs-Test.
Verminderte Werte von Hämoglobin und Hämatokrit, erhöhte Blutzuckerspiegel sowie Leukozyten, Bakterien und Blut im Urin wurden beobachtet.
Wenn Teststreifen zur Untersuchung auf Ketonurie verwendet werden, können Levodopa/Carbidopa-Präparate falsch-positive Ergebnisse für Ketonkörper verursachen. Diese Reaktion verändert sich durch Kochen der Urinprobe nicht. Es können auch falsch-negative Ergebnisse bei der Untersuchung auf Glukosurie mit der Glukoseoxidase-Methode entstehen.
Kinder
Bisher ist die Sicherheit und Wirksamkeit von Levodopa/Carbidopa bei Neugeborenen und Kindern nicht nachgewiesen. Von der Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren wird abgeraten.
Ältere Menschen
Für die Anwendung von Levodopa/Carbidopa bei älteren Patienten liegt viel Erfahrung vor. Die angegebenen Empfehlungen zur Dosierung wurden aus diesen Erkenntnissen gewonnen.
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Levodopa/Carbidopa bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Daten vor. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Frauen im gebährfähigen Alter müssen sichere Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden.
Stillzeit
Levodopa geht in die Muttermilch über. Frauen sollten während der Anwendung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Benommenheit können die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Kraftfahrzeuges setzen, wenn bei Ihnen Schläfrigkeit und/oder plötzliches Einschlafen auftritt. Auch Aktivitäten, die die volle Aufmerksamkeit erfordern, sind zu unterlassen (z. B. das Bedienen von Fahrzeugen oder Maschinen), da sonst für Sie selbst oder andere ein Verletzungs- oder Todesrisiko besteht. Das gilt, bis diese Erscheinungen oder die Schläfrigkeit längerfristig unter der Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard nicht mehr aufgetreten sind.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Mittel (Antihypertonika)
Wenn zu einem Dosierungsplan mit bestimmten Antihypertonika Levodopa mit einem Decarboxylasehemmer hinzukommt, kann ein Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen auftreten. Während der Einstellungsphase einer Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann eine Dosisanpassung der blutdrucksenkenden Mittel erforderlich sein.
Mittel gegen Depressionen
Selten traten Nebenwirkungen auf, wie z. B. Bluthochdruck und Bewegungsstörungen, wenn Levodopa/Carbidopa gleichzeitig mit bestimmten Mitteln gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva) eingenommen wurde.
Andere Parkinsonmittel
Anticholinergika können die Wirkung von Levodopa verstärken, um einen Tremor zu bessern. Die gleichzeitige Anwendung kann jedoch unwillkürliche Bewegungsstörungen verschlimmern.
Des Weiteren können Anticholinergika durch eine Verzögerung der Aufnahme von Levodopa in den Körper dessen Wirkung verschlechtern. Eine Dosisanpassung von Levodopa kann erforderlich sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann einen starken Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen mit Schwarzwerden vor den Augen hervorrufen.
Die gleichzeitige Anwendung von COMT-(Catechol-O-Methyltransferase-) Hemmern (Tolcapon, Entacapon; Mittel, die den Abbau von Dopamin hemmen) und Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann die Aufnahme von Levodopa in den Körper erhöhen. Die Dosierung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard muss möglicherweise angepasst werden.
Amantadin steigert die Wirkung von Levodopa und kann dessen Nebenwirkungen verstärken. Eine Dosisanpassung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann erforderlich sein.
Sonstige Arzneimittel
Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Risperidon), Benzodiazepine und Isoniazid (Mittel gegen Tuberkulose) können die Wirkung von Levodopa verschlechtern. Die positive Wirkung von Levodopa auf die Parkinson-Krankheit wird durch Phenytoin (Mittel gegen Epilepsie) und Papaverin (krampflösendes Mittel) eingeschränkt. Wenn diese Arzneimittel gleichzeitig mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard eingenommen werden, sollte sorgfältig auf ein Nachlassen der Wirkung geachtet werden.
Metoclopramid (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen) beschleunigt die Magenentleerung und kann die Aufnahme der beiden Wirkstoffe Levodopa/Carbidopa in den Körper erhöhen.
Sympathomimetika können die Nebenwirkungen von Levodopa am Herzen und auf den Kreislauf verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Eisensulfat und Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann zu einer verminderten Aufnahme von Levodopa in den Körper führen.
Bei Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Nahrungsaufnahme hatte keinen Einfluss auf die Aufnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard in den Körper.
Wenn Sie eine Diät machen, die viel Eiweiß enthält (proteinreich), kann die Aufnahme von Levodopa in den Körper gestört sein.
3. Wie ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard einzunehmen?
Nehmen Sie Levobeta® C 200 mg/50 mg retard immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Tagesdosis von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard sollte sorgfältig auf Ihr Krankheitsbild abgestimmt werden.
Die Behandlung sollte während der Dosisanpassung gut überwacht werden, insbesondere bezüglich des Auftretens oder einer Zunahme von Übelkeit und abnormen, unwillkürlichen Bewegungen (wie z. B. Dyskinesien, Chorea und Dystonie). Ein Lidkrampf kann ein frühes Zeichen einer Überdosierung sein.
Die Einnahme der bisherigen Mittel gegen die Parkinson-Krankheit kann bei der Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beibehalten werden, allerdings kann eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel erforderlich werden.
Da Carbidopa eine Wirkungsabschwächung von Levodopa durch Pyridoxin verhindert, können Sie Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard auch einehmen, wenn Sie zusätzlich Pyridoxin (Vitamin-B6) einnehmen.
Hinweis:
Damit die verlängerte Wirkungsdauer dieses Arzneimittels erhalten bleibt, dürfen die Retardtabletten nicht geteilt sondern nur im Ganzen eingenommen werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Anfangsdosis, wenn Sie bisher nicht mit Levodopa behandelt wurden
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2-mal täglich 1 Retardtablette. Die Anfangsdosis sollte nicht höher als 600 mg Levodopa/Tag sein. Es sollten jeweils 6 Stunden zwischen den Einzelgaben liegen.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 2 - 4 Tagen vorgenommen werden.
Abhängig von der Schwere der Erkrankung, können bis zu 6 Monate erforderlich sein, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen.
Dosisempfehlung, wenn Sie bisher mit nicht retardierten, schnellfreisetzenden Levodopa/Decarboxylasehemmern behandelt wurden
Die Umstellung auf Levobeta® C 200 mg/50 mg retard sollte zu Beginn in einer Dosierung erfolgen, die höchstens etwa 10 % mehr Levodopa/Tag ergänzt, wenn höhere Dosen erforderlich sind (über 900 mg täglich).
Nehmen Sie 12 Stunden lang kein Levodopa ein, bevor Sie dann die Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beginnen.
Der zeitliche Abstand zwischen den Einzeldosen sollte auf 4 - 12 Stunden erhöht werden. Es sollte die niedrigste Dosis am Ende des Tages eingenommen werden, wenn unterschiedlich hohe Einzeldosen über den Tag eingenommen werden.
Wie unter "Dosisanpassung" beschrieben, sollte sich die Dosierung danach richten, wie Sie auf die Behandlung ansprechen.
Es ist möglich, dass Dosierungen erforderlich werden, die maximal 30 % über der bisherigen Levodopa-Dosis liegen.
Hinweise zur Umstellung von schnellfreisetzenden Levodopa/ Carbidopa Tabletten auf Retardtabletten
Levodopa/Carbidopa Tabletten |
Levobeta® C 200 mg/50 mg retard Retardtabletten |
|
Tagesdosis Levodopa [mg] |
Tagesdosis Levodopa [mg] |
Anzahl Retardtabletten |
300 - 400 |
400 |
2-mal täglich 1 Retardtablette |
500 - 600 |
600 |
3-mal täglich 1 Retardtablette |
700 - 800 |
800 |
4 Retardtabletten aufgeteilt in 3 oder mehr Einzeldosen |
900 - 1000 |
1000 |
5 Retardtabletten aufgeteilt in 3 oder mehr Einzeldosen |
1100 - 1200 |
1200 |
6 Retardtabletten aufgeteilt in 3 oder mehr Einzeldosen |
1300 - 1400 |
1400 |
7 Retardtabletten aufgeteilt in 3 oder mehr Einzeldosen |
1500 - 1600 |
1600 |
8 Retardtabletten aufgeteilt in 3 oder mehr Einzeldosen |
Wenn Sie bisher nur mit Levodopa (also ohne Decarboxylasehemmer) behandelt wurden
Nehmen Sie 12 Stunden lang kein Levodopa ein, bevor Sie dann mit der Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beginnen. Bei leichter bis mäßiger Ausprägung der Krankheit beträgt die empfohlene Anfangsdosis 2-mal täglich 1 Retardtablette.
Dosisanpassung
Nachdem die Dosierung festgelegt ist, kann die Dosis oder die Dosierungshäufigkeit herauf- oder herabgesetzt werden. Die Dosierung sollte sich danach richten, wie Sie auf die Behandlung ansprechen.
In den meisten Fällen reicht eine Tagesdosis von 2 - 8 Retardtabletten Levobeta® C 200 mg/50 mg retard. Die Retardtabletten sollten in Einzelgaben in Abständen von 4 - 12 Stunden während des Tages eingenommen werden.
Es wurden auch höhere Dosen (bis zu 12 Retardtabletten Levobeta® C 200 mg/50 mg retard) in kürzeren Zeitabständen (weniger als 4 Stunden) angewendet, was aber im Allgemeinen nicht empfohlen wird.
Sie sollten die niedrigste Dosis am Ende des Tages einnehmen, wenn die Zeitabstände zwischen den Einzelgaben weniger als 4 Stunden betragen oder wenn Sie unterschiedlich hohe Tagesdosen einnehmen.
Im Vergleich zu schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa kann die gewohnte Wirkung der ersten am Morgen eingenommenen Dosis in manchen Fällen um bis zu einer Stunde verzögert sein.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 3 Tagen vorgenommen werden.
Erhaltungsdosis
Sie sollten die Termine für regelmäßige Routineuntersuchungen durch Ihren Arzt einhalten, da sich die Anzeichen einer Parkinson-Krankheit im Laufe der Zeit ändern. Eine Anpassung der festgelegten Levobeta® C 200 mg/50 mg retard Dosis kann erforderlich werden.
Anwendung zusätzlicher Anti-Parkinson-Mittel
Anticholinergika, Dopaminagonisten und Amantadin können zusammen mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard eingenommen werden. Eine Dosisanpassung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard kann erforderlich werden, wenn diese Arzneimittel zusätzlich bei einer bereits begonnenen Behandlung mit Levodopa/Carbidopa eingesetzt werden.
Unterbrechung der Behandlung
Falls die Dosis plötzlich vermindert wird oder wenn die Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard beendet werden muss, sollten Sie sorgfältig betreut werden. Dies gilt insbesondere, wenn Sie auch Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen erhalten.
Wenn eine Narkose erforderlich ist, kann Levobeta® C 200 mg/ 50 mg retard solange eingenommen werden, wie Sie Arzneimittel einnehmen dürfen. Wenn die Therapie vorübergehend unterbrochen wird, können Sie die gewohnte Dosis einnehmen, sobald Sie dazu nach Abklingen der Narkose wieder in der Lage sind.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Levobeta® C 200 mg/50 mg retard eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Einnahme erheblich zu hoher Mengen kann es zu den unter "Nebenwirkungen" genannten Störungen kommen. Ein Lidkrampf kann ein frühes Anzeichen einer Überdosierung sein. Rufen Sie bei bedrohlichen Krankheitszeichen einen Arzt zu Hilfe!
Die Behandlung richtet sich nach der allgemeinen Vorgehensweise bei Überdosierungen unter besonderer Beachtung der Herz- und Kreislauffunktion.
Wenn Sie die Einnahme von Levobeta® C 200 mg/50 mg retard vergessen haben
In der Regel führt eine einmalig vergessene Anwendung zu keinen Krankheitszeichen. Sie sollten die Einnahme unverändert fortsetzen. Sie sollten eine am Tag zuvor vergessene Einnahme nicht nachholen.
Beachten Sie aber bitte, dass Levobeta® C 200 mg/50 mg retard nur sicher und ausreichend wirken kann, wenn Sie es regelmäßig einnehmen!
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Levobeta® C 200 mg/50 mg retard abgebrochen wird
Setzen Sie Levobeta® C 200 mg/50 mg retard nicht eigenmächtig ab, da sonst nach kurzer Zeit die Ihnen bekannten Krankheitszeichen wieder auftreten!
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Levobeta® C 200 mg/50 mg retard Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10 Behandelten,
aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100 Behandelten,
aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000 Behandelten,
aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten,
einschließlich Einzelfälle
Nebenwirkungen
Störungen des blutbildenden Systems
Selten: Blutzellschäden wie Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verminderung der roten Blutkörperchen (hämolytische und nicht-hämolytische Anämie), verminderte Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie)
Sehr selten: Blutzellschäden mit schwerem Krankheitsgefühl einhergehend (Agranulozytose)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitlosigkeit
Gelegentlich: Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme
Geistig-seelische Störungen
Häufig: Halluzinationen, Verwirrtheit, Benommenheit, Albträume, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Depressionen sehr selten mit Selbstmordversuchen, gesteigertes Lebens- und Glücksgefühl, Demenz, psychotische Episoden, Antriebssteigerung
Selten: Unruhe, Furcht, Denkstörungen, Desorientierung, Kopfschmerzen, gesteigerter Sexualtrieb, Erstarrung, Krampfanfälle
Bisher sehr selten: extreme Tagesschläfrigkeit, plötzliches Einschlafen
Störungen des Nervensystems und der Sinnesorgane
Häufig: Bewegungsstörungen (Dyskinesien, Chorea, Dystonien, extrapyramidale Störungen). Einige Monate bis Jahre nach Beginn einer Behandlung mit Levodopa kann es zur Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinesie) mit wechselnden Phasen von Beweglichkeit und Unbeweglichkeit kommen. Dann kann eine Anpassung des Dosierungsschemas und der Dosierungsintervalle erforderlich werden.
Gelegentlich: Störungen in der Koordination von Bewegungen, Verstärkung des Zitterns der Hände
Selten: bedrohlicher Zustand mit hohem Fieber und Muskelstarre (malignes neuroleptisches Syndrom), Taubheitsgefühl und Kribbeln der Gliedmaßen, Hinfallen, Gangstörungen, Krampf der Kaumuskeln mit Kieferklemme
Augenleiden
Selten: verschwommenes Sehen, Lidkrampf, Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Doppeltsehen, Pupillenerweiterung, Blickkrämpfe
Funktionsstörungen des Herzens
Häufig: Herzklopfen, unregelmäßiger Herzschlag
Funktionsstörungen der Gefäße
Häufig: Kreislaufbeschwerden (orthostatische Dysregulation), Neigung zu Ohnmachtsanfällen, kurze Bewusstlosigkeit
Gelegentlich: Bluthochdruck
Selten: Venenentzündung
Störungen der Atemwege
Gelegentlich: Heiserkeit, Brustschmerzen
Selten: Atemnot, gestörte Normalatmung
Störungen des Verdauungstraktes
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, bitterer Geschmack
Gelegentlich: Verstopfung, Durchfall, starker Speichelfluss, Schluckstörung, Blähungen
Selten: Verdauungsstörung (Dyspepsie), Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, Dunkelfärbung des Speichels, unbewusstes Zähneknirschen, Schluckauf, Blutungen im Magen-Darm-Bereich, Zungenbrennen, Geschwür des Zwölffingerdarms
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Gewebeanschwellungen infolge von Flüssigkeitsansammlungen
Selten: Schwellung der Haut und der Schleimhäute, Nesselsucht, Hautjucken, Gesichtsröte, Haarausfall, Hautausschlag, vermehrtes Schwitzen, Dunkelfärbung des Schweißes, Aktivierung eines Pigmenttumors der Haut, schwere entzündliche Hauterkrankung (Purpura Schoenlein-Henoch)
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Gelegentlich: Muskelkrämpfe
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich: Dunkelfärbung des Urins
Selten: Harnverhaltung, Harninkontinenz, schmerzhafte Dauererektion des Penis
Sonstige Störungen
Gelegentlich: Schwächegefühl, Unwohlsein, "flare ups"
Gegenmaßnahmen
Falls Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie bitte den behandelnden Arzt, damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bei sich bemerken, auch solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Levobeta® C 200 mg/50 mg retard aufzubewahren?
Bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Behältnis (Blisterpackung) angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information
Dezember 2005