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Levocarb 200/50 - 1 A Pharma

Document: 22.03.2013   Fachinformation (deutsch) change

43066.01.00/43066.00.00/53454.00.00

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

Wirkstoffe: Levodopa 100 mg und Carbidopa-Monohydrat entsprechend Carbidopa 25 mg pro Tablette


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Wirkstoffe: Levodopa 200 mg und Carbidopa-Monohydrat entsprechend Carbidopa 50 mg pro Tablette


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

Wirkstoffe: Levodopa 250 mg und Carbidopa-Monohydrat entsprechend Carbidopa 25 mg) pro Tablette


2. Qualitative und quantivtative Zusammensetzung


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

1 Tablette LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma enthält

100 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 25 mg Carbidopa).


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

1 Tablette LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma enthält

200 mg Levodopa und 54 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 50 mg Carbidopa).


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

1 Tablette LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma enthält

250 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 25 mg Carbidopa).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Weiße bis cremefarbeneOblongtabletten mit Bruchrille auf beidenSeiten.


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

Weiße, runde Tabletten mit Bruchrille auf einer Seite.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Parkinson-Syndrome


Hinweis

LevoCarb - 1 A Pharma ist nicht indiziert bei medikamentös induziertem Parkinson-Syndrom.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der extrapyramidalen Symptomatik und der Verträglichkeit im Einzelfall. Hohe Einzeldosen sollten vermieden werden. Die Behandlung wird mit langsam ansteigender Dosierung durchgeführt.


Die Behandlung muß langsam einschleichend erfolgen, um das Ausmaß der Nebenwirkungen gering zu halten und einen möglichen Behandlungserfolg nicht zu gefährden.


Die Tagesdosis soll auf wenigstens 3 bis 4 Einzeldosen verteilt werden.


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

Bei bisher unbehandelten Kranken wird mit einer Tagesdosis von einer halben bis 1 ½ Tabletten LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma (50 bis 150 mg Levodopa in Kombination mit 12,5 bis 37,5 mg Carbidopa) begonnen.


Eine Dosissteigerung kann um eine Tablette LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma (100 mg Levodopa und 25 mg Carbidopa) jeden 3. bis 7. Tag vorgenommen werden.


Tagesdosen von bis zu 7 Tabletten LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma (700 mg Levodopa und 175 mg Carbidopa) sollen in der Regel nicht überschritten werden.


Bei einer höheren Dosis wird die Einnahme eines Präparates mit Levodopa und Carbidopa im Verhältnis 10:1 empfohlen. Bei einer Umstellung ist ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden einzuhalten.


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Bei bisher unbehandelten Kranken wird mit einer Tagesdosis von einer halben oder einer Tablette LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma(100 bis 200 mg Levodopa in Kombination mit 25 bis 50 mg Carbidopa) begonnen.


Eine Dosissteigerung kann um eine halbe Tablette LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma (100 mg Levodopa und 25 mg Carbidopa) jeden 3. bis 7. Tag vorgenommen werden.


Tagesdosen von bis zu 4 Tabletten LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma (800 mg Levodopa und 200 mg Carbidopa) sollen in der Regel nicht überschritten werden.


Bei einer höheren Dosis wird die Einnahme eines Präparates mit Levodopa und Carbidopa im Verhältnis 10:1 empfohlen. Bei einer Umstellung ist ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden einzuhalten.


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

Bei bisher unbehandelten Kranken wird mit einer Tagesdosis von 1/2 oder 1 Tablette LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma (entsprechend 125 oder 250 mg Levodopa in Kombination mit 12,5 oder 25 mg Carbidopa) begonnen.


Eine Dosissteigerung kann mit 1/2 Tablette LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma (entsprechend 125 mg Levodopa und 12,5 mg Carbidopa) jeden 3.-7. Tag vorgenommen werden.


Tagesdosen von täglich bis zu 4 Tabletten LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma (entsprechend 1.000 mg Levodopa und 100 mg Carbidopa) sollen in der Regel nicht überschritten werden.


Hinweise

Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die Dosissteigerung zunächst unterbrochen oder die Dosis vorübergehend gesenkt und die weitere Erhöhung langsamer vorgenommen. Bei stärkeren gastrointestinalen Beschwerden können Antiemetika wie Domperidon verabreicht werden.


Bei der Umstellung von einem reinen Levodopa-Präparat ist zu berücksichtigen, dass zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte mit der Kombination Levodopa und Carbidopa nur etwa 20 % der bisherigen Levodopa-Dosis benötigt werden. Ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden ist einzuhalten.


LevoCarb - 1 A Pharma wird in der Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen (Substitutionstherapie). Die Anwendung ist bei guter Verträglichkeit nicht begrenzt.


Art der Anwendung

Die Einnahme erfolgt am besten 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit und Gebäck. Vor der Einnahme sind große eiweißreiche Mahlzeiten zu vermeiden.


Die Tabletten können halbiert werden.


4.3 Gegenanzeigen


LevoCarb - 1 A Pharma darf nicht gegeben werden bei

- Überempfindlichkeit gegenüber Levodopa oder Carbidopa oder einem der sonstigen Bestandteile und

Jugendlichen unter 18 Jahren, da bei diesen keine ausreichende klinisch-therapeutische Erfahrung vorliegt.


LevoCarb - 1 A Pharma sollte nicht gegeben werden bei

- ausgeprägter Schilddrüsenüberfunktion, Tachykardien und Phäochromozytom,

- schweren Herz-, Leber-, Nieren- und Bronchialerkrankungen

- schweren Störungen des hämatopoetischen Systems

endogenen und exogenen Psychosen

- allen Krankheitszuständen, bei denen Sympathomimetika kontraindiziert sind


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Nach langjähriger Behandlung mit LevoCarb - 1 A Pharma oder anderen Levodopa-haltigen Präparaten kann ein plötzliches Absetzen von LevoCarb - 1 A Pharma zu einem malignen Levodopa-Entzugssymdrom (mit Hyperpyrexie, Muskelrigidität, ggf. psychischen Auffälligkeiten und einem Anstieg der Serumkreatin-Phosphokinase) oder einer akinetischen Krise führen. Beide Zustände sind lebensbedrohlich. Aus therapeutischen Gründen indizierte Levodopa-Pausen dürfen daher nur in der Klinik durchgeführt werden.


Da LevoCarb - 1 A Pharma auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Müdigkeit und in sehr seltenen Fällen übermäßige Tagesmüdigkeit und plötzlich auftretende Schlafattacken (evtl. auch ohne vorherige Warnzeichen) verursachen kann, müssen Patienten darauf hingewiesen werden, im Straßenverkehr, beim Bedienen von Maschinen sowie bei Arbeiten ohne sicheren Halt besonders vorsichtig zu sein. Patienten, bei denen übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken aufgetreten sind, dürfen kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, durch die sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen ausgesetzt sein könnten. In derartigen Fällen sollte auch eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden.


Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und / oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levocomp, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.


Sonstige Hinweise

Die Ausscheidung der wirksamen Bestandteile von LevoCarb - 1 A Pharma in Urin, Speichel und Schweiß kann Flecken in der Kleidung verursachen, die nach dem Antrocknen nicht mehr entfernt werden können, weshalb die Flecken in frischem Zustand ausgewaschen werden sollten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Wirkung von LevoCarb - 1 A Pharma wird eingeschränkt durch Opioide, reserpinhaltige Antihypertensiva, Phenytoin, Papaverin und Neuroleptika.


Bei gleichzeitiger Gabe von Hemmstoffen der Monoaminooxydase A, wie z. B. Tranylcypromin, kann es - unter Umständen bis zu 2 Wochen nach Absetzen des MAO-Hemmstoffs - zu hypertensiven Krisen kommen. Die Gabe eines reinen MAO-B-Hemmers (Selegilin, bis 10 mg/Tag) kann die Antiparkinson-Wirkung des Levodopa verstärken, ohne gefährliche Interaktionen auszulösen.


Die gleichzeitige Einnahme von LevoCarb - 1 A Pharma und Sympathomimetika kann deren Wirkung verstärken und eine Dosisreduktion der Sympathomimetika-Dosis erfordern.


Es ist möglich, LevoCarb - 1 A Pharma mit allen bekannten Antiparkinsonmitteln zu kombinieren, wobei eine eventuell notwendige Dosisverminderung von LevoCarb - 1 A Pharma oder der anderen Substanzen zu beachten ist.


Die Wirkung von LevoCarb - 1 A Pharma wird durch Vitamin B6 in niedrigen Dosen nicht beeinträchtigt.


Die gleichzeitige Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit oder von Eisensulfat-haltigen Arzneimittel kann zu einer geringeren Aufnahme von LevoCarb - 1 A Pharma im Magen-Darm-Trakt führen und sollte daher vermieden werden.


Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:

- Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH und Bilirubin

- falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert)


- falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-Oxidase-Methode

- falsch-positiver Coombs-Test (zu einer hämolytischen Anämie kam es dabei nur äußerst selten).


Hinweis

Vor Narkosen mit Halothan und anderen Substanzen, die das Herz gegenüber sympathomimetischen Aminen sensibilisieren, muß LevoCarb - 1 A Pharmawenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine Beobachtungen vor, die beim Menschen auf eine fruchtschädigende Wirkung der Kombination von Levodopa und Carbidopa hinweisen. Untersuchungen am Tier haben speziesabhängig unterschiedliche Ergebnisse erbracht.


Es ist im Einzelfall zu entscheiden, ob ein Absetzen der Therapie mit LevoCarb - 1 A Pharma bei der Schwangeren verantwortet werden kann, weil es aufgrund der Schwere der unbehandelten Erkrankung möglicherweise zu einer ernsthaften Gefährdung der Patientin kommen kann.


Levodopa hemmt die Prolaktinausschüttung und somit die Laktation. Ist eine Behandlung mit LevoCarb - 1 A Pharmawährend der Stillzeit erforderlich, muß abgestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es liegen keine Daten zur Auswirkung dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit vor. Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Benommenheit können die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.


Patienten, die mit Levodopa behandelt werden und über Schläfrigkeit und/oder plötzliches Einschlafen berichten, sind zu informieren, das Fahren von Fahrzeugen zu unterlassen.

Auch andere Aktivitäten, die die volle Aufmerksamkeit erfordern, sind zu unterlassen (z. B. das Bedienen von Maschinen), da sonst für die Patienten selbst oder andere ein Verletzungs- oder Todesrisiko besteht. Das gilt, bis diese sich wiederholenden Episoden oder die Schläfrigkeit vorüber sind (siehe 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Sehr häufige Nebenwirkungensind

- Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, besonders zu Beginn der Behandlung

- psychische Störungen wie innerliche Unruhe und Ängstlichkeit, Schlafstörungen wie auch Schläfrigkeit, insbesondere dann, wenn in der Vorgeschichte bereits Hinweise auf solche Störungen vorliegen.


Häufige Nebenwirkungen sind

- Verschwommensehen, Benommenheit, Müdigkeit, metallischer Geschmack, Schwindel, Fluktuationen der Beweglichkeit (On-off-Phänomene)

- exogen-psychotische Symptome wie Halluzinationen, Wahnideen und depressive Verstimmungen, die besonders nach länger dauernder Behandlung in den fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung beobachtet werden. Es kommt dann auch sehr häufig zu choreoathetotischen und dystonen Hyperkinesen, die sich durch Dosisreduktion z. T. vermindern lassen.


Gelegentliche Nebenwirkungen sind hypotone orthostatische Kreislaufregulationsstörungen, kardiale Arrhythmien, Hitzegefühl und Herzklopfen, Duodenalgeschwüre, Hypertonus, Phlebitis, Thoraxschmerzen, Dyspnoe, Parästhesien, Krämpfe sowie Flapping-Tremor.


In sehr seltenen Fällenwurden Tagesmüdigkeit und Schlafattacken beobachtet.


In Einzelfällen sind hämolytische Anämien, gastrointestinale Blutungen und sklerodermieartige Hautveränderungen beschrieben worden.


Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich LevoCarb - 1 A Pharma, insbesondere in hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen.


Bei Parkinson-Patienten wird in seltenen Fällen eine eigenmächtige, missbräuchliche Dosissteigerung beobachtet.


Die für den Behandlungsbeginn typischen Erscheinungen (Appetitminderung, Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksstörungen) sind in der Regel durch Dosisreduktion, langsamere Steigerung der Dosis und ggf. durch ein Antiemetikum zu beherrschen.


Hinweise zur Überwachung der Behandlung

In der Einstellungsphase sind häufigere Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie des Blutbildes zu empfehlen (später mindestens einmal jährlich).


Bei Patienten mit Herzinfarktanamnese, Herzrhythmusstörungen oder koronaren Durchblutungsstörungen sollen regelmäßige Kreislauf- und EKG-Kontrollen vorgenommen werden. Patienten mit Magen-Darm-Ulcera in der Vorgeschichte sollten ebenfalls ärztlich besonders beobachtet werden. Bei Patienten mit Glaukom sind regelmäßige Kontrollen des intraokulären Druckes angezeigt.


Alle Patienten sollten sorgfältig auf psychische Veränderungen und Depressionen mit und ohne Suizidtendenzen überwacht werden.


Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levocomp, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung entsprechen einem verstärkten Nebenwirkungsprofil.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei akuter Überdosierung von LevoCarb - 1 A Pharma sind neben einer sofortigen Magenspülung eine intensivmedizinische Überwachung und Stützmaßnahmen unter besonderer Beachtung der Herz- und Kreislauffunktionen erforderlich. Kardiale Arrhythmien können die Anwendung von Antiarrhythmika, wie z. B. Beta-Rezeptorenblockern, erforderlich machen. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Es liegen keine Dialyseerfahrungen vor.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Levodopa: Dopaminergika

Carbidopa: Dopadecarboxylase-Hemmer

ATC-Code: N04BA02


Die Aminosäure Levodopa dient der Substitution des beim Parkinson-Syndrom bestehenden Dopamin-Mangels. Da wenigstens 95 % des oral verabreichten Levodopa bereits in extrazerebralen Organen (Darm, Leber, Niere, Herz, Magen) decarboxyliert werden, gelangen nur geringe Mengen ins Gehirn. Durch das extrazerebral gebildete Dopamin und die aus ihm entstehenden adrenergen Substanzen sind zahlreiche Nebenwirkungen gastrointestinaler und kardiovaskulärer Art bei der Monotherapie mit Levodopa bedingt.


Durch die gleichzeitige Gabe des Decarboxylasehemmers Carbidopa wird die Decarboxylierung von Levodopa in der Peripherie weitgehend verhindert. Dadurch kann die Dosis Levodopa, die zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte notwendig ist, auf bis zu 20 % der bei der Monotherapie notwendigen Dosis gesenkt werden. Die gastrointestinalen und kardiovaskulären Nebenwirkungen werden damit weitgehend vermieden.


Bei einer Gabe von 3 x 100 mg Carbidopa pro Tag wurde eine deutliche Erhöhung der Prolaktinplasmakonzentration gemessen. Die Kombination von Levodopa und Carbidopa führte dagegen, wie die Monotherapie mit Levodopa, zu einer Abnahme der Prolaktinplasmakonzentration um etwa 40 %.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die orale Gabe von 25 mg Carbidopa in Kombination mit 100 mg bzw. 250 mg Levodopa führte nach 0,9 h bzw. 0,6 h zu maximalen Levodopa-Plasmakonzentrationen von 1.091 ng/ml und 1413 ng/ml. Die Bioverfügbarkeit von Carbidopa lag zwischen 58 % und 71 %. Maximale Carbidopa-Konzentrationen im Plasma, die nach 1,9 h bis 2,4 h erreicht wurden, betrugen 69,2 bis 93,6 ng/ml.


Die Plasmahalbwertszeit von Levodopa steigt mit zunehmender Carbidopadosierung von 1,1 h bei 10 mg Carbidopa/100 mg Levodopa auf 1,5 h bei 62,5 mg Carbidopa/250 mg Levodopa. Die Plasmaclearance für Levodopa war bei Kombination mit Carbidopa nur etwa halb so groß wie bei der Monotherapie. Die Eiweißbindung von Carbidopa liegt bei 36 %. Es wurde eine Eliminationshalbwertzeit von 7,7 h bis 11,7 h gemessen.


Die Hemmung der peripheren Decarboxylasen führt, wenn man die Plasmakonzentration der Metabolite bei Mono- und Kombinationstherapie vergleicht, zu erhöhten Plasmakonzentrationen bei den Aminosäuren (Levodopa und sein 3-O-Methyl-Derivat) und zur Abnahme der Plasmakonzentration bei den Catecholaminen (Dopamin, Noradrenalin), der Homovanillinsäure und der 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure. So konnte z. B. die maximale Dopaminkonzentration im Plasma durch Carbidopa-Zusatz von 300 ng/ml auf unter 2,5 ng/ml gesenkt werden. 50 % bis 60 % der applizierten Carbidopa-Dosis wurden renal ausgeschieden. Davon konnte etwa ein Drittel als unverändertes Carbidopa identifiziert werden. Als Metabolite fand man im Urin: 2-Methyl-3'-methoxy-4'-hydroxyphenyl-propionsäure, 2-Methyl-3,4-dihydroxyphenyl-propionsäure, 3-Hydroxy-alpha-methylphenyl-propionsäure und 3,4-Dihydroxyphenylaceton. Diese vier Metabolite traten überwiegend in konjugierter Form auf.


Auch die Metabolite des Levodopa werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Bei gleichzeitiger Gabe von Carbidopa konnte im 48-h-Sammelharn eine deutliche Abnahme der Homovanillinsäure- und Dopaminmenge festgestellt werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Chronische Toxizität

.

Levodopa

Es liegen keine Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Levodopa vor (vgl. aber 4.8 "Nebenwirkungen").


Carbidopa

Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Carbidopa wurden an Affen, Ratten und Hunden durchgeführt. Die Untersuchungen an Affen über 1 Jahr ergaben keine Hinweise auf Arzneimittel-bedingte toxische Effekte. In Untersuchungen über 96 Wochen an der Ratte mit Dosierungen von 25 bis 135 mg/kg KG wurden lediglich bei einigen Tieren Schwächerscheinungen beobachtet. In den Untersuchungen am Hund wurde ab einer Dosis von 15 mg/kg KG als Folge Pyridoxinmangel beobachtet.


Kombination von Levodopa und Carbidopa

Nach täglicher oraler Gabe von 10 mg + 20 mg, 10 mg + 50 mg und 10 mg + 100 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht bei Affen über 54 Wochen und Ratten über 106 Wochen zeigte sich, dass die physischen Hauptwirkungen auf die pharmakologische Aktivität der Substanzen zurückzuführen sind. Dosierungen von 10 mg + 20 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht täglich hatten keine sichtbaren physischen Effekte zur Folge.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Levodopa

Für Levodopa bestehen Hinweise auf eine mutagene Wirkung, die vorwiegend zytogenetischen Untersuchungen entstammen. Die Relevanz dieser Befunde ist aufgrund der nur unzureichend dokumentierten Untersuchungen nicht abgeklärt.


Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Levodopa liegen nicht vor. In Einzelfällen ist berichtet, dass beim Menschen unter Levodopa-Therapie Melanome reaktiviert wurden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Levodopa-Therapie und Melanomexazerbation konnte jedoch weder experimentell noch epidemiologisch nachgewiesen werden.


Carbidopa

Carbidopa wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Im mikrobiellen Mutagenitätstest erwies sich Carbidopa als nicht mutagen.

Kombination von Levodopa und Carbidopa

Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität der Kombination wurde kein Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential berichtet.


Reproduktionstoxizität

Levodopa

Bei Kaninchen traten ab einer (maternal toxischen) Dosis von 75 mg/kg KG täglich embryoletale Effekte auf; oberhalb dieser Dosis wurden kardiovaskuläre Fehlbildungen und oberhalb einer Dosis von 125 mg/ kg KG täglich Rippenanomalien beobachtet. Teratogene Effekte bei Mäusen und Ratten sind auch bei höheren Dosen nicht beschrieben. Levodopa ist nicht hinsichtlich möglicher Störungen der Fertilität und der Peri-Postnatalentwicklung geprüft.


Carbidopa

Embryotoxizitätsstudien an Mäusen und Kaninchen haben keine Hinweise auf eine spezifische Schädigung von Embryonen ergeben. Die männliche Fertilität bei Ratten wurde nicht beeinträchtigt, bei weiblichen Tieren traten oberhalb einer täglichen Dosis von 60 mg/kg KG offenbar erhöhte Präimplantationsverluste an Embryonen und damit eine Verringerung der Wurfgröße auf. Dosen ab 30 mg/kg KG täglich führten zu Tragzeitverlängerungen.


Kombination von Levodopa und Carbidopa

Es liegen Embryotoxizitätsstudien an Mäusen und Kaninchen, eine Fertilitätsstudie an Ratten sowie eine Peri-Postnatalstudie an Ratten vor. Die beobachteten Effekte weichen hinsichtlich embryo-fetotoxischer Eigenschaften nicht wesentlich von den bei den Einzelwirkstoffen aufgetretenen Befunden ab. Es wurden keine Fertilitätsstörungen bis zu einer Dosis von 10 mg + 100 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht täglich beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Mikrokristalline Cellulose

wasserfreie Citronensäure

Magnesiumstearat

vorverkleisterte Maisstärke


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Glyceryltridocosanoat

Hypromellose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

[Poly(oxyethylen)-8]docosanoat

Hochdisperses Siliciumdioxid


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Braunglasflaschen: 60 Monate.

Aluminiumblister: 36 Monate.


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

24 Monate.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

Braunglasflaschen (Typ III) mit weißem PE-Verschluss und Trockenmittel

Originalpackungen mit 30, 60, 100 und 200 Tabletten


Aluminium-Blister

Originalpackungen mit 30, 60, 100 und 200 Tabletten


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

Braunglasflaschen (Typ III) mit weißem PE-Verschluss und Trockenmittel

Originalpackungen mit 30 , 60, 100 und 200 Tabletten


Aluminium-Blister

Originalpackungen mit 30, 60, 100 und 200 Tabletten


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

Aluminium-Blister

Originalpackungen mit 30, 60, 100 und 200 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber der Zulassung


1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon: 089/6138825-0

Telefax: 089/6138825-65

E-Mail: medwiss@1apharma.com


8. Zulassungsnummern


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

43066.01.00


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

43066.00.00


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

53454.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen / Verlängerung der Zulassungen


LevoCarb 100/25 - 1 A Pharma

31.05.1999 / 20.03.2007


LevoCarb 200/50 - 1 A Pharma

31.05.1999 / 20.03.2007


LevoCarb 250/25 - 1 A Pharma

06.07.2004 / -


10. Stand der Information


März 2013


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



c33aff93d17d0865463286160449609e.rtf 20/20 März 2013

ÄA Stufenplan Impulskontrollstörungen