Levocarb-Teva 100mg/25mg Retardtabletten
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten:
Jede Retardtablette enthält 100 mg Levodopa und 25 mg Carbidopa als Carbidopa-Monohydrat.
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten:
Jede Retardtablette enthält 200 mg Levodopa und 50 mg Carbidopa als Carbidopa-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Retardtablette
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten:
Ockerfarbene, runde, bikonkave Retardtablette
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten:
Ockerfarbene, runde, bikonvexe Retardtablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Idiopathische Parkinson-Krankheit
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Tagesdosis von Levocarb-Teva®Retardtabletten1sollte sorgfältig ermittelt werden. Die Patienten sollten während der Dosisanpassung gut überwacht werden, insbesondere bezüglich des Auftretens oder einer Zunahme von Übelkeit und abnormen unwillkürlichen Bewegungen wie Dyskinesien, Chorea und Dystonie.
Die Einnahme der bisherigen Mittel gegen die Parkinson-Krankheit – außer Levodopa - kann bei der Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtablettenbeibehalten werden, allerdings kann eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel erforderlich werden.
Da Carbidopa eine Wirkungsabschwächung von Levodopa durch Pyridoxin verhindert, können Levocarb-Teva®Retardtabletten auch von Patienten eingenommen werden, die zusätzlich Pyridoxin (Vitamin-B6) erhalten.
Hinweis
Damit die Retardierung des Arzneimittels erhalten bleibt, dürfen die Retardtabletten nicht geteilt sondern nur im Ganzen eingenommen werden.
Die Einnahme von Nahrung, speziell proteinreicher Nahrungsmittel, kann die Resorption von Levodopa beeinflussen. Daher sollten die Retardtabletten 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten
Anfangsdosis
Bisher nicht mit Levodopa behandelte Patienten
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt zweimal täglich eine Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablette.
Falls gewünscht kann die Behandlung auch mit Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettenbegonnen werden.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 2-4 Tagen vorgenommen werden.
Abhängig von der Schwere der Erkrankung, können bis zu 6 Monate erforderlich sein, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen.
Dosisempfehlung für Patienten, die bisher mit nicht retardierten, schnellfreisetzenden Levodopa/Decarboxylase-Hemmern behandelt werden
Die Umstellung auf Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablettensollte zu Beginn in einer Dosierung erfolgen, die höchstens etwa 10 % mehr Levodopa/Tag ergänzt, wenn höhere Dosen erforderlich sind (über 900 mg täglich).
Es sollten mindestens 12 Stunden zwischen der letzten Einnahme von Levodopa plus Decarboxylase-Hemmer und der ersten Einnahme von Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablettenliegen.
Der zeitliche Abstand zwischen den Einzeldosen sollte um 30 %-50 % auf 4-12 Stunden erhöht werden. Es können Dosierungen erforderlich werden, die maximal 30 % über der bisherigen Levodopa-Dosis liegen.
Hinweise zur Umstellung von schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa Tabletten auf Retardtabletten siehe Tabelle
Levodopa/Carbidopa Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten
Tagesdosis Tagesdosis Anzahl Retardtabletten
Levodopa (mg) Levodopa (mg)
100-200 200 zweimal täglich 1
300-400 400 drei- bis viermal täglich 1
Für höhere Dosierungen steht auch Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten zur Verfügung.
Patienten, die bisher mit Levodopa als Monotherapie behandelt wurden
Es müssen mindestens 12 Stunden zwischen der letzten Einnahme von Levodopa und der ersten Einnahme von Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablettenliegen. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Ausprägung der Krankheit beträgt die empfohlene Anfangsdosis zweimal täglich 2 Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten.
Dosisanpassung
Nachdem die Dosierung festgelegt ist, kann die Dosis oder die Dosierungshäufigkeit herauf- oder herabgesetzt werden, je nachdem, wie der Patient auf die Behandlung anspricht. Für höhere Dosierungen steht Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettenzur Verfügung.
Für die meisten Patienten reicht eine Tagesdosis von 2-8 Retardtabletten eines Präparates mit Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg (z. B. Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten) aus. Die Retardtabletten sollten in Einzelgaben in Abständen von 4-12 Stunden während des Tages eingenommen werden.
Es wurden auch höhere Dosen (bis zu 12 Retardtabletten) in kürzeren Zeitabständen (weniger als 4 Stunden) angewendet, was aber im Allgemeinen nicht empfohlen wird.
Es sollte die niedrigste Dosis am Ende des Tages eingenommen werden, wenn die Zeitabstände zwischen den Einzelgaben weniger als 4 Stunden betragen oder wenn unterschiedlich hohe Dosierungen über den Tag verteilt zur Anwendung kommen.
Im Vergleich zu schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa kann die gewohnte Wirkung der ersten am Morgen eingenommenen Dosis bei manchen Patienten um bis zu eine Stunde verzögert sein.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens drei Tagen vorgenommen werden.
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten
Anfangsdosis
Bisher nicht mit Levodopa behandelte Patienten
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt zweimal täglich eine Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablette. Die Anfangsdosis sollte nicht höher als 600 mg Levodopa/Tag sein. Es sollten jeweils mindestens 6 Stunden zwischen den Einzelgaben liegen.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 2-4 Tagen vorgenommen werden.
Abhängig von der Schwere der Erkrankung, können bis zu 6 Monate erforderlich sein, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen.
Dosisempfehlung für Patienten, die bisher mit nicht retardierten, schnellfreisetzenden Levodopa/Decarboxylase-Hemmern behandelt werden
Die Umstellung auf Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettensollte zu Beginn in einer Dosierung erfolgen, die höchstens etwa 10 % mehr Levodopa/Tag ergänzt, wenn höhere Dosen erforderlich sind (über 900 mg täglich).
Es sollten mindestens 12 Stunden zwischen der letzten Einnahme von Levodopa plus Decarboxylase-Hemmer und der ersten Einnahme von Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettenliegen.
Der zeitliche Abstand zwischen den Einzeldosen sollte um 30 % - 50 % auf 4-12 Stunden erhöht werden.
Es ist möglich, dass Dosierungen erforderlich werden, die maximal 30 % über der bisherigen Levodopa-Dosis liegen.
Hinweise zur Umstellung von schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa Tabletten auf Retardtabletten siehe Tabelle
Levodopa/Carbidopa Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten
Tagesdosis Tagesdosis Retardtabletten/Tag
Levodopa (mg) Levodopa (mg)
300-400 400 1, zweimal täglich
500-600 600 1, dreimal täglich
700-800 800 4, aufgeteilt in 3 oder mehr Gaben
900-1.000 1.000 5, aufgeteilt in 3 oder mehr Gaben
1.100-1.200 1.200 6, aufgeteilt in 3 oder mehr Gaben
1.300-1.400 1.400 7, aufgeteilt in 3 oder mehr Gaben
1.500-1.600 1.600 8, aufgeteilt in 3 oder mehr Gaben
Patienten, die bisher mit Levodopa als Monotherapie behandelt wurden
Es müssen mindestens 12 Stunden zwischen der letzten Einnahme von Levodopa und der ersten Einnahme von Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettenliegen. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Ausprägung der Krankheit beträgt die empfohlene Anfangsdosis zweimal täglich 1 Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablette.
Dosisanpassung
Nachdem die Dosierung festgelegt ist, kann die Dosis oder die Dosierungshäufigkeit herauf- oder herabgesetzt werden, je nachdem, wie der Patient auf die Behandlung anspricht.
Für die meisten Patienten reicht eine Tagesdosis von 2-8 Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtablettenaus. Die Retardtabletten sollten in Einzelgaben in Abständen von 4-12 Stunden während des Tages eingenommen werden.
Es wurden auch höhere Dosen (bis zu 12 Retardtabletten) in kürzeren Zeitabständen (weniger als 4 Stunden) angewendet, was aber im Allgemeinen nicht empfohlen wird.
Es sollte die niedrigste Dosis am Ende des Tages eingenommen werden, wenn die Zeitabstände zwischen den Einzelgaben weniger als 4 Stunden betragen oder wenn unterschiedlich hohe Dosierungen über den Tag verteilt zur Anwendung kommen.
Im Vergleich zu schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa kann die gewohnte Wirkung der ersten am Morgen eingenommenen Dosis bei manchen Patienten um bis zu eine Stunde verzögert sein.
Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens drei Tagen vorgenommen werden.
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablettenund Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten
Erhaltungsdosis
Regelmäßige Routineuntersuchungen werden empfohlen, da die Parkinson-Krankheit progressiv ist. Eine Anpassung der festgelegten Dosis von Levocarb-Teva®Retardtabletten kann erforderlich werden.
Anwendung zusätzlicher Anti-Parkinson-Mittel
Anticholinergika, Dopaminagonisten und Amantadin können zusammen mit Levocarb-Teva®Retardtablettengegeben werden. Eine Dosisanpassung von Levocarb-Teva®Retardtabletten kann erforderlich werden, wenn diese Arzneimittel zusätzlich bei einer bereits begonnenen Therapie mit Levocarb-Teva®Retardtablettengegeben werden.
Therapieunterbrechung
Falls die Dosis plötzlich vermindert wird oder wenn die Therapie mit Levocarb-Teva®Retardtablettenbeendet werden muss, sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden. Dies gilt insbesondere für Patienten, die Antipsychotika erhalten (siehe Abschnitt 4.4).
Wenn eine Narkose erforderlich ist, kann Levocarb-Teva®Retardtablettensolange gegeben werden, wie der Patient Arzneimittel einnehmen darf. Wenn die Therapie vorübergehend unterbrochen wird, kann die gewohnte Dosis gegeben werden, sobald der Patient in der Lage ist, Arzneimittel einzunehmen.
Anwendung bei Kindern
Bisher ist die Sicherheit bei Patienten unter 18 Jahren nicht nachgewiesen. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
Anwendung bei älteren Patienten
Für die Anwendung von Levodopa/Carbidopa bei älteren Patienten liegt viel Erfahrung vor. Die oben angegebenen Empfehlungen spiegeln die klinischen Daten wider, die aus diesen Erkenntnissen gewonnen wurden.
Anwendung bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der Hilfsstoffe
- Engwinkelglaukom
- schwere Herzinsuffizienz
- schwere Arrhythmien
- akuter Schlaganfall
- geistige Verwirrung
- schwere Psychosen
Levocarb-Teva®Retardtabletten darf nicht angewendet werden, wenn die Gabe eines Sympathomimetikums kontraindiziert ist.
Die gleichzeitige Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtabletten und nichtselektiven Monoamino-Oxidase-(MAO-)Hemmern und selektiven MAO-A-Hemmern ist kontraindiziert. Die Anwendung dieser MAO-Hemmer sollte mindestens zwei Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Levocarb-Teva®Retardtablettenabgesetzt werden.
Da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann, darf Levocarb-Teva®Retardtabletten bei Patienten mit verdächtigen und noch nicht diagnostizierten Hauterkrankungen oder bei anamnestisch bekanntem Melanom nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wenn eine Behandlung mit Levocarb-Teva®Retardtablettenbegonnen wird, sollten Patienten, die bisher nur mit Levodopa behandelt werden, 12 Stunden vorher die Behandlung beenden.
Es liegt nur begrenzte Erfahrung mit der Anwendung von Levodopa/Carbidopa Retardtabletten bei Patienten, die zuvor nicht mit Levodopa behandelt wurden, vor.
Bei zuvor nur mit Levodopa behandelten Patienten kann es zu Dyskinesien kommen, da Carbidopa bewirkt, dass mehr Levodopa das Gehirn erreicht, so dass mehr Dopamin gebildet wird. Das Auftreten von Dyskinesien kann eine Dosisreduktion erforderlich machen (siehe Abschnitt 4.8 ).
Dem pharmakokinetischen Profil von Retardtabletten mit Levodopa/Carbidopa entsprechend, kann die Wirkung bei Patienten, die an frühmorgendlichen Dyskinesien leiden, im Vergleich zu schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa mit Verzögerung eintreten.
Die Inzidenz von Dyskinesien ist unter Behandlung mit Retardtabletten mit Levodopa/Carbidopa bei Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium motorischer Fluktuationen höher als bei Anwendung schnellfreisetzender Tabletten mit Levodopa/Carbidopa (16,5 % versus 12,2 %).
Levocarb-Teva®Retardtabletten kann, wie auch Levodopa allein, unwillkürliche Bewegungen und psychische Störungen verursachen.
Wenn Retardtabletten mit Levodopa/Carbidopa eingesetzt werden, sollten Patienten mit anamnestisch bekannten ausgeprägten unwillkürlichen Bewegungen und psychischen Störungen, die vorher nur mit Levodopa oder schnellfreisetzendem Levodopa/Carbidopa behandelt wurden, sorgfältig überwacht werden. Man nimmt an, dass diese Reaktionen durch das erhöhte Angebot von Dopamin im Gehirn ausgelöst werden.
Die Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtabletten kann ein Wiederauftreten dieser Symptome bewirken und eine Dosisreduktion erforderlich machen.
Alle Patienten sollten wegen des Auftretens einer Depression mit begleitender Suizidtendenz sorgfältig überwacht werden. Die Behandlung von psychotischen Patienten und solchen mit anamnestisch bekannten Psychosen sollte mit Vorsicht erfolgen. Wenn sich eine bestehende Psychose verschlechtert, sollte Levocarb-Teva®Retardtablettenabgesetzt werden.
Levodopa wurde mit Schläfrigkeit und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht. Sehr selten wurde über plötzliches Einschlafen bei Alltagsaktivitäten berichtet, in einigen Fällen unbewusst ohne vorherige Warnzeichen. Die Patienten müssen hierüber informiert und darauf hingewiesen werden, vorsichtig zu sein, wenn sie während der Behandlung mit Levodopa ein Kraftfahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Patienten, bei denen Schläfrigkeit und/oder plötzliches Einschlafen aufgetreten ist, dürfen kein Kraftfahrzeug führen oder Maschinen bedienen. Darüber hinaus sollte eine Dosisreduktion oder die Beendigung der Behandlung erwogen werden.
Bei Patienten mit schwerwiegenden kardiovaskulären oder Lungenerkrankungen, Bronchialasthma, einer schweren Nieren- und Lebererkrankung, einer endokrinen Störung, mit Cushing-Syndrom oder mit Ulkuserkrankungen in der Anamnese, Hämatemesis oder Krampfanfällen ist Levocarb-Teva®Retardtabletten mit Vorsicht anzuwenden.
Bei Patienten mit frischem Myokardinfarkt, die noch Vorhof-, Knoten- oder Kammerarrhythmie aufweisen, sollte Levodopa/Carbidopa mit Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Patienten sollte die Herzfunktion zu Beginn der Behandlung und bei der Dosisanpassung besonders sorgfältig überwacht werden.
Patienten mit chronischem Engwinkelglaukom können vorsichtig mit Levocarb-Teva®Retardtablettenbehandelt werden, vorausgesetzt der Augeninnendruck ist gut eingestellt. Die Patienten sind während der Behandlung sorgfältig bezüglich Veränderungen des Augendrucks zu überwachen.
Bei plötzlicher Beendigung einer Behandlung der Parkinson-Krankheit mit Arzneimitteln wurde ein Symptomkomplex beschrieben, der dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnelt, einhergehend mit Muskelsteifigkeit, erhöhter Körpertemperatur, psychischen Veränderungen und einem Anstieg der Phosphokreatinkinase im Serum. Die Patienten sollten daher sorgfältig überwacht werden, wenn die Dosis von Carbidopa/Levodopa plötzlich reduziert oder das Präparat abgesetzt wird, insbesondere wenn der Patient Antipsychotika erhält.
Von einer Anwendung von Levodopa/Carbidopa zur Behandlung pharmakogener extrapyramidaler Reaktionen sowie von Chorea Huntington wird abgeraten.
Während der Langzeitbehandlung wird empfohlen, die Leber- und Nierenfunktion sowie die Funktion blutbildender Organe und des Herz-Kreislauf-Systems regelmäßig zu überprüfen.
Bisher ist die Sicherheit und Wirksamkeit von Carbidopa/Levodopa bei Neugeborenen und Kindern nicht nachgewiesen. Von der Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren wird abgeraten.
Laboruntersuchungen
Levodopa und Carbidopa haben Abweichungen in mehreren Labortests verursacht. Dies kann auch mit Levocarb-Teva®Retardtablettenauftreten. Dazu gehören erhöhte Werte bei Leberfunktionstests wie alkalische Phosphatase, SGOT (AST), SGPT (ALT), Laktatdehydrogenase, Bilirubin, Blutharnstoff, Kreatinin, Harnsäure sowie ein positiver Coombs-Test.
Verminderte Werte von Hämoglobin und Hämatokrit, erhöhte Blutzuckerspiegel sowie Leukozyten, Bakterien und Blut im Urin wurden beobachtet.
Wenn Teststreifen zur Untersuchung auf Ketonurie verwendet werden, kann Carbidopa/Levodopa falsch-positive Ergebnisse für Ketonkörper verursachen. Diese Reaktion verändert sich durch Kochen der Urinprobe nicht.
Es können auch falsch-negative Ergebnisse bei der Untersuchung auf Glukosurie mit der Glukoseoxidase-Methode entstehen.
Sehr selten wurden bei Patienten unter Levodopa/Carbidopa-Behandlung Fälle eines fälschlich diagnostizierten Phäochromozytoms berichtet.
Eine enge Überwachung ist besonders zu Beginn der Behandlung bei Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Vorgeschichte erforderlich. Bei symptomatischer orthostatischer Hypotonie kann eine Behandlung notwendig sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Reserpin sollte mit Vorsicht erfolgen; auf Anzeichen für Potenzierung, Antagonismus und ungewöhnliche Nebenwirkungen sollte sorgfältig geachtet werden.
Impulskontrollstörungen
Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und / oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levocarb-Teva®Retardtabletten, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtabletten mit folgenden Arzneimitteln:
Antihypertonika
Wenn zu einem Dosierungsplan mit bestimmten Antihypertonika Levodopa mit einem Decarboxylase-Hemmer hinzugekommen ist, ist über symptomatische orthostatische Dysregulation berichtet worden. Während der Einstellungsphase einer Behandlung mit Levocarb-Teva®Retardtabletten kann eine Dosisanpassung der Antihypertonika erforderlich sein.
Antidepressiva
Selten traten Nebenwirkungen, wie z. B. Hypertonie und Dyskinesie auf, wenn Carbidopa/Levodopa gleichzeitig mit trizyklischen Antidepressiva angewendet wurde (siehe Abschnitt 4.3 für Patienten, die nicht-selektive MAO-Hemmer und selektive MAO-A-Hemmer erhalten).
Levocarb-Teva®Retardtabletten dürfen nur zusammen mit der empfohlenen Dosis eines selektiven MAO-B-Hemmers (z. B.Selegilin-Hydrochlorid) eingenommen werden. Das Risiko einer orthostatischen Hypotonie kann sonst erhöht sein.
Anticholinergika
Anticholinergika können synergistisch mit Levodopa wirken, um einen Tremor zu bessern. Die gleichzeitige Anwendung kann jedoch unwillkürliche Bewegungsstörungen verschlimmern. Anticholinergika können durch Verzögerung der Resorption die Wirkung von Levodopa verschlechtern. Eine Dosisanpassung von Levodopa kann erforderlich sein.
Sonstige Arzneimittel
Neuroleptika (mit Ausnahme von Clozapin) können die therapeutische Wirkung von Levodopa herabsetzen. Diese Kombination wird nicht empfohlen. Falls erforderlich, sollte die niedrigste Dosis beider Medikamente eingesetzt werden. Benzodiazepine und Isoniazid können die therapeutische Wirkung von Levodopa abschwächen. Die positive Wirkung von Levodopa bei der Parkinson-Krankheit wird durch Phenytoin und Papaverin eingeschränkt. Patienten, die diese Arzneimittel gleichzeitig mit Levocarb-Teva®Retardtabletteneinnehmen, sollten wegen eines schlechteren therapeutischen Ansprechens sorgfältig überwacht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und Levocarb-Teva®Retardtabletten kann schwerwiegende orthostatische Dysregulation hervorrufen (siehe Abschnitt 4.3 ).
COMT-Hemmer (Tolcapon, Entacapon)
Die gleichzeitige Anwendung von COMT-(Catechol-O-Methyltransferase-)Hemmern und Levocarb-Teva®Retardtabletten kann die Bioverfügbarkeit von Levodopa erhöhen. Die Dosierung von Levodopa/Carbidopa muss möglicherweise angepasst werden.
Amantadin wirkt synergistisch mit Levodopa und kann die Nebenwirkungen von Levodopa verstärken. Eine Dosisanpassung von Levocarb-Teva®Retardtabletten kann erforderlich sein.
Metoclopramid beschleunigt die Magenentleerung und kann die Bioverfügbarkeit von Levodopa/Carbidopa erhöhen.
Sympathomimetika können die kardiovaskulären Nebenwirkungen von Levodopa verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Eisensulfat und Levodopa/Carbidopa verringert die Bioverfügbarkeit von Levodopa um ungefähr 50 %, wahrscheinlich aufgrund einer Chelatbildung. Die Bioverfügbarkeit von Carbidopa wird ebenfalls um ungefähr 75 % verringert. Arzneimittel mit den Inhaltsstoffen Eisensulfat und Levodopa/Carbidopa sollten getrennt voneinander mit dem längstmöglichen Zeitabstand eingenommen werden.
Da Levodopa mit bestimmten Aminosäuren konkurriert, kann die Resorption von Levodopa bei einigen Patienten, die eine proteinreiche Diät einhalten, gestört sein.
Die Wirkung einer Anwendung von Antazida und Levodopa/Carbidopa auf die Bioverfügbarkeit von Levodopa wurde nicht untersucht.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtabletten bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Daten vor. Die Ergebnisse von Tierversuchen haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für Embryo oder Foetus ist nicht bekannt.
Levocarb-Teva®Retardtabletten darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, solange die positiven Effekte für die Mutter die möglichen Risiken für den Foetus nicht überwiegen. Mit der Anwendung von Levodopa sollte vorzugsweise bis zum Ende des ersten Trimenon gewartet werden; ist dies nicht möglich oder keine alternative Behandlung verfügbar, ist eine pränatale Überwachung notwendig. Frauen im gebährfähigen Alter müssen sichere Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden.
Stillzeit
Levodopa tritt in signifikanter Menge in die Muttermilch über. Frauen sollten während der Anwendung von Levocarb-Teva®Retardtabletten nicht stillen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Daten zur Auswirkung dieser Arzneimittel auf die Verkehrstüchtigkeit vor. Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Benommenheit können die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.
Patienten, die mit Levodopa behandelt werden und über Schläfrigkeit und/oder plötzliches Einschlafen berichten, sind zu informieren, das Führen von Fahrzeugen zu unterlassen. Auch Aktivitäten, die die volle Aufmerksamkeit erfordern, sind zu unterlassen (z. B. das Bedienen von Fahrzeugen oder Maschinen), da sonst für sie selbst oder andere ein Verletzungs- oder Todesrisiko besteht.
Das gilt, bis diese sich wiederholenden Episoden oder die Schläfrigkeit vorüber sind (siehe Abschnitt 4.4).
4.8 Nebenwirkungen
In kontrollierten klinischen Prüfungen an Patienten mit mäßigen bis schweren motorischen Fluktuationen traten unter Levodopa/Carbidopa keine Nebenwirkungen auf, die durch die Darreichungsform mit verzögerter Wirkstofffreisetzung bedingt waren.
Nebenwirkungen bei denen ein Zusammenhang mit der Behandlung zumindest als möglich erachtet wird sind unten nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit aufgeführt.
Häufigkeiten sind definiert als:
sehr häufig (> 1/10);
häufig (> 1/100, < 1/10);
gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100);
selten (> 1/10.000, < 1/1.000);
sehr selten (< 1/10.000).
Störungen des blutbildenden Systems
Selten: Leukopenie, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thrombozytopenie
Sehr selten: Agranulozytose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:Anorexie
Gelegentlich: Gewichtsab- oder -zunahme
Psychische Störungen
Häufig: Halluzinationen, Verwirrtheit, Benommenheit, Albträume, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Depressionen sehr seltenen mit Selbstmordversuchen, Euphorie, Demenz, psychotische Episoden, Antriebssteigerung
Selten: Agitation, Furcht, Denkstörungen, Desorientierung, Kopfschmerzen, gesteigerte Libido, Erstarrung, Krampfanfälle
Levodopa/Carbidopa wird mit Schläfrigkeit und bisher sehr selten mit extremer Tagesschläfrigkeit und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht.
Störungen des Nervensystems und der Sinnesorgane
Häufig:Dyskinesien (bei der Anwendung von Levodopa/Carbidopa Retardtabletten wurden im Vergleich zu schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa Darreichungsformen häufiger Dyskinesien gesehen), Chorea, Dystonien, extrapyramidale Störungen und Bewegungsstörungen.
Eine („on-off“ Episoden) Bradykinesie kann nach einigen Monaten bis Jahren nach Beginn einer Behandlung mit Levodopa auftreten und steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Fortschreiten der Erkrankung. Eine Anpassung des Dosierungsschemas und der Dosierungsintervalle kann erforderlich werden.
Gelegentlich:Ataxie, Verstärkung eines Tremors der Hände
Selten:malignes neuroleptisches Syndrom, Parästhesien, Hinfallen, Gangstörungen, Trismus
Augenleiden
Selten: verschwommenes Sehen, Blepharospasmus, Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Doppeltsehen, Pupillenerweiterung, Blickkrämpfe.
Ein Blepharospasmus kann ein frühes Anzeichen einer Überdosierung sein.
Funktionsstörungen des Herzens
Häufig: Palpitationen, unregelmäßiger Herzschlag
Funktionsstörungen der Gefäße
Häufig: orthostatische Dysregulation, Neigung zu Ohnmachtsanfällen, Synkope
Gelegentlich:Hypertonie
Selten:Phlebitis
Respitatorische Störungen
Gelegentlich:Heiserkeit, Brustschmerzen
Selten:Dyspnoe, gestörte Normalatmung
Gastrointestinale Störungen
Häufig:Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, bitterer Geschmack
Gelegentlich:Verstopfung, Durchfall, Hypersalivation, Dysphagie, Blähungen
Selten:Dyspepsie, Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, Dunkelfärbung des Speichels, Bruxismus, Schluckauf, gastrointestinale Blutungen, Zungenbrennen, Duodenalulcera
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich:Ödeme
Selten:Angioödem, Urtikaria, Pruritus, Gesichtsröte, Haarausfall, Exanthem, vermehrtes Schwitzen, Dunkelfärbung des Schweißes, Aktivierung eines malignen Melanoms (siehe Abschnitt 4.3), Purpura Schoenlein-Henoch
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Gelegentlich:Myospasmus
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich:Dunkelfärbung des Urins
Selten:Harnretention, Harninkontinenz, Priapismus
Sonstige Störungen
Gelegentlich: Schwächegefühl, Unwohlsein, „flare ups“
Impulskontrollstörungen
Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levocarb-Teva®Retardtabletten, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Die Behandlung einer akuten Überdosierung von Levodopa/Carbidopa ist im Allgemeinen die gleiche wie bei einer akuten Überdosierung von Levodopa allein, jedoch ist Pyridoxin nicht geeignet zur Wirkungsabschwächung von Levodopa/Carbidopa.
Unter EKG-Kontrolle sollte der Patient sorgfältig wegen der Entwicklung kardialer Arrhythmien beobachtet werden. Wenn erforderlich, sollte eine angemessene antiarrhythmische Therapie erfolgen.
Die Möglichkeit, dass der Patient weitere Arzneimittel zusammen mit Levocarb-Teva®Retardtabletteneingenommen hat, sollte in Betracht gezogen werden.
Bisher liegen keine Dialyse-Erfahrungen vor, daher ist der Nutzen bei der Behandlung einer Überdosierung nicht bekannt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Dopaminergika; Dopa und Dopa-Derivate
ATC-Code: N04BA02
Levocarb-Teva®Retardtabletten ist eine Kombination aus Carbidopa, einem aromatischen Aminosäure-Decarboxylase-Hemmer, und Levodopa, dem Stoffwechselvorläufer von Dopamin, in Form einer Tablette mit verzögerter Wirkstofffreisetzung auf Polymerbasis für die Anwendung im Rahmen einer Behandlung der Parkinson-Krankheit.
Levodopa/Carbidopa Retardtabletten sind besonders geeignet zur Verkürzung der „Off“-Phase bei Patienten, die zuvor mit schnellfreisetzenden Levodopa/Decarboxylase-Hemmern behandelt wurden und bei denen Dyskinesien und motorische Fluktuationen aufgetreten sind.
Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit, die mit Levodopa behandelt wurden, kann es zu motorischen Fluktuationen kommen, die durch Wirkungsverlust vor Einnahme der nächsten Dosis („wearing off“), Dyskinesie zur Zeit der maximalen Konzentration im Plasma und Akinesie gekennzeichnet sind. Die fortgeschrittene Form von motorischen Fluktuationen („On-off-Phänomen“) zeichnet sich durch nicht vorhersehbare Wechsel von Mobilität zu Immobilität aus. Obwohl die Ursachen motorischer Fluktuationen noch nicht vollständig geklärt sind, wurde nachgewiesen, dass sie durch Behandlungsschemata reduziert werden können, die gleichmäßige Levodopa-Konzentrationen im Plasma bewirken.
Levodopa wird im Gehirn zu Dopamin decarboxyliert und beeinflusst so die Symptome der Parkinson-Krankheit günstig. Carbidopa, das die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann, hemmt nur die extrazerebrale Decarboxylierung von Levodopa, so dass mehr Levodopa für den Transport ins Gehirn und für die spätere Umwandlung in Dopamin zur Verfügung steht. Daher ist es normalerweise nicht erforderlich, hohe Dosen Levodopa in kurzen Zeitabständen zu geben. Gastrointestinale und kardiovaskuläre Nebenwirkungen, insbesondere solche, die auf die Dopaminbildung in extrazerebralen Geweben zurück zu führen sind, werden durch die niedrigere Dosis ganz oder teilweise vermieden.
In klinischen Prüfungen wurden bei Patienten mit motorischen Fluktuationen kürzere „Off“-Phasen mit Levodopa/Carbidopa in Retardform im Vergleich zu schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa-Tabletten beobachtet. Die Reduzierung der „Off“-Zeit ist relativ gering (ca. 10 %), und die Häufigkeit von Dyskinesien war nach Anwendung von Levodopa/Carbidopa Retardtabletten im Vergleich zu einer Behandlung mit schnellfreisetzenden Levodopa/Carbidopa-Tabletten leicht erhöht.
Bei Patienten ohne motorische Fluktuationen hatten Levodopa/Carbidopa Retardtabletten unter kontrollierten Bedingungen bei längeren Dosierungsintervallen dieselben therapeutischen Vorteile wie schnellfreisetzende Levodopa/Carbidopa Tabletten. Eine Besserung anderer Parkinson-Symptome fand insgesamt nicht statt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten:
Die Pharmakokinetik von Levodopa nach Gabe von Levodopa/Carbidopa Retardtabletten wurde an Parkinson-Patienten untersucht. Nicht kontrollierte Langzeitanwendung über 3 Monate mit der Gabe von zweimal täglich Levodopa/Carbidopa 100 mg/25 mg Retardtabletten (Dosierungen von 200 mg Levodopa mit 50 mg Carbidopa bis 600 mg Levodopa mit 150 mg Carbidopa) zeigte keine Akkumulation von Levodopa im Plasma. Die dosisangepasste Bioverfügbarkeit von einer Retardtablette Levodopa/Carbidopa 100 mg/25 mg täglich entsprach der von einer Retardtablette Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg. Die mittlere maximale Plasmakonzentration von Levodopa betrug 70 % nach Gabe von Levodopa/Carbidopa 100 mg/25 mg Retardtabletten im Vergleich zu der von Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg Retardtabletten. Die mittlere Zeit bis zum Erreichen der maximalen Konzentrationen im Plasma kann mit Levodopa/Carbidopa 100 mg/25 mg Retardtabletten gegenüber Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg Retardtabletten leicht reduziert sein.
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtablettenund Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten:
Die Pharmakokinetik von Levodopa nach Verabreichung von Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg retard wurde an jungen gesunden Probanden untersucht. Nach Gabe von Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg Retardtabletten dauerte es ca. zwei Stunden, bis die maximalen Levodopa-Spiegel im Plasma erreicht wurden im Vergleich zu 0,75 Stunden bei schnellfreisetzenden Tabletten, die Levodopa und Carbidopa enthalten.
Die mittleren maximalen Levodopa- Plasmaspiegel waren unter Anwendung von Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg retard um 60 % reduziert im Vergleich zu schnellfreisetzenden Tabletten, die Levodopa und Carbidopa enthalten.
Die in-vivo-Resorption von Levodopa nach Gabe von Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg Retardtabletten verlief kontinuierlich über einen Zeitraum von 4-6 Stunden. In diesen Studien schwankten die Levodopa-Plasmakonzentrationen innerhalb engerer Grenzen als unter schnellfreisetzenden Tabletten, die Levodopa und Carbidopa enthalten.
Da die Bioverfügbarkeit von Levodopa aus Levodopa/Carbidopa 200 mg/50 mg retard im Vergleich zu schnellfreisetzenden Tabletten, die Levodopa und Carbidopa enthalten,
ungefähr 70 % beträgt, sollte die tägliche Levodopa-Dosis der Retardformen in der Regel höher sein als die der schnellfreisetzenden Darreichungsformen.
Aufnahme von Nahrung speziell proteinreicher Nahrungsmittel kann die Resorption von Levodopa beeinflussen. Daher sollten die Retardtabletten 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.
Aus der gleichzeitigen Nahrungsaufnahme resultierte eine 50%ige Reduzierung der AUC und eine 40%ige der Cmaxfür Carbidopa. Diese niedrigeren Plasmaspiegel von Carbidopa sind ohne klinische Bedeutung.
Verteilung
Levodopa wird zeitgleich mit Carbidopa, einem Decarboxylase-Hemmer, der die Biover-fügbarkeit von Levodopa erhöht und seine Clearance verringert, eingenommen. Clearance und Verteilungsvolumen von Levodopa betragen bei zeitgleicher Einnahme mit einem Decarboxylase-Hemmer 0.3 l/Stunde/kg bzw. 0.9-1.6 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Levodopa ist vernachlässigbar. Levodopa reichert sich nicht im Plasma an.
Stoffwechsel und Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Levodopa beträgt ungefähr 1-2 Stunden. Levodopa wird komplett durch Verstoffwechselung eliminiert und die gebildeten Metabolite hauptsächlich über den Urin ausgeschieden. Vier Stoffwechselwege sind bekannt, wobei die Decarboxylierung für Levodopa, das ohne einen Enzymhemmer gegeben wird, die bestimmende Stufe ist. Wird Levodopa zusammen mit Carbidopa eingenommen wird die Decarboxylase gehemmt, so dass der Abbau über die Catechol-O-Methyltransferase zum vorherrschenden Stoffwechselweg wird.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Tierversuche zur pharmakologischen Sicherheit und Toxizität nach wiederholter Anwendung, Mutagenitätsstudien und Untersuchungen zur Karzinogenität ergaben kein besonderes Risiko für den Menschen. In reproduktionstoxikologischen Studien traten bei Kaninchen sowohl nach Gabe von Levodopa als auch nach der Anwendung von Levodopa/Carbidopa viszerale und skelettale Missbildungen auf.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigen Bestandteile
Fumarsäure
Hypromellose
Macrogol 6000
Octadecylhydrogenfumarat-Natriumsalz
Hochdisperses Siliciumdioxid
Eisenoxidhydrat x H2O (E 172)
Eisen(III)-oxid (E 172)
Titandioxid (E 171)
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (Aluminium/Aluminium)
Packungsgrößen:
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten:
30 und 100 Retardtabletten
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten:
30 und 100 Retardtabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
Inhaber der Zulassung
TEVA GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Zulassungsnummer(n)
Levocarb-Teva®100 mg/25 mg Retardtabletten: 52592.00.00
Levocarb-Teva®200 mg/50 mg Retardtabletten: 52592.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 21. Juli 2003
10. Stand der Information
März 2013
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
1 Levocarb-Teva® Retardtabletten bezieht sich, wenn nichts Anderes angegeben, auf alle in der Fachinformation aufgeführten Stärken.
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