iMedikament.de

Levodopa/Carbidopa Axcount 250 Mg/25 Mg Tabletten

Document: 24.11.2016   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg Tabletten Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 100 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 25 mg Car-bidopa).

Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 250 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 25 mg Car-bidopa).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Tablette

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg Tabletten

Gelbe, runde Tablette, mit der Prägung "C" auf einer Seite und „19“ auf der anderen Seite. Die Abmessung der Tablette beträgt 8,00 mm ± 0,2 mm.

Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg Tabletten

Hellblaue, runde Tablette mit der Prägung "C" auf einer Seite und „20“ auf der anderen Seite. Die Abmessung der Tablette beträgt 10,40 ± 0,2 mm.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete Behandlung des Morbus Parkinson.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

durch sorgfältige :4 oder 1:10 erhält-


Die optimale Dosierung von Levodopa/Carbidopa axcount muss für jeden Patienten Titration ermittelt werden.

Levodopa/Carbidopa axcount ist in einem Verhältnis Carbidopa zu Levodopa von 1 lich, um eine feine Dosiseinstellung für jeden Patienten zu ermöglichen.

Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht realisierbar sind, stehen andere Arzneimittel zur Verfügung.

Allgemeine Hinweise

Durch entsprechende Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die periphere Dopa-Decarboxylase durch 70-100 mg Carbidopa täglich maximal gehemmt (gesättigt) wird. Patienten, die eine geringere Carbidopa-Menge erhalten, können mit Übelkeit und Erbrechen reagieren.

Andere Standard-Antiparkinsonmittel, außer Levodopa als Monopräparat, können zusammen mit Levodopa/Carbidopa axcount weitergegeben werden, gegebenenfalls unter Anpassung ihrer Dosis.

Da sowohl der therapeutische Effekt als auch Nebenwirkungen unter Levodopa/Carbidopa axcount schneller eintreten als unter Levodopa allein, sollten die Patienten während des Zeitraums der Dosisanpassung sorgfältig überwacht werden. Unwillkürliche Bewegungen, besonders Lidkrampf, sind bei einigen Patienten verlässliche Frühzeichen einer Überdosierung.

Patienten, die bisher kein Levodopa erhalten haben

Zur Einleitung der Therapie empfiehlt sich eine Anfangsdosis von 3-mal täglich 1 Tablette Levodopa/Carbidopa axcount. Dieses Dosierungsschema sieht 75 mg Carbidopa pro Tag vor. Die Dosis kann, soweit erforderlich, um 1 Tablette Levodopa/Carbidopa 50 mg/12,5 mg oder Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg täglich oder jeden 2. Tag erhöht werden, bis eine Tagesdosis äquivalent zu 8 Tabletten Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg erreicht wird.

Wenn Levodopa/Carbidopa 100 mg/10 mg Tabletten oder Levodopa/Carbidopa 50 mg/12,5 mg Tabletten eingenommen werden, sollte die Therapie mit der Einnahme einer Tablette 3-mal oder 4-mal täglich eingeleitet werden. Bei einigen Patienten kann die Erhöhung der Dosierung notwendig sein um eine optimale Dosis von Carbidopa zu erreichen. Die Dosierung kann mit einer Tablette täglich oder jeden zweiten Tag erhöht werden, bis eine Tagesdosis von 8 Tabletten (zwei Tabletten 4-mal täglich) erreicht wird.

Ein Ansprechen auf die Therapie wurde nach einem Tag, manchmal schon nach der ersten Dosis beobachtet. Volle Wirksamkeit der Dosen wird gewöhnlich innerhalb von 7 Tagen erreicht. Levodopa/Carbidopa 50 mg/12,5 mg Tabletten oder Levodopa/Carbidopa 100 mg/10 mg Tabletten können, entsprechend des Bedarfs des einzelnen Patienten, zur einfacheren Dosiseinstellung verwendet werden.

Patienten, die bereits Levodopa erhalten

Levodopa muss mindestens 12 Stunden (bei Retardpräparaten 24 Stunden) vor Beginn einer Therapie mit Levodopa/Carbidopa axcount abgesetzt werden. Am einfachsten ist dies, wenn Levodopa/Carbidopa axcount als erste Morgendosis nach einer Nacht ohne Levodopa gegeben wird. Die Dosis von Levodopa/Carbidopa axcount sollte ungefähr 20 % der vorausgegangenen täglichen Dosis an Levodopa betragen.

Patienten, die bisher weniger als 1.500 mg Levodopa täglich eingenommen haben, sollten - je nach individuellem Bedarf - mit 3- bis 4-mal 1 Tablette Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg täglich beginnen. Die empfohlene Anfangsdosis für die meisten Patienten, die bisher mehr als 1.500 mg Levodopa täglich eingenommen haben, beträgt 3- bis 4-mal täglich 1 Tablette Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg.

Erhaltungsdosis

Die Therapie mit Levodopa/Carbidopa axcount sollte individuell vorgenommen und dem Ansprechen auf die Therapie allmählich angepasst werden.

Wenn eine höhere Carbidopa-Dosis notwendig ist, kann jede Tablette Levodopa/Carbidopa 100 mg/10 mg durch eine Tablette Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg oder Levodopa/Carbidopa 50 mg/12,5 mg ersetzt werden.

Falls mehr Levodopa notwendig ist, sollte 3- bis 4-mal täglich 1 Tablette Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg gegeben werden. Falls erforderlich, kann die Dosierung von Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg um 1 Tablette jeden Tag oder jeden 2. Tag bis zu maximal 8 Tabletten pro Tag erhöht werden. Erfahrungen mit einer Tagesgesamtdosis von mehr als 200 mg Carbidopa sind begrenzt.

Patienten, die bisher Levodopa kombiniert mit einem anderen Decarboxylasehemmer erhalten haben Bei der Umstellung von Levodopa kombiniert mit einem anderen Decarboxylasehemmer auf Levo-dopa/Carbidopa axcount, muss dieses Präparat mindestens 12 Stunden vor Beginn der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa axcount abgesetzt werden. Die Dosierung von Levodopa/Carbidopa axcount wird mit der Menge Levodopa begonnen, wie sie in der bisherigen Levodopa/Decarboxylasehemmer-Kombination enthalten war.

Anwendung bei Kindern

Die Unbedenklichkeit von Levodopa/Carbidopa axcount bei Patienten unter 18 Jahren ist nicht belegt. Daher wird die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.

Anwendung bei älteren Patienten

Es gibt umfangreiche Erfahrungen zur Anwendung dieser Arzneimittel bei älteren Patienten. Die oben genannten Empfehlungen geben die klinischen Daten wieder, die auf diesen Erfahrungen beruhen.

Zusätzliche Anwendung anderer Anti-Parkinson-Mittel

Aktuelle Daten zeigen, dass die Behandlung mit anderen Anti-Parkinson-Mitteln kann fortgesetzt werden kann, wenn die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa axcount begonnen wird. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung, entsprechend der Herstellerangaben, erforderlich.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

4.3 Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    Nicht-selektive Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) sind für die gleichzeitige Anwendung mit Levodopa/Carbidopa axcount kontraindiziert. Diese Hemmer müssen mindestens 2 Wochen vor Behandlungsbeginn mit Levodopa/Carbidopa axcount abgesetzt werden. Levo-dopa/Carbidopa axcount kann gleichzeitig mit der vom Hersteller empfohlenen Dosis eines selektiven MAO-B-Hemmers (z.B. Selegilinhydrochlorid) eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).

-    Levodopa/Carbidopa axcount ist bei Patienten mit Engwinkelglaukom kontraindiziert.

-    Da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann, darf es bei Patienten mit verdächtigen, nicht diagnostizierten Hautläsionen oder einem Melanom in der Anamnese nicht angewendet werden.

-    Anwendung bei Patienten mit schweren Psychosen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Levodopa/Carbidopa axcount wird nicht zur Behandlung von Arzneimittel-induzierten extrapyramidalen Symptomen oder Chorea Huntington empfohlen.

Levodopa/Carbidopa axcount sollte bei Patienten mit kardiovaskulären oder pulmonalen Erkrankungen, Bronchialasthma, renalen, hepatischen oder endokrinen Erkrankungen oder mit peptischen Ulzera in der Vorgeschichte vorsichtig angewendet werden (wegen der Möglichkeit von Blutungen im oberen Gastrointe stinaltrakt).

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Levodopa/Carbidopa axcount bei Patienten mit anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt mit atrialen, nodalen oder ventrikulären Arrhythmien. Bei diesen Patienten sollte während der initialen Dosisanpassung die Herzfunktion besonders sorgfältig überwacht werden.

Levodopa wird mit übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht. Plötzliches Einschlafen während Alltagsaktivitäten, manchmal ohne Wahrnehmung von Warnzeichen, wurde sehr selten berichtet. Patienten müssen darüber informiert sein und unterrichtet werden, beim Führen von Kraftfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen während der Behandlung mit Levodopa Vorsicht walten zu lassen. Patienten, die über Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens berichten, müssen vom Führen eines Kraftfahrzeuges oder Bedienen von Maschinen absehen. Darüber hinaus ist eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie zu erwägen.

Alle Patienten sollten sorgfältig auf mentale Veränderungen, Depressionen mit Suizidtendenz und andere schwere soziopathische Verhaltensweisen überwacht werden. Bei Patienten mit Psychosen muss das Arzneimittel vorsichtig angewendet werden.

Bei Patienten, die vorher mit Levodopa allein behandelt worden sind, können Dyskinesien auftreten, da unter Carbidopa mehr Levodopa ins Gehirn gelangen kann und somit mehr Dopamin gebildet wird. Das Auftreten von Dyskinesien kann eine Dosisreduktion erforderlich machen.

Wie Levodopa allein, kann auch Levodopa/Carbidopa axcount unwillkürliche Bewegungen und mentale Veränderungen hervorrufen. Patienten, die während vorhergehender Behandlung mit Levodopa allein ausgeprägte unwillkürliche Bewegungen oder psychotische Episoden entwickelt haben, sollten bei einer Umstellung auf Levodopa/Carbidopa axcount sorgfältig überwacht werden. Es wird angenommen, dass diese Reaktionen durch eine Dopaminerhöhung im Gehirn nach Gabe von Levodopa hervorgerufen werden und die Anwendung von Levodopa/Carbidopa axcount ein Wiederauftreten dieser Reaktionen verursachen kann. In Verbindung mit einem abrupten Absetzen von Antiparkinsonmitteln wurde über ein Syndrom ähnlich dem malignen neuroleptischen Syndrom mit Muskelstarre, erhöhter Körpertemperatur, mentalen Veränderungen und erhöhter Serum-Kreatinphosphokinase berichtet. Daher sollte jede abrupte Dosisreduktion oder das Absetzen von Levodopa/Carbidopa axcount sorgfältig überwacht werden, besonders bei Patienten, die auch Neuroleptika erhalten.

Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und/oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa/Carbidopa axcount, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impuls-kontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.

Die gleichzeitige Gabe von Psychopharmaka wie Phenothiazinen oder Butyrophenonen sollte vorsichtig erfolgen, und diese Patienten sollten auf einen Wirksamkeitsverlust der Antiparkinsonmittel hin beobachtet werden. Patienten mit Krämpfen in der Vorgeschichte sollten mit Vorsicht behandelt werden.

Wie bei Levodopa allein werden während einer Langzeitbehandlung regelmäßige Bestimmungen der hepatischen, hämatopoetischen, kardiovaskulären und renalen Funktion empfohlen.

Patienten mit einem chronischen Weitwinkelglaukom dürfen vorsichtig mit Levodopa/Carbidopa axcount behandelt werden, vorausgesetzt, dass der intraokuläre Druck bestmöglich eingestellt wird und die Patienten während der Therapie auf Veränderungen des intraokulären Drucks sorgfältig überwacht werden.

Im Falle einer erforderlichen Vollnarkose kann die Therapie mit Levodopa/Carbidopa axcount solange fortgesetzt werden, wie es dem Patienten noch gestattet ist, Flüssigkeit und Arzneimittel einzunehmen. Falls die Therapie zeitweilig unterbrochen werden muss, kann die Einnahme von Levodopa/Carbidopa axcount in der gleichen Dosierung wie vorher wieder begonnen werden, sobald die orale Einnahme möglich ist.

Parkinson-Patienten haben nach epidemiologischen Studien ein etwa 2-6-fach erhöhtes Risiko ein malignes Melanom zu entwickeln als die allgemeine Bevölkerung. Es ist unklar, ob das erhöhte Risiko auf die Parkinson-Erkrankung zurückzuführen ist oder auf andere Faktoren, wie z. B. auf die Arzneimittel zur Behandlung der Erkrankung. Daher sollten Patienten und Betreuungspersonen angewiesen werden, während der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa axcount die Haut häufig und regelmäßig auf Anzeichen eines Melanoms zu untersuchen. Im Idealfall sollten regelmäßige Hautuntersuchungen durch einen Hautarzt durchgeführt werden.

Labortests

Normalerweise sind die Blutharnstoff-, Kreatinin- und Harnsäurespiegel während der Anwendung von Levodopa/Carbidopa axcount niedriger als bei der Anwendung von Levodopa allein. Vorübergehende Anomalien äußern sich in erhöhten Spiegeln von Blutharnstoff, AST (SGOT), ALT (SGPT), LDH, Bilirubin und alkalischer Phosphatase.

Erniedrigung von Hämoglobin und Hämatokrit, Erhöhung der Serum-Glucose und der Leukozyten, sowie Bakterien und Blut im Urin wurden berichtet.

Es wurde über positive Coombs-Tests sowohl unter der Kombination Carbidopa/Levodopa axcount als auch unter Levodopa allein berichtet.

Levodopa/Carbidopa axcount kann zu einem falsch-positiven Nachweis von Ketonkörpern im Urin bei der Verwendung eines Teststreifens führen; diese Reaktion wird durch Kochen des Urins nicht verändert. Die Verwendung von Glucose-Oxidase-Methoden kann falsch-negative Harnzuckernachweise ergeben.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme folgender Arzneimittel mit Levodopa/Carbidopa axcount:

Antihypertonika.

Orthostatische Hypotonie kann auftreten, wenn Levodopa/Carbidopa axcount zusätzlich zur Behandlung von Patienten, die bereits Antihypertonika erhalten, gegeben wird. Dosisanpassungen des Antihypertonikums können erforderlich sein.

Antidepressiva

Bei gleichzeitiger Anwendung mit trizyklischen Antidepressiva wurde selten über Reaktionen wie Hypertonie und Dyskinesie berichtet (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“ für Patienten, die MAOHemmer erhalten).

Anticholinergika

Anticholinergika können bei der Verringerung des Tremors synergistisch mit Levodopa wirken, sie können jedoch auch abnorme unwillkürliche Bewegungen verstärken. In hoher Dosierung können Anticholinergika die Wirksamkeit von Levodopa durch Verzögerung der Resorption und dadurch bedingtem erhöhten gastralen Metabolismus von Levodopa vermindern.

Eine Anpassung der Dosis von Levodopa/Carbidopa kann erforderlich sein.

Eisen

Studien zeigten eine Verminderung der Bioverfügbarketi von Carbidopa und/oder Levodopa bei Einnahme mit Eisensulfat oder Eisengluconat. Bei gleichzeitiger Anwendung wurde eine 30-50%ige Herabsetzung der AUC von Levodopa und eine 75%ige Reduzierung der AUC von Carbidopa beobachtet.

Andere Arzneimittel

Derzeit gibt es keine Hinweise auf Wechselwirkungen, die eine gleichzeitige Anwendung anderer Standard-Antiparkinsonmittel ausschließen würden.

Dopamin D2-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Phenothiazine, Butyrophenones und Risperidon) und Isoniazid können den therapeutischen Effekt von Levodopa mindern. Es wurde berichtet, dass die positiven Wirkungen von Levodopa auf die Parkinson-Krankheit durch Phenytoin und Papaverin aufgehoben wurden. Patienten, die diese Arzneimittel gleichzeitig mit Levodopa/Carbidopa axcount anwenden, sollten sorgfältig hinsichtlich des Verlusts der therapeutischen Wirkung beobachtet werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Levodopa/Carbidopa axcount mit Dopamin-abbauenden Substanzen (z. B. Tetrabenazin) oder anderen Arzneimitteln, welche die Monoamin-Speicher entleeren, wird nicht empfohlen.

Unter kombinierter Therapie mit Selegilin und Levodopa/Carbidopa axcount kann eine massive orthostatische Hypotonie auftreten, die nicht allein auf Levodopa/Carbidopa axcount zurückzuführen ist (siehe Abschnitt 4.3).

Da Levodopa mit bestimmten anderen Aminosäuren konkurriert, kann die Resorption von Levo-dopa/Carbidopa axcount bei Patienten, die sich einer eiweißreichen Diät unterziehen, unter Umständen beeinträchtigt sein.

Die Auswirkung der gleichzeitigen Anwendung von Antiazida mit Levodopa/Carbidopa axcount auf die Bioverfügbarkeit von Levodopa wurde nicht untersucht.

Levodopa/Carbidopa axcount ist auch geeignet für Patienten mit Parkinson-Krankheit und ParkinsonSyndrom, die Vitaminpräparate mit Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) einnehmen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Auswirkungen von Levodopa/Carbidopa auf die menschliche Schwangerschaft sind nicht bekannt. Tierexperimentelle Studien zeigten jedoch, dass Levodopa und Kombinationen von Carbidopa und Levodopa bei Kaninchen zu Missbildungen im Bereich der Eingeweide und des Skeletts führten. Daher erfordert die Einnahme von Levodopa/Carbidopa axcount durch Frauen im gebärfähigen Alter, dass die erwarteten Vorteile des Medikaments gegen mögliche Risiken abgewogen werden, sollte eine Schwangerschaft auftreten.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Carbidopa in die Muttermilch übergeht. In einer Studie mit einer stillenden Mutter mit Parkinsonscher Erkrankung wurde über die Ausscheidung von Levodopa in die Muttermilch berichtet.

Da viele Arzneimittel in die Muttermilch übergehen und aufgrund des Potentials von schweren Nebenwirkungen bei Säuglingen, ist, unter Berücksichtigung der Bedeutung des Arzneimittels, abzuwägen ob abgestillt wird, oder ob die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa axcount abgebrochen wird.

Fertilität

In präklinischen Studien mit Einzelgabe von Carbidopa bzw. Levodopa wurden keine Nebenwirkungen hinsichtlich der Fertilität beobachtet.

Untersuchungen der Fertilität der Kombination von Levodopa mit Carbidopa an Tieren wurden nicht durchgeführt.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann variieren und es wurde über bestimmte Nebenwirkungen bei Patienten im Zusammenhang mit Levodopa/Carbidopa axcount berichtet, die die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen können.

Patienten, die mit Levodopa/Carbidopa axcount behandelt werden und über Somnolenz und/oder plötzliches Einschlafen berichten, müssen angewiesen werden, kein Kraftfahrzeug zu führen oder andere Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen oder des Todes aussetzt (z. B. Bedienen von Maschinen), bis diese wiederkehrenden Einschlafereignisse und Schläfrigkeit nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

4.8    Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die häufig bei Levodopa/Carbidopa axcount auftreten, sind auf die zentrale neuro-pharmakologische Wirkung von Dopamin zurückzuführen. Diese Reaktionen können gewöhnlich durch eine Dosisreduktion verringert werden. Die häufigsten Reaktionen sind Dyskinesien wie choreo-forme, dystone und andere unwillkürliche Bewegungen und Übelkeit. Muskelzuckungen und Lidkrämpfe sind erste Anzeichen dafür, eine Dosisreduktion zu erwägen.

In klinischen Studien und seit Markteinführung wurden außerdem die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Synkope, Brustschmerz, Anorexie

Herzerkrankungen

Kardiale Arrhythmien und/oder Herzklopfen, orthostatische Regulationsstörungen einschließlich hypo-tensiver Episoden, Hypertonie, Phlebitis

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Erbrechen, gastrointestinale Blutungen, Entwicklung eines Duodenalulcus, Diarrhö, dunkler Speichel

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Angioödem, Urtikaria, Pruritus, Purpura Schoenlein-Henoch

Erkrankungen des Nervensystems

Malignes neuroleptisches Syndrom (siehe Abschnitt 4.4), on-off-Phänomene (Wechsel von Beweglich-und Unbeweglichkeit), Schwindel, Parästhesien, psychotische Episoden einschließlich Wahnvorstellungen, Halluzinationen und paranoide Gedankenbildung, Depression mit oder ohne Suizidtendenzen, Demenz, Alpträume, Agitiertheit, Konfusion, Libidosteigerung.

Levodopa ist mit Schläfrigkeit assoziiert, einschließlich sehr selten auftretender übermäßiger Tagesmüdigkeit und Schlafattacken.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Atemnot

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Alopezie, Hautausschlag, dunkler Schweiß

Erkrankungen der Nieren und Harnwege Dunkler Urin

Selten traten Krampfanfalle auf. Der kausale Zusammenhang mit Levodopa/Carbidopa axcount ist jedoch noch nicht gesichert.

Andere unter Levodopa oder Levodopa/Carbidopa berichtete Nebenwirkungen umfassen:

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Dyspepsie, Mundtrockenheit, bitterer Geschmack, vermehrter Speichelfluss, Dysphagie, Zähneknirschen, Schluckauf, Bauchschmerzen, Verstopfung, Flatulenz, brennendes Gefühl auf der Zunge

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Gewichtszunahme, Gewichtsverlust, Ödeme

Erkrankungen des Nervensystems

Asthenie, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, Desorientiertheit, Ataxie, Taubheitsgefühl, verstärkter Tremor der Hände, Muskelkrämpfe, Trismus, Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Schlaflosigkeit, Angst, Euphorie, Fallneigung, Gangstörungen

Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkäufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten und/oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa/Carbidopa axcount, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Erröten, vermehrtes Schwitzen

Augenerkrankungen

Diplopie, Verschwommensehen, Pupillenerweiterung, okulogyre Krisen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege Harnretention, Harninkontinenz, Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schwäche, Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerz, Heiserkeit, Unwohlsein, Hitzewallung, angeregte Stimmung, unregelmäßige Atmung, malignes Melanom (siehe Abschnitt 4.3)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Die Behandlung einer durch Levodopa/Carbidopa axcount hervorgerufenen, akuten Überdosierung ist grundsätzlich die gleiche wie die Behandlung einer durch Levodopa allein hervorgerufenen akuten Überdosierung. Pyridoxin ist jedoch nicht in der Lage, die Wirkung von Levodopa/Carbidopa axcount aufzuheben. Eine EKG-Überwachung ist einzuleiten; der Patient ist im Hinblick auf die mögliche Entwicklung von Arrhythmien sorgfältig zu beobachten. Soweit erforderlich, sollte eine angemessene antiarrhythmische Behandlung durchgeführt werden.

Auch sollte die Möglichkeit, dass der Patient neben Levodopa/Carbidopa axcount noch andere Arzneimittel eingenommen hat, berücksichtigt werden. Bis heute liegen keine Erfahrungen über den Einsatz einer Dialyse vor, daher ist über deren Stellenwert bei der Behandlung von Überdosierungen nichts bekannt.

Die terminale Halbwertszeit von Levodopa in Anwesenheit von Carbidopa beträgt ca. 2 Stunden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Levodopa und Decarboxylase-Hemmer ATC-Code: N04BA02

Levodopa ist die Vorstufe von Dopamin und wird als Substitutionstherapie bei der ParkinsonErkrankung angewendet.

Carbidopa ist ein peripherer Dopa-Decarboxylase-Hemmer. Es verhindert die Metabolisierung von Levodopa zu Dopamin in der Kreislaufperipherie. So wird sichergestellt, dass ein höherer Anteil ins Gehirn gelangt, wo Dopamin wirkt. Dadurch kann eine geringere Dosis Levodopa angewendet werden, was die Inzidenz und Schwere von Nebenwirkungen reduziert.

Levodopa/Carbidopa axcount dient der Linderung vieler Symptome der Parkinson-Krankheit, besonders Rigidität und Bradykinesie.

Es ist häufig hilfreich bei der Kontrolle von Tremor, Dysphagie, Sialorrhoe und instabiler Körperhaltung, im Zusammenhang mit Parkinson-Erkrankung und Parkinson-Syndrom.

Wenn das Ansprechen auf eine Monotherapie mit Levodopa ungleichmäßig ist und Anzeichen und Symptome der Parkinson-Krankheit nicht gleichmäßig über den Tag kontrolliert werden, reduziert eine Substitution mit Levodopa/Carbidopa axcount üblicherweise diese Schwankungen.

Indem Levodopa/Carbidopa axcount einige der von Levodopa allein hervorgerufenen Nebenwirkungen reduziert, bringt es mehr Patienten eine angemessene Linderung der Symptome der ParkinsonKrankheit.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach der oralen Gabe von Levodopa ohne Zugabe eines Decarboxylase-Hemmers, wird es schnell aber unterschiedlich vom Magen-Darm-Trakt absorbiert. Es hat eine Plasma-Halbwertszeit von etwa 1 Stunde und wird hauptsächlich durch Decarboxylierung in Dopamin umgewandelt, von dem ein Teil zu Noradrenalin umgewandelt wird. Bis zu 30 % wird zu 3-O-Metyhldopa, das eine Halbwertszeit von 9-22 Stunden hat. Über 80 % des Levodopa wird innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, hauptsächlich als Homovanillinsäure und 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure. Weniger als 1 % wird unverändert ausgeschieden.

Sobald Levodopa in den Blutkreislauf gelangt, konkurriert es mit anderen neutralen Aminosäuren um den Transport durch die Blut-Hirn-Schranke. Sobald es die striatalen Neuronen erreicht, wird es zu Dopamin decarboxyliert, gespeichert und von den präsynaptischen Neuronen freigesetzt.

Da Levodopa sehr schnell im Magen-Darm-Trakt und in der Leber decarboxyliert wird, steht nur eine sehr kleine Menge der unveränderten Substanz für den Transport ins Gehirn zur Verfügung. Die periphere Decarboxylierung reduziert die therapeutische Effektivität des Levodopa, ist aber zugleich für viele seiner Nebenwirkungen verantwortlich. Aus diesem Grund wird Levodopa gewöhnlich gemeinsam mit einem peripheren Decarboxylase-Hemmer, wie z. B. Carbidopa, verabreicht. So können niedrigere Dosen verabreicht werden, um den gleichen therapeutischen Effekt zu erreichen.

In Abwesenheit von Levodopa wird Carbidopa nach oraler Gabe sehr schnell, aber unvollständig im Magen-Darm-Trakt absorbiert. Nach einer oralen Dosis findet sich ca. 50 % im Urin wieder, davon ca. 3 % unmetabolisiert. Carbidopa passiert nicht die Blut-Hirn-Schranke, passiert jedoch die Plazenta und wird in die Muttermilch abgegeben. Der Umsatz von Carbidopa ist schnell und nahezu die gesamte Substanz findet sich nach 7 Stunden im Urin wieder.

Carbidopa hemmt die periphere Carboxylierung von Levodopa zu Dopamin. Da es aber nicht die BlutHirn-Schranke passiert, werden effektivere Hirn-Level von Dopamin mit niedrigeren Levodopa-Dosen erreicht, wodurch periphere Nebenwirkungen reduziert werden - merklich Übelkeit und Erbrechen, sowie Herzrhythmusstörungen.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Tierstudien bezüglich der pharmakologischen Sicherheit und Toxizität nach wiederholter Verabreichung, Mutagenitätsstudien und Kanzerognitätsuntersuchungen zeigten keine besonderen Risiken für den Menschen. In Reproduktionstoxizitätsstudien verursachte sowohl die Alleingabe von Levodopa, als auch die Kombination von Levodopa/Carbidopa viscerale und skeletale Missbildungen in Kaninchen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg Crospovidon (Typ A)

Mikrokristalline Cellulose Vorverkleisterte Stärke (Mais) Magnesiumstearat (Ph.Eur.) Chinolingelb-Aluminiumsalz (E104)

Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg Crospovidon (Typ A)

Mikrokristalline Cellulose Vorverkleisterte Stärke (Mais) Magnesiumstearat (Ph.Eur.) Indigocarmin-Aluminiumsalz (E132)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg

Packungen mit 30, 50, 56, 60, 90, 98, 100, 196 oder 200 Tabletten in Al-Al-Blisterpackungen.

Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg

Packungen mit 30, 50, 60, 90, 98, 100, 120, 196 oder 200 Tabletten in Al-Al-Blisterpackungen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

axcount Generika GmbH Max-Planck-Straße 36 d 61381 Friedrichsdorf Deutschland

Telefon: 06172-17940-00 Telefax: 06172-17940-40

E-Mail: service@axcount.de www.axcount.de

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Levodopa/Carbidopa axcount 100 mg/25 mg

91069.00. 00

Levodopa/Carbidopa axcount 250 mg/25 mg

91070.00. 00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG 14.01.2015

10.    STAND DER INFORMATION

Juli 2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig.

13