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Levodopa/Carbidopa Tad 200 Mg/50 Mg Tabletten

Document: 10.11.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

Fachinformation


Levodopa/Carbidopa TAD® 200 mg/50 mg Tabletten


1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levodopa/Carbidopa TAD® 200 mg/50 mg Tabletten

Wirkstoffe: Levodopa und Carbidopa

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette Levodopa/Carbidopa TAD enthält 200 mg Levodopa und 54 mg Carbidopa-Monohydrat (entsprechend 50 mg Carbidopa).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3.    DARREICHUNGSFORM

Tabletten

Runde, weiße Tablette mit einer einseitigen Bruchkerbe.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Parkinson-Syndrome.

Hinweis

Levodopa/Carbidopa TAD ist nicht indiziert bei medikamentös induziertem ParkinsonSyndrom.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der extrapyramidalen Symptomatik und der Verträglichkeit im Einzelfall. Hohe Einzeldosen sollten vermieden werden. Die Behandlung wird mit langsam ansteigender Dosierung durchgeführt.

Die Behandlung muss langsam einschleichend erfolgen, um das Ausmaß der Nebenwirkungen gering zu halten und einen möglichen Behandlungserfolg nicht zu gefährden.

Bei bisher unbehandelten Kranken wird mit einer Tagesdosis von einer Tablette Levodopa/Carbidopa TAD (200 mg Levodopa in Kombination mit 50 mg Carbidopa-Monohydrat) begonnen.

Eine Dosissteigerung kann um eine weitere Tablette Levodopa/Carbidopa TAD (200 mg Levodopa und 50 mg Carbidopa-Mono-hydrat) jeden 7. Tag vorgenommen werden.

Tagesdosen von täglich bis zu 4 Tabletten Levodopa/Carbidopa TAD (800 mg Levodopa und 200 mg Carbidopa-Monohydrat) sollen in der Regel nicht überschritten werden.

Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die

Dosissteigerung zunächst unterbrochen oder die Dosis vorübergehend gesenkt und die weitere Erhöhung langsamer vorgenommen. Bei stärkeren gastrointestinalen Beschwerden können Antiemetika wie Domperidon verabreicht werden.

Bei der Umstellung von einem reinen Levodopa-Präparat ist zu berücksichtigen, dass zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte mit der Kombination Levodopa und Carbidopa nur etwa 20 % der bisherigen Levodopa-Dosis benötigt werden. Ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden ist einzuhalten.

Die Einnahme erfolgt am besten 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit und Gebäck. Vor der Einnahme sind große eiweißreiche Mahlzeiten zu vermeiden.

Levodopa/Carbidopa TAD wird in der Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen (Substitutionstherapie). Die Anwendung ist bei guter Verträglichkeit nicht begrenzt.

4.3 Gegenanzeigen

Levodopa/Carbidopa TAD darf nicht gegeben werden bei

-    Überempfindlichkeit gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    gleichzeitiger Gabe von nichtselektiven Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern. Diese MAO-Hemmer müssen spätestens 2 Wochen vor Beginn der Therapie mit Levodopa/Carbidopa TAD abgesetzt werden. Levodopa/Carbidopa TAD kann gleichzeitig mit selektiven MAO-Typ-B-Hemmern (z.B. Selegilin, Rasagilin) oder selektiven MAO-Typ-A-Hemmern (z.B. Moclobemid) in der empfohlenen Dosierung angewandt werden. MAO-Typ-A- und MAO-Typ-B-Hemmer sollten nicht zusammen mit Levodopa/Carbidopa TAD eingenommen werden, da die Kombination aus MAO-Typ-A- und MAO-Typ-B-Hemmern mit einer nichtselektiven MAO-Hemmung gleichzusetzen ist (siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).

-    Patienten mit dekompensierter endokriner

(z.B. Phäochromozytom, Hyperthyreose, Cushing Syndrom), renaler (außer Dialysebehandelter RLS Patienten) oder hepatischer Funktion, kardialen Erkrankungen (z.B. schwere kardiale Arrhythmien, Herzinsuffizienz,    Tachykardie),

psychiatrische Erkrankungen mit einer psychotischen Komponente oder

Engwinkelglaukom.

-    verdächtigen, nicht diagnostizierten Hautveränderungen oder einem anamnestisch bekannten Melanom, da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann.

-    Jugendlichen unter 18 Jahren, da bei diesen keine ausreichende klinischtherapeutische Erfahrung vorliegt.

-    Schwangeren oder Frauen, die schwanger

werden können, ohne dass diese eine angemessene Kontrazeption betreiben. Wenn bei einer Frau, die Levodopa-Carbidopa    einnimmt,    eine

Schwangerschaft eintritt, muss das Präparat abgesetzt werden (wie vom verordnenden Arzt empfohlen).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Levodopa/Carbidopa TAD    sollte nicht

gegeben werden bei

-    schwerer    Lungenerkrankung,

Bronchialasthma,    sowie    bei einem

peptischen Ulkus oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte,

-    schweren Störungen des hämopoetischen Systems,

-    allen Krankheitszuständen, bei denen Sympathomimetika kontraindiziert sind,

Hinweis:

Die Ausscheidung der wirksamen Bestandteile von Levodopa/Carbidopa TAD in Urin, Speichel und Schweiß kann Flecken in der Kleidung verursachen, die nach dem Antrocknen nicht mehr entfernt werden können, weshalb die Flecken in frischem Zustand ausgewaschen werden sollten.

Warnhinweise

Nach langjähriger Behandlung mit Präparaten, die Levodopa enthalten, kann ein plötzliches    Absetzen    von

Levodopa/Carbidopa TAD zu einem malignen Levodopa-Entzugssyndrom (mit Hyperpyrexie, Muskelrigidität, ggf. psychischen Auffälligkeiten und einem Anstieg der Serumkreatin-Phosphokinase) oder einer akinetischen Krise führen. Beide Zu-stände sind lebensbedrohlich. Aus therapeutischen Gründen indizierte Levodopa-Pausen dürfen daher nur in der Klinik durchgeführt werden, v.a. wenn der Patient Neuroleptika erhält.

Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontroll-störungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit


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Dopaminagonisten und / oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa/ Carbidopa TAD, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung,    Hypersexualität,

zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.

Hin-weise zur Überwachung der Behandlung

In anfälligen Personen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.

Patienten mit Konvulsionen oder Magen-Darm-Ulcera in der Vorgeschichte sollten ärztlich besonders beobachtet werden.

Bei Patienten mit chronischem Weitwinkelglaukom sollte regelmäßig der Augeninnendruck    gemessen werden,    da

Levodopa theoretisch das Potential für eine Erhöhung des Augeninnendrucks besitzt.

Vorsicht ist angezeigt bei Anwendung von Levodopa-Carbidopa bei Patienten mit Erkrankungen der Koronararterien, Herzarrhythmien    oder Herzinsuffizienz

(siehe auch Abschnitt 4.3). Die Herzfunktion sollte regelmäßig, vor allem zu Beginn der Behandlung und danach während der Dauerbehandlung    durch Kreislauf-    und

EKG-Kontrollen überwacht werden.

Eine engmaschige Überwachung wird Patienten mit Risikofaktoren (z.B. Ältere, gleichzeitige    Anwendung    von

Antihypertensiva oder anderen Präparaten mit orthostatischem Potential) oder einer Vorgeschichte für orthostatische Hypotonie besonders zu Behandlungsbeginn oder bei Dosiserhöhungen empfohlen.

Levodopa-Carbidopa    kann    zu

Veränderungen im Blutbild (z.B. hämolytische Anämie, Thrombozytopenie und Leukopenie) führen. In einigen wenigen Fällen wurde über Agranulozytose berichtet, wobei ein Zusammenhang mit Levodopa-Carbidopa weder bestätigt noch vollständig ausgeschlossen werden konnte. Deshalb sollte während der Behandlung regelmäßig das Blutbild kontrolliert werden.

Eine Depression kann Teil des Krankheitsbildes von Patienten mit Morbus Parkinson oder RLS sein, es kann aber auch bei Patienten, die mit Levodopa-Carbidopa

behandelt werden, auftreten. Alle Patienten sollten    sorgfältig    hinsichtlich

psychologischer Veränderungen und einer Depression mit oder ohne Suizidgedanken überwacht werden.

Patienten mit Psychosen oder Psychosen in der Vorgeschichte sollen mit Vorsicht behandelt werden.

Levodopa-Carbidopa kann das Dopamindysregulationssyndrom hervorrufen, das zu einer exzessiven Anwendung des Präparats führt. Eine kleine Subgruppe von Patienten mit der Parkinson Erkrankung leiden an kognitiven Störungen und Verhaltensstörungen, die direkt der Einnahme erhöhter Mengen des Präparats gegen ärztlichen Rat zugeordnet werden können und die unterhalb der Dosen liegen, die für die Behandlung motorischer Störungen erforderlich sind.

Bei Patienten mit einer Vollnarkose sollte die Behandlung mit Levodopa-Carbidopa solange wie möglich bis zur Operation fortgeführt werden außer bei einer Narkose mit Halothan. Bei einer Vollnarkose mit Halothan sollte Levodopa-Carbidopa 12-48 Stunden vor dem chirurgischen Eingriff beendet werden, da bei Patienten mit Levodopa-Carbidopa Schwankungen des Blutdrucks und/oder Arrhythmien auftreten können. Die Behandlung mit Levodopa-Carbidopa kann nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden, wobei die Dosis allmählich bis auf das Niveau vor dem Eingriff erhöht werden sollte.

Unter Levodopa können Schläfrigkeit und Episoden von Schlafattacken auftreten. Über plötzlich auftretende Schlafattacken während Alltagsaktivitäten, die in einigen Fällen ohne Warnzeichen auftraten, wurde sehr selten berichtet. Patienten müssen hierüber informiert werden. Patienten müssen unter der Behandlung mit Levodpa Vorsicht walten lassen beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen. Patienten, die an Schläfrigkeit und/oder Schlafattacken litten, müssen vom Autofahren und Bedienen von Maschinen Abstand nehmen. Ferner sollte eine Dosiserniedrigung oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden (siehe Abschnitt 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen).

Labortests

Die Leber-, Nieren- und Herzfunktion sowie das Blutbild sollten in der Einstellungsphase häufiger und später mindestens einmal jährlich kontrolliert werden.

Blutzuckeruntersuchungen sollten bei Patienten mit Diabetes häufiger durchgeführt werden und die Dosis der Antidiabetika sollte entsprechend dem Blutzuckerspiegel angepasst werden.

Malignes Melanom

Parkinson-Patienten    haben    nach

epidemiologischen Studien ein etwa 2 -6fach erhöhtes Risiko ein malignes Melanom zu entwickeln als die allgemeine Bevölkerung. Es ist unklar, ob das erhöhte Risiko auf die Parkinson-Erkrankung zurückzuführen ist oder auf andere Faktoren, wie z. B. auf die Arzneimittel zur Behandlung der Erkrankung.

Daher sollten Patienten und Angehörige bzw. Betreuungspersonen angewiesen werden, während der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa TAD die Haut häufig und regelmäßig auf Anzeichen eines Melanoms zu untersuchen. Im Idealfall sollten regelmäßige Hautuntersuchungen durch einen Hautarzt durchgeführt werden.

In sehr seltenen Fällen wurde bei ParkinsonPatienten    eine    eigenmächtige,

missbräuchliche Dosissteigerung beobachtet.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Vorsicht ist geboten, wenn die nachfolgend genannten Substanzen gleichzeitig mit Levodopa/Carbidopa TAD gegeben werden:

Antihypertensiva

Bei Patienten, die Levodopa/Decarboxy-lasehemmer-Präparate zusammen mit Antihypertonika (insbesondere Reserpin-haltige

Präparate) erhielten, ist eine symptomatische orthostatische Hypotonie aufgetreten.

Daher kann zu Beginn der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa TAD eine Anpassung der Antihypertonika-Dosis erforderlich werden.

Antidepressiva

Über Nebenwirkungen, einschließlich Hypertonie    und    Dyskinesie, bei

gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva und Levodopa/Carbidopa-Präparaten wurde selten berichtet. Unter kombinierter Therapie mit Selegilin und Levodopa/Car-bidopa kann eine massive orthostatische Hypotonie auftreten, die nicht allein    auf    Levodopa/Carbidopa

zurückzuführen ist.

Wenn Levodopa-Carbidopa Patienten verabreicht    wird,    die irreversible


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nichtselektive MAO-Hemmstoffe erhalten, ist ein zeitlicher Abstand von wenigstens 2 Wochen zwischen der Beendigung des MAOHemmstoffs und dem Beginn der Levodopa-Carbidopa-Therapie einzuhalten. Sonst können unerwünschte Wirkungen wie hyptertensive Krisen auftreten (siehe 4.3 Kontraindikationen). Selektive MAO-B Hemmstoffe wie Selegilin und Rasagilin und selektive MAO-A Hemmstoffe wie Moclobemid können Patienten mit Levodopa-Carbidopa verschrieben werden. Es wird empfohlen, die Levodopa-Dosis an die individuellen Bedürfnisse des Patienten hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit anzupassen. Die Kombination von MAO-A und MAO-B Hemmstoffen ist mit einer nichtselektiven    MAO-Hemmung

gleichzusetzen und daher sollte diese Kombination nicht gleichzeitig mit Levodopa-Carbidopa gegeben werden.

Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln

Die Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln wie Anticholinergika, Amantadin und Dopaminagonisten ist erlaubt, auch wenn beide die erwünschten und unerwünschten Wirkungen der Behandlung verstärken können. Es kann notwendig sein, die Dosis von Levodopa-Carbidopa oder der anderen Mittel zu reduzieren. Wenn die adjuvante Behandlung mit einem COMT-Hemmstoff begonnen wird, kann eine Erniedrigung der Levodopa-Carbidopa-Dosis notwendig werden. Anticholinergika sollten nicht plötzlich abgesetzt werden, wenn eine Behandlung mit Levodopa-Carbidopa eingeleitet wurde, da Levodopa erst nach einiger Zeit zu wirken beginnt.

Andere Arzneimittel

Antipsychotisch wirksame Arzneimittel, wie z. B. Phenothiazine, Butyrophenone und Risperidon, können die therapeutische Wirkung von Levodopa beeinträchtigen, ebenso auch Isoniazid. Eine verminderte Anti-Parkinson-Wirkung von Levodopa unter Phenytoin, Papaverin und Opioiden wurde berichtet. Patienten sollten sorgfäItig auf Verringerung oder Ausbleiben des therapeutischen Ansprechens beobachtet werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa/Carbidopa TAD und Sympathomimetika kann deren Wirkung verstärken und eine Dosisreduktion der Sympathomimetika erfordern.

Die Wirkung von Levodopa/Carbidopa TAD wird durch Vitamin B6 in niedrigen Dosen nicht beeinträchtigt.

Die gleichzeitige Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit oder von Eisensulfathaltigen Arzneimittel kann zu einer geringeren Aufnahme von Levodopa/Carbidopa TAD im Magen-Darm-Trakt führen.

Laboruntersuchungen

Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:

-    Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH, Bilirubin und Blutharnstoff-N.

-    Erniedrigtes Hämoglobin und Hämatokrit, erhöhte Serum-Glukose und Urinbefunde (Leukozyten, Bakterien und Blut) wurden beobachtet.

-    Falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert).

-    Falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-OxidaseMethode.

-    Falsch-positiver Coombs-Test (zu einer hämolytischen Anämie kam es dabei nur äußerst selten).

Hinweis

Vollnarkose mit Halothan: Levodopa-Carbidopa sollte 12-48 Stunden vor einem chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose mit Halothan abgesetzt werden, da Schwankungen des Blutdrucks und/oder Arrhythmien auftreten können. Zur Vollnarkose mit anderen Anästhetika siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung. Vor Narkosen anderen Substanzen, die das Herz gegenüber sympathomimetischen Aminen    sensibilisieren,    muss

Levodopa/Carbidopa TAD wenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Levodopa-Carbidopa ist in der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keinen ausreichenden Konzeptionsschutz betreiben, kontraindiziert (siehe 4.3 Kontraindikationen und 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff Carbidopa in die Muttermilch übergeht. In einer Studie mit einer stillenden Mutter mit Parkinsonscher Erkrankung wurde die

Ausscheidung von Levodopa in die Muttermilch beobachtet. Levodopa hemmt die Prolaktinausschüttung und somit die Laktation. Ist eine Behandlung mit Levodopa/Carbidopa TAD während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden. Mütter, die Levodopa-Carbidopa erhalten, dürfen ihre Kinder nicht stillen, da Skelettmissbildungen bei den Kindern nicht ausgeschlossen werden können.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Da Levodopa/Carbidopa TAD auch bei bestimmungsgemäßem    Gebrauch

Müdigkeit und in sehr seltenen Fällen übermäßige Tagesmüdigkeit und plötzlich auftretende Schlafattacken (eventuell auch ohne vorherige Warnzeichen) verursachen kann, müssen Patienten darauf hingewiesen werden, im Straßenverkehr, beim Bedienen von Maschinen sowie bei Arbeiten ohne sicheren Halt besonders vorsichtig zu sein. Patienten, bei denen übermäßige Tagesmüdigkeit und    Schlafattacken

aufgetreten sind, dürfen kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, durch die sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzung ausgesetzt sein könnten. In derartigen Fällen sollte auch eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden.

4.8    Nebenwirkungen

Die unter Levodopa/Carbidopa TAD Behandlung    häufig beobachteten

Nebenwirkungen sind auf die zentralen neuropharmakologischen Wirkungen des Dopamin zurückzuführen. Diese Reaktionen können in der Regel durch Dosisreduktion verringert werden.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Dyskinesien (choreoforme, dystone und andere unwillkürliche Bewegungen) und Übelkeit.    Muskelzucken    und

Blepharospasmus können frühzeitig eine zu hohe Dosis anzeigen.

Unerwünschte gastrointestinale Wirkungen, die im Allgemeinen zu Behandlungsbeginn auftreten, können weitgehend durch die Einnahme von Levodopa-Carbidopa zusammen mit Nahrung, Flüssigkeit oder einer langsamen Dosissteigerung kontrolliert werden.

In klinischen Studien und seit Markteinführung wurden außerdem die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen


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werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: >1/10 Häufig: >1/100 bis <1/10 Gelegentlich: >1/1000 bis <1/100 Selten: >1/10.000 bis < 1/1000 Sehr selten: <1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:    Agranulozytose, Leukopenie,

hämolytische und nicht hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Panzytopenie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Häufig: Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:    Konfusion,    depressive

Verstimmungen u. U. mit Suizidtendenzen,

Alpträume, Halluzinationen

Gelegentlich: Agitiertheit

Selten: Demenz, psychotische Zustandsbilder

wie Wahnideen und paranoide

Gedankenbildung

Impulskontrollstörungen Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten,    einschließlich

Levodopa/Carbidopa    TAD,    behandelt

werden (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Nervensystems Häufig: On-off-Phänomene (Wechsel von Beweglich-    und    Unbeweglichkeit),

Schwindel, Parästhesien (z. B. Kribbeln und Einschlafen der Glieder), Schläfrigkeit (einschließlich sehr    selten    auftretender

übermäßiger Tagesmüdigkeit    und

Schlafattacken)

Gelegentlich: Synkope Selten: Krampfanfälle (Konvulsionen, der kausale    Zusammenhang    mit

Levodopa/Carbidopa    TAD    ist nicht

gesichert), malignes neuroleptisches Syndrom (siehe Warnhinweise)

In späteren Stadien der Behandlung können Dyskinesien    (z.B.    choreiform oder

athetotisch) auftreten. Diese können im Allgemeinen    durch    Dosisverminderung

beseitigt oder erträglich gemacht werden. Bei längerer Behandlung können auch Wirkungsfluktuationen auftreten.

Freezing Episoden, End-of-dose Störungen und    „On-off‘-Effekte    können im

Allgemeinen durch eine Dosisanpassung oder die Gabe häufiger kleinerer Einzeldosen beseitigt oder erträglich gemacht werden. Um den therapeutischen Effekt zu verstärken kann danach ein Versuch mit Dosiserhöhung durchgeführt werden.

Herzerkrankungen Gelegentlich: Herzklopfen Selten: kardiale Arrhythmien

Gefäßerkrankungen

Häufig: orthostatische Regulationsstörungen (Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperlage) einschließlich hypotensiver Episoden.

Orthostatische Regulationsstörungen bessern sich im Allgemeinen nach einer Verminderung der Levodopa-Carbidopa-Dosis.

Selten: Hypertonie, Phlebitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig: Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Durchfall, Erbrechen Selten: dunkler Speichel, Entwicklung eines Duodenalulcus, abdominale Blutungen

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Urtikaria

Selten: Alopezie, Angioödem, dunkler

Schweiß,    Henoch-Schoenlein-Purpura,

Pruritus, Hautausschlag

Erkrankungen der Nieren und Harnwege Selten: dunkler Urin

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Brustschmerzen

Untersuchungen

Die Farbe des Urins kann im Allgemeinen zu einem roten Farbton verändert sein, der sich beim Stehen in einen dunkleren Ton ändert.

Andere unter Levodopa oder Levodopa/ Carbidopa berichtete Nebenwirkungen umfassen:

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen) malignes Melanom (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Gewichtszunahme, Gewichtsverlust

Psychiatrische Erkrankungen Angst, Zähneknirschen, Orientierungsstörungen, Euphorie, Schlaflosigkeit

Erkrankungen des Nervensystems Aktivierung eines latenten HornerSyndroms, Ataxie, bitterer Geschmack, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, Bewegungs- und extrapyramidal-motorische Störungen, Ohnmachtsgefühl, Kopfschmerz, verstärkter Tremor der Hände, Taubheitsgefühl, angeregte Stimmung

Augenerkrankungen

Blepharospasmus, Verschwommensehen, Pupillenerweiterung, Diplopie, Blickkrämpfe (okulogyre Krisen)

Gefäßerkrankungen Flushing, Hitzegefühl

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums unregelmäßige Atmung, Heiserkeit

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Zungenbrennen,    Verstopfung,

Mundtrockenheit, Dyspepsie, Dysphagie, Bauchschmerzen, Flatulenz, Schluckauf, Speichelfluss

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

vermehrtes Schwitzen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und

Knochenerkrankungen

Muskelkrämpfe, Trismus

Erkrankungen der Nieren und Harnwege Harninkontinenz, Harnretention

Erkrankungen der Geschlechtsorgane

und der Brustdrüse

Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie, Ödeme, Abgeschlagenheit, Gangstörungen, Mattigkeit, Schwäche

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe

bedingte Komplikationen

Fallneigung

Untersuchungen

Siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen.

Meldung des Verdachts auf


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N ebenwirkun gen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3,    D-53175 Bonn, Webseite:

http://www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

a)    Symptome einer Überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung entsprechen einem verstärkten Nebenwirkungsprofil.

b)    Therapiemaßnahmen bei Überdosierung Bei akuter Überdosierung von Levodopa/Carbidopa TAD sind neben einer sofortigen Magenspülung eine intensivmedizinische Überwachung und Stützmaßnahmen unter besonderer Beachtung der Herz- und Kreislauffunktionen erforderlich. Kardiale Arrhythmien können die Anwendung von Antiarrhythmika, wie z.B. BetaRezeptorenblockern, erforderlich machen. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Es liegen keine Dialyseerfahrungen vor.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparkinsonmittel ATC-Code: N04BA10

Die Aminosäure Levodopa dient der Substitution des beim Parkinson-Syndrom bestehenden Dopamin-Mangels. Da wenigstens 95 % des oral verabreichten Levodopa bereits in extrazerebralen Organen (Darm, Leber, Niere, Herz, Magen) decarboxyliert werden, gelangen nur geringe Mengen ins Gehirn. Durch das extrazerebral gebildete Dopamin und die aus ihm entstehenden adrenergen Substanzen sind zahlreiche Nebenwirkungen gastrointestinaler und kardiovaskulärer Art bei der Monotherapie mit Levodopa bedingt.

Durch die gleichzeitige Gabe des Decar-boxylasehemmers Carbidopa wird die Decarboxylierung von Levodopa in der Peripherie weitgehend verhindert. Dadurch kann die Dosis Levodopa, die zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte notwendig ist, auf bis zu 20 % der bei der Monotherapie notwendigen Dosis gesenkt werden. Die gastrointestinalen und kardiovaskulären Nebenwirkungen werden damit weitgehend vermieden.

Bei einer Gabe von 3 x 100 mg Carbidopa-Monohydrat pro Tag wurde eine deutliche Erhöhung der Prolaktinplasmakonzentration gemessen. Die Kombination von Levodopa und Carbidopa führte dagegen, wie die Monotherapie mit Levodopa, zu einer Abnahme der Prolaktinplasmakonzentration um etwa 40 %.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die orale Gabe von 25 mg Carbidopa-Monohydrat in Kombination mit 100 mg bzw. 250 mg Levodopa führte nach 0,9 h bzw. 0,6 h zu maximalen Levodopa-Plasmakonzentrationen von 1091 ng/ml und 1413 ng/ml. Die Bioverfügbarkeit von Carbidopa lag zwischen 58 % und 71 %. Maximale Carbidopa-Konzentrationen im Plasma, die nach 1,9 h bis 2,4 h erreicht wurden, betrugen 69,2 bis 93,6 ng/ml.

Die Plasmahalbwertszeit von Levodopa steigt mit zunehmender Carbidopadosierung von 1,1 h bei 10 mg Carbidopa-Monohy-drat/100 mg Levodopa auf 1,5 h bei 62,5 mg Carbidopa-Monohydrat/250 mg Levodopa. Die Plasmaclearance für Levodopa war bei Kombination mit Carbidopa nur etwa halb so groß wie bei der Monotherapie. Die Eiweißbindung von Carbidopa liegt bei 36 %. Es wurde eine Eliminationshalbwertzeit von 7,7 h bis 11,7 h gemessen.

Die Hemmung der peripheren Decarboxy-lasen führt, wenn man die Plasmakonzentration der Metabolite bei Mono- und Kombinationstherapie vergleicht, zu erhöhten Plasmakonzentrationen bei den Aminosäuren (Levodopa und sein 3-O-Methyl-Derivat) und zur Abnahme der Plasmakonzentration bei den Catecholaminen (Dopamin, Noradrenalin), der Homovanillinsäure und der 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure. So konnte z.B. die maximale Dopaminkonzentration im Plasma durch Carbidopazusatz von 300 ng/ml auf unter 2,5 ng/ml gesenkt werden. 50 % bis 60 % der applizierten Car-bidopa-Dosis wurden renal ausgeschieden. Davon konnte etwa ein Drittel als unverändertes Carbidopa identifiziert werden. Als Metabolite fand man im Urin: 2-Methyl-3'-methoxy-4'-hydroxyphenyl-propionsäure, 2-Methyl-3,4-dihydroxyphenyl-propionsäure, 3-Hydroxy-alpha-methyl-phenyl-propionsäure und 3,4-Dihydroxy-phenylaceton. Diese vier Metabolite traten überwiegend in konjugierter Form auf.

Auch die Metabolite des Levodopa werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Bei gleichzeitiger Gabe von Carbidopa konnte im 48-h-Sammelharn eine deutliche Abnahme der Homovanillinsäure- und Dopaminmenge festgestellt werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität Carbidopa

Die orale LD50 von Carbidopa beträgt 1.750mg/kg bei erwachsenen weiblichen Mäusen, 4.810 mg/kg bei jungen erwachsenen weiblichen und 5.610 mg/kg bei jungen erwachsenen männlichen Ratten. Die akute

orale Toxizität von Carbidopa ist bei entwöhnten Ratten und erwachsenen Ratten ähnlich, die Verbindung erweist sich jedoch für die jungen Ratten als toxischer. Die toxischen Anzeichen (Ptose, Ataxie und Abnahme der Aktivität) waren bei Mäusen und Ratten gleich. Bei Mäusen wurde noch Bradypnoe festgestellt. Der Tod trat gewöhnlich über Nacht ein, gelegentlich erst nach 12 Tagen.

Levodopa

Die orale LD50 von Levodopa reicht von 800 mg/kg bei jungen noch nicht geschlechtsreifen männlichen und weiblichen Ratten bis 2.260 mg/kg bei herangewachsenen weiblichen Ratten. Toxische Zeichen waren: Lautäußerungen, Reizbarkeit, Erregbarkeit, Ataxie sowie verstärkte Aktivität, der nach 1 bis 2 Stunden eine verminderte Aktivität folgte. Der Tod trat gewöhnlich - frühestens nach 30 Minuten - über Nacht ein, gelegentlich erst nach 5 Tagen.

Kombination von Carbidopa und Levodopa Die orale LD50 verschiedener Kombinationen von Carbidopa und Levodopa reicht bei

Mäusen von 1.930 mg/kg bei einem Verhältnis von 1 : 1 bis zu 3.270 mg/kg bei einem Verhältnis von 1 : 3. Diese Mengen sind die Summe der Einzeldosen von Carbidopa und Levodopa. Andere Testkonzentrationen über 1 : 3 (1 : 4, 1 : 5, 1 : 10) veränderten die beim Verhältniswert 1 : 3 gefundene LD50 nichtmerklich. Die Verhältniswerte 1 : 3 und darüber waren weniger toxisch als die 1 : 1- und 1 : 2-Relationen. Toxizitätsanzeichen waren aufgestellte Schwänze, Piloarrektion, Ataxie, Tränenfluss und verstärkte Aktivität. Klonische Konvulsionen und erhöhte Reizbarkeit traten bei Dosen von 1.500 mg/kg und höher auf. Bei Dosen von

4.120    mg/kg und höher kam es zum Anschwellen des Kopfes und zu Tremor des ganzen Körpers. Der Tod trat bei Gaben von

4.120    und 5.780 mg/kg nach 30 Minuten bis


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24 Stunden, bei Dosen von 2.940 mg/kg spätestens nach 12 Tagen ein.

b) Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität

Carbidopa

Chronische, orale Toxizitätsuntersuchungen von Carbidopa wurden ein Jahr lang an Affen und 96 Wochen an Ratten mit Dosen von 25mg bis 135 mg/kg/Tag durchgeführt. Bei den Affen konnten keine arzneimittelbedingten Wirkungen festgestellt werden. Beiden Ratten    wurden in    allen

Dosierungsgruppen einige Fälle    von

Schwächeerscheinungen    beobachtet.    Das

durchschnittliche Gewicht der Rattennieren war in der höchsten Dosierungsgruppe signifikant höher als    das bei    den

entsprechenden Kontrolltieren, obwohl sich weder makroskopische noch mikroskopische Veränderungen fanden, die als Ursache dafür hätten gelten können. Es zeigten sich keine auf die Behandlung zurückzuführenden    histologischen

Veränderungen. Carbidopa beeinflusste bei der 96 Wochen andauernden Untersuchung an Ratten weder die Art noch dasAuftreten von Neoplasmen.

Carbidopa hatte bei Hunden einen Pyridoxinmangel zur Folge, der durch die zusätzliche Gabe von Pyridoxin kompensiert wurde. Abgesehen vom Pyridoxinmangel bei Hunden zeigte Carbidopa keine Anzeichen einer Toxizität, die mit Hydrazinen in Zusammenhang stehen.

Kombination von Carbidopa und Levodopa Drei verschiedene Dosiskombinationen von Carbidopa und Levodopa, die 54 Wochen lang Affen und 106 Wochen lang Ratten oral verabreicht wurden, zeigten, dass die physischen Hauptwirkungen auf die pharmakologische Aktivität der Substanzen zurückzuführen waren. Die untersuchten Dosierungen waren (Carbidopa/Levodopa) 10/20,    10/50 und 10/100 mg/kg/Tag.

Dosierungen von 10/20 mg/kg/Tag hatten keine sichtbaren physischen Effekte zur Folge.

Bei Affen konnte man mit Dosierungen von 10/50 und 10/100 mg/kg/Tag Hyperaktivität feststellen, die unter der höheren Dosis 32 Wochen lang anhielt. Mit der Dosierung von 10/50 mg/kg/Tag verringerte sich bei Fortdauer der Untersuchung die Hyperaktivität; nach der 14.Woche war sie nicht mehr vorhanden. Störungen der Muskelkoordination und Schwäche waren unter der Dosis von 10/100 mg/kg/Tag bis zur 22. Woche zu beobachten. Pathologischanatomische Untersuchungen zeigten keine morphologischen Veränderungen.

Ratten, die 10/50 und 10/100 mg/kg/Tag erhielten, wiesen eine Verlangsamung der normalen Aktivität auf und zeigten eine anomale Körperhaltung. Die höhere Dosis verursachte exzessive Salivation. Die Körpergewichtszunahme war vermindert.

Organuntersuchungen ließen bei zwei Ratten, die 26 Wochen lang 10/100 mg/kg/Tag erhalten hatten, eine sehr leichte Hypertrophie der azinösen Zellen der Unterkieferdrüsen erkennen. Unter keiner Dosis wurden histomorphologische Veränderungen nach 54 bzw. 106 Wochen festgestellt. Hypertrophie der azinösen Zellen der Speicheldrüse wurde bei Ratten beobachtet, die mit höheren Dosen der Kombination für kürzere Zeitabschnitte und mit Levodopa allein behandelt wurden.

c) Reproduktionstoxikologie Carbidopa

In Ratten beeinflusste die perorale Verabreichung von Carbidopa in Dosen von 30, 60 oder 120 mg/kg/Tag weder das Paarungsverhalten noch die Fruchtbarkeit oder das Überleben des Nachwuchses. Die höchste genannte Dosis verursachte eine geringfügige    Verringerung    der

Gewichtszunahme bei männlichen Tieren. Carbidopa, verabreicht an Mäuse und Kaninchen in Dosen bis zu 120 mg/kg/Tag, zeigte keinerlei Anzeichen teratogener Wirkungen.

Levodopa

Levodopa verursachte bei Gaben von 125 und 250 mg/kg/Tag viszerale Missbildungen und Veränderungen des Skeletts bei Kaninchen.

Kombination von Carbidopa und Levodopa Mit Carbidopa/Levodopa-Kombinationen, verabreicht in Dosen von 25/250 bis 100/500 mg/kg/Tag, war bei Mäusen kein Hinweis auf Missbildungen festzustellen; bei Kaninchen hingegen traten Deformationen am Skelett bzw. viszerale Missbildungen auf, die quantitativ und qualitativ denen unter der alleinigen Gabe von Levodopa ähnlich waren.

Carbidopa/Levodopa-Kombinationen, verabreicht in Dosen von 10/20, 10/50 oder 10/100 mg/kg/Tag, hatten weder auf die Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit männlicher oder weiblicher Ratten noch auf dasWachstumoder die Überlebensfähigkeit der Jungen irgendwelche nachteiligen Auswirkungen.

d)    Mutagenität Carbidopa

Carbidopa wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Carbidopa erwies sich im mikrobiellen Mutagenitätstest als nicht mutagen.

Levodopa

Levodopa wurde nicht getestet, da es sich um eine natürlicherweise vorhandene Substanz handelt.

e)    Kanzerogenität Carbidopa

In Ratten ergab die perorale Verabreichung von Carbidopa während 96 Wochen in den Dosierungen 25, 45 oder 135 mg/kg/Tag hinsichtlich    der    Mortalität    und    der

Kanzerogenität keine Unterschiede im Vergleich    der    behandelten    mit    den

Kontrolltieren.

Kombination von Carbidopa und Levodopa Ratten erhielten peroral Kombinationen von Carbidopa und Levodopa während 106 Wochen in Dosen von 10/20, 10/50 und 10/ 100 mg/kg/Tag. Hinsichtlich der Mortalität, des Auftretens von Neoplasien sowie deren Art ergaben sich keine Unterschiede im Vergleich    der    behandelten    mit    den

Kontrolltieren.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke, Citronensäure, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

6.2    Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 36 Monate.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine

6.5    ART UND INHALT DES BEHÄLTNISSES

Braunglasflasche mit PE-Plastikverschluss. Packungen mit 30, 60 bzw. 100 Tabletten. Klinikpackung mit 600 (10 x 60) Tabletten Anstaltspackung mit 5000 Tabletten

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7. INHABER DER ZULASSUNG

TAD Pharma GmbH Heinz-Lohmann-Straße 5


Levodopa/Carbidopa TAD'


®


200 mg/50 mg Tabletten


27472 Cuxhaven

Telefon: (0 47 21) 6 06-0 Telefax: (0 47 21) 6 06-333 E-Mail: info@tad.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

43069.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Erteilung der Zulassung: 31. Mai 1999 Verlängerung der Zulassung: 01. März 2004

10.    STAND DER INFORMATION

06.2014

11.

VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHE-

KENPFLICHT

Verschreibungspflichtig

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