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Levodopa-Rph 100/25mg

Document: 03.04.2013   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation



FD 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Levodopa-RPh®100/25 mg


FE Wirkstoffe: Levodopa und Carbidopa


FF 2. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


FG 3. Zusammensetzung des Arzneimittels


FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Antiparkinsonmittel (Dopaminagonist mit Decarboxy-lasehemmer)


FJ 3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


Eine Tablette Levodopa-RPh®100/25 mg enthält:

Levodopa 100 mg

Carbidopa-Monohydrat 27 mg (entsprechend 25 mg Carbidopa)


FK 3.3 Sonstige Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose, Maisquellstärke, wasserfreie Citronensäure, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).


FM 4. Anwendungsgebiete


Parkinson-Syndrome.


Hinweis

Levodopa-RPh®100/25 mg ist nicht indiziert bei medi­kamentös induziertem Parkinson-Syndrom.


FN 5. Gegenanzeigen


Levodopa-RPh®100/25 mg darf nicht gegeben werden bei


- Überempfindlichkeit gegenüber Levodopa oder Carbidopa und

- Jugendlichen unter 18 Jahren, da bei diesen keine ausreichende klinisch-therapeutische Erfahrung vorliegt,

- unbehandeltem Engwinkelglaukom.


Levodopa-RPh®100/25 mg sollte nicht gegeben werden bei


- ausgeprägter Schilddrüsenüberfunktion, Tachykardien und Phäochromozytom,

- schweren Herz-, Leber-, Nieren- und Bronchialerkrankungen,

- schweren Störungen des hämopoetischen Systems,

- schweren Psychosen,

- Melanom und melanomverdächtigen Hautveränderungen,

- allen Krankheitszuständen, bei denen Sympathomimetika kontraindiziert sind,

- Medikation mit MAO-A-Hemmern (siehe Ziffer 7 "Wechselwirkungen").


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine Beobachtungen vor, die beim Menschen auf eine fruchtschädigende Wirkung der Kombination von Levodopa und Carbidopa hinweisen. Untersuchungen am Tier haben speziesabhängig unterschiedliche Ergebnisse erbracht.


Es ist im Einzelfall zu entscheiden, ob ein Absetzen der Therapie mit Levodopa-RPh®100/25 mg bei der Schwangeren verantwortet werden kann, weil es aufgrund der Schwere der unbehandelten Erkrankung möglicherweise zu einer ernsthaften Gefährdung der Patientin kommen kann.


Levodopa hemmt die Prolaktinausschüttung und somit die Laktation. Ist eine Behandlung mit Levodopa-RPh®100/25 mg während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.



FO 6. Nebenwirkungen


Häufige Nebenwirkungen sind


- Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, besonders zu Beginn der Behandlung;

- psychische Störungen wie innerliche Unruhe und Ängstlichkeit, Schlafstörungen wie auch Schläfrigkeit, insbesondere dann, wenn in der Vorgeschichte bereits Hinweise auf solche Störungen vorliegen.


Gelegentliche Nebenwirkungen sind


- Verschwommensehen, Benommenheit, Müdigkeit, metallischer Geschmack, Schwindel, Fluktuationen der Beweglichkeit (On-off-Phänomene);

- exogen-psychotische Symptome wie Halluzinationen, Wahnideen und depressive Verstimmungen, die besonders nach länger dauernder Behandlung in den fort-geschrittenen Stadien der Erkrankung beobachtet werden. Es kommt dann auch sehr häufig zu choreoathetotischen und dystonen Hyperkinesen, die sich durch Dosisreduktion z. T. vermindern lassen.


Seltene Nebenwirkungen sind hypotone orthostatische Kreislaufregulationsstörungen, kardiale Arrhythmien, Hitzegefühl und Herzklopfen, Duodenalgeschwüre, Hypertonus, Phlebitis, Thoraxschmerzen, Dyspnoe, Parästhe­sien, Krämpfe sowie Flapping-Tremor.


In Einzelfällen sind hämolytische Anämien, gastrointestinale Blutungen und sklerodermieartige Hautveränderungen beschrieben worden.


Bei Parkinson-Patienten wird in sehr seltenen Fällen eine eigenmächtige, missbräuch-liche Dosissteigerung beobachtet.


Die für den Behandlungsbeginn typischen Erscheinungen (Appetitminderung, Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksstörungen) sind in der Regel durch Dosisreduktion, langsamere Steigerung der Dosis und ggf. durch ein Antiemetikum zu beherrschen.


Impulskontrollstörungen
Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa-RPh®100/25 mg, behandelt werden (siehe Abschnitt 8).


Hinweise zur Überwachung der Behandlung


In der Einstellungsphase sind häufigere Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie des Blutbildes zu empfehlen (später mindestens einmal jährlich).


Bei Patienten mit Herzinfarktanamnese, Herzrhythmusstörungen oder koronaren Durchblutungsstörungen sollen regelmäßige Kreislauf- und EKG-Kontrollen vorgenommen werden. Patienten mit Magen-Darm-Ulcera in der Vorgeschichte sollten ebenfalls ärztlich besonders beobachtet werden. Bei Patienten mit Glaukom sind regel-mäßige Kontrollen des intraokulären Druckes angezeigt.


Alle Patienten sollten sorgfältig auf psychische Veränderungen und Depressionen mit und ohne Suizidtendenzen überwacht werden.


FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Die Wirkung von Levodopa-RPh®100/25 mg wird eingeschränkt durch Opioide, reserpinhaltige Antihypertensiva, Phenytoin, Papaverin und Neuroleptika mit deutlicher Wirkung auf das extrapyramidalmotorische System (z.B. Phenothiazine, Butyrophenone).


Bei gleichzeitiger Gabe von Hemmstoffen der Monoaminooxydase A, wie z. B. Tranylcypromin, kann es - unter Umständen bis zu 2 Wochen nach Absetzen des MAO-Hemmstoffs - zu hypertensiven Krisen kommen. Die Gabe eines reinen MAO-B-Hemmers (Selegilin, bis 10 mg/Tag) kann die Antiparkinson-Wirkung des Levodopa verstärken, ohne gefährliche Interaktionen auszulösen.


Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa-RPh®100/25 mg und Sympathomimetika kann deren Wirkung verstärken und eine Dosisreduktion der Sympathomimetika erfordern.


Es ist möglich, Levodopa-RPh®100/25 mg mit allen bekannten Antiparkinsonmitteln zu kombinieren, wobei eine eventuell notwendige Dosisverminderung von Levodopa-RPh®100/25 mg oder der anderen Substanzen zu beachten ist.


Die Wirkung von Levodopa-RPh®100/25 mg wird durch Vitamin B6 in nied­rigen Dosen nicht beeinträchtigt.


Die gleichzeitige Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit oder von Eisensulfat-haltigen Arzneimittel kann zu einer geringeren Aufnahme von Levodopa-RPh®100/25 mg im Magen-Darm-Trakt führen.


Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:


- Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH und Bilirubin,

- falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert),


- falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-Oxidase-Methode,

- falsch-positiver Coombs-Test (zu einer hämolytischen Anämie kam es dabei nur äußerst selten).


Hinweis

Vor Narkosen mit Halothan und anderen Substanzen, die das Herz gegenüber sympathomimetischen Aminen sensibilisieren, muss Levodopa-RPh®100/25 mg wenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.



FQ 8. Warnhinweise


Nach langjähriger Behandlung mit Präparaten, die Levodopa enthalten, kann ein plötzliches Absetzen von Levodopa-RPh®100/25 mg zu einem malignen Levodopa-Entzugssymdrom (mit Hyperpyrexie, Muskelrigidität, ggf. psychischen Auffälligkeiten und einem Anstieg der Serumkreatinin-Phosphokinase) oder einer akinetischen Krise führen. Beide Zustände sind lebensbedrohlich. Aus therapeutischen Gründen indizierte Levodopa-Pausen dürfen daher nur in der Klinik durchgeführt werden.


Impulskontrollstörungen
Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und / oder anderen dopaminergen Substanzen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa-RPh®100/25 mg, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hyper-sexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.



FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.



FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der extrapyramidalen Symptomatik und der Verträglichkeit im Einzelfall. Hohe Einzeldosen sollten vermieden werden. Die Behandlung wird mit langsam ansteigender Dosierung durchgeführt.


Die Behandlung muss langsam einschleichend erfolgen, um das Ausmaß der Nebenwirkungen gering zu halten und einen möglichen Behandlungserfolg nicht zu gefährden.


Bei bisher unbehandelten Kranken wird mit einer Tagesdosis von einer Tablette Levodopa-RPh®100/25 mg

(100 mg Levodopa in Kombination mit 25 mg Carbidopa) begonnen.


Eine Dosissteigerung kann um eine Tablette Levodopa-RPh®100/25 mg (100 mg Levodopa und 25 mg Carbidopa) jeden 3. bis 7. Tag vorgenommen werden.


Tagesdosen von 7 Tabletten (700 mg Levodopa und 175 mg Carbidopa) sollen in der Regel nicht überschritten werden. Bei einer höheren Dosis wird die Einnahme eines Präparates mit Levodopa und Carbidopa im Verhältnis 10:1 empfohlen. Bei einer Umstellung ist ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden einzuhalten.


Die Tagesdosis sollte auf wenigstens 3 bis 4 Einzeldosen verteilt werden.


Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die Dosissteigerung zunächst unterbrochen oder die Dosis vorübergehend gesenkt und die weitere Erhöhung langsamer vorgenommen. Bei stärkeren gastrointestinalen Beschwerden können Antiemetika wie Domperidon verabreicht werden.


Bei der Umstellung von einem reinen Levodopa-Präparat ist zu berücksichtigen, dass zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte mit der Kombination Levodopa und Carbidopa nur etwa 20 % der bisherigen Levodopa-Dosis benötigt werden. Ein medikationsfreies Intervall von 12 Stunden ist einzuhalten.



FT 11. Art und Dauer der Anwendung


Die Einnahme erfolgt am besten 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit und Gebäck. Vor der Einnahme sind große eiweißreiche Mahlzeiten zu vermeiden.


Levodopa-RPh®100/25 mg wird in der Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen (Substitutionstherapie). Die Anwendung ist bei guter Verträglichkeit nicht begrenzt.



FU 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


a) Symptome einer Überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung entsprechen einem verstärkten Nebenwirkungsprofil.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei akuter Überdosierung von Levodopa-RPh®100/25 mg sind neben einer sofortigen Magenspülung eine intensivmedizinische Überwachung und Stützmaßnahmen unter besonderer Beachtung der Herz- und Kreislauffunktionen erforderlich. Kardiale Arrhythmien können die Anwendung von Antiarrhythmika, wie z. B. Beta-Rezeptorenblockern, erforderlich machen. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Es liegen keine Dialyseerfahrungen vor.


FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Die Aminosäure Levodopa dient der Substitution des beim Parkinson-Syndrom bestehenden Dopamin-Mangels. Da wenigstens 95 % des oral verabreichten Levodopa bereits in extrazerebralen Organen (Darm, Leber, Niere, Herz, Magen) decarboxyliert werden, gelangen nur geringe Mengen ins Gehirn. Durch das extrazerebral gebildete Dopamin und die aus ihm entstehenden adrenergen Substanzen sind zahlreiche Nebenwirkungen gastrointestinaler und kardiovaskulärer Art bei der Monotherapie mit Levodopa bedingt.


Durch die gleichzeitige Gabe des Decarboxylasehemmers Carbidopa wird die Decarboxylierung von Levodopa in der Peripherie weitgehend verhindert. Dadurch kann die Dosis Levodopa, die zur Erreichung vergleichbarer klinischer Effekte notwendig ist, auf bis zu 20 % der bei der Monotherapie notwendigen Dosis gesenkt werden. Die gastrointestinalen und kardiovaskulären Nebenwirkungen werden damit weitgehend vermieden.


Bei einer Gabe von 3 x 100 mg Carbidopa-Monohydrat pro Tag wurde eine deutliche Erhöhung der Prolaktinplasmakonzentration gemessen. Die Kombination von Levodopa und Carbidopa führte dagegen, wie die Monotherapie mit Levodopa, zu einer Abnahme der Prolaktinplasmakonzentration um etwa 40 %.



FX 13.2 Toxikologische Eigenschaften


a) Akute Toxizität

Siehe Ziffer 12 "Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegen­mittel".


b) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität

Levodopa
Es liegen keine Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Levodopa vor (vgl. aber Ziffer 6 "Nebenwirkungen").

Carbidopa
Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Carbidopa wurden an Affen, Ratten und Hunden durchgeführt. Die Untersuchungen an Affen über 1 Jahr ergaben keine Hinweise auf Arzneimittel-bedingte toxische Effekte. In Untersuchungen über 96 Wochen an der Ratte mit Dosierungen von 25 bis 135 mg/kg KG wurden lediglich bei einigen Tieren Schwächerscheinungen beobachtet. In den Untersuchungen am Hund wurde ab einer Dosis von 15 mg/kg KG als Folge Pyridoxinmangel beobachtet.

Kombination von Levodopa und Carbidopa
Nach täglicher oraler Gabe von 10 mg + 20 mg, 10 mg + 50 mg und 10 mg + 100 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht bei Affen über 54 Wochen und Ratten über 106 Wochen zeigte sich, dass die physischen Hauptwirkungen auf die pharmakologische Aktivität der Substanzen zurückzuführen sind. Dosierungen von 10 mg + 20 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht täglich hatten keine sichtbaren physischen Effekte zur Folge.



c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Levodopa
Für Levodopa bestehen Hinweise auf eine mutagene Wirkung, die vorwiegend zytogenetischen Untersuchungen entstammen. Die Relevanz dieser Befunde ist aufgrund der nur unzureichend dokumentierten Untersuchungen nicht abgeklärt.

Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Levodopa liegen nicht vor. In Einzelfällen ist berichtet, dass beim Menschen unter Levodopa-Therapie Melanome reaktiviert wurden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Levodopa-Therapie und Melanomexazerbation konnte jedoch weder experimentell noch epidemiologisch nachgewiesen werden.

Carbidopa
Carbidopa wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Im mikrobiellen Mutagenitätstest erwies sich Carbidopa als nicht mutagen.

Kombination von Levodopa und Carbidopa
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität der Kombination wurde kein Hinweis auf ein tumor­erzeugendes Potential berichtet.



d) Reproduktionstoxizität

Levodopa
Bei Kaninchen traten ab einer (maternal toxischen) Dosis von 75 mg/kg KG täglich embryoletale Effekte auf; oberhalb dieser Dosis wurden kardiovaskuläre Fehlbildungen und oberhalb einer Dosis von 125 mg/ kg KG täglich Rippenanomalien beobachtet. Teratogene Effekte bei Mäusen und Ratten sind auch bei höheren Dosen nicht beschrieben. Levodopa ist nicht hinsichtlich möglicher Störungen der Fertilität und der Peri-Postnatalentwicklung geprüft.

Carbidopa
Embryotoxizitätsstudien an Mäusen und Kaninchen haben keine Hinweise auf eine spezifische Schädi­gung von Embryonen ergeben. Die männliche Fertilität bei Ratten wurde nicht beeinträchtigt, bei weiblichen Tieren traten oberhalb einer täglichen Dosis von 60 mg/kg KG offenbar erhöhte Präimplantationsverluste an Embryonen und damit eine Verringerung der Wurfgröße auf. Dosen ab 30 mg/kg KG täglich führten zu Tragzeitverlängerungen.

Kombination von Levodopa und Carbidopa
Es liegen Embryotoxizitätsstudien an Mäusen und Kaninchen, eine Fertilitätsstudie an Ratten sowie eine Peri-Postnatalstudie an Ratten vor. Die beobachteten Effekte weichen hinsichtlich embryo-fetotoxischer Eigenschaften nicht wesentlich von den bei den Einzelwirkstoffen aufgetretenen Befunden ab. Es wurden keine Fertilitätsstörungen bis zu einer Dosis von 10 mg + 100 mg Carbidopa + Levodopa pro Kilogramm Körpergewicht täglich beobachtet.



FY 13.3 Pharmakokinetik


Die orale Gabe von 25 mg Carbidopa-Monohydrat in Kombination mit 100 mg bzw. 250 mg Levodopa führte nach 0,9 h bzw. 0,6 h zu maximalen Levodopa-Plasmakonzentrationen von 1091 ng/ml und 1413 ng/ml. Die Bioverfügbarkeit von Carbidopa lag zwischen 58 % und 71 %. Maximale Carbidopa-Konzentrationen im Plasma, die nach 1,9 h bis 2,4 h erreicht wurden, betrugen 69,2 bis 93,6 ng/ml.


Die Plasmahalbwertszeit von Levodopa steigt mit zunehmender Carbidopadosierung von 1,1 h bei 10 mg Carbidopa-Monohydrat/100 mg Levodopa auf 1,5 h bei 62,5 mg Carbidopa-Monohydrat/250 mg Levodopa. Die Plasmaclearance für Levodopa war bei Kombination mit Carbidopa nur etwa halb so groß wie bei der Monotherapie. Die Eiweißbindung von Carbidopa liegt bei 36 %. Es wurde eine Eliminationshalbwertszeit von 7,7 h bis 11,7 h gemessen.


Die Hemmung der peripheren Decarboxylasen führt, wenn man die Plasmakonzentration der Metabolite bei Mono-und Kombinationstherapie vergleicht, zu erhöhten Plasma-konzentrationen bei den Aminosäuren (Levodopa und sein 3-O-Methyl-Derivat) und zur Abnahme der Plasmakonzentration bei den Catecholaminen (Dopamin, Noradrenalin), der Homovanillinsäure und der 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure. So konnte z. B. die maximale Dopaminkonzentration im Plasma durch Carbidopazusatz von 300 ng/ml auf unter 2,5 ng/ml gesenkt werden. 50 % bis 60 % der applizierten Carbidopa-Dosis wurden renal ausgeschieden. Davon konnte etwa ein Drittel als unverändertes Carbidopa identifiziert werden. Als Metabolite fand man im Urin: 2-Methyl-3'-methoxy-4'-hydroxy-phenyl-propionsäure, 2-Methyl-3,4-dihydroxyphe­nyl-propionsäure, 3-Hydroxy-alpha-methylphenyl-pro­pionsäure und 3,4-Dihydroxyphenylaceton. Diese vier Metabolite traten überwiegend in konjugierter Form auf.


Auch die Metabolite des Levodopa werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Bei gleichzeitiger Gabe von Carbidopa konnte im 48-h-Sammelharn eine deutliche Abnahme der Homovanillinsäure- und Dopaminmenge festgestellt werden.



FZ 13.4 Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1997 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an mit einem 200 mg Levodopa + 50 mg Carbidopa-Testpräparat an 24 Probanden (m+w, 20-36 Jahre) ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Levodopa




Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax) [ng/ml]:




1956 ± 741



1653 ± 411

Zeitpunkt der maximalen Plas­ma­konzentration
(tmax) [h]:





0,84 ± 0,65




1,13 ± 0,7

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC) [ng*h/ml]:




4316 ± 1139




4167 ± 1242


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite



Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:





Carbidopa




Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax) [ng/ml]:




166 ± 74



160 ± 72

Zeitpunkt der maximalen Plas­ma­konzentration
(tmax) [h]:





2,99 ± 1,35




3,58 ± 1,3

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC) [ng*h/ml]:




910 ± 334




866 ± 277


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite



Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:






F1 14. Sonstige Hinweise


Die Ausscheidung der wirksamen Bestandteile von Levodopa-RPh®100/25 mg in Urin, Speichel und Schweiß kann Flecken in der Kleidung verursachen, die nach dem Antrocknen nicht mehr entfernt werden können, weshalb die Flecken in frischem Zustand ausgewaschen werden sollten.



F2 15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 25 °C lagern.


F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Originalpackungen mit 30, 60 bzw. 100 Tabletten.

Klinikpackung (gebündelt) mit 600 (10 x 60) Tabletten.



F5 18. Stand der Information


April 2013



F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Dr. Lach Pharma Consulting

Bahnhofstr. 6

79359 Riegel

Tel.: 07642 / 92613 31

Fax : 07642 / 92613 32


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