Levoflox-Ct 250 Mg Filmtabletten
Wortlaut der für die Fachinformation
vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Filmtablette enthält 250 mg Levofloxacin (als Levofloxacin-Hemihydrat)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Pinkfarbene, kapselförmige Filmtablette, etwa 13 x 6 mm, mit beidseitiger Bruchkerbe
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten ist für Erwachsene bei den folgenden Infektionen mit leichten oder mittleren Schweregrad zugelassen, sofern diese durch Levofloxacin-empfindliche Erreger verursacht wurden.
- Akute bakterielle Sinusitis (angemessen diagnostiziert anhand nationaler und/oder lokaler Richtlinien zur Behandlung von Atemwegsinfektionen und wenn andere antibakterielle Substanzen, die üblicherweise zur Erstbehandlung dieser Infektion empfohlen werden, nicht eingesetzt werden können oder versagt haben)
- Akute bakterielle Exazerbation einer chronischen Bronchitis (angemessen diagnostiziert anhand nationaler und/oder lokaler Richtlinien zur Behandlung von Atemwegsinfektionen und wenn andere antibakterielle Substanzen, die üblicherweise zur Erstbehandlung dieser Infektion empfohlen werden, nicht eingesetzt werden können oder versagt haben)
- Nicht-nosokomiale Pneumonie (wenn andere antibakterielle Substanzen, die üblicherweise zur Erstbehandlung dieser Infektion empfohlen werden, nicht eingesetzt werden können oder versagt haben)
- Unkomplizierte Harnwegsinfektionen
- Komplizierte Harnwegsinfektionen, einschließlich Pyelonephritis
- Chronische bakterielle Prostatitis
- Haut- und Weichteilinfektionen
Vor der Verschreibung von Levofloxacin sollten nationale und/oder lokale Richtlinien zum angemessenen Umgang mit Fluorchinolonen berücksichtigt werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten werden ein bis zweimal täglich verabreicht. Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und der Empfindlichkeit der vermuteten auslösenden Erreger.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung variiert je nach Krankheitsverlauf (siehe Tabelle unten). Wie allgemein bei einer Antibiotika-Therapie üblich, sollte die Verabreichung von Levofloxacin mindestens für 48 bis 72 h fortgesetzt werden, nachdem der Patient fieberfrei ist oder die Eradikation der Bakterien nachgewiesen wurde.
Art der Anwendung
Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten sollten unzerkleinert mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Sie können anhand der Bruchkerbe geteilt werden, um die Dosis anzupassen. Die Tabletten können während einer Mahlzeit oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Tabletten sollten mindestens 2 Stunden vor oder nach der Einnahme von Eisensalzen, Antazida und Sucralfat eingenommen werden, weil sonst die Resorption vermindert sein kann (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierung
Folgende Dosierempfehlungen können für Levofloxacin gegeben werden:
Dosierung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 50 ml/min)
Indikation |
Dosierung (abhängig vom Schweregrad) |
Dauer der Behandlung |
Akute Sinusitis |
500 mg einmal täglich |
10-14 Tage |
Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis |
250 bis 500 mg einmal täglich |
7-10 Tage |
Nicht-nosokomiale Pneumonie |
500 mg ein- bis zweimal täglich |
7-14 Tage |
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen |
250 mg einmal täglich |
3 Tage |
Komplizierte Harnwegsinfektionen einschließlich Pyelonephritis |
250 mg einmal täglich |
7-10 Tage |
Chronische bakterielle Prostatitis |
500 mg einmal täglich |
28 Tage |
Haut- und Weichteilinfektionen |
250 mg einmal täglich oder 500 mg ein- bis zweimal täglich |
7-14 Tage |
Spezielle Patientengruppen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min)
Kreatinin-Clearance |
Dosierung |
||
250 mg/24 h |
500 mg/24 h |
500 mg/12 h |
|
Initialdosis: 250 mg |
Initialdosis: 500 mg |
Initialdosis: 500 mg |
|
50-20 ml/min |
dann: 125 mg/24 h |
dann: 250 mg/24 h |
dann: 250 mg/12 h |
19-10 ml/min |
dann: 125 mg/48 h |
dann: 125 mg/24 h |
dann: 125 mg/12 h |
< 10 ml/min (einschließlich Hämodialyse und CAPD)1 |
dann: 125 mg/48 h |
dann: 125 mg/24 h |
dann: 125 mg/24 h |
1Nach Hämodialyse oder kontinuierlich ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) ist keine Erhaltungsdosis notwendig.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich, weil Levofloxacin nicht in relevantem Ausmaß über die Leber metabolisiert wird und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird.
Ältere Patienten
Es ist keine Dosisanpassung bei älteren Patienten erforderlich, außer wenn sie durch Berücksichtigung der Nierenfunktion bedingt ist. (Siehe Abschnitt unter „Herzerkrankungen“)
Kinder und Jugendliche
Levofloxacin ist bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.3 Gegenanzeigen
Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden:
- bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Levofloxacin, einen der sonstigen Bestandteile oder anderen Chinolonen
- bei Patienten mit Epilepsie
- bei Patienten mit Sehnenschädigungen im Zusammenhang mit Fluorchinolon-Gabe in der Krankengeschichte
- bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase (auf keinen Fall unter 18 Jahren)
- während der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)
- während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In sehr schweren Fällen von Pneumokokken-Pneumonien ist Levofloxacin möglicherweise nicht die optimale Therapie.
Nosokomiale Infektionen durch P. aeruginosa müssen möglicherweise mit einer Kombinationstherapie behandelt werden.
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus(MRSA):
Methicillin-resistente S. aureus sind sehr wahrscheinlich auch gegen Fluorchinolone resistent, einschließlich Levofloxacin. Deshalb wird Levofloxacin nicht für die Behandlung von nachgewiesenen oder vermuteten MRSA-Infektionen empfohlen, es sei denn, dass durch Laboruntersuchungen die Empfindlichkeit der Keime gegenüber Levofloxacin nachgewiesen wurde (siehe Abschnitt 5.1).
Tendinitis und Sehnenruptur
Tendinitis kann selten auftreten. Meistens ist die Achilles-Sehne betroffen und es kann zur Sehnenruptur kommen. Das Risiko für Tendinitis und Sehnenruptur ist bei älteren Patienten und bei Patienten, die Kortikosteroide einnehmen erhöht. Daher ist eine engmaschige Überwachung dieser Patienten nötig, wenn ihnen Levofloxacin verschrieben wird. Alle Patienten sollten Ihren Arzt zu Rate ziehen, wenn sie Symptome von Tendinitis bemerken. Wenn der Verdacht auf Tendinitis besteht, muss die Behandlung mit Levofloxacin sofort ausgesetzt werden und die betroffene Sehne muss adäquat behandelt werden (z. B. Ruhigstellen).
Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen
Diarrhoe, besonders schwere, persistierende und/oder blutige Formen während oder nach einer Behandlung mit Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten, kann ein Symptom einer Clostridium difficile-assoziierten Erkrankung sein, deren stärkste Ausprägungsform die pseudomembranöse Kolitis ist. Wenn der Verdacht auf pseudomembranöse Kolitis besteht, muss Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten sofort abgesetzt werden und der Patient symptomatisch behandelt werden +/- unverzüglicher spezifischer Therapie (z. B. oral Metronidazol oder Vancomycin). Arzneimittel, die die Darmperistaltik hemmen, sind in solchen Fällen kontraindiziert.
Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen
Levofloxacin ist bei Patienten mit bekannter Epilepsie kontraindiziert und sollte wie andere Chinolone nur mit äußerster Vorsicht bei Patienten eingesetzt werden, die zu Krampfanfällen neigen, wie z. B. Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen und ähnlichen nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Arzneimitteln oder mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen wie z. B. Theophyllin (siehe Abschnitt 4.5). Falls Krampfanfälle auftreten, sollte die Behandlung mit Levofloxacin abgebrochen werden.
Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Patienten mit latentem oder ausgeprägtem Defekt in der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Aktivität können zu hämolytischen Reaktionen neigen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden, so dass Levofloxacin mit Vorsicht anzuwenden ist.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Da Levofloxacin hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis von Levofloxacin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe auch Abschnitt 4.2).
Überempfindlichkeitsreaktionen
Levofloxacin kann schwerwiegende, potenziell tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Angioödem bis zu anaphylaktischem Schock) hervorrufen, gelegentlich schon nach der ersten Dosis (siehe Abschnitt 4.8). Die Patienten sollten Die Behandlung sofort abbrechen und Ihren Arzt oder den Notarzt verständigen, der angemessene Notfallmaßnahmen einleiten wird.
Hypoglykämie
Wie mit allen Chinolonen wurden bei diabetischen Patienten, die gleichzeitig mit oralen blutzuckersenkenden Arzneimittel (z. B. Glibenclamid) oder Insulin behandelt wurden von Hypoglykämien berichtet. Bei solchen diabetischen Patienten wird empfohlen, den Blutzuckerspiegel sorgfältig zu überwachen.
Prävention von Photosensibilisierung
Obwohl eine Photosensibilisierung unter Levofloxacin sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass Patienten sich nicht unnötigerweise starkem Sonnenlicht oder künstlichen UV-Strahlen (z. B. Höhensonne oder Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilisierung zu vermeiden.
Patienten, die mit Vitamin K-Antagonisten behandelt werden
Wegen der möglichen Erhöhung von Gerinnungs-Parametern (PT/INR) und/oder vermehrten Blutungen bei Patienten, die mit Levofloxacin in Kombination mit Vitamin K-Antagonisten (z. B. Warfarin) einnehmen, sollten die Gerinnungs-Parameter überwacht werden, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig gegeben werden (siehe auch Abschnitt 4.5).
Psychotische Reaktionen
Es wurde von psychotischen Reaktionen bei Patienten berichtet, denen Chinolone, einschließlich Levofloxacin, verabreicht wurde. In sehr seltenen Fällen führten sie zu suizidalen Gedanken und selbstgefährdenden Verhaltensweisen, manchmal schon nach einer einzigen Dosis Levofloxacin (siehe Abschnitt 4.8). Sollte der Patient solche Reaktionen entwickeln, sollte Levofloxacin abgesetzt werden und angemessene Maßnahmen ergriffen werden. Es wird zur Vorsicht geraten, wenn Levofloxacin bei psychotischen Patienten oder bei Patienten mit einer Historie einer psychiatrischen Erkrankung angewendet werden soll.
Herzerkrankungen
Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie z. B.:
- angeborenes Long-QT-Syndrom
- gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika).
- unkorrigierte Störungen des Elektrolythaushaltes (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie)
ältere Patienten
- Herzerkrankung (z. B. Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie)
(Siehe auch Abschnitt 4.2 unter „Ältere Patienten“, Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9.)
Periphere Neuropathie
Bei Patienten, die Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, erhielten, wurde sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathie berichtet, die plötzlich auftreten kann. Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten sollte abgesetzt werden, wenn der Patient Symptome einer Neuropathie zeigt, um der Entwicklung von irreversiblen Nervenschädigungen vorzubeugen.
Opiate
Unter Levofloxacin kann es zu falsch-positiven Ergebnissen beim Nachweis von Opiaten durch Urintests kommen. Es kann erforderlich sein, ein positives Testergebnis durch spezifischere Methoden zu verifizieren.
Hepatobiliäre Erkrankungen
Unter Levofloxacin wurden Fälle von hepatischer Nekrose bis zu lebensbedrohlichem Leberversagen berichtet, vor allem bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen, z. B. Sepsis (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sollte geraten werden, die Behandlung abzubrechen und Ihren Arzt zu konsultieren, wenn sich Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung entwickeln, wie Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder Druckschmerzen im Bauch.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkung von anderen Arzneimitteln auf Levofloxacin
Eisensalze, Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida
Die Resorption von Levofloxacin ist signifikant reduziert, wenn Levofloxacin gleichzeitig mit Eisensalzen oder Magnesium- oder Aluminium-haltigen Antazida gegeben werden. Zubereitungen, die divalente oder trivalente Kationen wie Eisensalze oder Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida enthalten, sollten 2 Stunden vor und nach der Verabreichung von Levofloxacin nicht gegeben werden (siehe Abschnitt 4.2). Mit Calciumcarbonat wurden keine Wechselwirkungen festgestellt.
Sucralfat
Die Bioverfügbarkeit von Levofloxacin ist signifikant reduziert, wenn sie zusammen mit Sucralfat eingenommen werden. Wenn ein Patient Sucralfat und Levofloxacin bekommen soll, ist es am besten, Sucralfat 2 h nach der Gabe von Levofloxacin zu geben (siehe Abschnitt 4.2).
Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche nicht-steroidale anti-inflammatorische Arzneimittel
In einer klinischen Studie wurden keine pharmakokinetischen Interaktionen zwischen Levofloxacin und Theophyllin festgestellt. Jedoch kann eine deutliche Erniedrigung der Krampfschwelle erfolgen, wenn Chinolone gleichzeitig mit Theophyllin, nicht-steroidalen anti-inflammatorischen Arzneimitteln oder anderen Substanzen, die die Krampfschwelle erniedrigen, gegeben wird.
Die Levofloxacin-Konzentration war in Anwesenheit von Fenbufen etwa 13 % höher als wenn Levofloxacin allein gegeben wurde.
Probenecid und Cimetidin
Probenecid und Cimetidin hatten einen statistisch signifikanten Effekt auf die Eliminierung von Levofloxacin. Die renale Clearance von Levofloxacin wurde durch Cimetidin um 24 % und durch Probenecid um 34 % reduziert. Beide Wirkstoffe können die renale tubuläre Sekretion von Levofloxacin blockieren. Bei den Dosen, die in dieser Studie getestet wurden, ist es unwahrscheinlich, dass diese statistisch signifikante kinetische Differenz in klinisch von Bedeutung ist.
Es ist Vorsicht geboten, wenn Levofloxacin gleichzeitig mit Arzneimitteln gegeben wird, die die tubuläre renale Sekretion beeinflussen, wie Probenecid und Cimetidin, vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Andere relevante Informationen
Klinische pharmakologische Studien haben gezeigt, dass die Pharmakokinetik von Levofloxacin nicht in einem klinische bedeutsamen Maße beeinflusst wurde, wenn Levofloxacin zusammen mit den folgenden Substanzen gegeben wurde: Calciumcarbonat, Digoxin, Glibenclamid, Ranitidin.
Wirkung von Levofloxacin auf andere Arzneimittel
Ciclosporin
Die Halbwertszeit von Ciclosporin erhöhte sich um 33 %, wenn gleichzeitig Levofloxacin verabreicht wurde. Falls diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden, sollte die Ciclosporin-Konzentration überwacht werden.
Vitamin K Antagonisten
Erhöhte Gerinnungs-Parameter (PT/INR) und/oder vermehrte teils starke Blutungen wurden bei Patienten, die mit Levofloxacin in Kombination mit Vitamin K-Antagonisten (z. B. Warfarin oder Phenprocoumon) behandelt wurden, berichtet. Deshalb sollten die Gerinnungs-Parameter bei Patienten, die mit Vitamin K-Antagonisten behandelt werden überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern
Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Levofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika). (Siehe Abschnitt 4.4).
Andere Wechselwirkungen
Mahlzeiten
Es gibt keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln. Levofloxacin-CT 250 mg Filmtabletten kann deshalb unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Reproduktionsstudien an Tieren gaben keinen Anlass zu besonderer Besorgnis. Da jedoch Daten zu Menschen fehlen und im Lichte der experimentellen Daten zur Schädigung von tragendem Knorpel bei wachsenden Organismen durch Fluorchinolone, darf Levofloxacin nicht bei Schwangeren angewendet werden (siehe auch Abschnitte 4.3 und 5.3).
Stillzeit
Da Daten zu Menschen fehlen und experimentelle Daten zur Schädigung von tragendem Knorpel bei wachsenden Organismen durch Fluorchinolone existieren, darf Levofloxacin nicht während der Stillzeit angewendet werden (siehe auch Abschnitte 4.3 und 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Einige Nebenwirkungen von Levofloxacin, wie Schwindel, Schläfrigkeit und Sehstörungen (siehe Abschnitt 4.8), können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und können so ein Risiko in solchen Situationen darstellen, wo diese Fähigkeiten besonders wichtig sind (z. B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen).
Nebenwirkungen
Die folgenden Informationen basieren auf Daten aus klinischen Studien mit mehr als 5.000 Patienten und auf extensiver Beobachtung nach Markteinführung.
Die Nebenwirkungen sind nach MedDRA Systemorganklassen in der untenstehenden Auflistung beschrieben.
Die Häufigkeiten sind nach der folgenden Konvention definiert:
sehr häufig |
≥ 1/10 |
häufig |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
gelegentlich |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
selten |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
sehr selten |
< 1/10.000 |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Innerhalb einer Gruppierung nach Häufigkeit sind die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere sortiert.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Pilzinfektionen (und Wachstum anderer resistenter Mikroorganismen)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Leukopenie, Eosinophilie
Selten: Thrombozytopenie, Neutropenie
Sehr selten: Agranulozytose
Nicht bekannt Panzytopenie, hämolytische Anämie
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock (siehe Abschnitt 4.4)
Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können manchmal schon nach der ersten Dosis auftreten.
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen (siehe Abschnitt 4.4)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie
Sehr selten: Hypoglykämie, vor allem bei diabetischen Patienten (siehe Abschnitt 4.4)
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Insomnia, Nervosität
Selten: Psychotische Störung, Depression, Verwirrtheit, Agitation, Ängstlichkeit
Sehr selten: Psychotische Reaktionen mit selbstgefährdendem Verhalten einschließlich Selbstmordgedanken und -versuche (siehe Abschnitt 4.4), Halluzinationen
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz
Selten: Konvulsionen, Tremor, Parästhesien
Sehr selten: Sensorische oder sensomotorische Neuropathie, Dysguesie einschließlich Aguesie, Parosmie einschließlich Anosmie
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Vertigo
Sehr selten: Beeinträchtigtes Hörvermögen
Nicht bekannt: Tinnitus
Herzerkrankungen
Selten: Tachykardie
Nicht bekannt: ventrikuläre Arrhythmien und Torsades de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung), EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9)
Gefäßerkrankungen
Häufig: Phlebitis
Selten: Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Bronchospasmus, Dyspnoe
Sehr selten: allergische Pneumonitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe, Übelkeit
Gelegentlich: Erbrechen, Unterbauchschmerzen, Dyspepsie, Flatulenzen, Verstopfung
Selten: hämorrhagische Diarrhoe, was in sehr seltenen Fällen auf eine Enterokolitis, einschließlich pseudomembranöse Kolitis hinweist
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: erhöhte Leberenzymwerte (ALT, AST, alkalische Phosphatase, GGT)
Gelegentlich: erhöhtes Bilirubin
Sehr selten: Hepatitis
Nicht bekannt: Gelbsucht und schwere Leberschäden, einschließlich Fälle von akutem Leberversagen, sind unter Levofloxacin berichtet worden, vor allem bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen (siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Exanthem, Pruritus
Selten: Urtikaria
Sehr selten: Angioödem, Photosensibilisierung
Nicht bekannt: Toxisch epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson Syndrom, Erythema multiforme, Hyperhidrose
Haut- und Schleimhautreaktionen können manchmal bereits nach der ersten Dosis auftreten
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Sehnenbeschwerden (siehe Abschnitt 4.4) einschließlich Tendinitis (z. B. Achillessehne), Arthralgie, Myalgie
Sehr selten: Sehnenruptur (siehe Abschnitt 4.4). Diese Nebenwirkung kann innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und bilateral auftreten. Muskelschwäche, die bei Patienten mit Myasthenia gravis von besonderer Bedeutung sein kann.
Nicht bekannt: Rhabdomyolyse
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: erhöhte Serumkreatininwerte
Sehr selten: akutes Nierenversagen (z. B. durch interstitielle Nephritis)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Asthenie
Sehr selten: Fieber
Nicht bekannt: Schmerzen (einschließlich Schmerzen im Rücken, in der Brust und in den Extremitäten)
Andere Nebenwirkungen, die mit Fluorchinolon-Gabe assoziiert wurden:
-
extrapyramidale Symptome und andere Störungen der Muskelkoordination
-
Überempfindlichkeitsvaskulitis
-
Porphyrie-Attacken bei Porphyrie-Patienten
4.9 Überdosierung
Nach Toxizitätsstudien an Tieren und klinischen pharmakologischen Studien mit supratherapeutischen Dosen, sind die wichtigsten Anzeichen eine Überdosierung von Levofloxacin zentralnervöse Symptome wie Konfusion, Schwindel, Bewusstseinstrübungen, Krampfanfälle und QT-Intervall-Verlängerungen.
Im Falle einer Überdosierung, sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervall-Verlängerung durchgeführt werden.
Antazida können zum Schutz der Magenschleimhaut gegeben werden.
Hämodialyse, einschließlich Peritonealdialyse und CAPD sind nicht wirksam, um Levofloxacin zu eliminieren. Es gibt kein spezifisches Antidot.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Anti-Infektiva zur systemischen Anwendung - Antibiotika zur systemischen Anwendung - Chinolon-Antibiotika - Fluorchinolone
ATC-Code: J01MA12
Levofloxacin ist ein synthetisches Antibiotikum der Fluorchinolon-Klasse und ist das S‑(‑)‑Enantiomer des Racemates Ofloxacin
Wirkungsmechanismus
Als Fluorchinolon-Antibiotikum wirkt Levofloxacin auf den DNS-/DNS-Gyrase-Komplex und die Topoisomerase IV.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Das Ausmaß der bakteriziden Aktivität von Levofloxacin hängt ab vom Verhältnis der maximalen Serumkonzentration (Cmax) oder der Fläche unter der Kurve (AUC) und der minimalen inhibitorischen Konzentration (MHK).
Resistenzmechanismus
Der Resistenzmechanismus beruht hauptsächlich auf einer gyr-A-Mutation. In vitro
besteht Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und anderen Fluorchinolonen.
Auf Grund des Wirkmechanismus besteht im Allgemeinen keine Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und anderen Antibiotikaklassen.
Grenzwerte für die Empfindlichkeitstestung
Die von EUCAST empfohlenen Grenzwerte von Levofloxacin zur Unterscheidung der empfindlichen von den intermediär empfindlichen sowie der intermediär empfindlichen von den resistenten Erregern sind in der folgenden Tabelle zur MHK-Testung (in mg/l) angegeben:
Klinische MHK-Grenzwerte für Levofloxacin gemäß EUCAST (2009-04-07)
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
Pseudomonas spp. |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
Acinetobacter spp. |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
Staphylococcus ssp |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
S. pneumoniae1 |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
Streptococcus A, B, C, G |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
H. influenzae M. catarrhalis2 |
≤ 1 mg/l |
> 1 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte3 |
≤ 1 mg/l |
> 2 mg/l |
1Der S/I-Grenzwert wurde von 1.0 auf 2.0angehoben, um eine Teilung der MHK-Verteilung der Wildtypen zu vermeiden. Der Grenzwert bezieht sich auf eine Hochdosis-Therapie.
2Stämme mit MHK-Werten oberhalb des S/I-Grenzwertes sind sehr selten oder bisher nicht berichtet. Die Identifizierung und Empfindlichkeitstestung eines jeden solchen Isolates muss wiederholt werden. Bei Bestätigung des Ergebnisses ist das Isolat an ein Referenzlabor zu schicken.
3Nicht speziesspezifische Grenzwerte wurden hauptsächlich auf der Basis von pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Daten festgelegt und sind unabhängig von der MHK-Verteilung der spezifischen Spezies. Sie sind nicht für Spezies mit spezifischen Grenzwerten anzuwenden und nicht für Spezies, für die eine Empfindlichkeitstestung nicht empfohlen wird oder für die es keine hinreichenden Erkenntnisse gibt, dass die fragliche Spezies ein geeigneter Zielorganismus ist (Enterococcus, Neisseria, Gram-negative Anaerobier).
Die vom CLSI (Clinical And Laboratory Standards Institute, früher NCCLS) vorgeschlagenen Grenzwerte zur Unterscheidung der empfindlichen von den intermediär empfindlichen sowie der intermediär empfindlichen von den resistenten Erregern sind in der folgenden Tabelle für die MHK-Testung in Mikrogramm/Milliliter angegeben. Für den Plättchen-Diffusionstest (mit 5 µg Levofloxacin pro Plättchen) wird der Hemmhofdurchmesser in mm angegeben:
Vom CLSI empfohlene MHK-Werte bzw. Hemmhofdurchmesser für Levofloxacin (M100-S17, 2007)
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
Nicht-Enterobacteriaceae |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
Acinetobacter spp |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
Stenotrophomonas maltophilia |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
Staphylococcus spp. |
<1 µg/ml ≥19 mm |
>4 µg/ml ≤ 15 mm |
Enterococcus ssp. |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
H. influenzae M. catarrhalis1 |
<2 µg/ml ≥17 mm |
|
Streptococcus pneumoniae |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
Betahämolysierende Streptokokken |
<2 µg/ml ≥17 mm |
>8 µg/ml ≤ 13 mm |
1Das Fehlen bzw. die Seltenheit von resistenten Stämmen schließt die Definition einer anderen Kategorie als ,,sensibel‘‘ aus. Bei Stämmen mit Ergebnissen, die auf eine Nicht-Empfindlichkeit hinweisen, sollte die Erregeridentifizierung und Empfindlichkeitstestung durch ein Referenzlabor bestätigt werden, das die CLSI Verdünnungsmethode als Referenz
anwendet.
Antibakterielles Spektrum
Die Prävalenz der erworbenen Resistenzeinzelner Spezies kann örtlich und im Verlaufder Zeit variieren. Deshalb sind — insbesonderefür die adäquate Behandlungschwerer Infektionen — lokale Informationenüber die Resistenzsituation erforderlich.Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituationdie Wirksamkeit von Levofloxacin mindestensbei einigen Infektionen in Frage gestelltist, sollte eine Therapieberatung durchExperten angestrebt werden.
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Bakterien |
Staphylococcus aureus* Methicillin-sensibel |
Staphylococcus saprophyticus |
Streptokokken, Gruppe C und G |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae* |
Streptococcus pyogenes* |
|
Aerobe Gram-negative Bakterien |
Burkholderia cepacia $ |
Eikenella corrodens |
Haemophilus influenzae* |
Haemophilus para-influenzae* |
Klebsiella oxytoca |
Klebsiella pneumoniae * |
Moraxella catarrhalis * |
Pasteurella multocida |
Proteus vulgaris |
Providencia rettgeri |
|
Anaerobe Bakterien |
Clostridium perfringens |
Peptostreptococcus |
|
Andere |
Chlamydophila pneumoniae* |
Chlamydophila psittaci* |
Chlamydophila trachomatis |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma pneumoniae |
Mycoplasma hominis |
Ureaplasma urealyticum |
|
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem darstellen können |
Aerobe Gram-positive Bakterien |
Enterococcus faecalis* |
Staphylococcus aureus Methicillin-resistent+ |
Staphylococcus haemolyticus Methicillin-resistent |
Koagulase-negative Staphylococcus spp |
|
Aerobe Gram-negative Bakterien |
Acinetobacter baumannii* |
Citrobacter freundii* |
Enterobacter aerogenes |
Enterobacter agglomerans |
Enterobacter cloacae* |
Morganella morganii* |
Proteus mirabilis* |
Providencia stuartii |
Pseudomonas aeruginosa* |
Serratia marcescens* |
|
Anaerobe Bakterien |
Bacteroides fragilis |
Bacteroides ovatus$ |
Bacteroides thetaiotamicrons$ |
Bacteroides vulgatus |
Clostridium difficile$ |
* Für empfindliche Isolate konnte bei den zugelassenen Indikationen klinische Wirksamkeit nachgewiesen werden
$Natürlicherweise intermediäre Empfindlichkeit
+ Mehr als 50 ‚% Resistenz
Weitere Informationen
Nosokomiale Infektionen durch P. aeruginosakönnen möglicherweise eine Kombinationstherapie erfordern.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Oral verabreichtes Levofloxacin wird schnell und fast vollständig resorbiert und die maximalen Plasmakonzentrationen werden innerhalb etwa 1 Stunde erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt fast 100 %. Nahrungsaufnahme hat nur einen geringen Effekt auf die Resorption von Levofloxacin.
Verteilung
Ungefähr 30 – 40 % des Levofloxacin ist an Serumproteine gebunden. Die wiederholte Gabe von 500 mg Levofloxacin 1-mal täglich zeigt eine vernachlässigbare Akkumulation. Nach Dosierungen von 500 mg 2-mal täglich kommt es zu einer geringen, aber voraussagbaren Akkumulation. Der Steady-state-Zustand wird nach 3 Tagen erreicht.
Penetration in Gewebe und Körperflüssigkeiten
Penetration in Bronchialmukosa und Oberflächenfilm der Lunge (Epithelial Lining Fluid = ELF)
Die maximalen Levofloxacin-Konzentrationen in Bronchialmukosa und ELF nach 500 mg betrugen 8,3 µg/g und 10,8 µg/ml. Sie wurden ca. 1 Std. nach Einnahme erreicht.
Penetration in Lungengewebe
Maximale Levofloxacin-Konzentrationen in der Lunge lagen bei 11,3 µg/g und wurden ca. 4 bis 6 Std. nach Einnahme von 500 mg erreicht. Die Konzentrationen in der Lunge lagen durchweg höher als im Plasma.
Penetration in Hautblasenflüssigkeit
Die maximalen Levofloxacin-Konzentrationen betrugen ca. 4,0 und 6,7 µg/ml in Hautblasenflüssigkeit. Sie wurden unter einer 3-tägigen Behandlung (500 mg ein- oder zweimal täglich) 2 bis 4 Std. nach Gabe erreicht.
Penetration in die Cerebrospinalflüssigkeit
Levofloxacin penetriert schlecht in die Cerebrospinalflüssigkeit.
Penetration in das Prostatagewebe
Nach einmal täglicher Gabe von 500 mg Levofloxacin oral über 3 Tage betrugen die mittleren Konzentrationen im Prostatagewebe nach 2, 6 und 24 Stunden 8,7 µg/g, 8,2 µg/g und 2,0 µg/g. Das mittlere Verhältnis der Prostata-/Plasma-Konzentration betrug 1,84.
Konzentration im Urin
Die mittleren Urinkonzentrationen 8 – 12 Stunden nach oralen Einzelgaben von 150 mg, 300 mg oder 500 mg Levofloxacin betrugen 44 mg/l, 91 mg/l und 200 mg/l.
Biotransformation
Levofloxacin wird nur in geringem Ausmaß metabolisiert. Die Metaboliten Desmethyllevofloxacin und Levofloxacin-N-Oxid stellen weniger als 5 % der mit dem Urin ausgeschiedenen Dosis dar. Levofloxacin ist stereochemisch stabil und unterliegt keiner chiralen Inversion.
Elimination
Nach oraler und intravenöser Verabreichung von Levofloxacin wird die Substanz relativ langsam aus dem Plasma eliminiert (t1/2 = 6 – 8 Stunden). Die Elimination erfolgt vorwiegend renal (>85 % der verabreichten Dosis).
Es gibt keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik von Levofloxacin nach intravenöser oder oraler Verabreichung, woraus sich schließen lässt, dass der orale und intravenöse Verabreichungswegaustauschbar sind.
Linearität
Levofloxacin zeigt im Dosisbereich von 50 bis 600 mg eine lineare Pharmakokinetik.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Pharmakokinetik von Levofloxacin ist bei Nierenfunktionsstörungen beeinflusst. Mit abnehmender Nierenfunktion sind die renale Elimination und Clearance verringert und die Eliminationshalbwertszeiten erhöht (s. Tabelle).
ClCR (ml/min) |
<20 |
20 – 40 |
50 – 80 |
ClR (ml/min) |
13 |
26 |
57 |
t1/2 (h) |
35 |
27 |
9 |
Ältere Patienten
Es gibt keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik zwischen jungen und älteren Patienten, außer denen, die mit einer veränderten Kreatinin-Clearance verbunden sind.
Geschlechtsunterschiede
Eine getrennte Analyse für Männer und Frauen zeigte kleine bis unbedeutende Unterschiede in der Pharmakokinetik von Levofloxacin.
Es gibt keine Hinweise, dass diese geschlechtsspezifischen Unterschiede klinisch relevant sind.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Nach oraler Gabe von Levofloxacin lagen die medianen letalen Dosis-(LD50)-Werte bei Mäusen und Ratten im Bereich von 1.500 – 2.000 mg/kg.
Die orale Gabe von 500 mg/kg führte bei Affen, abgesehen von Erbrechen, nur zu unwesentlichen Erscheinungen.
Chronische Toxizität
Studien über einen Zeitraum von 1 und 6 Monaten wurden an Ratten und Affen durchgeführt. Die Verabreichung von Levofloxacin erfolgte über eine Sonde. Bei der Ratte betrugen die Dosierungen 50, 200, 800 mg/kg/Tag und 20, 80, 320 mg/kg/Tag über 1 und 6 Monate und beim Affen 10, 30, 100 mg/kg/Tag und 10, 25, 62,5 mg/kg/Tag über 1 und 6 Monate.
Ratten zeigten geringfügige Behandlungssymptome in erster Linie bei Dosen von 200 mg/kg/Tag und höher in Form von reduzierter Nahrungsaufnahme und leichten Veränderungen der hämatologischen und biochemischen Parameter. Der ,,No Observed Adverse Effect Level‘‘ (= NOEL = die Konzentration, bei der keine unerwünschten Wirkungen beobachtet wurden) betrug 200 bzw. 20 mg/kg/Tag über 1 bzw. 6 Monate.
Die Toxizität oraler Dosen bei Affen war minimal und äußerte sich in reduziertem Körpergewicht bei 100 mg/kg/Tag, einhergehend mit Salivation, Diarrhö und erniedrigtem pH des Urins bei einigen Tieren. Keine Toxizität wurde in der Studie über 6 Monate beobachtet. Der NOEL betrug 30 bzw. 62,5 mg/kg/Tag über 1 bzw. 6 Monate.
Der ,,No Observed Adverse Effect Level‘‘ (NOEL) betrug in der 6-Monatsstudie
20 mg/kg/Tag (Ratten) bzw. 62,5 mg/kg/Tag (Affen).
Reproduktionstoxizität
Orale Levofloxacin-Dosen von bis zu 360 mg/kg/Tag oder intravenöse Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag führten bei Ratten zu keinen Störungen der Fertilität oder des Reproduktionsverhaltens.
Levofloxacin zeigte bei Ratten in oralen Dosen von bis zu 810 mg/kg/Tag und intravenösen Dosen von bis zu 160 mg/kg/Tag kein teratogenes Potenzial. Bei Kaninchen wurde nach oralen Dosierungen von bis zu 50 mg/kg/Tag oder intravenösen Dosen von bis zu 25 mg/kg/Tag Levofloxacin keine Teratogenität beobachtet.
Levofloxacin zeigt keine Wirkung auf die Fertilität. Der einzige Effekt auf die Feten war eine verzögerte Reifung auf Grund maternaler Toxizität.
Genotoxizität
Levofloxacin führt an Bakterienzellen und an Säugetierzellen zu keinen Genmutationen, induziert aber in vitroohne metabolische Aktivierung in Zellen der Lunge vom Chinesischen Hamster (CHL) Chromosomenaberrationen bei 100 µg/ml oder höheren Konzentrationen. In-vivo-Untersuchungen (Mikrokerntest, Schwesterchromatidaustausch-Test, UDS-Test, Dominant-letal-Test) ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial.
Phototoxizität
Studien an der Maus zeigten, dass Levofloxacin nach oraler oder intravenöser Gabe nur bei sehr hohen Dosen phototoxisch wirkt. Levofloxacin wirkte nicht genotoxisch in einer Untersuchung zur Photomutagenität, und es reduzierte die Tumor-Entwicklung in einer Untersuchung zur Photokarzinogenität.
Karzinogenität
Eine Studie über einen Zeitraum von 2 Jahren mit Ratten, denen Levofloxacin zusammen mit der Nahrung verabreicht wurde (0, 10, 30 und 100 mg/kg/Tag), ergab keine Hinweise auf ein karzinogenes Potenzial.
Gelenktoxizität
Wie andere Fluorchinolone zeigt auch Levofloxacin bei Ratten und Hunden Wirkungen auf Knorpelgewebe (Blasenbildung und Hohlräume). Diese Erscheinungen sind bei jungen Tieren stärker ausgeprägt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Crospovidon (Typ A)
Hypromellose
Mikrokristalline Cellulose
Octadecylhydrogenfumarat, Natriumsalz
Tablettenfilm
Hypromellose
Titandioxid (E 171)
Talkum
Macrogol 8000
Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)
Eisen(III)-oxid (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium Blister
3, 5, 7 und 10 Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die Bruchkerbe erlaubt eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
CT Arzneimittel GmbH
Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin
Telefon: 0 30/40 90 08-0
Telefax: 0 30/40 90 08-21
info@ct-arzneimittel.de
8. Zulassungsnummer(n)
XXXXX
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
10. Stand der Information
März 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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