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Linoladiol Hn

Document: 05.08.2009   Fachinformation (deutsch) change

Dr. August Wolff
Arzneimittel

Fachinformation:
Linoladiol H N

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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)

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Linoladiol® H N

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Linoladiol®H N

0,005165 g Estradiol-Hemihydrat (entspr. 5 mg Estradiol) und

0,4 g Prednisolon pro 100 g Creme

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoffe:Estradiol-Hemihydrat und Prednisolon

100 g Creme (Ö/W-Emulsion) enthalten 0,005165 g Estradiol-Hemihydrat (entspr.5 mg Estradiol) und 0,4 g Prednisolon.

Sonstige Bestandteile: Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.) [pflanzlich].

Zur vollständigen Auflistung der sonstigen Bestandteile:siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Creme zur Anwendung auf der Haut.

Weiße, geschmeidige Creme.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur anfänglichen kurzfristigen äußerlichen Behandlung von akuten leichten entzündlichen, brennenden und juckenden Hauterkrankungen am äußeren weiblichen Genitalbereich, bei denen schwach wirksame Corticosteroide und niedrig dosiertes Estradiol angezeigt sind.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Art der Anwendung:Creme zur Anwendung auf der Haut.

Soweit nicht anders verordnet wird Linoladiol H N (etwa 1 cm Salbenstrang) 1 bis 2-mal täglich mit den Fingern dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und dann leicht verrieben.

In den meisten Fällen wird Linoladiol H N für 2-3 Wochen angewendet. Nur in Einzelfällen ist eine Anwendung länger als 4 Wochen erforderlich.

Über die Dauer der Anwendung und über eine Weiterbehandlung mit einer corticosteroidfreien, jedoch hoch dosierten estradiolhaltigen Creme oder einer wirkstofffreien Creme entscheidet der Arzt.

4.3 Gegenanzeigen

Linoladiol H N darf nicht angewendet werden

bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Estradiol-Hemihydrat, Prednisolon, Cetylstearylalkohol oder einen der sonstigen Bestandteile von Linoladiol H N.

bei estrogenabhängigen Tumoren oder Verdacht darauf.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine Therapie mit Linoladiol H N sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Insbesondere beim Auftreten unerwarteter genitaler Blutungen in Form von Schmierblutungen ist diese erforderlich, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Linoladiol H N darf nur mit besonderer Vorsicht und nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Bewertung angewendet werden bei

Linoladiol H N darf großflächig und langfristig nur mit besonderer Vorsicht und nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Bewertung angewendet werden bei:

Endometriose.

Linoladiol H N sollte nicht unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr oder als Gleitmittel angewendet werden, um mögliche Nebenwirkungen beim Partner zu vermeiden.

Bei längerer Anwendung sind mögliche systemische Wirkungen zu beachten. Bei Kindern oder Jugendlichen soll Linoladiol H N aus Vorsicht nicht angewendet werden.

Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

Hinweis:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Linoladiol H N und Latexprodukten (z. B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe (insbesondere Stearate) zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Keine bekannt.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Linoladiol H N ist während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht indiziert.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

4.8 Nebenwirkungen

Gelegentlich(≥ 1/1000 bis < 1/100) können vorübergehend leichte Hautreizungen (z.B. Brennen, Rötung) auftreten.

Gelegentlich(≥ 1/1000 bis < 1/100) können Schmierblutungen auftreten.

Sehr selten (< 1/10000) kann eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut (allergisches Kontaktekzem) auftreten.

Bei langfristiger Anwendung (länger als 4 Wochen) sollte auf mögliche systemische Nebenwirkungen und auf Hautatrophie geachtet werden.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Cortikosteroide, schwach, andere Kombinationen.

ATC-Code: D07XA02

Estradiol

Linoladiol H N enthält als Wirkstoff das natürliche Sexualhormon 17ß-Estradiol in sehr geringer Konzentration (0,005 %). Estradiol ist das am stärksten intrazellulär wirksame natürliche Estrogen. Neben den typischen Hormonwirkungen während der Reproduktionszeit besitzt Estradiol in höheren Konzentrationen auch charakteristische Wirkungen am Hautorgan. Estradiol wirkt ab etwa 0,01 % lokal oder systemisch kapillargefäßerweiternd und fördert die allgemeine Durchblutung. Estrogene stimulieren die Proliferation von Epithelien im Genitalbereich, im Harntrakt und steigern die Kollagensynthese in der Haut.

Estradiol wirkt nach systemischer Gabe ähnlich wie andere Steroidhormone über spezifische Rezeptoren unmittelbar an der genetischen Information (DNS). Auf diese Weise beeinflusst Estradiol die Transkription (RNS-Synthese) und stimuliert so die Synthese spezifischer Proteine. Daneben besitzt Estradiol auch schnelle nicht-genomische Wirkungen (Signaltransduktion).

Prednisolon

Prednisolon, das mit dem natürlichen Hydrokortison (= Kortisol) eng verwandt ist, gehört nach der heute üblichen Einteilung topischer Kortikoide - in schwach (I), mittelstark (II), stark (III), sehr stark (IV) - zur ersten Gruppe. Somit eignet sich Prednisolon besonders zur Behandlung von entzündlichen Dermatosen in Problemarealen, da es schwach antiinflammatorisch, antiallergisch und antipruriginös wirkt, aber keinen nennenswerten antiproliferativen Effekt besitzt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Estradiol

Untersuchungen zur dermalen Resorption von Estradiol aus Linoladiol H N liegen nicht vor.

Estradiol wird rasch in der Leber und im Intestinaltrakt zu Estron und weiter zu Estriol metabolisiert. Die Umwandlung von Estradiol in Estriol ist nicht reversibel. Über 95 % des Estriols werden im Urin ausgeschieden, überwiegend in Form von Glukuroniden.

Prednisolon

Untersuchungen zur Penetration und zur dermalen Resorption von Prednisolon im weiblichen Genitalbereich liegen nicht vor. Es ist bekannt, dass Kortikosteroide von der Haut gut absorbiert und resorbiert werden. Für Prednisolon ist deshalb das bei der dermalen Anwendung von Kortikoiden übliche Penetrations- und Resorptionsverhalten zu erwarten. Die Plasmahalbwertszeit liegt zwischen 2 - 4 Stunden, während die biologische Halbwertszeit 12 - 36 Stunden beträgt, weil das im Zytosol-Rezeptorkomplex gebundene Steroid länger in der Zelle verbleibt. Prednisolon wird wie körpereigene Kortikoide in der Leber zu biologisch inaktiven Verbindungen verstoffwechselt, die überwiegend renal ausgeschieden werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute und chronische Toxizität:

Estradiol

Wegen der ausgeprägten Unterschiede zwischen den Versuchstierarten untereinander sowie im Verhältnis zum Menschen besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung beim Menschen.

Die akute Toxizität von Estradiolvalerat nach oraler Aufnahme ist gering, mehr als 1 g/kg KG werden ohne ernste Symptome vertragen. In Studien zur Toxizität nach wiederholter Gabe wurde eine Reihe von Befunden erhoben - u. a. erhöhte Mortalität, hämatologische Störungen, Gewichtsabnahme der Gonaden, Hypophysentumore -, die nach bisherigen Erfahrungen nicht prädiktiv für die klinische Therapie sind.

Prednisolon

Beim Menschen werden orale Dosen bis zu 3 g Prednisolonohne direkt toxische Effekte toleriert.

Nach langzeitiger (>14 Tage) oraler Applikation von mehr als 7,5 mg/Tag (Grenzdosis bei 75 kg/KG) muss beim Menschen mit dem Auftreten des Cushing-Syndroms gerechnet werden.

Nach lokaler Applikation sind derartige Effekte jedoch nur in Ausnahmefällen bei langfristiger, großflächiger Anwendung, insbesondere unter Okklusion, möglich.

Mutagenität und Kanzerogenität

Estradiol

Die Mehrzahl der Untersuchungen zur Mutagenität von Estradiol verlief negativ. Aus einigen Tests gibt es bei Verwendung hoher Konzentrationen Hinweise auf eine Induktion von Chromosomenmutationen (Aneuploidie und strukturelle Veränderungen). In In-vitro-Tests zum Nachweis krebserregender Wirkungen induzierte Estradiol Zelltransformationen. Es ist unklar, inwieweit diese Wirkungen zu der im Tierversuch beobachteten Tumorigenität beitragen.

In 2-Jahres-Studien mit oraler Gabe von Estradiolvalerat wurden bei Ratten vermehrt Hypophysenadenome sowie benigne und maligne Mammatumore beobachtet. Allgemein vermehren Estradiol und seine Ester die Häufigkeit von Hypophysen- und Mammatumoren bei Ratten und Mäusen, von Nierentumoren bei Hamstern sowie urogenitalen, testikulären und lymphoiden Tumoren bei Mäusen. Mit Estradiolestern wurde tierexperimentell ebenfalls eine promovierende Wirkung auf chemisch induzierte Lebertumore gefunden.

Die Möglichkeit, dass die längerdauernde Einnahme von Estrogenen auch beim Menschen mit einem erhöhten tumorigenen Risiko einhergeht, ist in Betracht zu ziehen. Eine Vermehrung der Häufigkeit von Endometriumkarzinomen bei Frauen mit Uterus durch Estrogengabe ist heute unumstritten. Daneben kann die längerdauernde Einnahme von Estrogenen mit einem erhöhten Risiko bezüglich der Entwicklung eines malignen Tumors der Brustdrüse verbunden sein. Bei der Risikobewertung ist die Relation der verabreichten Estrogendosis zur physiologischen Sekretion zu berücksichtigen. Bei fertilen Frauen werden durchschnittlich 100 – 300 µg Estradiol pro 24 h an den Zyklustagen 1 –14 und 80 – 100 µg Estradiol pro 24 h an den Zyklustagen 15 – 28 gebildet. Linoladiol H N enthält 50 µg Estradiol pro 1g Creme. Deshalb ist das karzinogene Risiko von Linoladiol H N als vernachlässigbar gering anzusehen.

Prednisolon

Hinweise auf kanzerogene oder mutagene Eigenschaften von Prednisolon liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität

Estradiol

Bei subkutaner oder intramuskulärer Verabreichung hat Estradiolvalerat bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt. Über Missbildungen des Urogenitaltraktes nach Gabe von Estradiol an Ratten am Tag 19 p.c. wurde berichtet. Nach subkutaner Gabe von Estradiol post partum entwickelten sich bei Mäusen später vaginale bzw. uterine Tumore. Geringe Erfahrungen mit der Anwendung von Estradiol beim Menschen während Schwangerschaft und Stillzeit ergaben bislang keine Hinweise auf Fehlbildungen.

Prednisolon

Glukokortikoide führten bei hohen systemischen Dosen zu teratogenen Effekten bei Mäusen, Hamstern und Kaninchen mit einem vermehrten Auftreten von Gaumenmissbildungen. Beim Menschen liegen bisher keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko durch Prednisolon vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Benzylalkohol, Cetylpalmitat (Ph. Eur.), Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.) [pflanzlich], Natriumcitrat-Dihydrat (E 331), Octyldodecanol (Ph. Eur.), Polysorbat 60, Sorbitanstearat (E 491), gereinigtes Wasser.

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Bei ungeöffnetem Behältnis: 36 Monate

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtube mit Verschlusskappe aus Polyethylen HD.

Packungsgrößen: 25 g / 50 g Creme zur Anwendung auf der Haut.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

INHABER DER ZULASSUNG

Dr August Wolff GmbH &Co.KG Arzneimittel
Sudbrackstraße 56, 33611 Bielefeld
Telefon: (0521) 8808-05
Telefax: (0521) 8808-334
E-mail: info@wolff-arzneimittel.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

Reg.-Nr. L 671

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

25.09.1967

STAND DER INFORMATION

Mai 2009

VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig