Lisinopril 5 Mg Aaa-Pharma Tabletten
FI aus der Verlängerung 0404.
Auflagen des BfArM zur Verlängerung eingefügt 0205.
Umstellung 14.AMG CB(0207)/Hersteller Artesan in GI/FS eingefügt laut variation(0307CB)
Bündelpackung nat.Änderung 0407CB
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Lisinopril 5 mg AAA-Pharma Tabletten
Lisinopril 10 mg AAA-Pharma Tabletten
Lisinopril 20 mg AAA-Pharma Tabletten
Wirkstoff: Lisinopril Dihydrat emtsprechend 5 mg bzw. 10 mg bzw. 20 mg Lisinopril
Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:
Eine Tablette Lisinopril 5 mg AAA-Pharma Tabletten enthält 5,44 mg Lisinopril-Dihydrat entsprechend 5 mg Lisinopril
Eine Tablette Lisinopril 10 mg AAA-Pharma Tabletten enthält 10,89 mg Lisinopril-Dihydrat entsprechend 10 mg Lisinopril
Eine Tablette Lisinopril 20 mg AAA-Pharma Tabletten enthält 21,77 mg Lisinopril-Dihydrat entsprechend 20 mg Lisinopril
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Die Tabletten zu 5 mg sind einheitlich weiße Tabletten mit Bruchkerbe.
Die Tabletten zu 10 mg sind einheitlich weiße Tabletten in SnapTab Form mit Bruchkerbe.
Die Tabletten zu 20 mg sind einheitlich weiße Tabletten in SnapTab Form mit Prägung ´20´ auf der einen Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist ein ACE-Hemmer
-
Arterielle Hypertonie.
-
Behandlung der Herzinsuffizienz als Zusatztherapie zu nicht-kaliumsparenden Diuretika und, wenn erforderlich, zu Digitalis.
-
Akuter Myokardinfarkt – bei hämodynamisch stabilen Patienten (systolischer Blutdruck > 100 mmHg, Serumkreatininkonzentration 177 µmol/l 2,0 mg/dl und Proteinurie < 500 mg/24 Stunden). Lisinopril sollte zusätzlich zur üblichen Infarkt-Standardtherapie verabreicht werden, vorzugsweise in Kombination mit Nitraten.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Hinweis:
Bei Risikopatienten (bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel z. B. nach Dialyse, Erbrechen, Diarrhoe, bei gleichzeitiger Diuretikatherapie, bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerer oder renaler Hypertonie) kann es nach Verabreichung der ersten Dosis zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Zu Beginn der Therapie ist es daher erforderlich, wenn möglich, Salz- und/oder Flüssigkeitsmängel auszugleichen, eine bestehende Diuretika-Therapie 2 bis 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit einem ACE-Hemmer abzusetzen oder die Diuretika-Dosis zu reduzieren und die Therapie mit der niedrigsten Einzeldosis von 2,5 mg Lisinopril morgens zu beginnen.
Patienten mit erhöhtem Risiko einer schweren akuten Hypotonie sollten nach Verabreichung der ersten Dosis, aber auch nach jeglicher Dosiserhöhung des ACE-Hemmers und/oder des Diuretikums vorzugsweise unter stationären Bedingungen bis zum erwarteten Eintritt der maximalen Wirkung (grundsätzlich mindestens 8 Stunden) ärztlich überwacht werden. Dies betrifft auch Patienten mit Angina pectoris oder cerebrovaskulärer Gefäßerkrankung, bei denen eine übermäßige Blutdrucksenkung zum Myokardinfarkt oder zu einem cerebrovaskulären Zwischenfall führen kann.
Bei Patienten mit maligner Hypertonie oder bei Vorliegen einer schweren Herzinsuffizienz sollten die Einleitung der Therapie und die Dosisanpassung unter stationären Bedingungen erfolgen.
Sofern nicht anders verordnet, wird das folgende Dosierungsschema empfohlen:
Arterielle Hypertonie
Die Behandlung sollte mit 5 mg morgens begonnen werden. Bis zum Erreichen der optimalen Blutdruckkontrolle sollte eine Dosistitration durchgeführt werden. Der zeitliche Abstand bis zur nächsten Dosiserhöhung sollte mindestens 3 Wochen betragen. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 10 – 20 mg Lisinopril einmal täglich, es können jedoch Dosen bis zu 40 mg einmal täglich verabreicht werden.
Bei Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, bei Patienten, die ein Absetzen der Diuretika-Therapie nicht vertragen, bei Patienten mit Volumen- und/oder Salzmangel (z.B. nach Erbrechen, Diarrhoe oder Diuretika-Therapie), bei Patienten mit schwerer oder renovaskulärer Hypertonie und bei älteren Patienten ist eine niedrigere Initialdosis (2,5 mg Lisinopril morgens) erforderlich.
Herzinsuffizienz
Lisinopril kann als Zusatzmedikation zu einer bestehenden Diuretika- und Digitalis-Therapie gegeben werden.
Die Initialdosis beträgt 2,5 mg Lisinopril morgens. Die Erhaltungsdosis sollte schrittweise mit einer Erhöhung von jeweils 2,5 mg Lisinopril eingestellt werden. Eine Erhöhung der Dosierung muß allmählich und in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Therapie erfolgen.
Das Zeitintervall bis zur Dosiserhöhung sollte mindestens zwei Wochen betragen, vorzugsweise vier Wochen. Eine Maximaldosis von 35 mg Lisinopril pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Akuter Myokardinfarkt bei hämodynamisch stabilen Patienten:
Lisinopril sollte zusätzlich zu Nitraten (z.B. intravenös, transdermal) und zusätzlich zur üblichen Infarkt-Standardtherapie gegeben werden. Die Behandlung mit Lisinopril soll innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome begonnen werden, sofern der Patient hämodynamisch stabil ist.
Die Initialdosis beträgt 5 mg Lisinopril, nach 24 Stunden werden weitere 5 mg und nach 48 Stunden 10 mg Lisinopril gegeben. Anschließend beträgt die Dosis 10 mg Lisinopril pro Tag. Patienten mit einem niedrigen systolischen Blutdruck ( 120 mmHg) zu Beginn der Behandlung oder während der ersten drei Tage nach dem Infarkt sollten mit einer niedrigeren Dosis – 2,5 mg – behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4.). Bei einer Hypotonie (systolischer Blutdruck niedriger als 100 mmHg) sollte eine tägliche Erhaltungsdosis von 5 mg nicht überschritten werden, und, falls erforderlich, auf 2,5 mg reduziert werden. Wenn die Hypotonie trotz einer Reduktion auf 2,5 mg Lisinopril pro Tag bestehen bleibt (systolischer Blutdruck geringer als 90 mmHg für mehr als eine Stunde), muß Lisinopril abgesetzt werden.
Die Behandlung sollte für sechs Wochen fortgeführt werden. Die niedrigste Erhaltungsdosis beträgt 5 mg Lisinopril pro Tag. Patienten mit Symptomen einer Herzinsuffizienz sollten weiterhin mit Lisinopril behandelt werden (siehe Abschnitt 4.2).
Die Verabreichung von Lisinopril AAA-Pharma Tabletten ist kompatibel mit einer gleichzeitigen intravenösen oder transdermalen Verabreichung von Glyceroltrinitrat.
Dosierung bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion:
- Sofern die Kreatininclearance 30 bis 70 ml /min beträgt und für ältere Patienten (über 65 Jahre) gilt:
Die Initialdosis beträgt 2,5 mg Lisinopril morgens, die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise abhängig von der Blutdruckkontrolle 5 – 10 mg Lisinopril pro Tag. Eine Maximaldosis von 20 mg Lisinopril pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Art der Anwendung
Lisinopril kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, die Einnahme sollte jedoch mit einer ausreichenden Flüssigkeitsmenge erfolgen. Lisinopril sollte einmal täglich verabreicht werden.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
Überempfindlichkeit gegenüber Lisinopril Dihydrat, anderen ACE-Hemmern oder einem der sonstigen Bestandteile.
-
bilaterale Nierenarterienstenose oder unilaterale Nierenarterienstenose bei Patienten mit nur einer Niere
-
anamnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem infolge einer früheren ACE-Hemmer-Therapie sowie hereditäres/idiopathisches angioneurotisches Ödem (siehe Abschnitt 4.4.)
-
Zustand nach Nierentransplantation
-
schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min)
-
Dialyse
-
hämodynamisch relevante Aorten- oder Mitralklappenstenose oder hypertrophe Kardiomyopathie
-
bei hämodynamisch instabilen Patienten nach akutem Myokardinfarkt
-
systolischer Blutdruck 100 mmHg vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril
-
Stillzeit
-
Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6.)
-
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lisinopril und Poly(acrylonitril, natrium-2-methylallylsulfonat)-high-flux-Membranen (z. B. AN69) zur notfallmäßigen Dialyse besteht das Risiko anaphylaktischer Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock). Diese Kombination muß daher vermieden werden, entweder durch die Anwendung anderer Arzneimittel (jedoch keine ACE-Hemmer) zur Behandlung der Hypertonie und/oder der Herzinsuffizienz oder durch die Anwendung anderer Dialysemembranen (siehe Abschnitt 4.4.).
-
kardiogener Schock
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten unter kombinierter oder hochdosierter Behandlung mit Diuretika (>80 mg Furosemid) mit Hypovolämie, Hyponatriämie (Serum-Natrium <130 mmol/l), vorbestehender Hypotonie, instabiler Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, bei Patienten unter hochdosierter Therapie mit Vasodilatatoren und bei Patienten im Alter von 70 Jahren oder darüber wird empfohlen, die Behandlung mit Lisinopril unter stationären Bedingungen zu beginnen.
Hypotonie
Lisinopril kann, insbesondere nach der ersten Dosis, einen starken Blutdruckabfall bewirken. Eine symptomatische Hypotonie tritt bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie selten auf. Eine Hypotonie tritt eher bei Patienten mit Elektrolyt- oder Flüssigkeitsmangel infolge diuretischer Therapie, reduzierter Salzzufuhr infolge einer Diabetesdiät, Dialyse, Diarrhoe oder Erbrechen auf und wurde überwiegend berichtet bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mit oder ohne gleichzeitig vorliegender Niereninsuffizienz sowie insbesondere bei Patienten, die mit hohen Dosen von Schleifendiuretika behandelt werden oder unter Hypernatriämie oder funktionaler Niereninsuffizienz leiden. Bei diesen Patienten muß die Behandlung unter strenger ärztlicher Überwachung vorzugsweise unter stationären Bedingungen mit niedrigen Dosen und vorsichtiger Dosistitration sowie unter gleichzeitiger Kontrolle der Nierenfunktion und des Serum-Kaliumspiegels begonnen werden. Wenn möglich, sollte die Diuretika-Behandlung vorübergehend ausgesetzt werden. Dies betrifft auch Patienten mit Angina pectoris oder cerebrovaskulärer Gefäßerkrankung, bei denen ein übermäßiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zu einem cerebrovaskulären Zwischenfall führen könnte.
Bei Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in eine liegende Position gebracht werden, wobei eine Volumensubstitution mit oral oder intravenös zu verabreichenden Flüssigkeiten erforderlich sein kann. Für die Behandlung einer assoziierten Bradykardie kann die Verabreichung von Atropin erforderlich sein. Das Auftreten einer Hypotonie nach der ersten Dosis ist kein Ausschlußgrund für eine nachfolgende vorsichtige Dosistitration mit dem Arzneimittel nach erfolgreicher Substitutionsbehandlung. Sofern bei Patienten mit Herzinsuffizienz eine nicht-akute Hypotonie symptomatisch wird, kann eine Dosisreduktion und/oder ein Absetzen der Behandlung mit dem Diuretikum und/oder Lisinopril erforderlich werden.
Falls möglich, sollte 2 bis 3 Tage vor dem Beginn der Behandlung mit Lisinopril eine bestehende Diuretikatherapie abgesetzt werden.
Hypotonie bei akutem Myokardinfarkt
Die Behandlung mit Lisinopril darf bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt nicht begonnen werden, wenn aufgrund einer vorangegangenen Behandlung mit einem Vasodilatator das Risiko einer schwerwiegenden Verschlechterung der hämodynamischen Situation besteht. Dies betrifft Patienten mit einem systolischen Blutdruck von 100 mmHg oder weniger oder kardiogenem Schock. Die Erhaltungsdosis sollte auf 5 mg oder zeitweise auf 2,5 mg reduziert werden, wenn der systolische Blutdruck 100 mmHg oder weniger beträgt. Die Behandlung mit Lisinopril kann bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt zu schwerer Hypotonie führen. Bei fortdauernder Hypotonie (systolischer Blutdruck < 90 mmHg für mehr als eine Stunde) sollte die Behandlung mit Lisinopril abgesetzt werden.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz nach einem akuten Myokardinfarkt sollte Lisinopril nur verabreicht werden, wenn diese Patienten hämodynamisch stabil sind.
Renovaskuläre Hypertonie/Nierenarterienstenose (siehe Abschnitt 4.3.)
Bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie und bestehender beidseitiger oder einseitiger Nierenarterienstenose (bei Einzelniere) besteht ein erhöhtes Risiko für einen starken Blutdruckabfall und Niereninsuffizienz, wenn diese Patienten mit Lisinopril behandelt werden. Eine Behandlung mit Diuretika kann ein beitragender Faktor sein. Ein Nierenversagen kann mit nur leichten Veränderungen der Serum-Kreatinin-Werte einhergehen, selbst bei Patienten mit einseitiger Nierenarterienstenose. Die Behandlung dieser Patienten muß deshalb unter enger ärztlicher Überwachung unter stationären Bedingungen mit einer niedrigen Dosis und sorgfältiger Dosistitration begonnen werden. Eine bestehende Diuretika-Medikation sollte abgesetzt und die Nierenfunktion sollte während der ersten Therapiewochen überwacht werden.
Niereninsuffizienz
Lisinopril ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) und Dialysepflicht kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Lisinopril sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Patienten kann eine reduzierte Dosis oder ein verlängertes Dosierungsintervall notwendig sein (siehe Abschnitt 4.2.). Hauptsächlich bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder bestehender Nierenerkrankung einschließlich Nierenarterienstenose wurde im Zusammenhang mit Lisinopril über Nierenversagen berichtet. Bei rechtzeitiger Diagnose und geeigneter Behandlung ist ein im Zusammenhang mit der Lisinopril-Behandlung auftretendes Nierenversagen üblicherweise reversibel.
Einige Bluthochdruck-Patienten ohne offensichtliche vorbestehende Nierenerkrankung entwickelten erhöhte Harnstoff- und Kreatinin-Werte im Blut, wenn Lisinopril gleichzeitig mit Diuretika verabreicht wurde. Diese Situation sollte zu einer Dosisreduktion/zu einem Absetzen der Behandlung mit Lisinopril/den Diuretika führen und die Möglichkeit einer unerkannten Nierenarterienstenose vermuten lassen.
Bei akutem Myokardinfarkt darf eine Behandlung mit Lisinopril AAA-Pharma Tabletten nicht begonnen werden, wenn Anzeichen einer eingeschränkten Nierenfunktion vorliegen, definiert als Serumkreatinin 177 mikromol/l (2,0 mg/dl) und/oder Proteinurie > 500 mg/Tag. Entwickelt sich während der Behandlung mit Lisinopril AAA-Pharma Tabletten eine Einschränkung der Nierenfunktion (Serum-Kreatinin-Clearance < 30 ml/min, oder eine Verdopplung des vor der Behandlung ermittelten Serumkreatininwertes), muß Lisinopril abgesetzt werden.
Hämodialyse
Für Patienten unter dauerhafter Hämodialyse ist die Behandlung mit Lisinopril kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lisinopril und Poly(acrylonitril, natrium-2-methylallylsulfonat)-high-flux-Membranen (z. B. AN69) im Rahmen einer Dialyse oder Hämofiltration besteht die Gefahr von anaphylaktischen Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock). Erste Anzeichen dieser Anaphylaxie sind Gesichtsschwellung, Rötung, Hypotonie und Dyspnoe innerhalb weniger Minuten nach Beginn der Hämodialyse. Es wird daher die Verwendung einer anderen Membran zur Dialyse bzw. der Gebrauch eines anderen Antihypertensivums zur Behandlung der Hypertonie oder Herzinsuffizienz empfohlen (siehe Abschnitt 4.3.).
Hyperkaliämie
Während der Behandlung mit Lisinopril kann eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei Vorliegen einer Nieren- und/oder Herzinsuffizienz. Der Einsatz von Kaliumsupplementen oder kaliumsparender Diuretika wird im allgemeinen nicht empfohlen, da sie zu einem signifikanten Anstieg des Serum-Kaliumspiegels führen können. Falls die gleichzeitige Gabe der oben genannten Präparate dennoch als angezeigt erscheint, sollte die Serum-Kaliumkonzentration während ihrer Anwendung regelmäßig überwacht werden.
Primärer Hyperaldosteronismus
Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus sprechen im allgemeinen nicht auf Antihypertonika an, deren Wirkung auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems beruht. Daher wird die Anwendung von Lisinopril nicht empfohlen.
Proteinurie
In seltenen Fällen kann es, insbesondere bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionseinschränkung oder nach Gabe relativ hoher Dosen von Lisinopril, zu einer Proteinurie kommen. Bei Patienten mit klinisch relevanter Proteinurie (mehr als 1 g/Tag) darf Lisinopril nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger Kontrolle klinischer und laborchemischer Parameter angewendet werden.
Ältere Patienten
Einige ältere Patienten sprechen möglicherweise besser auf ACE-Hemmer an als jüngere Patienten. Bei Patienten über 65 Jahre wird eine geringe Initialdosis (2,5 mg Lisinopril) sowie eine Überwachung von Blutdruck und/oder repräsentativen Laborparametern insbesondere bei Therapiebeginn empfohlen.
Kinder
Da die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit einer Verabreichung an Kinder nicht ausreichend belegt ist, wird die Behandlung von Kindern mit Lisinopril nicht empfohlen.
LDL-Lipid-Apherese/Desensibilisierungstherapie
Während einer LDL (low-density lipoprotein)-Apherese mit Dextransulfat können bei gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Hemmers lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen auftreten.
Lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen) können ebenfalls während einer Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) und gleichzeitiger Anwendung von Lisinopril auftreten.
Falls eine LDL - Apherese oder Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte notwendig ist, ist Lisinopril vorübergehend durch andere Arzneimittel gegen Hypertonie oder Herzinsuffizienz (mit Ausnahme anderer ACE-Hemmer) zu ersetzen.
Angioneurotisches Ödem (siehe Abschnitt 4.3.)
Angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder Larynx, in einzelnen Fällen auch des Dünndarms, wurden selten bei Patienten, die mit ACE-Hemmern einschließlich Lisinopril behandelt wurden, berichtet. Sie können zu jedem Zeitpunkt während der Behandlung auftreten. In diesen Fällen muß die Behandlung mit Lisinopril sofort abgesetzt und eine geeignete Überwachung des Patienten eingeleitet werden.
In den Fällen, in denen die Schwellung auf Gesicht und Lippen beschränkt bleibt, geht sie im allgemeinen ohne Behandlung zurück, obwohl sich Antihistaminika bei der Beseitigung der Symptome als hilfreich erwiesen haben.
Patienten mit anamnestisch bekanntem Angioödem, das nicht mit einer ACE-Hemmer-Therapie im Zusammenhang stand, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, nach Einnahme eines ACE-Hemmers ein Angioödem zu entwickeln.
Angioödeme mit Zungen-, Stimmritzen- und/oder Kehlkopfbeteiligung können lebensbedrohlich sein. Eine Notfallbehandlung, einschließlich der folgenden Maßnahmen muß durchgeführt werden: Sofortige subkutane Injektion von 0,3 - 0,5 mg Epinephrin oder langsame intravenöse Gabe von 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisungen beachten) unter EKG- und Blutdrucküberwachung. Die Patienten müssen stationär aufgenommen werden. Eine geeignete Überwachung über mindestens 12 bis 24 Stunden sollte erfolgen, um den völligen Rückgang der Symptome vor der Entlassung des Patienten zu gewährleisten.
Aortenstenose/Hypertrophe Kardiomyopathie
ACE-Hemmer sollten bei Patienten mit Obstruktionen im linksventrikulären Ausflußtrakt mit Vorsicht angewendet werden. Falls die Obstruktion hämodynamisch relevant ist, ist Lisinopril kontraindiziert.
Neutropenie/Agranulozytose
Bei Hypertonie-Patienten wurde unter der Therapie mit ACE-Hemmern in seltenen Fällen eine Neutropenie und Agranulozytose beobachtet. Dies trat selten bei Patienten mit einer unkomplizierten Verlaufsform des Bluthochdrucks auf, hingegen häufiger bei Patienten mit Niereninsuffizienz, insbesondere bei gleichzeitiger Erkrankung des Gefäß- und Bindegewebesystems (wie z.B. systemischem Lupus erythematodes oder Sklerodermie) oder bei gleichzeitiger immunsuppressiver Therapie. Bei diesen Patienten ist das weiße Blutbild regelmäßig zu kontrollieren.
Neutropenie und Agranulozytose sind nach Absetzen des ACE-Hemmers reversibel.
Husten
Im Zusammenhang mit der Behandlung mit ACE-Hemmern ist über Husten berichtet worden. Dieser Husten ist charakteristisch nicht produktiv und bildet sich nach Absetzen der Therapie zurück.
Chirurgie/Anästhesie
Lisinopril hemmt die Bildung von Angiotensin II nach kompensatorischer Freisetzung von Renin bei Patienten, die im Rahmen eines großen chirurgischen Eingriffs oder einer Anästhesie mit Arzneimitteln behandelt werden, die den Blutdruck herabsetzen. Die daraus resultierende verstärkte Blutdrucksenkung kann durch Volumengabe ausgeglichen werden (siehe 4.5.).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Diuretika
Normalerweise wird der antihypertensive Effekt von Lisinopril durch die gleichzeitige Gabe von Diuretika additiv verstärkt.
Bei Patienten, die bereits mit Diuretika behandelt werden, und insbesondere bei den Patienten, die für kurze Zeit mit Diuretika behandelt werden, kann es gelegentlich zu einem Abfall des Blutdruckes kommen, wenn Lisinopril der Therapie zugefügt wurde. Das Risiko einer symptomatischen Hypotonie während der Behandlung mit Lisinopril kann durch das Absetzen der Diuretika vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril AAA-Pharma Tabletten reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4. und Abschnitt 4.3.).
Kaliumsparende Diuretika oder Kalium-Supplemente
Nach Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika können zusätzliche kaliumerhöhende Effekte auftreten, insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
ACE-Hemmer vermindern die durch Diuretika verursachte Kalium-Ausscheidung. Kaliumsparende Diuretika, z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid, Kalium-Supplemente oder Kalium enthaltende Salzersatzstoffe können zu einem signifikanten Anstieg der Serum-Kaliumkonzentration führen. Sofern die gleichzeitige Anwendung derartiger Präparate aufgrund einer bestehenden Hypokaliämie angezeigt ist, sollten sie nur mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serum-Kaliumspiegels angewendet werden.
-
Natriumchlorid: Abschwächung der blutdrucksenkenden und herzentlastenden Wirkung von Lisinopril.
-
Antihypertensiva: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Lisinopril, insbesondere mit Diuretika.
-
Analgetika und Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Indomethacin): können den blutdrucksenkenden Effekt von Lisinopril reduzieren.
-
Lithium: Wie auch unter der Therapie mit anderen Arzneimitteln, die die Ausscheidung von Natrium fördern, kann die Lithium-Clearance reduziert sein. Die Serum-Lithiumkonzentration sollte daher sorgfältig überwacht werden, falls Lithiumsalze verabreicht werden sollen.
-
Alkohol: ACE-Hemmer verstärken die Alkoholwirkung. Alkohol verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern.
-
Anästhetika, Narkotika, Hypnotika: Verstärkter Blutdruckabfall (der Anästhesist ist über die Therapie mit Lisinopril zu informieren).
-
Sympathomimetika können den blutdrucksenkenden Effekt von ACE-Hemmern vermindern.
-
Bei gleichzeitiger Anwendung von Allopurinol, zytostatisch oder immunsuppressiv wirksamen Stoffen, systemischen Kortikoiden oder Procainamid ist ein erhöhtes Risiko einer Leukopenie festgestellt worden.
-
Orale Antidiabetika (z. B. Sulfonylharnstoffe, Biguanide), Insulin: ACE-Hemmer können den blutzuckersenkenden Effekt der Antidiabetika verstärken, insbesondere während der ersten Wochen der kombinierten Gabe.
-
Antacida können die Bioverfügbarkeit von ACE-Hemmern verringern.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von Lisinopril ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3.)
Geeignete und gut kontrollierte Studien am Menschen sind nicht durchgeführt worden. ACE-Hemmer passieren die Plazenta und können zu fetaler und neonataler Morbidität und Mortalität führen, wenn sie schwangeren Frauen verabreicht werden.
Eine Exposition des Feten gegenüber ACE-Hemmern im zweiten oder dritten Trimester wurde mit neonataler Hypotonie, Nierenversagen, Deformation des Gesichtes und des Schädels und/oder Tod in Verbindung gebracht. Über eine mütterliche Oligohydramnie als Folge einer eingeschränkten Nierenfunktion des Feten ist berichtet worden. Über Extremitäten-Kontrakturen, craniofaciale Deformationen, Lungenhypoplasie und intrauterine Wachstumsretardierung ist in Verbindung mit Oligohydramnie berichtet worden. Säuglinge, bei denen eine ACE-Hemmer-Exposition in utero verzeichnet wurde, sollten bezüglich Hypotonie, Oligurie und Hyperkaliämie sorgfältig beobachtet werden. Eine Oligurie sollte durch Unterstützung des Blutdrucks und der Nierenperfusion behandelt werden.
Über intrauterine Wachstumsretardierung, Prämaturität, offenen Ductus arteriosus und Tod des Feten ist ebenso berichtet worden, jedoch ist nicht klar, ob diese mit der ACE-Inhibierung oder der zugrunde liegenden mütterlichen Erkrankung zusammenhängen.
Es ist nicht bekannt, ob eine auf das erste Trimester begrenzte Exposition die Entwicklung des Feten nachteilig beeinflußt. Frauen, die während einer Behandlung mit Lisinopril schwanger werden, sollten über die möglichen schwerwiegenden Auswirkungen auf den Feten informiert werden.
Stillzeit
ACE-Hemmer können in die Muttermilch gelangen und die Auswirkung auf die gestillten Kinder wurde bisher nicht untersucht. Stillenden Mütter wird daher empfohlen, während einer Behandlung mit Lisinopril ihre Kinder nicht zu stillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bezüglich des Effektes dieses Arzneimittels auf die Fahrtüchtigkeit liegen keine Untersuchungen vor. Beim Führen von Fahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, daß gelegentlich Schwindel und Müdigkeit auftreten können.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Therapie mit Lisinopril oder anderen ACE-Hemmern beobachtet:
Herz-Kreislauf-System
Gelegentlich kann zu Beginn der Therapie oder bei Erhöhung der Dosierung von Lisinopril und/oder der Diuretika eine übermäßige Blutdrucksenkung auftreten. Dies tritt insbesondere bei speziellen Risikogruppen auf, z.B. bei Patienten mit Salz- oder Flüssigkeitsmangel nach Diuretika-Therapie, bei Herzinsuffizienz und schwerer oder renaler Hypotonie. Symptome wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch Bewußtseinsverlust (Synkope) können infolge des Blutdruckabfalls auftreten.
Einzelne Fälle von Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmie, Brustschmerz, Angina pectoris, Myokardinfarkt, transitorischer ischämischer Attacke und cerebralem Insult sind für ACE-Hemmer in Verbindung mit einem verstärkten Blutdruckabfall berichtet worden.
Wenn Lisinopril Patienten mit akutem Myokardinfarkt verabreicht wird, kann es gelegentlich – insbesondere während der ersten 24 Stunden – zu einem AV-Block 2. oder 3. Grades und/oder einer schweren Hypotonie und/oder Niereninsuffizienz, in seltenen Fällen auch zum kardiogenen Schock, kommen.
Nieren
Eine Niereninsuffizienz kann auftreten oder verstärkt werden. In Einzelfällen ist akutes Nierenversagen, sowie eine Risikoerhöhung bei länger andauernder Diarrhoe und/oder Erbrechen unter gleichzeitiger Einnahme von Lisinopril, berichtet worden. Eine Proteinurie, gelegentlich mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion, ist beobachtet worden.
Atemwege
Gelegentlich können trockener nichtproduktiver Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit und Bronchitis auftreten, seltener kann es zu Atemnot, Sinusitis, Rhinitis, Bronchospasmus/Asthma, pulmonalen Infiltraten, Stomatitis, Glossitis und Mundtrockenheit kommen. In Einzelfällen führten angioneurotische Ödeme mit Beteiligung der oberen Atemwege zu einer tödlich verlaufenden Atemwegsobstruktion (siehe Abschnitt 4.4). Über Einzelfälle einer allergischen Alveolitis (eosinophile Pneumonie) im Zusammenhang mit einer Behandlung mit Lisinopril wurde berichtet.
Magen-Darm-Trakt/Leber
Gelegentlich können Übelkeit, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation und Appetitlosigkeit auftreten. Selten wurden ACE-Hemmer mit einem Syndrom in Zusammenhang gebracht, das mit cholestatischem Ikterus beginnt und fortschreitend bis zur hepatischen Nekrose und dem Tod führen kann. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht bekannt. Wenn sich bei Patienten unter der Therapie mit ACE-Hemmern eine Gelbsucht entwickelt, ist die Therapie mit dem ACE-Hemmer abzubrechen und der Patient ärztlich zu überwachen.
Einzelfälle von Leberfunktionsstörungen, Hepatitis, Leberversagen, Pankreatitis und Ileus sind unter ACE-Hemmer-Therapie beschrieben worden.
Haut, Gefäße
Gelegentlich können allergische Hautreaktionen wie Exanthem, selten Pruritus, Urtikaria sowie ein angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Gesicht, Lippen und/oder Extremitäten auftreten. In Einzelfällen sind schwerwiegende Hautreaktionen wie Pemphigus, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom sowie toxische epidermale Nekrolyse beschrieben worden. Hautreaktionen können mit Fieber, Myalgien, Arthralgien, Vaskulitis, Eosinophilie, Leukozytose und/oder erhöhten ANA-Titern einhergehen.
Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muß sofort der behandelnde Arzt aufgesucht und die Therapie mit Lisinopril abgebrochen werden.
Vereinzelt sind psoriasiforme Hautveränderungen, Photosensibilität, Flush, Diaphorese, Alopezie, Onycholyse und Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik unter ACE-Hemmer-Therapie beobachtet worden.
Nervensystem
Gelegentlich können Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten, selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, periphere Neuropathie mit Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Muskelkrämpfe, Nervosität, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenesSehen sowie Geschmacksveränderungen und vorübergehender Geschmacksverlust.
Laborparameter (Blut, Urin)
Gelegentlich können Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, Leukozyten- oder Thrombozytenzahl abfallen. Es kann, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten immunsuppressiv wirksamen Arzneimitteln zu Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie oder Eosinophilie, in Einzelfällen zu Agranulozytose oder Panzytopenie kommen.
In Einzelfällen wurde bei Patienten mit kongenitalem G-6-PDH-Mangel über eine hämolytische Anämie berichtet.
Selten, insbesondere bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung, schwerer Herzinsuffizienz und renovaskulärer Hypertonie können die Serumkonzentrationen von Kreatinin, Harnstoff und Kalium ansteigen sowie dieNatriumkonzentration im Serum abfallen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist eine Hyperkaliämie beobachtet worden.
Die Eiweißausscheidung im Urin kann in besonderen Fällen erhöht sein (siehe Abschnitt 4.4).
In Einzelfällen ist eine Erhöhung der Leberenzym- und Bilirubin-Konzentrationen im Serum berichtet worden.
Besondere Hinweise:
Die o. g. Laborparameter sollten vor und regelmäßig während der Behandlung mit Lisinopril kontrolliert werden.
Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Hochrisikopatienten (Patienten mit Niereninsuffizienz, bei Kollagenerkrankungen) sowie bei gleichzeitiger Behandlung mit Immunsuppressiva, Zytostatika, Allopurinol und Procainamid sollte eine Kontrolle der Serumelektrolyt- und Serumkreatininkonzentrationen sowie des Blutbildes erfolgen.
Bei Patienten, die im Verlauf der Therapie mit Lisinopril Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsschmerzen entwickeln, muß umgehend das weiße Blutbild untersucht werden.
4.9 Überdosierung
Es liegen keine Daten zur Überdosierung beim Menschen vor. Die am wahrscheinlichsten auftretenden Symptome können schwere Hypotonie, Schock, Bradykardie, Störungen des Elektrolythaushaltes und Nierenversagen sein; die normale Behandlung besteht aus einer Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung. Lisinopril AAA-Pharma Tabletten kann mittels Hämodialyse aus dem Blut entfernt werden.
Nach Ingestion einer Überdosis muß der Patient sorgfältig überwacht werden, vorzugsweise unter intensivmedizinischen Bedingungen. Die Serumelektrolyte und Kreatinin sollten häufig kontrolliert werden. Sofern die Einnahme erst kurz zuvor erfolgte, sollten resorptionsverhindernde Maßnahmen durchgeführt werden, wie beispielsweise Magenspülung, Gabe von Adsorbentien und Natriumsulfat innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme sowie Beschleunigung der Elimination. Bei Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Schocklage gebracht werden und eine intravenöse Salz- und Flüssigkeitssubstitution unverzüglich erfolgen. Eine Behandlung mit Angiotensin II sollte in Betracht gezogen werden. Eine Bradykardie sollte durch Verabreichung von Atropin behandelt werden. Der Einsatz eines Schrittmachers sollte erwogen werden. ACE-Hemmer können durch Hämodialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Der Gebrauch von high-flux Polyacrylnitril-Membranen muß dabei vermieden werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer
ATC-Code: C09 AA 03
Lisinopril ist ein Hemmstoff des Angiotensin-Converting-Enzyms. Das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) ist eine Peptidyl-Dipeptidase, welche die Umwandlung von Angiotensin I zu der vasokonstriktorisch wirksamen Substanz Angiotensin II katalysiert. Eine Hemmung von ACE führt zu einer Abnahme von Angiotensin II im Plasma, wodurch es zu einer erhöhten Plasmareninaktivität (aufgrund des Fortfalls der negativen Rückkopplung auf die Reninsekretion) und zu einer Abnahme der Aldosteron-Sekretion kommt.
ACE ist mit Kininase II identisch. Daher kann Lisinopril auch den Abbau von Bradykinin, einem starken vasodepressorischen Peptid, blockieren. Es ist bisher jedoch nicht geklärt, welche Rolle dies im Hinblick auf die therapeutischen Effekte von Lisinopril spielt.
Wenngleich der zur Blutdrucksenkung führende Mechanismus von Lisinopril vermutlich primär in der Unterdrückung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems besteht, welches eine wesentliche Rolle bei der Blutdruckregulation spielt, wirkt Lisinopril auch bei Hypertonie-Patienten mit niedrigem Plasma-Renin-Spiegel blutdrucksenkend.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
In klinischen Studien wurde die maximale Plasma-Konzentration ungefähr innerhalb 7 Stunden nach der oralen Gabe erreicht. Patienten mit akutem Myokardinfarkt zeigten hierbei eine leicht verlängerte Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasma-Konzentration. Nach Mehrfachdosierung zeigte Lisinopril eine effektive Halbwertszeit von 12,6 Stunden.
Der größte Teil des Wirkstoffs wird in der frühen Phase ausgeschieden, auf die bei niedrigen Konzentrationen eine verlängerte Terminal-Phase folgt, welche nicht zu einer Akkumulation des Arzneimittels führt. Diese Terminal-Phase basiert wahrscheinlich auf einer Sättigungsbindung an das ACE, und ist nicht proportional zur Dosis. Lisinopril scheint nicht an andere Plasmaproteine gebunden zu werden.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion reduziert die renale Elimination von Lisinopril. Dies wird klinisch relevant, wenn die glomeruläre Filtrationsrate weniger als 60 ml/min beträgt. Ältere Patienten haben höhere Blutspiegel und höhere AUC-Werte als jüngere Patienten. Lisinopril kann mittels Dialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden.
In klinischen Studien haben Messungen der Ausscheidung mit dem Harn ergeben, daß die durchschnittlich resorbierte Fraktion von Lisinopril ungefähr 29 % (25 % bis 50 %) beträgt, wobei die inter-individuelle Variabilität bei allen geprüften Dosierungen (5–80 mg) 6 bis 60 % betrug.
Lisinopril wird nicht metabolisiert, und die resorbierte Substanz wird vollständig und unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die Resorption von Lisinopril wird nicht durch das Vorhandensein von Nahrung im Gastrointestinaltrakt beeinflußt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Lisinopril-Dihydrat ist nicht genotoxisch. Zwei-Jahres-Studien zur Karzinogenität an Ratten und Mäusen lieferten keinen Hinweis auf karzinogene Effekte.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, Mannitol, Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Durchdrückpackungen mit 30, 50, 100 Tabletten mit Bruchrille auf einer Seite
Unverkäufliches Muster mit 10 Tabletten / Bündelpackungen mit 100 Tabletten (2x50 Tabletten)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
AAA-Pharma GmbH
Leibnizstr. 9
89231 Neu-Ulm
Tel.: 0800/000 44 33
Fax: 0800/44 34
e-mail: AAA-Pharma@gmx.net
8. Zulassungsnummern
46519.00.00
46519.01.00
46519.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Zulassung: 24. Februar 2000
Verlängerung: 07.September 2004
10. Stand der Information
04/2007
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
f73763c0da21e5ddb94ad8c789ccffd3.rtf April 2007 15