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Lisinopril Al 20 Mg

Document: 15.09.2011   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation Lisinopril AL


Bezeichnung der Arzneimittel

Lisinopril AL 2,5 mg
Lisinopril 2,5 mg pro Tablette

Lisinopril AL 5 mg
Lisinopril 5 mg pro Tablette

Lisinopril AL 10 mg
Lisinopril 10 mg pro Tablette

Lisinopril AL 20 mg
Lisinopril 20 mg pro Tablette

Wirkstoff: Lisinopril (als Lisinopril-Dihydrat)

Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Lisinopril AL 2,5 mg

1 Tablette enthält:

2,5 mg Lisinopril (entspr. 2,72 mg Lisinopril-Dihydrat)

Lisinopril AL 5 mg

1 Tablette enthält:

5 mg Lisinopril (entspr. 5,44 mg Lisinopril-Dihydrat)

Lisinopril AL 10 mg

1 Tablette enthält:

10 mg Lisinopril (entspr. 10,89 mg Lisinopril-Dihydrat)

Lisinopril AL 20 mg

1 Tablette enthält:

20 mg Lisinopril (entspr. 21,78 mg Lisinopril-Dihydrat)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Tablette

Lisinopril AL 2,5 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit dem Aufdruck „2,5“ auf einer Seite und beidseitiger Bruchkerbe (Snap Tab).

Die Tablette kann in 2 gleich große Teile geteilt werden.

Lisinopril AL 5 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit dem Aufdruck „5“ auf einer Seite und beidseitiger Bruchkerbe (Snap Tab).

Die Tablette kann in 2 gleich große Teile geteilt werden.

Lisinopril AL 10 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit dem Aufdruck „10“ auf einer Seite und beidseitiger Kreuzbruchkerbe (Snap Tab).

Die Tablette kann in 4 gleich große Teile geteilt werden.

Lisinopril AL 20 mg

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit dem Aufdruck „20“ auf einer Seite und beidseitiger Kreuzbruchkerbe (Snap Tab).

Die Tablette kann in 4 gleich große Teile geteilt werden.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Hypertonie

Behandlung einer Hypertonie.

Herzinsuffizienz

Behandlung einer symptomatischen Herz­insuffizienz.

Akuter Herzinfarkt

Kurzzeitige Behandlung (6 Wochen) von hämodynamisch stabilen Patienten inner­halb von 24 Stunden nach einem akuten Herzinfarkt.

Nierenkomplikationen bei Diabetes mellitus

Behandlung von Nierenerkrankungen bei Bluthochdruck-Patienten mit Typ-2-Dia­betes mellitus und beginnender Nephro­pathie (siehe Abschnitt 5.1).

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Lisinopril AL sollte 1-mal täglich oral ein­genommen werden. Wie alle Arzneimittel, die 1-mal täglich eingenommen werden, sollte Lisinopril AL jeden Tag etwa um die gleiche Zeit eingenommen werden. Die Resorption von Lisinopril AL wird durch Mahlzeiten nicht beeinflusst. Die Dosis sollte entsprechend den Besonder­heiten des einzelnen Patienten und je nach Ansprechen des Blutdrucks indivi­duell angepasst werden (siehe Abschnitt 4.4).

Zur Erleichterung einer individuellen Dosierung stehen Lisinopril AL 2,5/-5 mg als Tabletten mit Bruchkerbe (Snap Tab) und Lisinopril AL 10 mg/-20 mg als Tabletten mit Kreuzbruchkerbe (Snap Tab) zur Ver­fügung.

Die Tabletten werden mit der (Kreuz-)­Bruchkerbe nach oben auf eine harte flache Unterlage gelegt. Durch leichten Daumendruck von oben kann die Tab­lette (Snap Tab) zerteilt werden, und zwar Lisinopril AL 2,5/-5 mg in zwei gleich große Teile und Lisinopril AL 10 mg/-20 mg in vier gleich große Teile.

Bluthochdruck

Lisinopril AL kann als Monotherapie oder in Kombination mit Antihypertensiva aus anderen Klassen eingenommen werden.

Initialdosis

Bei Patienten mit Hypertonie beträgt die empfohlene Initialdosis 10 mg Lisinopril. Bei Patienten mit stark aktiviertem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (insbeson­dere bei Patienten mit renovaskulärem Bluthochdruck, Salz- und/oder Volumen­mangel, Herzdekompensation oder hoch­gradigem Bluthochdruck) kann es nach Einnahme der Initialdosis zu einem starken Blutdruckabfall kommen. Bei diesen Pa­tienten wird eine Initialdosis von 2,5-5 mg Lisinopril empfohlen, und die Behand­lung sollte unter ärztlicher Überwachung eingeleitet werden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine niedrigere Anfangs­dosis erforderlich (siehe Tabelle 1).

Erhaltungsdosis

Die übliche wirksame Erhaltungsdosis be­trägt 20 mg 1-mal täglich. Im Allgemeinen kann die Dosis erhöht werden, wenn der erwünschte therapeutische Effekt mit einer bestimmten Dosierung nicht inner­halb eines Zeitraums von 2-4 Wochen erreicht werden kann. Die in kontrollierten klinischen Langzeitstudien maximal ver­abreichte Dosis betrug 80 mg Lisinopril pro Tag.

Anwendung bei Kindern mit Hypertonie im Alter von 6 -16 Jahren

Die empfohlene Initialdosis beträgt:

  • 2,5 mg Lisinopril einmal täglich bei Patienten mit 20 kg bis < 50 kg Körpergewicht und

  • 5 mg Lisinopril einmal täglich bei Patienten mit ≥ 50 kg Körpergewicht

Die Dosierung sollte individuell angepasst werden bis zu einer täglichen Maximaldosis von

  • 20 mg bei Patienten mit einem Körpergewicht von 20 kg bis < 50 kg und

  • 40 mg bei Patienten mit ≥ 50 kg Körpergewicht.

Dosierungen über 0,61 mg/kg Körpergewicht (oder über 40 mg Lisinopril) wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitt 5.1).

Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sind eine niedrigere Anfangsdosis oder verlängerte Dosierungsintervalle in Erwägung zu ziehen.

Patienten, die mit Diuretika behandelt werden

Nach Beginn der Behandlung mit Lisino­pril AL kann es zu einem symptomati­schen Blutdruckabfall kommen. Dies ist am wahrscheinlichsten bei Patienten, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden. Es ist Vorsicht geboten, da bei diesen Patienten ein Volumen- und/oder Salzmangel vorliegen kann. Falls möglich, sollte die Diuretikatherapie 2-3 Tage vor Beginn der Therapie mit Lisinopril AL beendet werden. Bei Patienten mit Blut­hochdruck, bei denen das Diuretikum nicht abgesetzt werden kann, sollte die Therapie mit Lisinopril AL mit einer Dosis von 5 mg begonnen werden. Die Nierenfunktion und der Serumkalium­spiegel sollten überwacht werden. Die nachfolgende Dosierung von Lisinopril AL sollte je nach Ansprechen des Blut­drucks angepasst werden. Falls nötig, kann die Diuretikatherapie wieder auf­genommen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren­funktion sollte die Dosierung, wie in nachstehender Tabelle 1 angegeben, auf Basis der Kreatinin-Clearance erfolgen:

Tabelle 1: Dosisanpassung bei einge­schränkter Nierenfunktion



Kreatinin-Clearance (ml/min)

Initialdosis
(mg Lisinopril/Tag)

weniger als 10 ml/min (einschließlich Dialyse­patienten)

2,5 mg*

10-30 ml/min

2,5-5 mg

31-80 ml/min

5-10 mg



* Die Dosierung und/oder Häufigkeit der Verabreichung sollte je nach Ansprechen des Blutdrucks angepasst werden.

Die Dosis kann schrittweise erhöht werden, entweder bis der Blutdruck unter Kontrolle ist oder auf maximal 40 mg Lisinopril täg­lich.

Herzinsuffizienz

Bei Patienten mit symptomatischer Herz­insuffizienz sollte Lisinopril AL als Begleit­therapie zu Diuretika und gegebenen­falls zu Digitalis oder Betablockern ein­gesetzt werden. Die Therapie mit Lisino­pril AL kann mit einer Initialdosis von 2,5 mg 1-mal täglich begonnen werden, die unter ärztlicher Überwachung einge­nommen werden sollte, um die Anfangs­wirkung auf den Blutdruck zu beobachten. Eine Erhöhung der Dosis von Lisinopril AL sollte folgendermaßen vorgenommen werden:

  • In kleinen Schritten von maximal 10 mg Lisinopril.

  • Das zeitliche Intervall zwischen den Dosiserhöhungen sollte mindestens 2 Wochen betragen.

  • Bis zum Erreichen der maximalen vom jeweiligen Patienten tolerierten Dosis, jedoch höchstens bis zu einer Maximaldosis von 35 mg Lisinopril 1-mal täglich.

Die Dosis sollte je nach Ansprechen des einzelnen Patienten auf die Behand­lung angepasst werden. Bei Patienten mit einem hohen Risiko für eine Hypo­tonie, z.B. Patienten mit Salzmangel (mit oder ohne Hyponatriämie), Patienten mit Hypovolämie oder Patienten, die mit starken Diuretika behandelt worden sind, sollten diese Störungen möglichst vor einer Therapie mit Lisinopril AL behoben werden. Die Nierenfunktion und die Serumkaliumkonzentration sollten über­wacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Akuter Herzinfarkt

Die Patienten sollten je nach Bedarf die empfohlene Standardtherapie erhalten, wie z.B. Thrombolytika, Aspirin und Betablocker. Glyceroltrinitrat kann intravenös oder trans­dermal zusammen mit Lisinopril AL ver­abreicht werden.

Initialdosis (während der ersten 3 Tage nach dem Infarkt)

Die Behandlung mit Lisinopril AL kann innerhalb von 24 Stunden nach Einsetzen der Symptome begonnen werden. Eine Behandlung sollte nicht eingeleitet werden, wenn der systolische Blutdruck niedriger als 100 mmHg ist. Die erste Dosis Lisino­pril AL beträgt 5 mg oral, gefolgt von 5 mg nach 24 Stunden, 10 mg nach 48 Stunden und dann 10 mg 1-mal täglich. Patienten mit niedrigem systolischen Blutdruck bei Beginn der Behandlung (120 mmHg oder weniger) oder während der ersten 3 Tage nach dem Infarkt sollten eine niedrigere Dosis erhalten (2,5 mg Lisinopril oral) (siehe Abschnitt 4.4).

Bei beeinträchtigter Nierenfunktion (Krea­tinin-Clearance < 80 ml/min) sollte die Initialdosis Lisinopril AL an die Kreatinin-Clearance des Patienten angepasst wer­den (siehe Tabelle 1).

Erhaltungsdosis

Die Erhaltungsdosis beträgt 10 mg 1-mal täglich. Bei Vorliegen einer Hypotonie (systolischer Blutdruck 100 mmHg) kann die tägliche Erhaltungsdosis auf 5 mg Lisinopril reduziert werden. Falls not­wendig, kann die Dosis weiter auf 2,5 mg Lisinopril reduziert werden. Bei anhal­tender Hypotonie (systolischer Blutdruck < 90 mmHg über mehr als 1 Stunde) sollte Lisinopril AL abgesetzt werden.

Die Behandlung sollte 6 Wochen lang fortgesetzt werden. Anschließend sollte der Patient erneut untersucht werden. Bei Patienten, die Symptome einer Herz­insuffizienz entwickeln, sollte die Behand­lung mit Lisinopril AL fortgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Nierenkomplikationen beim Diabetes mellitus

Bei Bluthochdruck-Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und beginnender Nephro­pathie beträgt die Dosierung 10 mg Lisino­pril AL 1-mal täglich. Bei Bedarf kann die Dosis auf 20 mg Lisinopril 1-mal täglich erhöht werden, um einen diastolischen Blutdruck im Sitzen von unter 90 mmHg zu erreichen.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Krea­tinin-Clearance < 80 ml/min) sollte die Initialdosis für Lisinopril AL entsprechend der Kreatinin-Clearance des Patienten angepasst werden (siehe Tabelle 1).

Anwendung bei Kindern

Zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern im Alter von > 6 Jahren mit Hypertonie gibt es begrenzte Erfahrungen, aber es liegen keine Erfahrungen bei anderen Anwendungsgebieten vor (siehe Abschnitt 5.1). Lisinopril wird bei Kindern zur Anwendung bei anderen Anwendungsgebieten außer bei Hypertonie nicht empfohlen.

Lisinopril wird nicht bei Kindern unter 6 Jahren oder bei Kindern mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (GFR <30 ml/min/1,73 m2) empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).

Ältere Patienten

In klinischen Studien hat sich keine Veränderung des Wirksamkeits- oder Sicherheitsprofils des Arzneimittels im Zusammenhang mit dem Alter gezeigt. Wenn das fortgeschrittene Lebensalter jedoch mit einer verminderten Nieren­funktion verbunden ist, sollten die in Tab­elle 1 angegebenen Richtlinien zur Be­stimmung der Initialdosis von Lisinopril AL verwendet werden. Danach sollte die Dosis je nach Ansprechen des Blutdrucks an­gepasst werden.

Anwendung bei Patienten nach Nieren­transplantation

Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Lisinopril AL bei Patienten kurz nach einer Nierentransplantation vor. Daher wird bei diesen Patienten eine Behandlung mit Lisinopril AL nicht empfohlen.

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegen Lisinopril, einen der sonstigen Bestandteile oder einen anderen Angiotensin-Converting-Enzym(ACE)-Hemmer.

  • Angioneurotisches Ödem in der Vorgeschichte im Zusam­menhang mit einer vorhergehenden Behandlung mit ACE-Hemmern.

  • Angeborenes oder idiopathisches angio­neurotisches Ödem.

  • Zweites und drittes Schwanger­schaftstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6).

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Symptomatische Hypotonie

Eine symptomatische Hypotonie tritt bei Patienten mit unkompliziertem Bluthoch­druck selten auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hypotonie bei Bluthochdruck-Patienten auftritt, die Lisinopril AL erhalten, ist größer, wenn das Blutvolumen verringert worden ist (z.B. durch Diuretikatherapie, salzarme Ernährung, Dialyse, Durchfall oder Erbrechen), oder die Patienten unter schwerer reninabhängiger Hypertonie leiden (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8). Bei Patienten mit Herzinsuffi­zienz - mit oder ohne begleitende Nieren­insuffizienz - wurde eine symptomatische Hypotonie beobachtet. Diese tritt eher bei Patienten mit höheren Schwere­graden der Herzinsuffizienz auf, was durch Verwendung von hoch dosierten Schleifendiuretika, Hyponatriämie oder beeinträchtigter Nierenfunktion reflektiert sein kann. Bei Patienten mit einem er­höhten Risiko für eine symptomatische Hypotonie sollte der Therapiebeginn und die Dosiseinstellung sorgfältig über­wacht werden. Ähnliche Überlegungen treffen für Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder zerebrovaskulären Erkrankungen zu, bei denen ein über­mäßiger Blutdruckabfall zu einem Herz­infarkt oder zu einem zerebrovasku­lären Ereignis führen kann.

Beim Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Rückenlage gebracht werden und, falls notwendig, eine intravenöse Infusion einer physiologischen Kochsalz­lösung erhalten. Ein vorübergehender Blutdruckabfall ist keine Kontraindikation für weitere Dosen, die gewöhnlich ohne weitere Schwierigkeiten verabreicht werden können, sobald sich der Blutdruck nach dem Volumenersatz wieder erholt hat.

Bei einigen Patienten mit Herzinsuffizienz und normalem oder niedrigem Blutdruck kann unter Lisinopril AL eine zusätz­liche Erniedrigung des systemischen Blutdrucks eintreten. Diese Wirkung ist vorhersehbar und gewöhnlich kein Grund für einen Abbruch der Therapie. Wenn die Hypotonie symptomatisch wird, kann eine Reduktion der Dosis oder ein Ab­bruch der Therapie mit Lisinopril AL not­wendig werden.

Hypotonie beim akuten Herzinfarkt

Eine Behandlung mit Lisinopril AL darf bei Patienten mit einem akuten Herzin­farkt nicht eingeleitet werden, bei denen ein Risiko für eine weitere Verschlech­terung der Hämodynamik nach einer Be­handlung mit einem Vasodilatator be­steht. Dabei handelt es sich um Patienten mit einem systolischen Blutdruck von 100 mmHg oder weniger, oder um Patienten mit kardiogenem Schock. Während der ersten 3 Tage nach dem Infarkt sollte die Dosis reduziert werden, wenn der systolische Blut­druck  120 mmHg beträgt. Die Erhaltungs­dosen sollten auf 5 mg Lisinopril oder vor­übergehend auf 2,5 mg Lisinopril reduziert werden, wenn der systolische Blutdruck ≤ 100 mmHg beträgt. Bei anhaltender Hypotonie (systolischer Blutdruck < 90 mmHg länger als 1 Stunde) sollte Lisinopril AL abgesetzt werden.

Aorten- und Mitralklappenstenose/ hypertrophe Kardiomyopathie

Wie andere ACE-Hemmer sollte Lisino­pril AL nur mit Vorsicht bei Patienten mit Mitralklappenstenose und erhöhtem links­ventrikulären Auswurfwiderstand, wie im Falle einer Aortenstenose oder einer hyper­trophen Kardiomyopathie, verabreicht werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Krea­tinin-Clearance < 80 ml/min) sollte die an­fängliche Dosis von Lisinopril AL ent­sprechend der Kreatinin-Clearance des Patienten eingestellt werden (siehe Tabelle 1 unter Abschnitt 4.2). Danach sollte die Dosierung je nach Ansprechen des Patienten auf die Behandlung angepasst werden. Die routinemäßige Kontrolle von Kalium und Kreatinin ist Teil der üblichen medizinischen Behandlung für diese Patienten.

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann eine Hypotonie nach Beginn einer Be­handlung mit ACE-Hemmern zu einer weiteren Einschränkung der Nieren­funktion führen. In diesem Zusammen­hang ist über ein akutes, normalerweise reversibles Nierenversagen berichtet worden.

Bei einigen Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder mit einer ein­seitigen Nierenarterienstenose bei Einzel­niere, die mit ACE-Hemmern behandelt worden sind, wurden Erhöhungen des Blutharnstoffs und des Serumkreatinins beobachtet, die normalerweise nach Abbruch der Therapie reversibel waren. Dies ist besonders wahr­scheinlich bei Patienten mit Nierenin­suffizienz. Bei gleichzeitigem Bestehen einer renovaskulären Hypertonie ist das Risiko für eine schwere Hypotonie und Niereninsuffizienz erhöht. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung mit niedrigen Dosen und vorsichtiger, schritt­weiser Dosiserhöhung begonnen werden. Da eine Behandlung mit Diuretika zu den oben genannten Erscheinungsformen beitragen kann, sollten diese abgesetzt und die Nierenfunktion während der ersten Wochen einer Therapie mit Lisinopril AL überwacht werden.

Bei einigen Hypertonie-Patienten ohne eine offensichtlich vorbestehende Nieren­erkrankung ist es, insbesondere wenn Lisinopril AL gemeinsam mit einem Diu­retikum verabreicht wurde, zu erhöhten Harnstoff- und Serumkreatininspiegeln gekommen, die gewöhnlich gering und vorübergehend waren. Normalerweise tritt dies eher bei Patienten mit vor­bestehender Nierenschädigung auf. Unter Umständen ist eine Verminderung der Dosis und/oder das Absetzen des Diu­retikums und/oder von Lisinopril AL er­forderlich.

Bei akutem Herzinfarkt sollte eine Be­handlung mit Lisinopril AL bei Patienten mit Symptomen einer Nierenfunktions­störung (Serumkreatininkonzentration von > 177 µmol/l und/oder eine Proteinurie von mehr als 500 mg/24 h) nicht erfolgen. Wenn sich eine Nierenfunktionsstörung unter Behandlung mit Lisinopril AL entwickelt (Serumkreatininkonzentration > 265 µmol/l oder eine Verdoppelung des Wertes vor der Behandlung) sollte der Arzt den Ab­bruch der Behandlung mit Lisinopril AL in Erwägung ziehen.

Überempfindlichkeitsreaktionen/angio­neurotische Ödeme

Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern einschließlich Lisinopril AL behandelt wurden, wurde gelegentlich über angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, der Zunge, der Glottis und/oder des Kehlkopfs be­richtet. Diese können jederzeit während der Behandlung auftreten. In solchen Fällen sollte Lisinopril AL sofort abge­setzt und eine geeignete Behandlung und Überwachung eingeleitet werden, um die vollständige Rückbildung der Symptome vor der Entlassung der Pa­tienten zu gewährleisten. Auch bei den Patienten, bei denen nur die Zunge - ohne Atemnot - angeschwollen ist, ist unter Um­ständen eine längere Beobachtung not­wendig, da die Behandlung mit Anti­histaminika und Kortikosteroiden möglicher­weise nicht ausreichend wirksam ist.

Sehr selten wurde über Todesfälle be­dingt durch angioneurotische Ödeme in Zusammenhang mit Kehlkopfödemen oder Zungenödemen berichtet. Bei Pa­tienten, bei denen die Zunge, die Glottis oder der Kehlkopf beteiligt sind, tritt wahrscheinlich eine Atemwegsobstruktion auf, insbesondere bei Patienten mit einer Operation im Bereich der Atemwege in der Vorgeschichte. In solchen Fällen sollte sofort eine Notfalltherapie eingeleitet werden. Diese kann in der Verabreichung von Adrenalin und/oder dem Freihalten der Luftwege bestehen. Der Patient sollte sorgfältig ärztlich überwacht werden, bis die Symptome vollständig und anhaltend beseitigt sind.

ACE-Hemmer führen bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe häufiger zu angio­neurotischen Ödemen als bei Patienten mit nicht-schwarzer Hautfarbe.

Bei Patienten mit einem angioneuro­tischem Ödem in der Anamnese, das nicht im Zusammenhang mit einer Therapie mit einem ACE-Hemmer stand, kann das Risiko für ein angioneurotisches Ödem unter Therapie mit einem ACE-Hemmer erhöht sein (siehe Abschnitt 4.3).

Anaphylaktische Reaktionen bei Dialyse­patienten

Bei Patienten, bei denen eine Dialyse mit High-Flux-Membranen (z.B. „AN 69“) durchgeführt wurde und die gleichzeitig mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden, sind anaphylaktische Reaktionen be­schrieben worden. Deshalb sollte die Ver­wendung eines anderen Dialysemembran­typs in Erwägung gezogen werden oder Antihypertensiva einer anderen Klasse verwendet werden.

Anaphylaktische Reaktionen während einer LDL-Lipoprotein-Apherese

In seltenen Fällen sind bei Patienten unter ACE-Hemmern während einer LDL-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat lebensbedrohliche anaphylaktische Reak­tionen aufgetreten. Diese Reaktionen wurden durch eine zeitweilige Unter­brechung der ACE-Hemmer-Therapie vor jeder Apherese vermieden.

Hyposensibilisierung

Bei Patienten, die ACE-Hemmer während einer Hyposensibilisierungsbehandlung erhielten (z.B. gegen Insektengift), sind anaphylaktische Reaktionen aufgetreten. Bei den gleichen Patienten konnten diese Reaktionen vermieden werden, wenn die ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurden. Allerdings traten sie nach versehentlicher Verabreichung des Arzneimittels wieder auf.

Leberinsuffizienz

In sehr seltenen Fällen wurden ACE-Hemmer mit einem Syndrom in Verbin­dung gebracht, das mit cholestatischem Ikterus oder Hepatitis beginnt, und sich zu einer fulminanten Nekrose und (manch­mal) bis hin zum Tod weiterentwickelt. Der Pathomechanismus dieses Syndroms ist unklar. Patienten, die Lisinopril AL er­halten und bei denen es zu Gelbsucht oder einer erheblichen Erhöhung der Leberenzymwerte kommt, sollten Lisino­pril AL absetzen und entsprechend medi­zinisch behandelt werden.

Neutropenie/Agranulozytose

Bei Patienten, die ACE-Hemmer erhielten, ist über Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie berichtet worden. Bei Patienten mit normaler Nieren­funktion und ohne weitere Komplikationen tritt selten eine Neutropenie auf. Neutro­penie und Agranulozytose sind nach Absetzen des ACE-Hemmers reversibel. Lisinopril AL sollte mit ausgesprochener Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen einer oder mehrere der nach­folgenden Faktoren zutreffen: Zu diesen Faktoren zählen Patienten mit Gefäß­kollagenosen, Patienten unter Immun­suppressionstherapie oder Patienten, die mit Allopurinol oder Procainamid behandelt werden. Dies gilt insbesondere, wenn eine Nierenfunktionsstörung vor­besteht. Bei einigen dieser Patienten kam es zu schweren Infektionen, die in einigen wenigen Fällen nicht auf eine intensive Antibiotikatherapie ansprachen. Wenn Lisinopril AL bei solchen Pa­tienten angewendet wird, empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle des weißen Blutbildes. Die Patienten sollten ange­wiesen werden, jedes Anzeichen einer Infektion mitzuteilen.

Ethnische Zugehörigkeit

ACE-Hemmer führen bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe häufiger zu angio­neurotischen Ödemen als bei Patienten mit nicht-schwarzer Hautfarbe.

Wie andere ACE-Hemmer senkt Lisino­pril AL den Blutdruck bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe unter Umständen weniger wirksam als bei Patienten mit anderer Hautfarbe. Dies ist möglicher­weise auf eine höhere Prävalenz von niedrigen Reninwerten bei Hypertonikern mit schwarzer Hautfarbe zurückzuführen.

Husten

Unter einer Therapie mit ACE-Hemmern ist über Husten berichtet worden. Cha­rakteristischerweise ist der Husten nicht produktiv, anhaltend und verschwindet beim Absetzen der Therapie. Im Rahmen einer Differentialdiagnose des Hustens sollte an einen Husten gedacht werden, der durch ACE-Hemmer induziert wurde.

Operationen/Anästhesie

Lisinopril AL kann die Bildung von Angio­tensin II als Folge einer kompensatorischen Freisetzung von Renin blockieren. Dies ist z.B. bei Patienten, die sich einer größeren Operation unterziehen oder während einer Anästhesie mit Substanzen, die eine Hypotension hervorrufen können, mög­lich. Sollte eine Hypotonie auftreten und auf diesen Mechanismus zurückgeführt werden, kann diese durch Volumener­satz korrigiert werden.

Hyperkaliämie

Eine Erhöhung des Serumkaliumspiegels wurde bei einigen Patienten beobachtet, die mit ACE-Hemmern einschließlich Lisinopril behandelt wurden. Bei fol­genden Patienten besteht ein Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie: Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, gleichzeitige Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, von Kalium­zusatzstoffen oder von kaliumhaltigen Salzen, oder Patienten, die andere Arz­neimittel einnehmen, die mit einer Er­höhung des Serumkaliumspiegels ver­bunden sind (z.B. Heparin). Eine regel­mäßige Kontrolle des Serumkalium­spiegels wird empfohlen, wenn die gleich­zeitige Anwendung der oben genannten Arzneimittel für notwendig erachtet wird. (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit Diabetes

Bei Diabetikern, die mit oralen Anti­diabetika oder Insulin behandelt werden, sollte eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckers im ersten Monat der Be­handlung mit einem ACE-Hemmer durch­geführt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Lithium

Eine Kombination von Lithium und Lisino­pril AL wird im Allgemeinen nicht emp­fohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Schwangerschaft und Stillzeit

Eine Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit ACE-Hemmern ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Diuretika

Wenn ein Diuretikum zusätzlich zur Therapie mit Lisinopril AL verabreicht wird, ist die antihypertensive Wirkung in der Regel additiv. Bei Patienten, die bereits mit Diuretika behandelt werden und insbesondere bei solchen, bei denen erst vor kurzem mit der Therapie begonnen wurde, kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen, wenn Lisinopril AL zusätzlich verabreicht wird. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer symptomatischen Hypotonie unter Lisinopril AL kann ver­mindert werden, indem das Diuretikum vor Beginn der Behandlung mit Lisino­pril AL abgesetzt wird (siehe Abschnitte 4.4 und 4.2).

Kaliumzusatzstoffe, kaliumsparende Diuretika oder kaliumhaltige Salze

Obwohl die Serumkaliumspiegel in den klinischen Studien üblicherweise inner­halb normaler Grenzwerte lagen, trat bei einigen Patienten eine Hyperkaliämie auf. Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hyperkaliämie sind Niereninsuffi­zienz, Diabetes mellitus und die gleich­zeitige Anwendung kaliumsparender Diu­retika (z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), von Kaliumzusatzstoffen oder von kaliumhaltigen Salzen. Die An­wendung kaliumsparender Diuretika, von Kaliumzusatzstoffen oder von kalium­haltigen Salzen kann zu einem erheb­lichen Anstieg der Serumkaliumwerte führen, insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion. Wenn Lisinopril AL zusammen mit einem kalium­ausscheidenden Diuretikum verabreicht wird, kann eine Diuretika-induzierte Hypo­kaliämie gebessert werden.

Lithium

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium und ACE-Hemmern wurde über einen reversiblen Anstieg der Serum-Lithiumkonzentration und der Lithium­toxizität berichtet. Die gleichzeitige An­wendung von Thiaziddiuretika kann das Risiko einer Lithiumtoxizität erhöhen und eine bereits bestehende erhöhte Lithiumtoxizität in Kombination mit ACE-Hemmern noch weiter verstärken. Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Lithium wird nicht emp­fohlen. Wird die Kombination dennoch als notwendig erachtet, sollten die Serum-Lithiumwerte sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht-steroidale entzündungshemmende Antirheumatika (NSAR) einschließlich Acetylsalicylsäure ≥ 3 g/Tag

Die Verabreichung von NSAR als Lang­zeittherapie kann die blutdrucksenkende Wirkung eines ACE-Hemmers reduzieren. NSAR und ACE-Hemmer haben eine additive Wirkung auf den Anstieg des Serumkaliums und können zu einer Ver­schlechterung der Nierenfunktion führen. Diese Wirkungen sind normalerweise reversibel. In seltenen Fällen kann ein akutes Nierenversagen auftreten, be­sonders bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion wie z.B. bei älteren oder dehydrierten Patienten.

Gold-Verbindungen

Nitritoide Reaktionen (Symptome einer Vasodilatation einschließlich Hautrötung, Übelkeit, Schwindel und Hypotonie, die sehr schwerwiegend sein können) nach einer Gold Injektion (z.B Natriumaurothiomalat) sind bei Patienten, die eine ACE-Hemmer-Therapie erhalten, häufiger berichtet worden.

Andere blutdrucksenkende Mittel

Die gleichzeitige Anwendung dieser Mittel kann die blutdrucksenkenden Wirkungen von Lisinopril AL erhöhen. Die gleich­zeitige Verabreichung zusammen mit Glyceroltrinitrat und anderen Nitraten oder anderen Vasodilatatoren kann den Blutdruck weiter erniedrigen.

Tricyclische Antidepressiva/Antipsy­chotika/Anästhetika

Die gleichzeitige Anwendung bestimmter Anästhetika, tricyclischer Antidepressiva und Antipsychotika mit ACE-Hemmern kann zu einem weiteren Abfall des Blut­drucks führen (siehe Abschnitt 4.4).

Sympathomimetika

Sympathomimetika können die blutdruck­senkende Wirkung von ACE-Hemmern reduzieren.

Antidiabetika

Aus epidemiologischen Studien haben sich Hinweise ergeben, dass die gleich­zeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Antidiabetika (Insuline, orale Anti­diabetika) zu einer erhöhten blutzucker­senkenden Wirkung mit dem Risiko einer Hypoglykämie führen kann. Dieses Phäno­men trat mit größerer Wahrscheinlich­keit in den ersten Wochen einer kombi­nierten Behandlung und bei Patienten mit Niereninsuffizienz auf.

Vildagliptin

Bei Patienten, die ACE-Hemmer und Vildagliptin einnahmen, wurde eine größere Inzidenz für Angioödeme beobachtet. Die Mehrzahl der Ereignisse waren leichter Natur und verschwanden während der weiteren Behandlung mit Vildagliptin.

Acetylsalicylsäure, Thrombolytika, Beta­blocker, Nitrate

Lisinopril AL kann zusammen mit Acetyl­salicylsäure (in kardiologischen Dosie­rungen), Thrombolytika, Betablockern und/ oder Nitraten angewendet werden.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von ACE-Hemmern wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von ACE-Hemmern im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).


Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sofern ein Fortsetzen der ACE-Hemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.

Es ist bekannt, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.

Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Lisinopril in die menschliche Muttermilch ausgeschieden wird. Lisinopril wird in die Muttermilch säugender Ratten ausgeschieden. Eine Einnahme von Lisinopril AL wird stillenden Frauen nicht empfohlen.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Beim Führen von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen sollte berück­sichtigt werden, dass gelegentlich Be­nommenheit oder Müdigkeit auftreten können.

Nebenwirkungen

Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind während einer Behandlung mit Lisinopril AL und anderen ACE-Hemmern beobachtet und berichtet worden.

Bei denHäufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu­grunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, <1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000, <1/100)

Selten (≥ 110 000, <1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Untersuchungen

Gelegentlich: Anstieg des Blutharnstoffs, Anstieg des Serumkreatinins, Anstieg der Leberenzyme, Hyperkaliämie.

Selten: Anstieg des Serumbilirubins, Hypo­natriämie.

Herzerkrankungen

Häufig: Orthostatische Wirkungen (ein­schließlich Hypotonie).

Gelegentlich: Herzinfarkt oder zerebro­vaskuläres Ereignis, möglicherweise se­kundär nach einem übermäßigen Blut­druckabfall bei Patienten mit hohem Risiko (siehe Abschnitt 4.4), Herzklopfen, Tachykardie, Raynaud-Syndrom.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Verminderung des Hämoglobins, Verminderung des Hämatokrits.



Sehr selten: Knochenmarkdepression, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose (siehe Abschnitt 4.4), hämoly­tische Anämie, Lymphadenopathie, Auto­immunerkrankung, Angioödem.

Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Benommenheit, Kopfschmerz.

Gelegentlich: Stimmungsschwankungen, Parästhesie, Schwindel, Geschmacks­störungen, Schlafstörungen.

Selten: Geistige Verwirrung.

Häufigkeit nicht bekannt: Depressive Symptome, Synkope.

Erkrankungen der Atemwege, des Brust­raums und Mediastinums

Häufig: Husten.

Gelegentlich: Rhinitis.

Sehr selten: Bronchospasmus, Sinusitis, allergische Alveolitis/eosinophile Pneu­monie.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: Durchfall, Erbrechen.

Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen.

Selten: Mundtrockenheit.

Sehr selten: Pankreatitis, intestinales angio­neurotisches Ödem, Hepatitis, entweder hepatozellulär oder cholestatisch, Gelb­sucht, Leberinsuffizienz.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Nierenfunktionsstörungen.

Selten: Urämie, akutes Nierenversagen.

Sehr selten: Oligurie, Anurie.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell­gewebes

Gelegentlich: Hautausschlag, Juckreiz, allergisches/angioneurotisches Ödem: Angioneurotisches Ödem des Gesichts, der Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder des Kehlkopfes (siehe Abschnitt 4.4).

Selten: Urtikaria, Alopezie, Psoriasis.

Sehr selten: Schwitzen, Pemphigus, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Pseudolymphom der Haut.

Häufigkeit nicht bekannt: Es wurde von einem Symptomenkomplex berichtet, der eines oder mehrere der folgenden Symptome beinhalten kann: Fieber, Vaskulitis, Myalgie, Gelenkschmer­zen/Arthritis; positive antinukleäre Anti­körper (ANA), erhöhte Blutkörperchen­senkungsgeschwindigkeit (BSG), Eosino­philie und Leukozytose, Hautausschlag, Photosensibilisierung und andere dermato­logische Erscheinungsformen können ebenfalls auftreten.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Hypoglykämie.

Endokrine Erkrankungen

Selten: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Müdigkeit, Schwäche.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: Impotenz.

Selten: Gynäkomastie.

Daten zur Sicherheit aus klinischen Studien lassen darauf schließen, dass Lisinopril von pädiatrischen Patienten mit Hypertonie im Allgemeinen gut vertragen wird und das Sicherheitsprofil in dieser Altersgruppe mit dem bei Erwachsenen vergleichbar ist.

Überdosierung

Symptome einer Intoxikation

Zur Überdosierung beim Menschen stehen nur begrenzte Daten zur Verfügung. Symptome, die mit der Überdosierung eines ACE-Hemmers in Zusammenhang gebracht werden, sind Hypotonie, Kreis­laufschock, Elektrolytstörungen, Nieren­versagen, Hyperventilation, Tachykardie, Herzklopfen, Bradykardie, Benommenheit, Ängstlichkeit und Husten.

Therapie einer Intoxikation

Die empfohlene Maßnahme bei Überdosierung ist eine intravenöse Infusion einer physiologischen Kochsalzlösung. Beim Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in die Schock­lage gebracht werden. Falls verfügbar, kann ebenfalls eine Behandlung mit einer Angiotensin II-Infusion und/oder intravenösen Katecholaminen in Erwä­gung gezogen werden. Wenn die Ein­nahme noch nicht lange zurückliegt, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die darauf abzielen, Lisinopril aus dem Körper zu eliminieren (z.B. Erbrechen, Magenspülung, Verabreichung von Ad­sorbenzien und Natriumsulfat). Lisinopril kann durch Hämodialyse aus dem allgemeinen Blutkreislauf entfernt werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei therapieresistenter Bradykardie ist ein Schrittmacher indiziert. Vital­funk­tionen, Serumelektrolyte und die Kreatinin­konzentrationen sollten häufig kon­trolliert werden.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer

ATC-Code: C09AA03

Lisinopril ist ein Peptidyldipeptidase-Inhibitor. Es hemmt das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE), das die Um­wandlung von Angiotensin I zum vaso­konstriktorischen Peptid Angiotensin II katalysiert. Angiotensin II stimuliert eben­falls die Aldosteronsekretion durch die Nebennierenrinde. Eine Hemmung des ACE führt zu verminderten Konzen­trationen von Angiotensin II, das zu einer verminderten vasokonstriktorischen Aktivität und zu einer verringerten Aldosteron­sekretion führt. Letzteres kann zu einem Anstieg der Serumkaliumkonzentration führen.

Obwohl man davon ausgeht, dass der Mechanismus, durch den Lisinopril den Blutdruck senkt, primär in der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems besteht, wirkt Lisinopril auch bei Pa­tienten mit niedriger Reninausschüttung blutdrucksenkend. ACE ist identisch mit Kininase II, einem Enzym, das Bradykinin abbaut. Ob erhöhte Bradykininspiegel (Bradykinin ist ein potentes vasodila­torisches Peptid) eine Rolle bei den therapeutischen Wirkungen von Lisino­pril spielen, muss noch geklärt werden.

Die Wirkung von Lisinopril hinsichtlich der Mortalität und Morbidität bei Herzinsuffi­zienz wurde mit Hilfe eines Vergleichs einer hohen Dosis (32,5 mg oder 35 mg 1-mal täglich) mit einer niedrigen Dosis (2,5 mg oder 5 mg 1-mal täglich) unter­sucht. In einer Studie mit 3164 Patienten und einem mittleren Beobachtungszeit­raum von 46 Monaten bei den über­lebenden Patienten verringerte eine hohe Dosis Lisinopril das Risiko beim kombi­nierten Endpunkt „Mortalität jeder Ursache“ und „Hospitalisierung aus allen Gründen“ um 12% (p=0,002) und „Mortalität jeder Ursache und „kardiovaskuläre Hospitali­sierung“ um 8% (p=0,036) im Vergleich zu der niedrigen Dosierung. Bei „Morta­lität jeder Ursache“ wurde eine Mini­mierung des Risikos beobachtet (8%; p=0,128), ebenso bei „kardiovaskuläre Mortalität“ (10%; p = 0,073). In einer post hoc-Analyse war die Hospitalisierung auf Grund einer Herzinsuffizienz von Patienten, die mit hoch dosiertem Lisino­pril behandelt wurden, im Vergleich zu niedrig dosiertem Lisinopril um 24% vermindert (p=0,002). Die symptoma­tischen Vorteile waren bei den mit den niedrigen Dosen behandelten Patienten und bei den mit den höheren Dosen behandelten Patienten vergleichbar.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Nebenwirkungsprofile bei den mit hohen Lisinopril-Dosen behandelten Patienten und bei den mit niedrigen Lisinopril-Dosen behandelten Patienten in der Art und Anzahl vergleichbar waren. Vorhersehbare Ereignisse auf Grund der Hemmung des ACE, wie Blutdruck­abfall oder veränderte Nierenfunktion, waren kontrollierbar und führten selten zum Abbruch der Therapie. Husten trat bei Patienten, die mit hohen Lisinopril-Dosen behandelt wurden, seltener auf als bei Patienten, die mit niedrigen Dosen behandelt wurden.

In der GISSI-3 Studie mit einem 2x2-faktoriellen Design zum Vergleich der Wirkungen von Lisinopril und Glycerol­trinitrat, die entweder allein oder in Kom­bination über 6 Wochen bei 19394 Pa­tienten innerhalb von 24 Stunden nach einem akuten Herzinfarkt verabreicht wurden, führte Lisinopril zu einer statis­tisch signifikanten Verringerung des Mor­talitätsrisikos um 11% gegenüber der Kontrollgruppe (2p=0,03). Bei Glycerol­trinitrat war das Risiko nicht signifikant verringert, aber die Kombination von Lisinopril und Glyceroltrinitrat führte zu einer signifikanten Reduktion des Mor­talitätsrisikos um 17% gegenüber der Kon­trollgruppe (2p=0,02). In den Subpopu­lationen ältere (Alter > 70 Jahre) und weib­liche Patienten, die vorher als Patienten mit einem hohen Mortalitätsrisiko definiert worden waren, wurde ein signifikanter Vorteil für den kombinierten Endpunkt Mortalität und Herzfunktion beobachtet. Der kombinierte Endpunkt für alle Patienten sowie für die Gruppen mit hohem Risiko zeigte zum Zeitpunkt 6 Monate auch einen signifikanten Vorteil für die mit Lisinopril oder für die mit Lisinopril plus Glyceroltrinitrat über 6 Wochen behan­delten Patienten, was auf eine prophy­laktische Wirkung von Lisinopril hindeutet. Wie bei jeder Behandlung mit einem Vaso­dilatator zu erwarten, war die Lisinopril-Therapie mit einer erhöhten Inzidenz von Hypotonie und Nierenfunktionsstörungen verbunden, jedoch nicht mit einer pro­portionalen Erhöhung der Mortalität.

In einer doppelblinden, randomisierten Multicenterstudie, wurde Lisinopril bei 335 Hypertonikern mit Typ 2-Diabetes und beginnender Nierenschädigung, die durch Mikroalbuminurie gekennzeichnet war, mit einem Calciumkanalblocker verglichen. Lisinopril 10 mg bis 20 mg 1-mal täglich über 12 Monate verringerte den systolischen/ diastolischen Blutdruck um 13/10 mmHg und die Ausscheidungsrate von Albumin im Urin um 40%. Im Vergleich zu dem Calciumkanalblocker, der eine ähnlich hohe Blutdruckabsenkung bewirkte, zeigte sich bei den mit Lisinopril behandelten Patienten eine höhere Verringerung der Ausscheidungsrate von Albumin im Urin. Das deutet darauf hin, dass die ACE-hemmende Wirkung von Lisinopril die Mikroalbuminurie durch direkten An­griff am Nierengewebe zusätzlich zu seinem blutdrucksenkenden Effekt ver­ringerte.

Eine Behandlung mit Lisinopril be­ein­trächtigt nicht die Kontrolle des Glukose­spiegels. Das zeigt sich darin, dass es auf der Ebene des Glykohämoglobins (HbA1c) keine signifikanten Wirkungen entfaltet.

In einer klinischen Studie mit 115 Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren mit Hypertonie, erhielten die Patienten, die weniger als 50 kg wogen, entweder 0,625 mg, 2,5 mg oder 20 mg Lisinopril einmal täglich und die Patienten mit einem Körpergewicht von ≥ 50 kg erhielten 1,25 mg, 5 mg oder 40 mg Lisinopril einmal täglich. Am Ende der 2 Wochen hatte das einmal täglich verabreichte Lisinopril den Blutdruck dosisabhängig gesenkt und bei Dosen über 1,25 mg wurde eine konstante antihypertensive Wirksamkeit gezeigt.

Diese Wirkung wurde in einer Absetzphase bestätigt, in der der diastolische Blutdruck bei den Patienten, die randomisiert Placebo zugeordnet wurden, um etwa 9 mm Hg mehr anstieg als bei den Patienten, die randomisiert weiter die mittleren oder hohen Dosen von Lisinopril erhielten. Die dosisabhängige blutdrucksenkende Wirkung von Lisinopril war in mehreren demographischen Subgruppen durchgängig zu beobachten: Alter, Tanner-Stadium, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Lisinopril ist ein oral wirksamer ACE-Hemmer, der keine Sulfhydrylgruppe enthält.

Absorption

Nach oraler Verabreichung von Lisinopril werden maximale Plasmaspiegel inner­halb von ca. 7 Stunden erreicht, obwohl bei Patienten mit akutem Herzinfarkt eine Tendenz zu einer geringen zeitlichen Verzögerung bis zum Erreichen der maximalen Serumkonzentrationen be­stand. Auf Basis des Nachweises im Urin beträgt die mittlere Absorption von Lisinopril ungefähr 25% mit einer Schwan­kungsbreite von 6-60% zwischen den Patienten für den untersuchten Dosis­bereich (5-80 mg). Die absolute Bio­ver­fügbarkeit ist bei Patienten mit Herz­insuffizienz um ca. 16 % reduziert. Die Absorption von Lisinopril wird durch Nahrung nicht beeinflusst.

Verteilung

Lisinopril wird anscheinend außer an das im Blut zirkulierende Angiotensin-Con­verting-Enzym (ACE) nicht an andere Plasmaproteine gebunden. Studien mit Ratten zeigen, dass Lisinopril die Blut-Hirn-Schranke nur schwer überwindet.

Ausscheidung

Lisinopril wird nicht verstoffwechselt und wird vollkommen unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Nach Mehrfachdosierung hat Lisinopril eine effektive Akkumulations­halbwertszeit von 12,6 Stunden. Die Clea­rance von Lisinopril bei gesunden Pro­banden beträgt ungefähr 50 ml/min. Ab­nehmende Plasmakonzentrationen zeigen eine verlängerte terminale Phase, die nicht zur Arzneimittelakkumulation bei­trägt. Diese terminale Phase ist wahr­scheinlich die Zeit, während der die Bindung von Lisinopril an ACE gesättigt ist. Sie ist nicht dosisproportional.

Leberschädigung

Im Vergleich mit gesunden Probanden führte die Beeinträchtigung der Leber­funktion bei Patienten mit Zirrhose zu einer verminderten Absorption von Lisino­pril (ungefähr 30%, bestimmt durch Nach­weis im Urin). Die Exposition war auf­grund einer verringerten Clearance er­höht (ungefähr 50%).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Durch eine eingeschränkte Nierenfunktion wird die Elimination von Lisinopril, das über die Nieren ausgeschieden wird, ver­ringert. Dies wird klinisch relevant, wenn die glomeruläre Filtrationsrate unter 30 ml/ min liegt. Bei leichter bis mittlerer Nieren­funktionsstörung (Kreatinin-Clearance 30-80 ml/min) war die durchschnittliche AUC lediglich um 13% erhöht, während bei schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 5-30 ml/min) eine 4,5-fache Erhöhung der durchschnittlichen AUC beobachtet wurde. Lisinopril kann durch Dialyse entfernt werden. Während der Dialyse verringerten sich die Plasma­konzentrationen von Lisinopril innerhalb von 4 Stunden um durchschnittlich 60%, wobei die Dialyse-Clearance zwischen 40 und 55 ml/min lag.

Herzinsuffizienz

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz be­steht im Vergleich mit gesunden Pro­banden eine höhere Exposition gegen­über Lisinopril (im Durchschnitt erhöht sich die AUC um etwa 125%), aber auf­grund der Wiederfindungsrate von Lisino­pril im Urin ist die Resorption im Ver­gleich zu gesunden Probanden um ca. 16% reduziert.

Kinder

Das pharmakokinetische Profil von Lisinopril wurde bei 29 pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 16 Jahren mit Hypertonie und einer GFR über 30 ml/min/1,73m2 untersucht. Nach Dosen von 0,1 bis 0,2 mg/kg wurden im steady state maximale Plasmaspiegel von Lisinopril innerhalb von 6 Stunden erreicht und das Ausmaß der Absorption beträgt ungefähr 28% auf Basis des Nachweises in Urin. Diese Werte waren jenen ähnlich, die vorher bei Erwachsenen ermittelt wurden.

Die in dieser Studie bei Kindern gemessenen Werte für AUC und Cmax stimmten mit den bei Erwachsenen beobachteten Werten überein.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten sind im Vergleich zu Jüngeren die Blutkonzentrationen und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve erhöht (um ca. 60%).

Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten zur Sicherheit lassen auf Grundlage der allgemeinen Pharmakologie, der Mehrfachdosistoxizität, Genotoxizität und des kanzerogenen Potenzials auf kein besonderes Risiko für den Menschen schließen. Für die Gruppe der ACE-Hemmer wurde gezeigt, dass sie unerwünschte Wirkungen auf die Spätentwicklung des Feten haben, die zum Tod des Feten und anderen Fehlbildungen führen, die insbesondere den Schädel betreffen. Es wurde auch über Fetotoxizität, intrauterine Wachstums­hemmung und einen offenen Ductus Botalli berichtet. Man geht davon aus, dass diese Entwicklungsanomalien teil­weise auf die direkte Wirkung von ACE-Hemmern auf das Renin-Angiotensin-System des Feten, und teilweise auf eine Ischämie als Folge der Hypotonie bei der Mutter, die einen verringerten fetalen Blutfluss mit der Folge einer verminderten Versorgung des Fetus mit Blut und Nährstoffen bedingt, zurückzu­führen sind.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Mag­nesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Mannitol (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais).

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Lisinopril AL 2,5 mg

Nicht über 25°C lagern.

Lisinopril AL 5 mg
Lisinopril AL 10 mg
Lisinopril AL 20 mg

Nicht über 30°C lagern.

Art und Inhalt der Behältnisse

PVC/Aluminium-Blisterpackungen

Lisinopril AL 2,5 mg

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Lisinopril AL 5 mg

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Lisinopril AL 10 mg

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Lisinopril AL 20 mg

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummern

Lisinopril AL 2,5 mg

47568.00.00

Lisinopril AL 5 mg

47568.01.00

Lisinopril AL 10 mg

47568.02.00

Lisinopril AL 20 mg

47568.03.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

13. März 2000/21. Oktober 2004

Stand der Information

August 2011

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0210-00 Seite 16