Lisinopril Comp.-Ct 20 Mg/12,5 Mg Tabletten
343434- -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 57958.01.00
FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg Tabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält Lisinopril-Dihydrat, entsprechend 20 mg Lisinopril, und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.
Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Tablette
Weiße, runde Tabletten (Durchmesser 8 mm) mit Bruchkerbe.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung der essentiellen Hypertonie.
Die fixe Kombination lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg(20 mg Lisinopril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid) ist angezeigt bei Patienten, deren Blutdruck mit Lisinopril alleine (oder mit Hydrochlorothiazid alleine) nicht ausreichend eingestellt werden kann.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Die Wahl einer geeigneten antihypertensiven Dosierung von Lisinopril und Hydrochlorothiazid hängt vom klinischen Bild des Patienten ab.
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg sollte 1-mal täglich eingenommen werden.
Die Anwendung der fixen Kombination aus Lisinopril und Hydrochlorothiazid wird üblicherweise nach Dosistitration (Dosiseinstellung) mit den Einzelkomponenten empfohlen.
Wenn klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg kann angewendet werden bei Patienten, deren Blutdruck mit 20 mg Lisinopril alleine nicht ausreichend eingestellt werden kann.
Die maximale Tagesdosis von 40 mg Lisinopril/25 mg Hydrochlorothiazid sollte nicht überschritten werden.
Wie bei allen anderen Arzneimitteln die 1-mal täglich eingenommen werden, sollten die Tabletten immer zur etwa gleichen Tageszeit eingenommen werden.
Dosierung bei Niereninsuffizienz
Thiazide sind möglicherweise nicht die geeigneten Diuretika für Patienten mit Niereninsuffizienz. Thiazide sind nicht wirksam bei Kreatinin-Clearancewerten < 30 ml/min (entspricht einer schweren Niereninsuffizienz).
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) kontraindiziert.
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist nicht geeignet zur Initialtherapie bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 80 ml/min kann lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg erst nach einer vorangegangenen Dosistitration der Einzelkomponenten angewandt werden.
Die empfohlene Initialdosis von Lisinopril als Monotherapie bei leichter Niereninsuffizienz beträgt 5-10 mg.
Vorangegangene Diuretika-Therapie
Nach der ersten Dosis von lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg kann eine symptomatische Hypotonie auftreten. Sie tritt eher bei Patienten mit Flüssigkeits- und/oder Elektrolytmangel verursacht durch vorangegangene Diuretika-Therapie auf.
Die Behandlung mit Diuretika sollte 2-3 Tage vor Therapiebeginn mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg abgesetzt werden.
Wenn dies nicht möglich ist, sollte die Behandlung mit 2,5 mg Lisinopril allein begonnen werden.
Diese Patienten sollten nach der ersten Dosis hinsichtlich objektiver und subjektiver Symptome eines Blutdruckabfalls sorgfältig überwacht werden.
Kinder
Die Sicherheit und Wirksamkeit von lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg bei Kindern ist nicht bewiesen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist die Nierenfunktion eher eingeschränkt. Daher sollte, wenn angemessen, eine Dosisanpassung durchgeführt werden.
Nach der ersten Dosis sollten bei älteren Patienten objektive und subjektive Symptome eines Blutdruckabfalls sorgfältig überwacht werden.
In klinischen Untersuchungen war die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lisinopril und Hydrochlorothiazid (bei gleichzeitiger Gabe) bei älteren und jüngeren Bluthochdruckpatienten identisch.
FI 4.3 Gegenanzeigen
- Nierenarterienstenose
- 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft (siehe auch Abschnitt 4.6 "Schwangerschaft und Stillzeit")
- Stillzeit (siehe auch Abschnitt 4.6 "Schwangerschaft und Stillzeit")
- Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)
- Schwere Leberinsuffizienz
- bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Lisinopril, einem der sonstigen Bestandteile oder einem anderen ACE-Hemmer
- bekanntes angioneurotisches Ödem im Zusammenhang mit einer früheren ACE-Hemmer-Therapie
- Hereditäres/idiopathisches angioneurotisches Ödem
- bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Hydrochlorothiazid oder anderen Sulfonamid-Derivaten.
FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nach der Initialdosis kann eine symptomatische Hypotonie auftreten. Sie tritt eher auf bei Patienten mit Flüssigkeits- und/oder Elektrolytmangel verursacht durch vorangegangene Diuretika-Therapie.
Die Behandlung mit Diuretika sollte 2-3 Tage vor Therapiebeginn mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg abgesetzt werden.
Wenn dies nicht möglich ist, sollte die Behandlung mit 2,5 mg Lisinopril allein begonnen werden.
Hypotonie und unausgeglichener Elektrolyt-/Flüssigkeitshaushalt
Wie bei jeder antihypertensiven Therapie kann bei einigen Patienten eine symptomatische Hypotonie auftreten.
Bei unkomplizierten Hochdruckpatienten ist sie nur selten zu beobachten; bei Patienten mit Volumenmangel, Hyponatriämie, Hypochlorämie, Alkalose, Hypomagnesiämie oder Hypokaliämie z. B. aufgrund vorangegangener Diuretika-Therapie, salzarmer Kost, Dialyse, Diarrhoe oder Erbrechen tritt sie öfter auf. Bei diesen Patienten sollte eine regelmäßige Bestimmung der Serum-Elektrolyte in angemessenen Zeitabständen durchgeführt werden.
Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine symptomatische Hypotonie sollte der Behandlungsbeginn und Dosisanpassung unter eingehender ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder zerebrovaskulärer Gefäßerkrankung geboten, da ein übermäßiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zerebraler Thrombose führen kann.
Falls es zu einer Hypotonie kommt, muss der Patient in Rückenlage gebracht werden, und – falls notwendig – eine intravenöse Infusion mit isotonischer Natriumchloridlösung erhalten.
Eine vorübergehende Hypotonie ist keine Kontraindikation für eine Fortführung der Therapie. Nach Normalisierung von Blutvolumen und Blutdruck kann die Therapie fortgeführt werden, oder die Einzelwirkstoffe des Arzneimittels können allein gegeben werden.
Wie auch bei anderen Vasodilatatoren sollte lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg bei Patienten mit Aortenstenose, Mitralstenose oder hypertropher Kardiomyopathie mit Vorsicht angewendet werden.
Niereninsuffizienz
Thiazide sind nicht immer die geeigneten Diuretika für Patienten mit Niereninsuffizienz und sind nicht wirksam bei einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min (entspricht einer schweren Niereninsuffizienz).
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≤ 80 ml/min) darf lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg erst angewendet werden, wenn eine vorangegangener Titration der Einzelkomponenten ergeben hat, dass die Dosierung der Kombination angezeigt ist.
Bei einigen Patienten mit ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose bei einer Einzelniere, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, wurden – normalerweise reversible – erhöhte Harnstoff-Werte im Blut und Kreatinin-Werte im Serum gemessen. Dies ist besonders wahrscheinlich bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
Wenn zusätzlich eine renovaskuläre Hypertonie vorliegt, ist das Risiko für eine schwere Hypotonie und Niereninsuffizienz erhöht. Bei diesen Patienten muss der Behandlungsbeginn unter strenger ärztlicher Überwachung mit geringer Dosis und vorsichtiger Dosistitration erfolgen. Da eine Diuretika-Therapie ein Risikofaktor für das oben genannte sein kann, sollte die Diuretika-Behandlung abgesetzt werden und die Nierenfunktion während der ersten Behandlungswochen mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg überwacht werden.
Bei einigen Bluthochdruckpatienten ohne ersichtliche vorausgehende vaskuläre Nierenerkrankung zeigten sich in der Regel geringfügige und vorübergehende Erhöhungen der Harnstoff-Werte im Blut und Kreatinin-Werte im Serum, vor allem wenn Lisinopril gleichzeitig mit einem Diuretikum eingenommen wurde. Falls dies während einer Therapie mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg auftritt, sollte die Kombinationstherapie abgesetzt werden. Die Wiederaufnahme der Therapie mit einer geringeren Dosis oder mit einer der beiden Einzelkomponenten des Arzneimittels alleine ist möglich.
Lebererkrankungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder fortgeschrittener Lebererkrankung sind Thiazide mit Vorsicht anzuwenden, da geringfügige Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts zu einem hepatischen Koma führen können.
Selten wurde unter Behandlung mit ACE-Hemmern ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus beginnt und bis zur fulminanten hepatischen Nekrose fortschreitet und manchmal zum Tode führt. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht bekannt. Patienten, die unter einer ACE-Hemmer-Therapie einen Ikterus oder eine deutliche Erhöhung der Leberenzyme entwickeln, sollten den ACE-Hemmer absetzen und entsprechend ärztlich überwacht werden.
Chirurgische Eingriffe/Anästhesie
Während größerer chirurgischer Eingriffe oder während der Anästhesie mit Wirkstoffen, die eine Blutdrucksenkung bewirken, kann Lisinopril die Bildung von Angiotensin II infolge einer kompensatorischen Renin-Freisetzung blockieren. Ein Blutdruckabfall, der auf diesen Wirkmechanismus zurückzuführen ist, kann durch Volumenexpansion behoben werden.
Thiazide können die Empfindlichkeit gegenüber Tubocurarin erhöhen.
Metabolische und endokrine Wirkungen
Die Behandlung mit Thiaziden und ACE-Hemmer kann die Glukosetoleranz beeinträchtigen. Eine Dosisanpassung von Antidiabetika, z. B. Insulin, kann erforderlich sein.
Bei Diabetikern, die in der Vergangenheit mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt wurden, sollten die Blutzuckerwerte genau überwacht werden, insbesondere während des ersten Behandlungsmonats mit einem ACE-Hemmer.
Störungen im Elektrolythaushalt
Wie bei jeder Diuretika-Therapie sollte eine regelmäßige Bestimmung der Serum-Elektrolyte in bestimmten Zeitabständen durchgeführt werden.
Thiazide, einschließlich Hydrochlorothiazid, können zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt führen (Hypokaliämie, Hyponatriämie sowie hypochlorämische Alkalose).
Warnsignale eines Flüssigkeits- und Elektrolytmangels sind Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, Unruhe, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelschwäche, Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und gastrointestinale Störungen wie Übelkeit und Erbrechen.
An heißen Tagen kann bei ödematösen Patienten eine Verdünnungs-Hyponatriämie auftreten. Ein Chlorid-Mangel ist im Allgemeinen gering und erfordert gewöhnlich keine Behandlung.
Thiazide können die Magnesium-Ausscheidung im Harn erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann.
Thiazid-Diuretika können die Kalzium-Ausscheidung im Harn vermindern und zu periodischen Unregelmäßigkeiten und leicht erhöhten Serum-Kalzium-Spiegeln führen. Eine deutliche Hyperkalzämie kann ein Anzeichen einer latenten Überfunktion der Nebenschilddrüse sein.
Thiazide sollten vor einem Funktionstest der Nebenschilddrüse abgesetzt werden.
Erhöhungen der Cholesterin- und der Triglyceridspiegel können mit einer Diuretika-Behandlung mit Thiaziden in Verbindung stehen.
Eine Behandlung mit Thiaziden kann Hyperurikämie und/oder Gicht bei bestimmten Patienten verursachen. Lisinopril kann jedoch die Ausscheidung von Harnsäure verstärken und dadurch den hyperurikämischen Effekt von Hydrochlorothiazid abschwächen.
Überempfindlichkeit/Angioneurotisches Ödem
Insbesondere während den ersten Behandlungswochen kann bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, ein angioneurotisches Ödem der Extremitäten, des Gesichts, der Lippen, der Schleimhäute, der Zunge, der Glottis und/oder des Larynx auftreten. In seltenen Fällen können sich schwere angioneurotische Ödeme erst nach Langzeitbehandlung mit einem ACE-Hemmer entwickeln. Die Therapie ist sofort abzubrechen. Ein Angioödem mit Beteiligung von Zunge, Glottis oder Larynx kann tödlich sein. Es sollte sofort eine Notfallbehandlung eingeleitet werden. Diese kann die Verabreichung von Adrenalin (1 : 1000; 0,3-0,5 ml) und/oder Maßnahmen zum Freihalten der Atemwege beinhalten.
Der Patient sollte stationär aufgenommen und für mindestens 12-24 h überwacht werden, und sollte nicht entlassen werden, bis die Symptome vollständig zurückgegangen sind.
Bei Patienten afrikanischer Herkunft wurden Angioödeme im Zusammenhang mit ACE-Hemmern häufiger beobachtet.
Patienten mit anamnestisch bekanntem angioneurotischem Ödem, das nicht mit einer ACE-Hemmer-Therapie im Zusammenhang stand, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, während der Therapie ein Angioödem zu entwickeln.
Bei Patienten die Thiazide erhalten, können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten (mit oder ohne Anamnese einer Allergie oder Bronchialasthma). Von Verschlechterung oder Aktivierung eines systemischem Lupus erythematodes wurde nach Thiazid-Therapie berichtet.
Anaphylaktoide Reaktionen während einer Dialyse-/Lipoprotein-Apherese mit high-flux Membranen
Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse mit einer high-flux-Dialysemembrane oder einer Low-Density-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat-Adsorption unterzogen, wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten sollte die Verwendung einer anderen Dialysemembran oder einer anderen Arzneimittelklasse in Erwägung gezogen werden.
Neutropenie/Agranulozytose
Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie wurden bei Patienten berichtet, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne andere erschwerende Faktoren tritt Neutropenie selten auf. Lisinopril sollte mit größter Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Gefäßkollagenosen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, Allopurinol oder Procainamid behandelt werden, oder mit einer Kombination dieser erschwerenden Faktoren,insbesondere bei bereits bestehender eingeschränkter Nierenfunktion. Einige dieser Patienten entwickelten schwere Infektionen, die in einigen Fällen auf eine intensive Antibiotika-Therapie nicht ansprachen.
Bei Anwendung von lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg bei diesen Patienten ist es ratsam, das weiße Blutbild und das Differentialblutbild vor der Therapie, alle 2 Wochen während der ersten 3 Therapiemonate und danach in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Während der Behandlung sollten alle Patienten angewiesen werden, den Arzt über jedes Anzeichen einer Infektion zu informieren, in diesem Fall sollte ein Differentialblutbild der weißen Blutkörperchen erstellt werden. Wenn eine Neutropenie (weniger als 1000/mm3Neutrophile) entdeckt wird oder der Verdacht darauf besteht, sollte die fixe Kombination aus Lisinopril und Hydrochlorothiazid abgesetzt werden.
Proteinurie
In seltenen Fällen kann bei Patienten mit bereits bestehender eingeschränkter Nierenfunktion Proteinurie auftreten. Bei klinischer relevanter Proteinurie (mehr als 1 g/Tag) sollte lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg nur nach kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung und unter regelmäßiger Kontrolle klinischer und laborchemischer Parameter angewendet werden.
Desensibilisierung
Bei Patienten, die während einer Desensibilisierungstherapie (z. B. gegen Insektengifte) ACE-Hemmer eingenommen haben, sind anhaltende anaphylaktische Reaktionen aufgetreten.
Bei diesen Patienten konnten diese Reaktionen vermieden werden, wenn die ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurden, aber sie traten bei unbeabsichtigter ACE-Hemmer-Einnahme wieder auf.
Husten
Während der Einnahme von ACE-Hemmern ist über Husten berichtet worden. Dieser Husten ist im Allgemeinen nicht produktiv, persistierend und bildet sich nach Absetzen der Therapie zurück. ACE-Hemmer-induzierter Husten sollte als separate Diagnose in Erwägung gezogen werden.
Hyperkaliämie
Erhöhungen der Kaliumwerte im Blut wurden bei Patienten beobachtet, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden. Patienten, bei denen ein Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie besteht, beinhalten Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, mit Diabetes mellitus oder Patienten, die gleichzeitig kaliumsparende Diuretika, Kaliumergänzungsmittel oder kaliumhaltige Salzersatzstoffe verwenden, oder solche Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die mit Erhöhungen der Kaliumwerte im Blut in Zusammenhang gebracht werden (z. B. Heparin). Falls eine gleichzeitige Anwendung der oben genannten Substanzen für nötig gehalten wird, wird eine regelmäßige Kontrolle des Serum-Kaliums empfohlen.
Ethnische Unterschiede
Wie auch andere Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, senkt Lisinopril, ein Wirkstoff der fixen Kombination, den Blutdruck bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger effektiv als bei Patienten mit anderer Hautfarbe.
Dies ist möglicherweise auf eine höhere Prävalenz von niedrigen Reninwerten bei Hypertonikern mit schwarzer Hautfarbe zurückzuführen.
Verglichen mit hellhäutigen Patienten, wurde bei dunkelhäutigen Patienten öfter über das Auftreten eines angioneurotischen Ödems berichtet.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kalium-sparende Diuretika, Kaliumergänzungsmittel und Salzersatzstoffe
Der durch Thiazid-Diuretika induzierte Kaliumverlust wird normalerweise durch den kaliumsparenden Effekt von Lisinopril abgeschwächt. Die Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumergänzungsmitteln oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen kann zu einer signifikanten Erhöhung des Kalium-Plasmaspiegels führen. Falls die gleichzeitige Anwendung von lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg und eines dieser Stoffe erforderlich ist, sollte dies mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle der Serum-Kalium-Werte erfolgen.
Lithium
Bei gleichzeitiger Gabe von Lithium und ACE-Hemmern wurde über reversible Erhöhung der Lithium-Serum-Konzentration und Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika kann das Risiko einer Lithium-Toxizität erhöhen und das bereits erhöhte Risiko einer Lithium-Toxizität mit ACE-Hemmern verstärken. Die Kombination aus Lisinopril und Hydrochlorothiazid mit Lithium wird daher nicht empfohlen. Falls sich die Kombination als notwendig herausstellt, sollte eine sorgfältige Kontrolle der Serum-Lithium-Spiegel erfolgen.
Antidiabetika
Die gleichzeitige Einnahme von ACE-Hemmern und Antidiabetika kann zu einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung mit einem erhöhten Risiko einer Hypoglykämie führen. Dieses Phänomen tritt eher während den ersten Behandlungswochen sowie bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion auf.
Nicht-steroidale Antirheumatika
Die gleichzeitige Anwendung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) kann den blutdrucksenkenden und diuretischen Effekt von ACE-Hemmern und Thiazid-Diuretika vermindern.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung, die mit nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt werden, kann die gleichzeitige Gabe von Lisinopril zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
Allupurinol
Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Allopurinol kann das Risiko eines Nierenversagens erhöhen.
Ciclosporin
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Ciclosporin kann das Risiko eines Nierenversagens und einer Hyperkaliämie erhöhen.
Lovastatin
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Lovastatin kann das Risiko einer Hyperkaliämie erhöhen.
Trimethoprim
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Thiaziden mit Trimethoprim kann das Risiko einer Hyperkaliämie erhöhen.
Digitalisglykoside
Eine Hypokaliämie, durch die Thiazid-Behandlung induziert, kann die Wirkung der Digitalisglykoside erhöhen.
Sotalol
Eine durch Thiazid-Behandlung induzierte Hypokaliämie kann das Risiko einer durch Sotalol induzierten Arrhythmie erhöhen.
Colestyramin, Colestipol
Die gleichzeitige Gabe von Colestyramin oder Colestipol reduziert die Thiazid-Ausscheidung um 85 % bzw. 43 %. Wenn die gleichzeitige Einnahme von diesen Stoffen und lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg indiziert ist, sollte dies im Abstand von mehreren Stunden erfolgen.
Trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika
Die blutdrucksenkende Wirkung von ACE Hemmern kann verstärkt werden.
Torsade de pointes induzierende Arzneimittel
Hydrochlorothiazid sollte nicht mit Arzneimitteln kombiniert werden, die Torsade de pointes hervorrufen können.
Kortikosteroide, Amphotericin B (parenteral), Carbenoxolon, Corticotropin (ACTH) oder stimulierende Laxantien
Hydrochlorothiazid kann Störungen des Elektrolythaushalt verstärken, insbesondere Hypokaliämie.
Andere Antihypertensiva
Ein additiver Effekt kann auftreten.
Sympathomimetika
Sie können die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern vermindern; die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden, um das Erreichen des gewünschten Effektes zu bestätigen.
Allopurinol, Procainamid, Zytostatika oder Immunsuppressiva
Die gleichzeitige Anwendung mit ACE-Hemmern kann zu einem erhöhten Risiko einer Leukopenie führen.
Kalzium-Salze
Bei gleichzeitiger Gabe mit Thiazid-Diuretika kann aufgrund der verringerten Ausscheidung ein erhöhter Kalzium-Serum-Spiegel auftreten.
Probenecid
Probenecid erhöht anscheinend infolge der Hemmung der renalen tubulären Sekretion die Thiazid-Serum-Konzentration. Die Auswirkung auf die Harnausscheidung ist gering. Mehr Daten werden benötigt zur gleichzeitigen Anwendung in einer Patientengruppe.
Andere Arzneistoffe
Thiazide können das Ansprechen auf Tubocurarin verstärken.
Hämodialyse
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist bei Dialyse-pflichtigen Patienten nicht indiziert, da über ein hohes Auftreten von anaphylaktoiden Reaktionen bei Patienten, die mit high-flux-Dialysemembranen dialysiert und gleichzeitig mit ACE-Hemmern behandelt wurden, berichtet wurde. Diese Kombination sollte vermieden werden.
FL 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg im 1. Trimenon der Schwangerschaft wird nicht empfohlen. Wenn eine Schwangerschaft geplant oder festgestellt wird, sollte so bald als möglich eine Umstellung auf eine Alternativtherapie begonnen werden. Kontrollierte Studien mit ACE-Hemmern wurden am Menschen nicht durchgeführt, aber in einer begrenzten Anzahl von Fällen, in denen Schwangere im 1. Trimenon exponiert waren, wurden keine Missbildungen festgestellt.
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert. Es ist bekannt, dass eine längere Lisinopril-Exposition während des 2. und 3. Trimenons Toxizitäten bei Feten (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnie, Verzögerung bei der Schädelknochenbildung) und Neugeborenen (neonatales Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) herbeiführen kann.
Eine längere Hydrochlorothiazid-Exposition im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann eine feto-plazentale Ischämie und die Gefahr einer Wachstumsretardierung hervorrufen. Darüber hinaus wurde bei geburtsnaher Exposition in seltenen Fällen über Hypoglykämie und Thrombozytopenie bei Neugeborenen berichtet.
Hydrochlorothiazid kann sowohl das Plasmavolumen als auch den utero-plazentalen Blutfluss reduzieren.
Sollte ab dem 2. Trimenon der Schwangerschaft eine Lisinopril-/Hydrochlorothiazid-Exposition stattgefunden haben, wird ein Ultraschalluntersuchung der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.
Stillzeit
lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist in der Stillzeit kontraindiziert. Sowohl Lisinopril als auch Hydrochlorothiazid werden mit der Muttermilch ausgeschieden. Während der Stillzeit wurde bei stillenden Müttern im Zusammenhang mit Thiaziden eine Abnahme oder sogar Unterdrückung der Laktation beobachtet.
Überempfindlichkeit gegenüber anderen Sulfonamiden, Hypokaliämie und Kernikterus können auftreten.
Aufgrund der Möglichkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen beim gestillten Säugling beider Wirkstoffe sollte – abhängig von der Bedeutung des Arzneimittels für die Mutter – entschieden werden, ob abgestillt wird, oder die Behandlung beendet wird.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Wie bei anderen Antihypertensiva kann lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg Hypotonie, Schwindel und einen Ohnmachtsanfall hervorrufen. Dies kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen mittelmäßig beeinträchtigen, z. B. bei Behandlungsbeginn oder Änderung der Dosis, und auch in Verbindung mit Alkohol. Diese Effekte hängen jedoch von der individuellen Empfindlichkeit ab (siehe Abschnitt 4.8 "Nebenwirkungen").
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen, die bei Lisinopril- und/oder einer ACE-Hemmer-Therapie berichtet wurden, sind:
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Selten: Leukozytose
Sehr selten: Neutropenie/Agranulozytose (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"), Panzytopenie, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"), Anämie (einschließlich aplastischer und hämolytischer), Thrombozytopenie, Lymphadenopathie, Eosinophilie, Autoimmunerkrankungen und/oder positive ANA-Titer
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Anorexie
Sehr selten: Hyperkaliämie, Hypoglykämie (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung")
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlafstörungen
Sehr selten: Verwirrung, Depression, Stimmungsveränderungen
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Geschmacksstörung, Schwindel, Kopfschmerzen
Gelegentlich: Parästhesien
Selten: Schläfrigkeit, Vertigo
Sehr selten: cerebrovaskuläre Ereignisse einschließlich Schlaganfall undSynkope
Augenerkrankungen
Sehr selten: verschwommenes Sehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie oder Tachyarrhythmie, Angina pectoris, Palpitationen
Sehr selten: Herzstillstand, kardiogener Schock, Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen
Häufig: Hypotonie (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung")
Gelegentlich: Raynaud-Syndrom, Gesichtsrötung, Blässe
Selten: Vaskulitis
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: trockener, irritierender (nicht produktiver) Husten (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung") undDyspnoe
Sehr selten: Bronchospasmus, Rhinitis, Sinusitis, allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Verstopfung, Mundtrockenheit
Gelegentlich: Verdauungsstörungen, Pankreatitis
Selten: Stomatitis/Ulzerationen mit Aphthen
Sehr selten: Glossitis, peptisches Ulkus
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Beeinträchtigung der Leberfunktion und Cholestase (einschließlich Gelbsucht), Hepatitis einschließlich Nekrose, erhöhte Leberenzyme und Bilirubin-Werte
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus mit oder ohne Ausschlag, Ausschlag und Alopezie
Gelegentlich: Angioödem (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung")
Selten: Photosensibilität, Psoriasis, toxische epidermale Nekrolyse
Sehr selten: Urtikaria, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Erythrodermie, pemphigoide Reaktionen und exfoliative Dermatitis, anaphylaktoide Reaktionen
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Myalgie, Arthralgie, Arthritis
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nierenfunktionsstörungen einschließlich Nierenversagen, Polyurie, Oligurie/Anurie, erhöhte Häufigkeit des Wasserlassens, Urämie
Sehr selten: nephrotisches Syndrom
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz
Sehr selten: Gynäkomastie
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Erschöpfung, Diaphoresis
Gelegentlich: Brustschmerzen, Unwohlsein
Sehr selten: Fieber
Untersuchungen
Selten: Eosinophilie, positive ANA-Titer, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
Sehr selten: Proteinurie, Erhöhung der Serum-Kalium-Konzentration, Abfall der Serum-Natrium-Konzentration, Erhöhung von BUN, Serum-Kreatinin und Serum-Bilirubin, Erniedrigung von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten, Thrombozyten
Hydrochlorothiazid
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sialadenitis
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Leukopenie, Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Knochenmarkdepression
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Anorexie, Hyperglykämie, Glucosurie, Hyperurikämie, Elektrolytstörungen (einschließlich Hyponatriämie und Hypokaliämie), erhöhte Cholesterin- und Triglycerid-Werte, Gicht
Psychiatrische Erkrankungen
Unruhe, Depression, Schlafstörungen
Erkrankungen des Nervensystems
Appetitverlust, Parästhesien, Benommenheit
Augenerkrankungen
Gelbsehen, vorübergehendes verschwommenes Sehen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Vertigo
Herzerkrankungen
Orthostatische Hypotonie, kardiale Arrhythmie
Gefäßerkrankungen
Nekrotisierende Angiitis (Vaskulitis, kutane Vaskulitis)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Atembeschwerden (einschließlich Pneumonitis und Lungenödem)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Magenreizung, Diarrhoe, Verstopfung, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelbsucht (intrahepatische cholestatische Gelbsucht)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Photosensibilität, Rash, einem kutanen Lupus erythematodes ähnliche Hautreaktionen, Reaktivierung eines kutanen Lupus erythematodes, Urtikaria, Purpura, anaphylaktische Reaktionen, toxische epidermale Nekrolyse
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelkrämpfe, Muskelschwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nierenfunktionsstörung, Nierenversagen, interstitielle Nephritis
Allgemeine Erkrankungen
Fieber, Schwäche
FO 4.9 Überdosierung
Zur Behandlung einer Überdosierung mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg liegen keine spezifischen Informationen vor.
Die Behandlung ist symptomatisch und supportiv. Die Behandlung mit lisinopril comp. von ct 20 mg/12,5 mg ist abzubrechen und der Patient sollte engmaschig überwacht werden. Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Art und
Schwere der Symptome. Maßnahmen die Resorption zu verhindern, wie das Induzieren von Erbrechen oder Magenspülung und um die Elimination zu beschleunigen, sollten eingeleitet werden.
Lisinopril
Typische Symptome einer Überdosierung können schwere Hypotonie, Elektrolytstörungen und Nierenversagen sein.
Falls es zu einer schweren Hypotonie kommt, sollte der Patient in Rückenlage gebracht werden, und eine intravenöse Infusion mit isotonischer Natriumchloridlösung schnell verabreicht werden.
ACE-Hemmer können aus dem Kreislauf durch Hämodialyse entfernt werden. Die Verwendung von high-flux-Polyacrylonitrildialysemembranen sollte vermieden werden.
Serum-Elektrolyte und Kreatinin sollten regelmäßig überwacht werden.
Hydrochlorothiazid
Die häufigsten Anzeichen und Symptome sind diese, die durch Elektrolytdefizite verursacht werden (Hypokaliämie, Hypochlorämie, Hyponatriämie) und Dehydratation aufgrund exzessiver Diurese.
Wenn zusätzlich Digitalis eingenommen wurde, kann Hypokaliämie von Herzrhythmusstörungen begleitet sein.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer (Angiotensin Converting Enzym) und Thiazid-Diuretikum
ATC-Code: C09BA03
Wirkmechanismus
Beide Komponenten, ACE-Hemmer und Diuretikum, ergänzen sich in ihren Wirkungsmechanismen und bewirken einen additiven antihypertensiven Effekt. ACE bewirkt die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II, das stark vasokonstriktorisch wirkt und die Aldosteronsekretion stimuliert. Der blutdrucksenkende Effekt von Lisinopril beruht primär auf der Beeinflussung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems durch Erniedrigung der Angiotensin II- und Aldosteron- Plasmakonzentration. Lisinopril ist auch bei Patienten mit niedriger Renin-Konzentration antihypertensiv wirksam. ACE ist identisch mit Kinase II, ein Enzym das Bradykinin abbaut. Es ist bisher nicht
geklärt, ob die erhöhte Bradykinin-Konzentration (potenter Vasodilatator) bei den therapeutischen Effekten von Lisinopril eine Rolle spielt.
Hydrochlorothiazid ist ein Thiazid-Diuretikum und Antihypertensivum, das die Renin-Aktivität im Plasma erhöht. Hydrochlorothiazid hemmt in den distalen Nierentubuli die Elektrolytrückresorption und erhöht die Ausscheidung von Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Bicarbonaten und Wasser. Die Ausscheidung von Kalzium kann verringert sein.
Die gleichzeitige Gabe von Lisinopril und Hydrochlorothiazid senkt den Blutdruck mehr als eine Monotherapie. Lisinopril verringert in der Regel den durch Hydrochlorothiazid verursachten Kaliumverlust.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Kombinationspräparat ist bioäquivalent zur getrennten Anwendung der einzelnen Wirkstoffe.
Resorption
Lisinopril
Lisinopril wird bei allen untersuchten Dosen (5-80 mg) zu etwa 25 % - mit interindividuellen Schwankungen von 6-60 % - resorbiert.
Die Resorption von Lisinopril wird durch Nahrung nicht beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach
6-8 h erreicht. Der blutdrucksenkende Effekt wird nach
1-2 h beobachtet. Der maximale Effekt wird nach 6 h erreicht und hält für mindestens 24 h an.
Hydrochlorothiazid
Die diuretische Wirkung beginnt innerhalb 2 h nach Gabe. Die maximale Wirkung wird nach 4 h erreicht. Die klinisch ausreichende diuretische Wirkung beträgt 6-12 h.
Verteilung
Proteinbindung
Lisinopril bindet außer an das ACE nicht an andere Plasmaproteine. Das verringerte Verteilungsvolumen von Lisinopril bei älteren Patienten kann höhere Plasmaspiegel als bei jüngeren Patienten bewirken.
Halbwertszeit
Lisinopril hat bei Mehrfachgabe eine Halbwertszeit von 12 h.
Die Halbwertszeit von Hydrochlorothiazid beträgt 5,5-15 h.
Metabolisierung/Ausscheidung
Beide Wirkstoffe werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Nach oraler Gabe wird etwa 60 % der verabreichten Hydrochlorothiazid-Dosis innerhalb 24 h ausgeschieden.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen.
Für Wirkungen auf den Fetus siehe 4.6 "Schwangerschaft und Stillzeit".
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Hilfsstoffe
Mannitol,
Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat,
vorverkleisterte Maisstärke,
Croscarmellose-Natrium,
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern!
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blister
Packungsgrößen:
Blister
30, 50, 100 Tabletten.
F4 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Keine speziellen Hinweise
FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer
ct-Arzneimittel GmbH
Lengeder Str. 42a
13407 Berlin
F5 8. Zulassungsnummer
57958.01.00
F6 9. Datum der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
....
F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
87255d906ac0a4e6ce8b858f403b192d.rtf 343434203420- -