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Lisinopril-Comp Puren 20 Mg/12,5 Mg Tabletten

Document: 13.05.2016   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 10,9 mg Lisinopril-Dihydrat, entsprechend 10 mg Lisinopril, und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 21,8 mg Lisinopril-Dihydrat, entsprechend 20 mg Lisinopril, und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten:

Runde, bikonvexe, pfirsichfarbene Tabletten mit der Prägung „LH“ auf einer Tablettenseite. Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten:

Runde, bikonvexe, weiße Tabletten mit Bruchkerbe und der Prägung „LH“ auf einer Tablettenseite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der essentiellen Hypertonie.

Die fixe Kombination Lisinopril-comp Puren (10 mg oder 20 mg Lisinopril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid) ist indiziert bei Patienten, deren Blutdruck mit Lisinopril (oder Hydrochlorothiazid) alleine nicht adäquat eingestellt werden konnte.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Festsetzung der erforderlichen antihypertensiven Dosis von Lisinopril und Hydrochlorothiazid hängt von der klinischen Bewertung des Patienten ab.

Lisinopril-comp Puren sollte einmal täglich eingenommen werden. Wie alle einmal täglich anzuwendenden Arzneimittel sollte Lisinopril-comp Puren etwa immer zur selben Tageszeit eingenommen werden.

Die Anwendung der festen Kombination von Lisinopril und Hydrochlorothiazid wird nach Dosistitration mit den Einzelkomponenten empfohlen.

Wenn es als klinisch angemessen erscheint, kann ein direkter Wechsel von einer Monotherapie zur festen Kombination in Erwägung gezogen werden.

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten:

Die Tabletten mit 10 mg Lisinopril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid können bei Patienten angewendet werden, deren Blutdruck mit 10 mg Lisinopril alleine nicht ausreichend reguliert werden konnte.

Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten:

Die Tabletten mit 20 mg Lisinopril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid können bei Patienten angewendet werden, deren Blutdruck mit 20 mg Lisinopril alleine nicht ausreichend reguliert werden konnte.

Eine Tageshöchstdosis von 40 mg Lisinopril/25 mg Hydrochlorothiazid sollte nicht überschritten werden.

Niereninsuffizienz:

Die Kombination Lisinopril/Hydrochlorothiazid ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) kontraindiziert.

Bei einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 80 ml/min darf Lisinopril-comp Puren nur nach vorheriger Titrierung der Einzelkomponenten angewendet werden.

Die für diese Patienten empfohlene Anfangsdosis einer Lisinopril-Monotherapie liegt bei 5 - 10 mg (siehe Abschnitt 4.4).

Ältere Patienten:

Klinische Studien zur Kombination von Lisinopril und Hydrochlorothiazid haben keine Hinweise darauf gegeben, dass das Alter Auswirkungen auf die Wirksamkeit oder Verträglichkeit hat. Siehe auch Abschnitt oben „Niereninsuffizienz“.

Kinder und Jugendliche:

Untersuchungen zur Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Lisinopril-comp Puren bei Kindern wurden nicht durchgeführt.

Nierentransplantierte Patienten:

Es gibt keine Erfahrung mit der Anwendung von Lisinopril bei Patienten mit kürzlich zurückliegender Nierentransplantation. Die Behandlung mit Lisinopril-comp Puren wird daher nicht empfohlen.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder andere ACE-Hemmer,

-    Überempfindlichkeit gegenüber Hydrochlorothiazid oder anderen Sulfonamidderivaten,

-    angioneurotisches Ödem im Zusammenhang mit früheren Behandlungen mit einem ACE-Hemmer,

-    hereditäres oder idiopathisches angioneurotisches Ödem,

-    zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6),

-    schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min),

-    Anurie,

-    schwere Leberinsuffizienz.

-    die gleichzeitige Anwendung von Lisinopril-comp Puren mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS):

Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

Symptomatische Hypotonie:

Bei unkomplizierten Hypertoniepatienten wurde selten eine symptomatische Hypotonie beobachtet. Bei Hypertoniepatienten, die Lisinopril einnehmen, tritt eine Hypotonie wahrscheinlicher auf, wenn der Patient unter Volumenmangel leidet, z. B. durch Diuretikatherapie, salzarmer Diät, Dialyse, Diarrhö oder Erbrechen, oder bei schwerer Renin-abhängiger Hypertonie (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8). Bei diesen Patienten sollte eine regelmäßige Bestimmung der Serumelektrolyte erfolgen. Bei Patienten, die für eine symptomatische Hypotonie empfänglich sind, sollten Therapiebeginn und Dosiserhöhung unter enger ärztlicher Kontrolle vorgenommen werden. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen erforderlich, da ein übermäßiger Blutdruckabfall zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.

Bei Blutdruckabfall sollte der Patient flach gelagert werden und erforderlichenfalls isotonische Kochsalzlösung als intravenöse Infusion erhalten. Ein vorübergehender Blutdruckabfall ist keine Kontraindikation für eine Fortsetzung der Therapie. Nach Wiederherstellung von Blutdruck und -volumen kann die Therapie in einer reduzierten Dosierung oder mit Verabreichung eines der Einzelwirkstoffe fortgeführt werden.

Bei einigen Patienten mit Herzinsuffizienz, die einen normalen oder niedrigen Blutdruck aufweisen, kann es unter Lisinopril zu einer zusätzlichen Senkung des systemischen Blutdrucks kommen. Diese Wirkung ist erwartet und in der Regel kein Grund für einen Abbruch der Therapie. Wenn die Hypotonie symptomatisch wird, kann eine Dosisreduktion oder ein Absetzen von Lisinopril/Hydrochlorothiazid erforderlich werden.

Aorten- und Mitralklappenstenose/hypertrophe Kardiomyopathie Wie andere ACE-Hemmer sollte auch Lisinopril- an Patienten mit Mitralstenose und Ausflussbehinderung des linken Ventrikels wie Aortenstenose oder hypertrophe Kardiomyopathie nur mit Vorsicht verabreicht werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion:

Thiazide sind keine geeigneten Diuretika für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und sind bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min (d. h. mäßiger oder schwerer Niereninsuffizienz) unwirksam.

Lisinopril-comp Puren darf bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance von < 80 ml/min) erst angewendet werden, wenn die Titration der Einzelkomponenten die Notwendigkeit der im Kombinationspräparat vorhandenen Dosierung gezeigt hat.

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann eine nach Beginn der Behandlung mit einem ACE-Hemmer auftretende Hypotonie eine gewisse weitere Verschlechterung der Niereninsuffizienz hervorrufen. In diesem Zusammenhang wurde über Fälle von akutem Nierenversagen berichtet, das in der Regel reversibel war.

Bei manchen Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder mit einer einseitigen Nierenarterienstenose bei Einzelniere ist es unter ACE-Hemmern zu meist schwächeren und vorübergehenden Erhöhungen der Blutharnstoff- und Serumkreatininwerte gekommen, die bei Absetzen der Therapie gewöhnlich reversibel waren. Besonders wahrscheinlich ist dies bei Patienten mit Niereninsuffizienz. Falls gleichzeitig renovaskulärer Bluthochdruck vorliegt, besteht ein erhöhtes

Risiko für einen starken Blutdruckabfall und Niereninsuffizienz. Der Behandlungsbeginn sollte bei solchen Patienten unter engmaschiger ärztlicher Überwachung mit niedrigen Dosen und sorgfältiger Dosistitrierung erfolgen. Da die Behandlung mit Diuretika zu den oben genannten Erscheinungen beitragen kann, sollten diese abgesetzt und die Nierenfunktion während der ersten Behandlungswochen überwacht werden.

Bei einigen Hypertonie-Patienten mit nicht manifesten, vorbestehenden, renovaskulären Durchblutungsstörungen ist es bei gleichzeitiger Gabe von Lisinopril und Diuretika zu meist schwächeren und vorübergehenden Erhöhungen der Blutharnstoff- und Serumkreatininwerte gekommen. Diese treten eher bei Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung auf. Einen Dosisverminderung und/oder ein Abbruch der Behandlung mit dem Diuretikum und/oder Lisinopril kann erforderlich sein.

Vorherige Diuretikatherapie

Eine Diuretikatherapie sollte 2 - 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril-comp Puren abgebrochen werden. Ist dies nicht möglich, sollte die Behandlung mit Lisinopril alleine in einer Dosierung von 5 mg begonnen werden.

Nierentransplantation

Lisinopril-comp Puren sollte nicht angewendet werden, da keine Erfahrungen mit Patienten vorliegen, denen kurz zuvor eine Niere transplantiert wurde.

Anaphylaktoide Reaktionen bei Hämodialysepatienten

Eine Anwendung von Lisinopril-comp Puren ist bei dialysepflichtigen Patienten nicht angezeigt. Bei Patienten, die sich bestimmten Methoden der Hämodialyse unterziehen (z. B. mit AN69-high-flux Membranen und Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Apherese mit Dextransulfat) und gleichzeitiger Behandlung mit einem ACE-Hemmer wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Es wird daher die Verwendung einer anderen Membran zur Dialyse bzw. der Gebrauch eines anderen Arzneimittels zur Behandlung der Hypertonie empfohlen.

Anaphylaktoide Reaktionen während einer Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Apherese Bei Patienten, die während einer Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Apherese mit Dextransulfat mit ACE-Hemmern behandelt wurden, traten selten lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen auf. Diese Reaktionen konnten durch zeitweise Unterbrechung der ACE-Hemmer-Therapie vor jeder Apherese vermieden werden.

Lebererkrankung

Thiazide sollten bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder progredienter Lebererkrankung mit Vorsicht verwendet werden, da kleinere Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts zu hepatischem Koma führen können (siehe Abschnitt 4.3). Selten wurde unter ACE-Hemmer-Behandlung ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus oder Hepatitis beginnt und fortschreitend bis zur hepatischen Nekrose und (manchmal) zum Tod führen kann. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht bekannt. Wenn sich bei Patienten unter der Therapie mit Lisinopril-comp Puren eine Gelbsucht entwickelt, ist die Therapie mit Lisinopril-comp Puren abzubrechen und der Patient entsprechend medizinisch zu behandeln.

Operationen/Anästhesie

Bei Patienten, die sich einem größeren chirurgischen Eingriff oder einer Anästhesie mit blutdrucksenkenden Anästhetika unterziehen, kann Lisinopril, in Folge einer kompensatorischen Reninfreisetzung, die Bildung von Angiotensin II blockieren. Beim Auftreten eines Blutdruckabfalls, dessen Ursache in diesem Mechanismus angenommen wird, lässt sich dieser durch Volumensubstitution beheben.

Stoffwechsel- und endokrine Wirkungen

Bei mit oralen Antidiabetika oder mit Insulin behandelten Patienten müssen während der ersten Behandlungsmonate mit einem ACE-Hemmer die Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden. Eine Thiazidbehandlung kann die Glukosetoleranz vermindern. Bei diabetischen Patienten kann eine

Dosisanpassung des Insulins oder des oralen Antidiabetikums notwendig sein. Ein latenter Diabetes mellitus kann sich durch die Thiazidbehandlung manifestieren.

Erhöhte Cholesterin- und Triglyzeridspiegel können mit der Behandlung mit Thiaziddiuretika in Verbindung gebracht werden.

Bei bestimmten Patienten unter Thiazidtherapie kann es zur Auslösung einer Hyperurikämie oder eines Gichtanfalls kommen. Durch Lisinopril kann jedoch die Harnsäureausscheidung mit dem Urin erhöht und so die hyperurikämische Wirkung von Hydrochlorothiazid gemildert werden.

Störungen des Elektrolythaushaltes

Thiazide, einschließlich Hydrochlorothiazid, können Störungen im Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalt verursachen (Hypokaliämie, Hyponatriämie und hypochlorämische Alkalose). Warnzeichen einer Flüssigkeits- oder Elektrolytstörung sind Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelermüdung, Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und gastrointestinale Störungen wie Übelkeit oder Erbrechen.

Bei heißer Witterung kann bei ödematösen Patienten eine Hyponatriämie auftreten. Der Chloridmangel ist in der Regel leicht und nicht behandlungsbedürftig.

Es wurde gezeigt, dass Thiazide die renale Magnesiumausscheidung erhöhen. Dies kann zu einer Hypomagnesiämie führen.

Eine Thiazidbehandlung kann die renale Calciumausscheidung vermindern und eine vorübergehende und leichte Erhöhung des Serumcalciums bewirken. Eine deutliche Hyperkkalzämie kann Anzeichen eines verborgenen Hyperparathyroidismus sein. Vor Durchführung von Schilddrüsenfunktionstests sollte die Thiazidbehandlung unterbrochen werden.

Hyperkaliämie

Bei einigen mit ACE-Hemmern (darunter Lisinopril) behandelten Patienten wurde ein Anstieg der Kalium-Serumspiegel beobachtet. Zu den Patienten mit erhöhtem Risiko für das Auftreten einer Hyperkaliämie gehören Patienten mit Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus, Patienten, die gleichzeitig kaliumsparende Diuretika, Kaliumergänzungsmittel oder kaliumhaltige Salzsubstitute erhalten, sowie Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die mit einem Anstieg der KaliumSerumspiegel verbunden sind (z. B. Heparin). Wenn die gleichzeitige Anwendung der genannten Substanzen als geeignet erachtet wird, wird eine regelmäßige Kontrolle der Kalium-Serumspiegel empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit Diabetes mellitus

Bei mit oralen Antidiabetika oder mit Insulin behandelten Patienten müssen während der ersten Behandlungsmonate mit einem ACE-Hemmer die Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden.

Überempfindlichkeit/Angioödeme

Angioödeme an Gesicht, Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder Larynx wurden selten bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie einschließlich Lisinopril berichtet. Diese können zu jeder Zeit während der Behandlung auftreten. In diesen Fällen muss die Lisinopril-Behandlung sofort abgebrochen und eine entsprechende Notfallbehandlung und Überwachung eingeleitet werden, um einen vollständigen Rückgang der Symptome sicherzustellen, bevor der Patient wieder entlassen wird. Auch in Fällen, in denen nur ein Anschwellen der Zunge ohne Atemnot beteiligt ist, kann eine verlängerte Beobachtung des Patienten erforderlich sein, da eine Behandlung mit Antihistaminen und Kortikosteroiden möglicherweise nicht ausreichend ist.

Es wurde sehr selten über Angioödeme mit Todesfolge in Verbindung mit Larynxödemen oder Zungenödemen berichtet. Bei Patienten, bei denen Zunge, Glottis oder Larynx beteiligt sind, tritt eher eine Atemwegsobstruktion auf, insbesondere bei einer Atemwegsoperation in der Vorgeschichte. In diesen Fällen muss umgehend eine Notfallbehandlung erfolgen. Diese kann die Gabe von Adrenalin und/oder das Freihalten der Atemwege einschließen. Der Patient muss unter strenger medizinischer Beobachtung bleiben, bis ein vollständiger und dauerhafter Rückgang der Symptome sichergestellt ist.

ACE-Hemmer verursachen bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe mehr Angioödeme als bei hellhäutigen Menschen.

Für Patienten mit Angioödemen in der Vorgeschichte, die nicht im Zusammenhang mit einer ACE-Hemmer-Therapie standen, kann unter Behandlung mit einem ACE-Hemmer ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Angioödemen bestehen (siehe Abschnitt 4.3).

Unabhängig von Allergie oder Bronchialasthma in der Anamnese können bei Patienten, die Thiazide erhalten, Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Unter Thiazidtherapie ist über Verschlimmerung oder Ausbruch von systemischem Lupus erythematodes berichtet worden.

Desensibilisierungstherapie

Bei einigen Patienten unter Desensibilisierungstherapie (z. B. gegen Insektenstiche) traten anaphylaktische Reaktionen auf. Bei denselben Patienten konnten durch zeitweises Absetzen der ACE-Hemmer diese Reaktionen vermieden werden, doch traten sie bei unbeabsichtigter Wiedereinnahme erneut auf.

Neutropenie/Agranulozytose

Bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie wurde über Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie berichtet. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne anderen Komplikationen tritt selten eine Neutropenie auf. Neutropenie und Agranulozytose sind nach Ende der Behandlung mit dem ACE-Hemmer reversibel. Lisinopril sollte bei Patienten mit kollagenen Gefäßerkrankungen, unter immunsuppressiver Therapie, Behandlung mit Allopurinol oder Procainamid oder einer Kombination dieser verkomplizierenden Faktoren mit extremer Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung. Einige dieser Patienten entwickelten ernste Infektionen, die in einigen Fällen nicht auf eine intensive Antibiotikabehandlung ansprachen. Wird Lisinopril bei diesen Patienten angewendet, wird eine regelmäßige Kontrolle der Leukozytenzahl empfohlen und die Patienten müssen angewiesen werden, über jegliche Anzeichen einer Infektion zu berichten.

Ethnische Zugehörigkeit

ACE-Hemmer verursachen bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe mehr Angioödeme als bei hellhäutigen Menschen.

Wie andere ACE-Hemmer kann Lisinopril den Blutdruck bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe unter Umständen weniger wirksam senken als bei Patienten mit anderer Hautfarbe. Dies ist möglicherweise auf eine höhere Prävalenz von niedrigen Reninwerten bei Hypertonikern mit schwarzer Hautfarbe zurückzuführen.

Husten

Während der Anwendung von ACE-Hemmern wurde über Husten berichtet. Dieser Husten ist charakteristischerweise nicht produktiv, persistierend und verschwindet nach Beendigung der Behandlung. Ein ACE-Hemmer-induzierter Husten muss als Teil der Differenzialdiagnose eines Hustens berücksichtigt werden.

Lithium

Eine Kombination von Lithium und Lisinoprildihydrat wird grundsätzlich nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Dopingtest

Das in diesem Arzneimittel enthaltene Hydrochlorothiazid kann ein positives Ergebnis eines Dopingtests bewirken.

Schwangerschaft

Eine Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit ACE-Hemmern ist zwingend erforderlich. Wird eine

Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Lithium

Während der gleichzeitigen Anwendung von Lithium und ACE-Hemmern wurde über reversible Anstiege von Lithiumkonzentration und -toxizität berichtet. Die Kombination von Lisinopril mit Lithium wird nicht empfohlen. Ist sie jedoch notwendig, muss eine sorgfältige Überwachung der Serumlithiumspiegel erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).

Kaliumsparende Diuretika, Kaliumsubstitution und Salzersatzstoffe

Die kaliumausscheidende Wirkung von Thiaziddiuretika wird gewöhnlich durch die kaliumsparende Wirkung von Lisinopril gemildert. Die Verwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumergänzungsmittel und/oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen kann zu einer signifikanten Erhöhung des Serumkaliums führen, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Diabetes mellitus. Falls die gleichzeitige Verwendung von Lisinopril-comp Puren und einem dieser Mittel erforderlich ist, sollte dies mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serumkaliumspiegels geschehen (siehe Abschnitt 4.4).

Arzneimittel im Zusammenhang mit Torsades de pointes

Wegen des Risikos einer Hypokaliämie muss Hydrochlorothiazid mit Vorsicht zusammen mit solchen Arzneimitteln angewendet werden, die mit Torsade de pointes in Zusammenhang gebracht werden, z. B. einige Antiarrhythmika, einige Antipsychotika und andere Arzneimittel, die bekanntermaßen Torsade de pointes hervorrufen können.

Trizyklische Antidepressiva/Antipsychotika/Anästhetika:

Die gleichzeitige Anwendung bestimmter anästhetischer Arzneimittel, trizyklischer Antidepressiva und Antipsychotika mit ACE-Hemmern kann zu einer weiteren Blutdrucksenkung führen (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) einschließlich Acetylsalicylsäure

Die chronische Anwendung von NSAR (einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer) kann die blutdrucksenkende Wirkung von einem ACE-Hemmer vermindern. NSAR und ACE-Hemmer üben eine additive Wirkung auf die Verschlechterung der Nierenfunktion aus. Diese Effekte sind normalerweise reversibel. Selten kann ein Nierenversagen auftreten, insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion wie ältere oder dehydrierte Patienten.

Gold

Nitritoide Reaktionen (Symptome einer Vasodilatation wie Hautrötung, Übelkeit, Schwindel und Hypotonie, die sehr schwer sein können) nach einer Injektion von Gold (z. B. Natriumaurothiomalat) wurden häufiger bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie beobachtet.

Sympathomimetika

Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern verringern.

Andere Antihypertonika

Eine gleichzeitige Anwendung mit diesen Arzneimitteln kann die blutdrucksenkende Wirkung von Lisinopril-comp Puren verstärken. Eine gleichzeitige Anwendung mit Glyceroltrinitrat und anderen Nitraten oder anderen Vasodilatatoren kann den Blutdruck weiter senken.

Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).

Antidiabetika

Aus epidemiologischen Studien haben sich Hinweise ergeben, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Antidiabetika (Insuline, orale Antidiabetika) zu einer erhöhten blutzuckersenkenden Wirkung mit dem Risiko einer Hypoglykämie führen kann. Dieses Phänomen trat mit größerer Wahrscheinlichkeit in den ersten Wochen einer kombinierten Behandlung und bei Patienten mit Niereninsuffizienz auf.

Amphotericin B (parenteral), Carbenoxolon, Corticosteroide, Corticotropin (ACTH) oder stimulierende Laxanzien

Hydrochlorothiazid kann Elektrolytstörungen verstärken, insbesondere Hypokaliämie.

Calciumsalze

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Thiaziddiuretika können erhöhte Calciumspiegel im Serum aufgrund einer verringerten Ausscheidung auftreten.

Herzglykoside

Eine durch Thiazidbehandlung ausgelöste Hypokaliämie kann das Risiko einer Digitalisintoxikation erhöhen.

Cholestyramin und Colestipol

Können die Resorption von Hydrochlorothiazid verzögern oder vermindern. Sulfonamiddiuretika müssen mindestens eine Stunde vor oder 4 - 6 Stunden nach diesen Arzneimitteln eingenommen werden.

Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien (z. B. Tubocurarinchlorid)

Die Wirkung dieser Stoffe kann durch Hydrochlorothiazid potenziert werden.

Trimethoprim

Die gleichzeitige Verabreichung von ACE-Hemmern und Thiaziden zusammen mit Trimethoprim erhöht die Gefahr einer Hyperkaliämie.

Sotalol

Eine durch eine Thiazidbehandlung ausgelöste Hypokaliämie kann die Gefahr von durch Sotalol ausgelösten Arrhythmien vergrößern.

Allopurinol

Die gleichzeitige Verabreichung von ACE-Hemmern und Allopurinol erhöht die Gefahr eines Nierenversagens und kann zu einem erhöhten Leukopenierisiko führen.

Ciclosporin

Die gleichzeitige Verabreichung von ACE-Hemmern und Ciclosporin erhöht die Gefahr von Nierenversagen und Hyperkaliämie.

Zytostatika, Immunsuppresiva, Procainamid

Die gleichzeitige Verabreichung mit ACE-Hemmern erhöht die Gefahr einer Leukopenie (siehe Abschnitt 4.4).

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

ACE-Hemmer:

Die Anwendung von ACE-Hemmern wird während des ersten Trimesters nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Die Anwendung von Lisinopril-comp Puren ist kontraindiziert während des zweiten und dritten Trimesters einer Schwangerschaft. (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4)._


Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sofern ein Fortsetzen der ACE-Hemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.

Es ist bekannt, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.

Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).

Hydrochlorothiazid:

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind unzureichend.

Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus, Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenien kommen.

Aufgrund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaftsödemen, Schwangerschaftshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur Anwendung kommen.

Bei essentieller Hypertonie schwangerer Frauen sollte Hydrochlorothiazid nur in den seltenen Fällen, in denen keine andere Behandlung möglich ist, angewandt werden.

Stillzeit

ACE-Hemmer:

Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Lisinopril-comp Puren in der Stillzeit vorliegen, wird Lisinopril-comp Puren nicht empfohlen. Eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.

Hydrochlorothiazid:

Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Thiazid-Diuretika, angewandt in hohen Dosen zur intensiven Diurese, können die Laktation hemmen. Die Anwendung von Lisinopril-comp Puren während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Lisinopril-comp Puren in der Stillzeit angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Wie bei anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann Lisinopril/Hydrochlorothiazid eine leichte bis mäßige Beeinflussung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben, insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung oder im Zusammenwirken mit Alkohol. Diese Auswirkungen sind von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten abhängig. Beim Führen von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit auftreten können.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden während einer Behandlung mit Lisinopril und/oder Hydrochlorothiazid mit den folgenden Häufigkeiten beobachtet und dokumentiert:

Sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen waren Husten, Schwindel, Hypotonie und Kopfschmerzen, die bei 1 bis 10 % der Patienten auftraten. In klinischen Studien waren Nebenwirkungen meist mild ausgeprägt und vorübergehend und machten in den meisten Fällen keinen Therapieabbruch erforderlich.

Lisinopril:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:    Rückgang des Hämoglobins, Rückgang des Hämatokrits.

Sehr selten: Knochenmarksdepression, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose (siehe Abschnitt 4.4), hämolytische Anämie, Lymphadenopathie, Autoimmunerkrankungen.

Endokrine Erkrankungen

Selten:    Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr selten:    Hypoglykämie.

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:    Stimmungsschwankungen, depressive Symptome.

Selten:    Geistige Verwirrtheit.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:    Schwindel, Kopfschmerzen, Synkopen.

Gelegentlich: Parästhesien, Schwindelgefühl, Geschmacksstörungen, Schlafstörungen. Herzerkrankungen

Gelegentlich: Myokardinfarkt oder Schlaganfall, möglicherweise infolge übermäßigen

Blutdruckabfalls bei Hochrisikopatienten (siehe Abschnitt 4.4), Palpitationen, Tachykardie.

Gefäßerkrankungen

Häufig:    Orthostatische Wirkungen (einschließlich Hypotonie).

Gelegentlich: Raynaud Syndrom.

Nicht bekannt: Flush.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig:    Husten (siehe Abschnitt 4.4).

Gelegentlich: Rhinitis.

Sehr selten: Bronchospasmus, Sinusitis, allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig:    Diarrhö, Erbrechen.

Gelegentlich:    Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen.

Selten:    Mundtrockenheit.

Sehr selten:    Pankreatitis, intestinale Angioödeme.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Anstieg von Leberenzymen und Bilirubin.

Sehr selten: Hepatitis - intrahepatische oder cholestatische Gelbsucht und Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4).*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Rash, Pruritus.

Selten:    Überempfindlichkeit/angioneurotische Ödeme: angioneurotische Ödeme von Gesicht,

Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder Larynx (siehe Abschnitt 4.4), Urtikaria, Alopezie, Psoriasis.

Sehr selten: Diaphorese, Pemphigus, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson Syndrom, Erythema multiforme, kutanes Pseudolymphom.**

Erkrankungen der Nieren und Harn wege Häufig:    Nierenfunktionsstörung.

Selten:    Urämie, akutes Nierenversagen.

Sehr selten:    Oligurie/Anurie.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Impotenz.

Selten:    Gynäkomastie.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich: Schwäche, Asthenie.

Untersuchungen

Gelegentlich: Anstieg von Blutharnstoff, Anstieg von Serumkreatinin, Hyperkaliämie.

Selten:    Hyponatriämie.

* Sehr selten wurde berichtet, dass sich    bei einigen Patienten das unerwünschte Auftreten einer

Hepatitis zu einem Leberversagen weiterentwickelte. Patienten, die Lisinopril/Hydrochlorothiazid erhalten und bei denen es zu einer Gelbsucht oder einer erheblichen Erhöhung der Leberenzymwerte kommt, sollten Lisinopril-comp Puren absetzen und entsprechend medizinisch behandelt werden.

** Es wurde über einen Symptomkomplex berichtet, der eine oder mehrere der folgenden Symptome beinhalten kann: Fieber, Vaskulitis, Myalgie, Arthralgie/Arthritis, positiv antinukleäre Antikörper (ANA), erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG), Eosinophilie und Leukozytose, Hautausschlag, Photosensibilität oder andere dermatologische Erscheinungen können ebenfalls auftreten.

Hydrochlorothiazid (nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Infektionen und parasitäre Erkrankungen Sialadenitis.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Knochenmarksdepression.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Anorexie, Hyperglykämie, Glucosurie, Hyperurikämie, Elektrolytstörungen (einschließlich Hyponatriämie, Hypokaliämie, hypochlorämische Alkalose und Hypomagnesiämie), Anstieg von Cholesterin und Triglyzeriden.

Psychiatrische Erkrankungen Ruhelosigkeit, Depression, Schlafstörungen.

Erkrankungen des Nervensystems Appetitverlust, Parästhesien, Schwindel.

A ugenerkrankungen

Xanthopsie, vorübergehende Sehstörungen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Vertigo.

Herzerkrankungen Posturale Hypotonie.

Gefäßerkrankungen

Nekrotisierende Angiitis (Vaskulitis, kutane Vaskulitis).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Atemnot (einschließlich Pneumonitis und pulmonale Ödeme).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Magenbeschwerden, Diarrhö, Obstipation, Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelbsucht (intrahepatische cholestatische Gelbsucht).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Photosensibilitätsreaktionen, Rash, Lupus erythematodes-ähnliche Hautreaktionen, Wiederauftreten eines Lupus erythematodes, Urtikaria, anaphylaktische Reaktionen, toxische epidermale Nekrolyse.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Muskelkrämpfe, Muskelschwäche.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege Nierenfunktionsstörungen, interstitielle Nephritis.

Allgemeine Erkrankungen Fieber, Schwäche.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Zur Überdosierung beim Menschen stehen nur begrenzt Daten zur Verfügung. Symptome, die mit der Überdosierung eines ACE-Hemmers in Zusammenhang gebracht werden, sind Hypotonie, Kreislaufschock, Elektrolytstörungen, Nierenversagen, Hyperventilation, Tachykardie, Palpitationen, Bradykardie, Benommenheit, Ängstlichkeit und Husten.

Die empfohlene Maßnahme bei Überdosierung ist eine intravenöse Infusion einer physiologischen Kochsalzlösung. Beim Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in die Schocklage gebracht werden. Falls verfügbar, kann ebenfalls eine Behandlung mit einer Angiotensin-II-Infusion und/oder intravenösen Katecholaminen in Erwägung gezogen werden. Wenn die Einnahme noch nicht lange zurückliegt, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die darauf abzielen, Lisinopril-comp Puren aus dem Körper zu eliminieren (z. B. Erbrechen, Magenspülung, Verabreichung von Adsorbenzien und Natriumsulfat). Lisinopril-comp Puren kann durch Hämodialyse aus dem allgemeinen Blutkreislauf entfernt werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei therapieresistenter Bradykardie ist ein Schrittmacher indiziert. Vitalfunktionen, Serumelektrolyte und die Kreatininkonzentrationen sollten häufig kontrolliert werden.

Zusätzliche Symptome einer Hydrochlorothiazid-Überdosierung sind verstärkte Diurese, Bewusstseinsstörungen (einschl. Koma), Krämpfe, Paresen, Herzarrhythmien und Nierenversagen. Bradykardie oder extensive, vagale Reaktionen sollten durch Atropingabe behandelt werden.

Falls der Patient auch Digitalis erhalten hat, kann eine Hypokaliämie zur Verstärkung von Herzarrhythmien führen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer (ACE: Angiotensin-Converting- Enzym) und Thiaziddiuretikum.

ATC-Code: C09B A03

Wirkungsweise:

Beide Komponenten, der ACE-Hemmer und das Diuretikum, ergänzen sich in ihrer Wirkungsweise und haben eine additive, blutdrucksenkende Wirkung. ACE katalysiert die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II, das eine stark vasokonstriktorische Wirkung hat und die Aldosteronausschüttung stimuliert. Die blutdrucksenkende Wirkung von Lisinopril geht weitgehend auf die Unterdrückung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems mit Verminderung der Plasmakonzentration von Angiotensin II und Aldosteron zurück. Lisinopril übt selbst bei Patienten mit Low-Renin-Hypertonie eine blutdrucksenkende Wirkung aus. ACE ist identisch mit Kininase II, einem Bradykinin abbauenden Enzym. Es ist noch unklar, ob erhöhte Konzentrationen von Bradykinin (einem starken Vasodilatator) für die therapeutische Wirkung von Lisinopril von Bedeutung sind.

Hydrochlorothiazid ist ein Thiaziddiuretikum und ein Antihypertensivum, das die Plasma-Renin-Aktivität erhöht. Hydrochlorothiazid verhindert die Rückresorption von Elektrolyten in den distalen Nierentubuli und erhöht die Ausscheidung von Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Bicarbonaten und Wasser.

Die Ausscheidung von Calcium kann reduziert sein. Die gleichzeitige Verabreichung von Lisinopril und Hydrochlorothiazid führt zu einer stärkeren Blutdrucksenkung als eine Monotherapie. Lisinopril mildert im Normalfall den mit einer Hydrochlorothiazidbehandlung einhergehenden Kaliumverlust.

In zwei großen randomisierten, kontrollierten Studien („ONTARGET” [ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D” [The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes]) wurde die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten untersucht.

Die „ONTARGET“-Studie wurde bei Patienten mit einer kardiovaskulären oder einer zerebrovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2 mit nachgewiesenen Endorganschäden durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und diabetischer Nephropathie durchgeführt.

Diese Studien zeigten keinen signifikanten vorteilhaften Effekt auf renale und/oder kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität, während ein höheres Risiko für Hyperkaliämie, akute Nierenschädigung und/oder Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie beobachtet wurde. Aufgrund vergleichbarer pharmakodynamischer Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch auf andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten übertragbar.

Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde untersucht, ob die Anwendung von Aliskiren zusätzlich zu einer Standardtherapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nierenerkrankung und/oder kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die Studie wurde wegen eines erhöhten Risikos unerwünschter Ereignisse vorzeitig beendet. Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch Schlaganfälle traten in der Aliskiren-Gruppe numerisch häufiger auf als in der Placebo-Gruppe, ebenso unerwünschte Ereignisse und besondere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Hyperkaliämie, Hypotonie, Nierenfunktionsstörung).

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Kombinationstablette ist bioäquivalent mit der getrennten Verabreichung der Einzelwirkstoffe.

Resorption

Lisinopril:

Etwa 25 % mit einem Schwankungsbereich je nach Patient von 6 - 60 %, bezogen auf alle untersuchten Dosen (5 - 80 mg). Die Lisinoprilresorption wird von der Aufnahme von Nahrungsmitteln nicht beeinflusst. Die maximale Serumkonzentration wird nach 6 - 8 Stunden erreicht. Die Wirkung auf den Blutdruck setzt nach 1 - 2 Stunden ein, erreicht nach 6 Stunden das Maximum und dauert mindestens 24 Stunden an.

Hydrochlorothiazid:

Diuretische Wirkung innerhalb von 2 Stunden. Die maximale Wirkung wird nach 4 Stunden erreicht. Eine klinisch ausreichende diuretische Wirkung hält über 6 - 12 Stunden an.

Verteilung

Proteinbindung: Lisinopril ist außer an ACE an keine Plasmaproteine gebunden. Durch ein verringertes Verteilungsvolumen kann es bei älteren zu höheren Plasmakonzentrationen als bei jüngeren Patienten kommen. Halbwertszeit: Lisinopril: Bei wiederholter Gabe 12 Stunden. Hydrochlorothiazid: 5M> - 15 Stunden.

Stoffwechsel/Elimination:

Beide Wirkstoffe werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Etwa 60 % einer oralen Hydrochlorothiaziddosis innerhalb von 24 Stunden.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. ACE-Hemmer gehören zu einer Wirkstoffklasse, die nachgewiesenermaßen Nebenwirkungen auf die späte Fetalentwicklung hat.

Diese können zum Tod des Feten und zu kongenitalen Missbildungen führen, die insbesondere den Schädel betreffen. Fetotoxizität, intrauterine Wachstumsretardierung und offener Ductus arteriosus wurden ebenfalls berichtet. Es wird vermutet, dass diese Entwicklungsanomalien zum Teil Folge einer direkten Wirkung des ACE-Hemmers auf das fetale Renin-Angiotensin-System und zum Teil Folge der Ischämie sind, hervorgerufen durch mütterliche Hypotonie mit Absinken des fetal-plazentalen Blutflusses und der Sauerstoff-/Nährstoffversorgung des Feten (siehe Abschnitt 4.6).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat Vorverkleisterte Maisstärke Croscarmellose-Natrium Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten zusätzlich: Eisenoxidhydrat (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)

6.2    Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/PVC/PVDC-Blister mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7.    INHABER DER ZULASSUNGEN

PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240

8.    ZULASSUNGSNUMMERN

Lisinopril-comp Puren 10 mg/12,5 mg Tabletten:

54797.00.00

Lisinopril-comp Puren 20 mg/12,5 mg Tabletten:

54797.01.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN

Datum der Erteilung der Zulassungen:    12. September 2002

Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen:    01. März 2007

10.    STAND DER INFORMATION

Oktober 2015

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig