Lop-Dia
Fachinformation
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1. Bezeichnung des Arzneimittels
Lop-Dia®
2 mg, Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Loperamidhydrochlorid
1 Tablette enthält 2 mg Loperamidhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Weiße, runde Tabletten mit Bruchkerbe und glatter Oberfläche.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung von Diarrhöen, sofern keine kausale Therapie zur Verfügung steht. Eine langfristige Anwendung bedarf der ärztlichen Verlaufsbeobachtung.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung 2 Tabletten Lop-Dia®(entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) und danach nach jedem ungeformten Stuhl jeweils 1 Tablette Lop-Dia®(entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 8 Tabletten Lop-Dia®(entsprechend 16 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: 2 Tabletten Lop-Dia®(entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) täglich.
Kinder über 8 Jahre:
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung und nach jedem ungeformten Stuhl 1 Tablette Lop-Dia®(entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 4 Tabletten Lop-Dia®(entsprechend 8 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: 1 Tablette Lop-Dia®(entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid) täglich.
Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren beträgt die empfohlene Dosierung 0,04 mg Loperamidhydrochlorid pro kg Körpergewicht täglich. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
Art und Dauer der Anwendung
Einnahme der Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.
Wenn bei akuten Durchfällen 48 Stunden nach Therapiebeginn keine klinische Besserung eingetreten ist, sollte Lop-Dia® abgesetzt werden.
Lop-Dia®sollte ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
Bei Diarrhoe muss besonders bei Kindern auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten als wichtigste therapeutische Maßnahme geachtet werden.
Gegenanzeigen
Lop-Dia®darf nicht angewendet werden bei
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirk- stoff Loperamidhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile
- Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtä- tigkeit zu vermeiden ist, z.B. aufgetriebener Leib, Obstipation und Ileus
- Kindern bis 8 Jahren (Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln, wie z.B. Lop-Dia®, behandelt werden).
Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren muss die Dosierung nach Körpergewicht berechnet werden (siehe unter 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung"). Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist Lop-Dia® für diese Altersgruppe nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
Lop-Dia®sollte nicht angewendet werden bei
- Durchfällen, die mit Fieber und blutigem Stuhl einhergehen
- einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa
- Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse (Antibiotika-assoziierte) Colitis).
Bei schweren Lebererkrankungen kann der Abbau von Loperamid verzögert sein.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit
der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Lop-Dia®nicht einnehmen.
Bei Durchfall kann es zu großen Flüssigkeits- und
Salzverlusten kommen. Deshalb muss als wichtige Behandlungsmaßnahme
bei Durchfall auf Ersatz von Flüssigkeit geachtet werden. Dies gilt
besonders für Kinder.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin,
Verapamil oder Ketoconazol können Anzeichen für eine Atemdepression
ausgelöst werden. Ebenfalls wurden Wechselwirkungen unter der
Einnahme von Ritonavir (HIV-Proteinase-Inhibitor)
beobachtet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Da
mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen und
der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, sollte eine Anwendung in
der Schwangerschaft und Stillzeit nicht erfolgen (siehe unter "5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit").
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Häufigkeit |
|
Sehr häufig |
≥ 10 % |
Häufig |
≥ 1 % bis < 10 % |
Gelegentlich |
≥ 0,1 % bis < 1 % |
Selten |
≥ 0,01 % bis < 0,1 % |
Sehr selten |
< 0,01 % |
Unbekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Häufig: |
Kopfschmerzen |
Gelegentlich: |
Müdigkeit, Schwindelgefühl, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Mundtrockenheit |
Selten: |
Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautausschlag, Urticaria, angio-neurotische Ödeme, Harnretention |
Sehr selten: |
Anaphylaktischer Schock, bullöse Hautrektionen einschließlich toxisch epidermale Nekrolyse, Ileus und Förderung der Ausbildung eines toxischen Megacolons. |
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung von Loperamid sind
Verstopfung, Ileus und Neurotoxizität (Krämpfe, Apathie, Somnolenz,
Choreoathetose, Ataxie, Atemdepression).
Der Opioidantagonist Naloxon kann versuchsweise als Antidot eingesetzt werden.
Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder)auftreten von Überdosierungserscheinungen zu erkennen.
Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffreste zu entfernen, kann ggf. eine Magenspülung durchgeführt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiarrhoikum, Motilitätshemmer
ATC-Code: A07DA03
Loperamid ist ein synthetisches Piperidin-Derivat, das sowohl die Struktur des Haloperidol als auch die von Diphenoxylat beinhaltet. Es erhöht den Tonus im Darm, verhindert die propulsive Peristaltik und reduziert die Stuhlentleerungsfrequenz im Falle von Durchfällen. Loperamid ist ein Agonist an peripheren Opioidrezeptoren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Loperamid unterliegt einem hohen
First-pass-Metabolismus, so dass die Bioverfügbarkeit von oral
appliziertem Loperamid sehr gering ist. Maximale Plasmaspiegel
werden nach etwa 3-5 Stunden erreicht.
Loperamid penetriert beim Erwachsenen in der Regel
nur in geringerem Maße die Blut-Hirn-Schranke. Loperamid wird zu
einem Drittel unverändert und zu etwa zwei Drittel metabolisiert
über den Stuhl ausgeschieden. Weniger als 2 % des Wirkstoffes
werden unverändert renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertzeit
im Plasma beträgt 7-15 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a)Akute Toxizität
Studien zur akuten Toxizität mit Loperamid zeigten
keine spezifischen toxischen Effekte.
b)Chronische Toxizität
Studien mit Loperamid zeigten keine spezifischen
toxischen Effekte.
c)Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Loperamid ist nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht.Bisherige Tests verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial liegen nicht vor.
d)Reproduktionstoxizität
In
tierexperimentellen Studien wurden bei der Applikation von maternal
nicht toxischen Dosen keine toxikologisch relevanten Effekte auf
Fertilität, Embryoletalität und Laktation beobachtet. Anhaltspunkte
für teratogene Wirkungen wurden nicht festgestellt. Beim Menschen
konnte Loperamid in der Muttermilch nachgewiesen werden. Es liegen
keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der
Schwangerschaft vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Inkompatibilitäten
Bisher sind keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine besonderen Anforderungen.
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung in Faltschachtel
Packung mit |
10 |
Tabletten |
N1 |
Packung mit |
20 |
Tabletten |
N2 |
Packung mit |
50 |
Tabletten |
N3 |
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
Tel.: 034954/247-0
Fax: 034954/247-100
8. Zulassungsnummer
6065086.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
10.11.2003
10. Stand der Information
Januar 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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