Lopa-Hemopharm 2mg Tabletten
GEBRAUCHSINFORMATION: Information für Anwender
Lopa-Hemopharm 2 mg Tabletten
Zur Anwendung bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren Wirkstoff: Loperamidhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Gebrauchsinformation
beschrieben bzw. nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein.
• Heben Sie die Gebrauchsinformation auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
• Wenn Sie sich nach 2 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie Sie sich an Ihren Arzt.
Was in dieser Gebrauchsinformation steht:
1. Was ist Lopa-Hemopharm und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Lopa-Hemopharm beachten?
3. Wie ist Lopa-Hemopharm einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Lopa-Hemopharm aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Lopa-Hemopharm und wofür wird es angewendet?
Loperamid ist ein Mittel gegen Durchfall.
Lopa-Hemopharm wird angewendet
zur symptomatischen Behandlung von akuten Durchfällen für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren, sofern keine ursächliche Therapie zur Verfügung steht.
Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlung mit Loperamidhydrochlorid darf nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung erfolgen.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Lopa-Hemopharm beachten?
Lopa-Hemopharm darf NICHT eingenommen werden
• wenn Sie allergisch gegen Loperamidhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
• von Kindern unter 12 Jahren (siehe auch Abschnitt 2: Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?).
• wenn Sie an Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z.B. aufgetriebener Leib, Verstopfung und Darmverschluss leiden.
• wenn Sie an Durchfällen, die mit Fieber und/oder blutigem Stuhl
einhergehen, leiden.
• Wenn Sie an Durchfall leiden, der durch bestimmte Mikroorganismen
hervorgerufen wird (bakterielle Enterokolitis).
• wenn Sie an Durchfällen, die während oder nach der Anwendung von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse [Antibiotika-assoziierte] Colitis), leiden.
• wenn Sie an chronischen Durchfallerkrankungen leiden. (Diese Erkrankungen dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Loperamid behandelt werden.)
• wenn Sie an einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa (geschwüriger Dickdarmentzündung) leiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln behandelt werden. Kinder zwischen 2 und 12 Jahren dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln behandelt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lopa-Hemopharm einnehmen
• wenn Sie AIDS haben und zur Durchfallbehandlung Lopa-Hemopharm bei akutem Durchfall einnehmen. Sie sollten bei den ersten Anzeichen eines aufgetriebenen Leibes die Einnahme von Lopa-Hemopharm bei akutem Durchfall beenden und Ihren Arzt aufsuchen. Es liegen Einzelberichte über eine schwere entzündliche Erweiterung des Dickdarmes (toxisches Megakolon) bei AIDS-Patienten vor. Diese litten unter einer durch virale und bakterielle Erreger verursachten infektiösen Dickdarmentzündung (Kolitis) und wurden mit Loperamidhydrochlorid behandelt.
• wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden, konsultieren Sie vor der Einnahme Ihren Arzt. Lopa-Hemopharm darf nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden, wenn eine Lebererkrankung besteht oder durchgemacht wurde, weil bei schweren Lebererkrankungen der Abbau von Loperamidhydrochlorid verzögert sein kann.
Achten Sie auf einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeit und Salzen
(Elektrolyten). Dies ist die wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Durchfall, da es dabei zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen kann. Dies gilt insbesondere für Kinder.
Lopa-Hemopharm führt zu einer Beendigung des Durchfalls, wobei die Ursache nicht behoben wird. Wenn möglich, sollte auch die Ursache behandelt werden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt.
Die empfohlene Dosierung von Lopa-Hemopharm und die Anwendungsdauer von 2 Tagen dürfen nicht überschritten werden, weil schwere Verstopfungen auftreten können.
Wenn der Durchfall nach 2 Tagen Behandlung mit Lopa-Hemopharm weiterhin besteht, muss Lopa-Hemopharm abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.
Anwendung von Lopa-Hemopharm zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt vor allem dann, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel/Arzneistoffe regelmäßig oder auch gelegentlich anwenden müssen:
• Ritonavir (Mittel zur Behandlung einer HIV-Infektion)
• Itraconazol, Ketokonazol (Mittel zur Behandlung einer Pilzinfektion)
• Chinidin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
• Gemfibrozil (Mittel zur Behandlung erhöhter Blutfette)
• Desmopressin (Mittel zur Behandlung von vermehrtem Harnlassen)
Arzneimittel, die die Magen- und Darmtätigkeit dämpfen, können die Wirkung von Lopa-Hemopharm verstärken. Arzneimittel, die die Magen- und Darmtätigkeit beschleunigen, können die Wirkung von Lopa-Hemopharm reduzieren.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Anwendung von Lopa-Hemopharm sollte in den ersten Monaten einer Schwangerschaft vermieden werden. Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann es jedoch angewendet werden.
Stillzeit
Sollten diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, ist die Anwendung von Lopa-Hemopharm in der Stillzeit nach Rücksprache mit Ihrem Arzt möglich.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei Durchfällen oder als Folge der Einnahme von Lopa-Hemopharm kann es zu Müdigkeit, Schwindel und Schläfrigkeit kommen. Daher ist im Straßenverkehr oder bei der Arbeit mit Maschinen Vorsicht angeraten.
3. Wie ist Lopa-Hemopharm einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Gebrauchsinformation beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt
Alter |
Erstdosis |
Wiederholungsdosis |
Tageshöchstdosis |
Erwachsene |
2 Tabletten |
1 Tablette |
6 Tabletten |
Jugendliche ab 12 Jahren |
1 Tablette |
1 Tablette |
4 Tabletten |
Zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen erfolgt die Einnahme der Erstdosis.
Danach soll nach jedem ungeformten Stuhl die Wiederholungsdosis eingenommen werden.
Die empfohlene Tageshöchstdosis darf nicht überschritten werden.
Kinder unter 12 Jahre
Lopa-Hemopharm ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.
Art der Anwendung
Die Tabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
Dauer der Anwendung
Nehmen Sie Lopa-Hemopharm ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Tage ein.
Wenn der Durchfall nach 2 Tagen Behandlung mit Lopa-Hemopharm weiterhin besteht, muss Lopa-Hemopharm abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden. Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlung mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln darf nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung erfolgen.
Wenn Sie eine größere Menge von Lopa-Hemopharm eingenommen haben, als Sie sollten
Suchen sie möglichst umgehend einen Arzt auf, insbesondere wenn sie ungewöhnliche Symptome verspüren (siehe „Hinweise für den Arzt").
Hinweise für den Arzt:
Als Zeichen einer Überdosierung von Loperamidhydrochlorid (einschließlich einer relativen Überdosierung aufgrund einer hepatischen Dysfunktion) können ZNS-Depression wie Stupor (Starrezustand des Körpers), anormale Koordination, Somnolenz (Schläfrigkeit), Miosis (Pupillenverengung), erhöhter Muskeltonus und Atemdepression (Herabsetzung der Atmung) sowie Verstopfung, Ileus und Harnretention auftreten. Kinder können auf die ZNS-Wirkungen empfindlicher reagieren als Erwachsene.
Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen und dem Krankheitsbild.
Unter ärztlicher Verlaufsbeobachtung kann versuchsweise der Opioidantagonist Naloxon als Gegenmittel eingesetzt werden. Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder)Auftreten von Überdosierungserscheinungen zu erkennen. Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffreste zu entfernen, kann gegebenenfalls eine Magenspülung durchgeführt werden.
Wenn Sie die Einnahme von Lopa-Hemopharm vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Folgende Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien und nach der Markteinführung beobachtet:
Häufig:
• Verstopfung, Übelkeit, Blähungen,
• Schwindel, Kopfschmerzen.
Gelegentlich:
• Schläfrigkeit,
• Schmerzen und Beschwerden im Magen- Darm-Bereich, Mundtrockenheit,
• Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen,
• Verdauungsstörungen,
• Hautausschlag.
Selten:
• Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaktische Reaktionen (einschließlich anaphylaktischem Schock) , anaphylaktoide Reaktionen,
• Bewusstlosigkeit, Starrezustand des Körpers, Bewusstseinstrübung, Hypertonie, Muskelsteifigkeit, Koordinationsstörungen,
• Pupillenverengung,
• Darmverschluss (Ileus, einschließlich paralytischem Ileus), Erweiterung des Dickdarms (Megakolon, einschließlich toxisches Megakolon),
• Aufgeblähter Bauch,
• Blasenbildende Hauterkrankungen (einschließlich Stevens-Johnson Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme), Schwellung von Haut oder Schleimhäuten durch Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Angioödem), Nesselsucht, Juckreiz,
• Harnverhalt,
• Müdigkeit.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Lopa-Hemopharm enthält
Der Wirkstoff ist Loperamidhydrochlorid.
1 Tablette enthält 2 mg Loperamidhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Magnesiumstearat (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium
Wie Lopa-Hemopharm aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, oblongförmige Tablette mit beidseitiger Bruchrille.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Faltschachtel mit 1 x 10 Tabletten in Polypropylen-Aluminiumblisterpackungen
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Hemopharm GmbH Königsteiner Str. 2 61350 Bad Homburg v.d.H. www.hemopharm.de Tel.:0800-4477200 Fax: 0800-4477300
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2013.
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