Loperamid Al Akut
2013-01-23/SC, CW
2013-03-05/YS
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Loperamid AL akut
Lopramidhydrochlorid 2 mg pro Hartkapsel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält 2mg Loperamidhydrochlorid.
VollständigeAuflistung der sonstigen Bestandteile sieheAbschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Hartkapsel
Grau-grüne opake Hartgelatinekapselder Größe 4, gefüllt mit einem weißen Pulver.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung von akuten Diarrhöen für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren, sofern keine kausaleTherapie zur Verfügung steht.
Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlungmit Loperamidhydrochloriddarf nur unter ärztlicherVerordnung und Verlaufsbeobachtungerfolgen.
4.2 Dosierungund Art der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet:
Erwachsene
Zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen 2Hartkapseln Loperamid AL akut (entspr.4mg Loperamidhydrochlorid), danach nach jedem ungeformten Stuhl 1HartkapselLoperamidALakut (entspr. 2mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 6 Hartkapseln Loperamid AL akut (entspr. 12mg Loperamidhydrochlorid) darf nicht überschritten werden.
Kinder und Jugendliche
Jugendliche über 12 Jahre
Zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen und nach jedem ungeformtenStuhl 1 Hartkapsel Loperamid AL akut (entspr. 2mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 4Hartkapseln Loperamid AL akut (entspr. 8 mg Loperamidhydrochlorid) darf nicht überschrittenwerden.
Kinder unter 12 Jahre
Loperamid AL akut ist für Kinder unter 12Jahren wegen des hohen Wirkstoffgehaltesnicht geeignet. Hierfür stehen nach ärztlicher Verordnung andere Darreichungsformenzur Verfügung.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Beeinträchtigte Nierenfunktion
Da der Hauptanteil des Wirkstoffes metabolisiert und die Metaboliten bzw. der unveränderte Wirkstoff mit den Fäzes ausgeschieden wird, ist bei Patienten mit beeinträchtigterNierenfunktion keine Dosisanpassung notwendig.
Beeinträchtigte Leberfunktion
Obwohl keine pharmakokinetischen Daten bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion zur Verfügung stehen, sollte Loperamidhydrochloridwegen des verminderten First-Pass-Metabolismus bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Die Hartkapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung von LoperamidAL akut beträgt höchstens 2Tage.
Wenn der Durchfall nach 2Tagen Behandlungmit Loperamid AL akut weiterhin besteht, werden die Patienten angehalten einen Arzt aufzusuchen. Gegebenfalls ist eine weiterführende Diagnostik in Erwägung zu ziehen.
Hinweise:
Für dieses apothekenpflichtige Arzneimittel wird den Patienten in der Gebrauchsinformation mitgeteilt, die empfohlene Dosierung und die Anwendungsdauer von 2Tagen nicht zu überschreiten, da schwere Verstopfungen auftreten können.
Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlungmit Loperamidhydrochloriddarf nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtungerfolgen.
Bei Durchfällen kann es zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen. Als wichtigste therapeutische Maßnahme bei Diarrhö muss deshalb auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden. Das gilt insbesondere für Kinder.
4.3 Gegenanzeigen
-
Bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
-
Kinder unter 12 Jahren (Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid behandelt werden. Kinder zwischen 2 und 12 Jahren dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Loperamid behandelt werden)
-
Loperamid AL akut sollte primär nicht angewendet werden bei
-
Durchfällen, die mit Fieber und blutigem Stuhl einhergehen (z.B. bei akuter Dysenterie),
-
einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa,
-
einer bakteriellen Enterokolitis, die durch invasive Mikroorganismen (z.B. Salmonellen, Shigellen und Campylobacter) hervorgerufen wird,
-
Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse (Antibiotika-assoziierte) Colitis).
-
Loperamidhydrochlorid darf nicht angewendet werden, wenn aufgrund des möglichen Risikos von Folgeerscheinungen (einschließlich Ileus, Megacolon und toxisches Megacolon) eine Hemmung der Peristaltik vermieden werden muss. Loperamidhydrochlorid muss bei Auftreten von Obstipation, aufgetriebenem Leib oder Ileus sofort abgesetzt werden
Loperamid AL akut darf nur nach ärztlicher Verordnung angewendet werden, wenn eine Lebererkrankung besteht oder durchgemacht wurde, weil bei schweren Lebererkrankungen der Abbau von Loperamid verzögert sein kann.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmenfür die Anwendung
Den Patienten sollte geraten werden, Loperamidhydrochlorid abzusetzen und ihren Arzt zu informieren, wenn bei akutem Durchfall innerhalb von 48 Stunden keine Besserung auftritt.
Bei AIDS-Patienten, die zur Durchfallbehandlung Loperamid AL akut erhalten, sollte die Therapie bei ersten Anzeichen eines aufgetriebenen Leibes gestoppt werden. Es liegen Einzelberichte über ein toxisches Megacolon bei AIDS-Patienten vor. Diese litten unter einer durch virale und bakterielle Erreger verursachten infektiösen Kolitis und wurden mit Loperamidhydrochlorid behandelt.
Obwohl keine pharmakokinetischen Daten bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion vorliegen, sollte Loperamid AL akut wegen des verminderten First-Pass-Metabolismus bei diesen Patienten vorsichtig angewendet werden. Dieses Arzneimittel sollte von Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion vorsichtig angewendet werden, da es zur Überdosierung kommen kann, die zueiner ZNS-Toxizität führen kann.
Die Behandlung von Durchfällen mit Loperamid AL akut ist nur symptomatisch. Immer, wenn eine zu Grunde liegende Krankheitsursache festgestellt werden kann, sollte, sofern angemessen, eine spezifische Behandlung vorgenommen werden.
Bei Durchfall kann es zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen. Deshalb muss als wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Durchfall auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Kinder.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Loperamid AL akut nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittelnund sonstige Wechselwirkungen
Präklinische Daten haben gezeigt, dass Loperamid ein Substrat des P-Glykoproteins ist. Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlorid (16 mg als Einzeldosis) und Chinidin oder Ritonavir, die beide P‑Glykoprotein-Inhibitoren sind, resultierte in einem 2‑ bis 3‑fachen Anstieg der Plasmakonzentration von Loperamid. Die klinische Bedeutung dieser pharmakokinetischen Interaktion von Loperamid mit P‑Glykoprotein-Inhibitoren bei den empfohlenen Dosierungen ist nicht bekannt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlorid (4 mg als Einzeldosis) und Itraconazol, einem Inhibitor von CYP3A4 und P‑Glykoprotein, resultierte in einem 3‑ bis 4‑fachen Anstieg der Loperamid-Plasmakonzentrationen. In der gleichen Studie erhöhte der CYP2C8-Inhibitor Gemfibrozil die Loperamidkonzentrationen um annähernd das 2‑Fache. Die Kombination von Itraconazol und Gemfibrozil resultierte in einem 4‑fachen Anstieg der Spitzenplasmakonzentrationen von Loperamid und einem 13‑fachen Anstieg der Gesamtverfügbarkeit im Plasma. Wie durch psychomotorische Tests (z.B. subjektive Schläfrigkeit und Digit Symbol Substitution Test) ermittelt wurde, hatten die erhöhten Plasmakonzentrationen keine Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem (ZNS).
Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamidhydrochlorid (16 mg als Einzeldosis) und Ketoconazol, einem Inhibitor von CYP3A4 und P‑Glykoprotein, resultierte in einem 5‑fachen Anstieg der Loperamid-Plasmakonzentrationen. Wie durch Pupillometrie ermittelt, war dieser Anstieg nicht mit erhöhten pharmakodynamischen Effekten assoziiert.
Die gleichzeitige Behandlung mit oralem Desmopressin resultierte in einem 3‑fachen Anstieg der Desmopressin-Plasmakonzentrationen, vermutlich aufgrund der langsameren gastrointestinalen Motilität.
Bei Arzneimitteln mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften ist zu erwarten, dass sie die Wirkung von Loperamidhydrochlorid potenzieren und bei Arzneimittel, die die gastrointestinale Passage beschleunigen, dass sie die Wirkung reduzieren.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Erfahrungen an ca. 800 schwangeren Frauen ergaben bisher keine eindeutigen Hinweise auf ein teratogenes Potenzialvon Loperamidhydrochlorid. Ein schwaches Signal für Hypospadien aus dem schwedischen Geburtsregister konnte von anderer Seite bisher nicht bestätigt werden.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).
Loperamid AL akut sollte daher in der Schwangerschaft, vor allem im ersten Trimenon,nicht angewendet werden.
Stillzeit
Der Wirkstoff geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Loperamid AL akut in der Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeitund die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei Durchfällen und/oder als Nebenwirkung von Loperamid AL akut kann es zu Müdigkeit, Schwindel und Schläfrigkeit kommen. Daher ist im Straßenverkehr oder bei der Arbeit mit Maschinen Vorsicht angeraten.
4.8 Nebenwirkungen
Erwachsene und Kinder ≥ 12 Jahre
Die Sicherheit von Loperamidhydrochlorid wurde an 3076 Erwachsenen und Kindern im Alter von ≥ 12 Jahren, die an 31 kontrollierten und nicht kontrollierten klinischen Studien mit Loperamidhydrochlorid zur Behandlung von Diarrhö teilnahmen, evaluiert. In 26 dieser Studien wurde akute Diarrhö (n = 2755) und in 5 Studien chronische Diarrhö (n = 321) behandelt.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (d.h. Inzidenz ≥ 1%) in den klinischen Studien mit Loperamidhydrochlorid bei akutem Durchfall waren Obstipation (2,7%), Flatulenz (1,7%), Kopfschmerzen (1,2%) und Übelkeit (1,1%). In den klinischen Studien zu chronischer Diarrhö waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (d. h. Inzidenz ≥ 1%) Flatulenz (2,8%), Obstipation (2,2%), Übelkeit (1,1%) und Schwindel (1,2%).
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000bis <1/100)
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nichtbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
In der Tabelle sind die Nebenwirkungen aus diesenklinischen Studien und auch die Erfahrungen nach Markteinführungaufgeführt
|
Nebenwirkungen |
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Systemorganklasse |
Akute Diarrhö |
Chronische Diarrhö |
Akute + chronische Diarrhö sowie Erfahrungen nach Markteinführung |
Erkrankungen des Immunsystems Überempfindlichkeitsreaktiona, anaphylaktische Reaktion (einschl. anaphylaktischer Schock)a, anaphylaktoide Reaktiona |
|
|
selten |
Erkrankungen des Nervensystems Kopfschmerzen |
häufig |
gelegentlich |
häufig |
Schwindel |
gelegentlich |
häufig |
häufig |
Somnolenza |
|
|
gelegentlich |
Bewusstseinsverlusta, Stupora, vermindertes Bewusstseina, erhöhter Muskeltonusa, abnormale Koordinationa |
|
|
selten |
Augenerkrankungen Miosisa |
|
|
selten |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Obstipation, Übelkeit, Flatulenz |
häufig |
häufig |
häufig |
Bauchschmerzen (einschl. Krämpfe), Bauchbeschwerden, Mundtrockenheit |
gelegentlich |
gelegentlich |
gelegentlich |
Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen |
gelegentlich |
|
gelegentlich |
Dyspepsie |
|
gelegentlich |
gelegentlich |
Ileusa (einschl. paralytischer Ileus), Megacolona (einschl. toxisches Megacolonb), Glossodyniea,c |
|
|
selten |
aufgetriebener Leib |
selten |
|
selten |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Hautausschlag |
gelegentlich |
|
gelegentlich |
bullöse Eruptiona (einschl. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme), Angioödema, Urtikariaa, Pruritusa |
|
|
selten |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Harnretentiona |
|
|
selten |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Müdigkeita |
|
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selten |
aDie Aufnahme dieser Termini beruht auf Nebenwirkungsberichten zu Loperamidhydrochlorid nach Markteinführung. Da im Beurteilungsprozess der nach Markteinführung berichteten Nebenwirkungen nicht zwischen chronischer und akuter Indikation oder Erwachsenen und Kindern differenziert wurde, wurde die Häufigkeit aus allen klinischen Studien mit Loperamidhydro-chlorid, einschließlich der Studien mit Kindern ≤ 12 Jahre (n = 3683), geschätzt. bSiehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung. cWurde nur bei einer anderen Darreichungsform (Lyophilisat zum Einnehmen) berichtet. Bei Nebenwirkungen aus klinischen Studien ohne Häufigkeitsangaben, wurde die Nebenwirkung entweder nicht beobachtet, oder nicht als Nebenwirkung für diese Indikation angesehen. |
Pädiatrische Population:
Die Sicherheit von Loperamidhydrochloridwurde an 607 Patienten im Alter von 10 bis 13 Jahren in 13 kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien zur Behandlung der akuten Diarrhö mit Loperamidhydrochloriduntersucht. Generell gesehen, war das Nebenwirkungsprofil dieser Patientenpopulation jenem von Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren in klinischen Studien ähnlich.
4.9 Überdosierung
Symptome
Im Falle einer Überdosierung von Loperamidhydrochlorid (einschließlich einer relativen Überdosierung aufgrund einer hepatischen Dysfunktion) können ZNS-Depression (Stupor, anormale Koordination, Somnolenz, Miosis, erhöhter Muskeltonus undAtemdepression), Verstopfung, Ileus und Harnretention auftreten. Kinder können für ZNS-Wirkungen empfänglicher sein als Erwachsene.
Behandlung
Der Opioidantagonist Naloxon kann versuchsweiseals Antidot eingesetzt werden.Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon (1 ─ 3 Stunden) hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder)Auftreten von Überdosierungserscheinungenzu erkennen.
Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffrestezu entfernen, kann gegebenenfalls eine Magenspülung durchgeführt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiarrhoikum, Motilitätshemmer.
ATC-Code: A07DA03
Loperamid ist ein Piperidin-Derivat, das sowohl die Struktur von Haloperidol als auch die von Diphenoxylatbeinhaltet.
Die motilitätshemmenden Eigenschaften erhöhen den Tonus im Darm, vermindern die propulsive Peristaltik und reduzieren damit die Stuhlentleerungsfrequenz. Die antisekretorischen Wirkungen vermindern die Hypersektretion von Wasser und Elektrolyten und führen damit zu einer Änderung der Stuhlkonsistenz. Loperamid ist ein Agonist an peripheren Opioidrezeptoren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Loperamid unterliegt einem hohen First-Pass-Metabolismus, so dass die Bioverfügbarkeitvon oral appliziertem Loperamidsehr gering ist. Maximale Plasmaspiegelwerden nach etwa 3 – 5 Stunden erreicht.
Loperamid penetriert beim Erwachsenen in der Regel nur in geringem Maße die Blut-Hirn-Schranke.
Loperamid wird zu einem Drittel unverändertund zu etwa zwei Dritteln metabolisiertüber den Stuhl ausgeschieden. Weniger als 2% des Wirkstoffes werden unverändertrenal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeitim Plasma beträgt 7 – 15 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Loperamid zeigte in tierexperimentellen Studien mit einmaliger oder wiederholter Verabreichung keine spezifischen toxischen Effekte.
Die Prüfung von Loperamid bzw. Loperamidoxid, einem Prodrug zu Loperamid, ergab keine Hinweise auf mutagene Wirkungen in In-vitro- und In-vivo-Tests.
Kanzerogenitätsstudien, die mit Loperamidoxid durchgeführt wurden, zeigten keinen Hinweis auf ein tumorigenes Potenzial.
In Studien an Ratten zur Reproduktionstoxizität führten sehr hohe Dosen (40 mg/kg) zu einer erniedrigten Fertilitätsrate sowie zu einer Beeinträchtigung der fetalen Überlebensfähigkeit in Verbindung mit einer maternalen Toxizität. Niedrigere Dosierungen von Loperamid hatten weder einen Einfluss auf die maternale oder fetale Gesundheit noch auf die peri- oder postnatale Entwicklung.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Gelatine, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat(Ph. Eur.), Maisstärke, Natriumdodecylsulfat, Talkum, Gereinigtes Wasser, Chinolingelb (E 104), Indigocarmin (E 132), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung
Nicht über +30°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blisterpackungen
OP mit 10 Hartkapseln
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
ALIUD PHARMA®GmbH
Gottlieb-Daimler-Str. 19
89150 Laichingen
Telefon:07333/9651-0
Telefax:07333/9651-6004
E-Mail:info@aliud.de
8. Zulassungsnummer
41419.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
10.02.1998/ 19.07.2006
10. Stand der Information
Januar 2013
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig