Loperamid Stada 2 Mg Hartkapseln
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
1 Hartkapsel enthält 2 mg Loperamidhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile: 1 Hartkapsel enthält 127 mg Lactose.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
1 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung (entsprechend 25 Tropfen) enthält 2 mg Loperamidhydrochlorid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1
3. Darreichungsform
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Hartkapsel
Kapseloberteil: dunkelgrün opak. Kapselunterteil: grau opak. Inhalt: weißes Pulver.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Klare, farblose Lösung.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung von Diarrhöen, sofern keine kausale Therapie zur Verfügung steht.
Eine langfristige Anwendung bedarf der ärztlichen Verlaufsbeobachtung.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Erwachsene
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung 2 Hartkapseln (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) und danach nach jedem ungeformten Stuhl jeweils 1 Hartkapsel (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 8 Hartkapseln (entsprechend 16 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: täglich 2 Hartkapseln (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid).
Kinder über 8 Jahre
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung und nach jedem ungeformten Stuhl 1 Hartkapsel (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 4 Hartkapseln (entsprechend 8 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: täglich 1 Hartkapsel (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Erwachsene
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung 50 Tropfen (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) und danach nach jedem ungeformten Stuhl jeweils 25 Tropfen (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 8-mal 25 Tropfen (entsprechend 16 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: täglich 50 Tropfen (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid).
Kinder über 8 Jahre
Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung und nach jedem ungeformten Stuhl 25 Tropfen (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Eine tägliche Dosis von 4-mal 25 Tropfen (entsprechend 8 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.
Bei chronischen Durchfällen: täglich 25 Tropfen (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).
Kinder zwischen 2 und 8 Jahren
Die empfohlene Dosierung beträgt täglich 0,04 mg Loperamidhydrochlorid pro kg Körpergewicht (entsprechend 1 Tropfen pro 2 kg Körpergewicht).
Art und Dauer der Anwendung
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Die Hartkapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Die Tropfen werden mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Flasche beim Tropfen senkrecht halten.
Wenn bei akuten Durchfällen 48 Stunden nach Therapiebeginn keine klinische Besserung eingetreten ist, sollte Loperamid STADA® abgesetzt werden.
Loperamid STADA® sollte ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
Bei Diarrhö muss besonders bei Kindern auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten als wichtigste therapeutische Maßnahme geachtet werden.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Methyl-4-hydroxybenzoat (nur für Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
-
Zustände, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z.B. aufgetriebener Leib, Obstipation und Ileus.
-
Kinder unter 2 Jahren.
Zusätzlich für Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Kinder von 2-8 Jahren, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist. Für diese Altersgruppe stehen andere Darreichungsformen mit geringerer Wirkstoffkonzentration zur Verfügung.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Loperamid STADA® sollte nicht angewendet werden bei
-
Durchfällen, die mit Fieber und blutigem Stuhl einhergehen
-
einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa
-
Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten, (Antibiotika-assoziierte Colitis pseudomembranosa).
Bei schweren Lebererkrankungen kann der Abbau von Loperamid verzögert sein.
Auf geeigneten Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten muss geachtet werden (siehe auch Pkt. 4.2).
Kinder
Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln, wie z.B. Loperamid STADA®, Hartkapseln behandelt werden (siehe Pkt. 4.3). Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren muss die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnet werden (siehe Pkt. 4.2).
Zusätzlich für Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist Loperamid STADA® bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren kontraindiziert (siehe auch Pkt. 4.3).
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Loperamid STADA® nicht einnehmen.
Zusätzlich für Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, und selten Bronchialspasmen (Bronchialkrampf) hervorrufen.
Loperamid STADA® Tropfen enthält 12,9 Vol.-% Ethanol.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin, Verapamil oder Ketoconazol können Anzeichen für eine Atemdepression ausgelöst werden.
Ebenfalls wurden Wechselwirkungen unter der Einnahme von Ritonavir (HIV-Protease-Inhibitor) beobachtet.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Da mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen und der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht erfolgen (siehe auch Pkt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Die im Pkt. 4.8 gelisteten Nebenwirkungen können das Reaktionsvermögen gegebenenfalls beeinflussen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindelgefühl.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Bauchkrämpfe, Übelkeit, Mundtrockenheit.
Sehr selten: Ileus und Förderung der Ausbildung eines toxischen Megakolons.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Harnretention.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Urtikaria, angioneurotische Ödeme.
Sehr selten: Bullöse Hautreaktionen einschließlich toxisch epidermale Nekrolyse.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag.
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock.
Zusätzlich für Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, und selten Bronchialspasmen (Bronchialkrampf) hervorrufen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Symptome einer Überdosierung von Loperamid sind Verstopfung, Ileus und Neurotoxizität (Krämpfe, Apathie, Somnolenz, Choreoathetose, Ataxie, Atemdepression).
Therapie einer Intoxikation
Der Opioidantagonist Naloxon kann versuchsweise als Antidot eingesetzt werden. Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder-) Auftreten von Überdosierungserscheinungen zu erkennen.
Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffreste zu entfernen, kann ggf. eine Magenspülung durchgeführt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Synthetisches Opioid/Piperidin-Derivat, Antidiarrhoikum
ATC-Code: A07DA03
Loperamid ist ein synthetisches Piperidin-Derivat, das sowohl die Struktur von Haloperidol als auch die von Diphenoxylat beinhaltet. Es erhöht den Tonus im Darm, verhindert die propulsive Peristaltik und reduziert die Stuhlentleerungsfrequenz im Falle von Durchfällen. Loperamid ist ein Agonist an peripheren Opioidrezeptoren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Loperamid unterliegt einem hohen First-pass-Metabolismus, so dass die Bioverfügbarkeit von oral appliziertem Loperamid sehr gering ist. Maximale Plasmaspiegel werden nach etwa 3-5 h erreicht.
Loperamid penetriert beim Erwachsenen in der Regel nur in geringem Maße die Blut-Hirn-Schranke. Loperamid wird zu einem Drittel unverändert und zu etwa zwei Dritteln metabolisiert über den Stuhl ausgeschieden. Weniger als 2% des Wirkstoffes werden unverändert renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit im Plasma beträgt 7-15 h.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Studien zur akuten Toxizität mit Loperamid zeigten keine spezifischen toxischen Effekte.
Chronische Toxizität
Studien mit Loperamid zeigten keine spezifischen toxischen Effekte.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Loperamid ist nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Bisherige Tests verliefen negativ. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
In tierexperimentellen Studien wurden bei der Applikation von maternal nicht toxischen Dosen keine toxikologisch relevanten Effekte auf Fertilität, Embryoletalität und Laktation beobachtet. Anhaltspunkte für teratogene Wirkungen wurden nicht festgestellt. Beim Menschen konnte Loperamid in der Muttermilch nachgewiesen werden. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Gelatine, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Natriumdodecylsulfat, Talkum, gereinigtes Wasser, Chinolingelb (E 104), Indigocarmin (E 132), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(II, III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171).
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propylenglycol, Saccharin-Natrium 2H2O, gereinigtes Wasser, Kakao-Aroma.
Enthält 12,9 Vol.-% Ethanol.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln: 5 Jahre.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung: 3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Loperamid STADA®2 mg Hartkapseln
Nicht über + 30°C lagern.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Nach Anbruch 12 Monate haltbar.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Loperamid STADA® 2 mg Hartkapseln
Aluminium/PVC Blister.
Originalpackung mit 20 (N2) und 50 (N3) Hartkapseln.
Loperamid STADA® 2 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Braunglasflasche Typ III mit Schraubkappe aus Polypropylen, Tropfeinsatz aus Polyethylen.
Originalpackung mit 10 ml (N1) und 20 ml (N2) Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummer(n)
11923.00.00
11923.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
31.05.1991/18.06.2003
26.08.1991/18.06.2003
10. Stand der Information
Dezember 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
13
Loperamid STADA 2 mg Hartkapseln/ -Tropfen STADApharm FI