Lopresor 100mg Filmtabletten
B. PACKUNGSBEILAGE
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Lopresor 100 mg Filmtabletten, für Erwachsene
Wirkstoff: Version 7, 07/2005
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Lopresor und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Lopresor beachten?
3. Wie ist Lopresor einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Lopresor aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST LOPRESOR UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Lopresor ist ein β-Rezeptoren-Blocker und wird angewendet:
- bei Bluthochdruck (arterielle Hypertonie).
- bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit).
- bei funktionellen Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom).
- bei Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen).
- zur Akutbehandlung des Herzinfarktes und Langzeitbehandlung nach Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe).
- zur vorbeugenden Behandlung der Migräne (Migräneprophylaxe).
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON LOPRESOR BEACHTEN?
Lopresor darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Metoprolol, anderen β-Rezeptoren-Blockern oder einen der sonstigen Bestandteile von Lopresor sind.
-
bei Herzmuskelschwäche (dekompensierte oder manifeste Herzinsuffizienz),
-
bei kardiogenem Schock,
-
bei Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 2. oder 3. Grades),
-
beiSinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome),
-
bei Erregungsleitungsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block),
-
bei einem Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie),
-
bei stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie; systolisch kleiner als 90 mmHg),
-
bei Übersäuerung des Blutes (Azidose),
-
bei Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität, z. B. bei Asthma bronchiale),
-
bei schweren Durchblutungsstörungen in den Armen oder Beinen (periphere Durchblutungsstörungen),
-
bei einem unbehandelten hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom),
-
bei schwerem Lungenasthma oder wnn bei Ihnen bereits eine Verkrampfung der Bronchien in der Vorgeschichte aufgetreten ist,
-
bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).
Die Anwendung von Lopresor ist bei Patienten nach Herzinfarkt und einem Puls von weniger als 45 Herzschlägen pro Minute sowie bei bestimmten EKG-Veränderungen (PR‑Intervall >0,24 s), bei einem systolischen Blutdruck unter 100 mmHg und/oder schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) nicht zulässig.
Die intravenöse Applikation von Kalzium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Lopresor behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Lopresor ist erforderlich bei,
- geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 1. Grades),
- zuckerkranken Patienten (Patienten mit Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
- Patienten mit einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom; vorherige Therapie mit α-Rezeptoren-Blockern erforderlich),
- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung“).
Bei Absinken des Pulses unter 45 Schläge pro Minute ist die Behandlung mit Lopresor ausschleichend zu beenden.
Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von β-Rezeptoren-Blockern (z. B. Lopresor) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
β-Rezeptoren-Blocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Wenn Sie dauerhaft mit einem β-Rezeptoren-Blocker behandelt werden und operiert werden müssen, sollte ein kardiologisch erfahrener Arzt prüfen, ob der β-Rezeptoren-Blocker vor der Operation abgestzt wird. Das Risiko einer Anästhesie oder eines chirurgischen Eingriffs kann erhöht sein. Die Vorteile der Fortsetzung einer Behandlung mit Lopresor sollten in jedem Einzelfall gegen die Risiken des Absetzens abgewogen werden. Vor einer Narkose ist der Narkosearzt über die Behandlung mit Lopresor zu informieren. Wenn es für notwendig erachtet wird, Lopresor vor einem chirurgischen Eingriff abzusetzen, sollte dies schrittweise erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Narkose beendet sein.
Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Vorsicht ist bei älteren Patienten geboten. Durch zu starke Senkung des Blutdrucks oder der Anzahl der Herzschläge pro Minute kann es zu ungenügender Blutversorgung lebenswichtiger Organe kommen.
Bei Einnahme von Lopresor mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und Insulin oder Arzneimitteln gegen einen zu hohen Blutzucker (orale Antidiabetika) kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) – insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) – sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Phenothiazinen und Nitroglycerin sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und Kalzium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
Die die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) von Lopresor und Antiarrhythmika können sich addieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und Kalzium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotension), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Kalzium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Lopresor behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und herzwirksamen Glykosiden und Reserpin, α-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Lopresor beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor und Noradrenalin oder Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Unter Lopresor-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung der allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.
Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Lopresor eingenommen werden.
Besondere Vorsicht ist bei erstmaliger gemeinsamer Verabreichung von β-Rezeptoren-Blockern und Prazosin geboten.
Patienten, die gleichzeitig sympathikushemmende Medikamente oder andere β-Rezeptoren-Blocker (auch in Form von Augentropfen) erhalten, sind zu überwachen.
Nicht steroidale Entzündungshemmer wie Indometacin oder Enzyminduktoren wie Rifampicin können die blutdrucksenkende Wirkung von Lopresor vermindern.
Die Wirkung von Lopresor kann durch Cimetidin verstärkt werden.
Lopresor kann die Ausscheidung anderer Medikamente (z. B. Lidocain) vermindern und damit deren Wirksamkeit verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Lopresor und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die die Herzkraft schwächende Wirkung (negativ inotrope Wirkung) der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.
Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die β-Rezeptoren-Hemmung von Lopresor verstärkt werden.
Für den Fall, dass Lopresor vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Lopresor informiert werden.
Der Wirkstoff von Lopresor (Metoprolol) wird im Körper durch ein bestimmtes Leberenzym (Cytochrom P4502D6) abgebaut. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig mit Lopresor Arzneimittel angewendet werden, die dieses Enzym hemmen und damit den Abbau von Lopresor verlangsamen können.
Hierzu gehören beispielsweise:
- Arzneimittel gegen Depressionen wie Fluoxetin, Paroxetin oder Bupropion,
- Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen wie Thioridazin,
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Chinidin oder Propafenon,
- Arzneimittel gegen Virusinfektionen wie Ritonavir,
- Arzneimittel gegen Allergien (Antihistaminika) wie Diphenhydramin,
- Arzneimittel gegen Malaria wie Hydroxychloroquin oder Chinin,
- Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen wie Terbinafin,
- Arzneimittel gegen Magengeschwüre wie Cimetidin.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Lopresor zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol kann sich die Wirkung von Lopresor und des Alkohols verändern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Metoprolol soll in der Schwangerschaft (insbesondere während der ersten drei Monate) nur bei strenger Indikationsstellung und Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Es gibt Hinweise darauf, dass Metoprolol die Durchblutung der Plazenta vermindert und so zu fetalen Wachstumsstörungen führen kann. Nach Gabe anderer β-Rezeptoren-Blocker wurden Fehl-, Frühgeburten und intrauteriner Tod der Feten beobachtet.
Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Neugeborenen soll die Therapie mit Metoprolol 48−72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48−72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Metoprolol wird in der Muttermilch – verglichen mit dem mütterlichen Blut-Spiegel – angereichert. Gestillte Säuglinge sollten auf Anzeichen einer Medikamentenwirkung überwacht werden. Die durch die Muttermilch aufgenommene Menge an Metoprolol kann verringert werden, wenn erst 3−4 Stunden nach Einnahme des Medikaments gestillt wird.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Lopresor
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Lopresor daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. WIE IST LOPRESOR EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Lopresor immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen.
Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.
Die Dosierung sollte individuell – vor allem nach dem Behandlungserfolg – festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden.
Zum Teilen legt man die Tablette mit der Bruchrille nach oben auf eine harte Unterlage. Durch Druck mit dem Daumen lässt sie sich dann in zwei Hälften teilen.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Lopresor nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Lopresor sonst nicht richtig wirken kann!
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie):
1- bis 2-mal täglich ½ Filmtablette bzw. 1-mal täglich ½−1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 50−100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2-mal 1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit):
1-bis 2-mal täglich ½ Filmtablette bzw. 1-mal täglich ½−1 Filmtablette Lopresor (entsprechend
50−100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdrucks auf 2-mal 1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Funktionelle Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom):
1-bis 2-mal täglich ½ Filmtablette bzw. 1-mal täglich ½−1 Filmtablette Lopresor (entsprechend
50−100 mg Metoprololtartrat).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdrucks auf 2-mal 1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) erhöht werden.
Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl
(tachykarde Herzrhythmusstörungen):
1-bis 2-mal täglich 1 Filmtablette Lopresor
(entsprechend 100−200 mg Metoprololtartrat).
Akutbehandlung des Herzinfarktes und Langzeitprophylaxe nach Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe):
Lopresor sollte nur bei haemodynamisch stabilen Patienten (systolischer Blutdruck >100 mmHg, Herzfrequenz >60 Schläge/min, keine Herzinsuffizienzsymptomatik), eingesetzt werden, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit β-Rezeptoren-Blockern bestehen.
a) Akutbehandlung
Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst
umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und
Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprololtartrat
i.v. begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2
Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprololtartrat i.v. bis zu
einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprololtartrat
verabreicht werden.
Wird die volle Dosis von 15 mg Metoprololtartrat i.v.
vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzten
intravenösen Injektion 1-mal ½ Filmtablette Lopresor (entsprechend
50 mg Metoprololtartrat). In den folgenden 48 Stunden wird alle
6 Stunden ½ Filmtablette Lopresor verabreicht.
Bei Patienten, die weniger als 15 mg
Metoprololtartrat i.v. vertragen haben, sollte die orale
Anschlussbehandlung vorsichtig mit 1-mal ½ Filmtablette
Lopresor®mite (entsprechend 25 mg
Metoprololtartrat) begonnen werden.
b) Erhaltungsdosis
Anschließend an die Akuttherapie werden 2-mal täglich 1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Lopresor sofort abzusetzen.
Vorbeugende Behandlung der Migräne (Migräneprophylaxe):
1- bis 2-mal täglich 1 Filmtablette Lopresor (entsprechend 100−200 mg Metoprololtartrat).
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von Lopresor vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Lopresor eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Sinusbradykardie), atrioventrikulärem Block, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), kardiogenem Schock, Herzstillstand, Bronchospasmus, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Übelkeit, Erbrechen und Zyanose, gelegentlich auch zu generalisierten Krampfanfällen kommen.
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol, Arzneimitteln gegen Bluthochdruck, Chinidin oder Barbituraten verstärkt die Symptome. Erste Anzeichen einer Überdosierung treten möglicherweise 2 bis 4 Stunden nach der Anwendung auf.
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Lopresor abgebrochen werden.
Wenn Sie die Einnahme von Lopresor vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Lopresor abbrechen
Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Abruptes Absetzen kann zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Lopresor Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
Mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: |
Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: |
Weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Die folgenden Nebenwirkungen wurden beschrieben:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Sehr selten: |
Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) |
Endokrine Erkrankungen |
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Selten: |
In Erscheinung treten oder Verschlechterung einer bereits bestehenden Zuckerkrankheit. Erniedrigter Blutzucker nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung. Die Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor)) können verschleiert werden. |
Sehr selten: |
Gewichtszunahme |
Psychiatrische Erkrankungen |
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Gelegentlich: |
Verwirrtheit, Albträume oder verstärkte Traumaktivität, Schlafstörungen, Halluzinationen, depressive Verstimmungen. |
Selten: |
Herabgesetzte Aufmerksamkeit |
Sehr selten: |
Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurz dauernder Gedächtnisverlust), Libidostörungen. |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Häufig: |
Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände |
Gelegentlich: |
Missempfindungen (Parästhesien), Benommenheit |
Augenerkrankungen |
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Selten: |
Bindehautentzündung (Konjunktivitis), verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten). |
Sehr selten: |
Sehstörungen, trockene oder entzündete Augen |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
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Sehr selten: |
Schwerhörigkeit, Hörstörungen, Ohrenklingeln (Tinnitus) |
Herzerkrankungen |
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Häufig: |
Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie) |
Selten: |
Herzklopfen (Palpitationen), Herzrhythmusstörungen (z. B. Störungen der Erregungsleitung von den Herzvorhöfen zu den Herzkammern (atrioventrikulären Überleitungsstörungen)), Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) mit krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (periphere Ödeme) und/oder Atemnot bei Belastung (Belastungsdyspnoe) |
Sehr selten: |
Schmerzen in der Herzgegend, Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit Angina pectoris, kardiogener Schock |
Gefäßerkrankungen |
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Häufig: |
Verstärkter Blutdruckabfall auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Hypotonie), gelegentlich mit kurz dauernder Bewusstlosigkeit (Synkope) |
Gelegentlich: |
Kältegefühl an den Extremitäten |
Selten: |
Ödeme, Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom oder Claudicatio intermittens) |
Sehr selten: |
Gangrän (bei Patienten mit schweren peripheren Durchblutungsstörungen) |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
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Häufig: |
Atemnot bei Belastung |
Selten: |
Verkrampfungen der Atemwege (bronchospastische Reaktionen) und Atemnot (auch bei Patienten ohne obstruktive Atemwegserkrankungen in der Vorgeschichte) |
Sehr selten: |
Allergischer Schnupfen (Rhinitis) |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Häufig: |
Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen |
Gelegentlich: |
Durchfall, Verstopfung |
Selten: |
Mundtrockenheit |
Leber- und Gallenerkrankungen |
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Sehr selten: |
Veränderung der Leberfunktionswerte (z. B. Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum), Leberentzündung (Hepatitis) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Gelegentlich: |
Schwitzen, allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme, Hautausschläge bei Lichteinwirkung (Photosensitivität)) |
Selten: |
Hautausschlag in Form von Nesselsucht (Urtikaria, dystrophische oder psoriasiforme Hautläsionen) |
Sehr selten: |
Haarausfall, Auslösung oder Verschlechterung der Symptome einer Schuppenflechte (Psoriasis) |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Selten: |
Muskelschwäche, Muskelkrämpfe |
Sehr selten: |
Gelenkerkrankung (Arthropathie), wobei ein oder mehrere Gelenke betroffen sein können (Mono- und Polyarthritis), retroperitoneale Fibrose |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Sehr selten: |
Potenzstörungen, induratio penis plastica (Peyronie’sche Erkrankung) |
Besondere Hinweise:
Unter der Therapie mit Lopresor kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Blut beobachtet.
Lopresor kann die Symptome einer schweren Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) maskieren.
β-Rezeptoren-Blocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
5. WIE IST LOPRESOR AUFZUBEWAHREN?
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Blister nach „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.
6. WEITERE Informationen
Was Lopresor enthält
Der Wirkstoff ist: Metoprololtartrat. Eine Filmtablette enthält 100 mg Metoprololtartrat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; mikrokristalline Cellulose; Lactose-Monohydrat; Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]; Hypromellose; Polysorbat 80; Povidon (K 30); hochdisperses Siliciumdioxid; Talkum; Titandioxid (E 171)
Wie Lopresor aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde Filmtabletten. Auf einer Seite ist „CG“ eingeprägt. Auf der anderen Seite befindet sich zwischen den Buchstaben „I“ und „P“ eine Bruchrille.
Jede Blisterpackungen enthält 100 Filmtabletten. (N3)
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Novartis Pharma GmbH
90327 Nürnberg
Telefon: (09 11) 273-0
Telefax: (09 11) 273-12 653
Internet/E-Mail: www.novartispharma.de
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem Pharmazeutischen Unternehmer in Verbindung.
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