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Lora-Puren

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FI-298-03/06

Fachinformation (SmPC)


LORA-PUREN®


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


LORA-PUREN®

Tabletten

Wirkstoff: Loratadin 10 mg


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Tablette enthält 10 mg Loratadin.


Hilfsstoffe siehe unter 6.


3. DARREICHUNGSFORM


Tablette

Weiße kleine runde Tabletten.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


LORA-PUREN® wird für die symptomatische Therapie der allergischen Rhinitis und der chronischen idiopathischen Urtikaria verwendet.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene und Kinder über 12 Jahren:

10 mg einmal täglich (eine Tablette LORA-PUREN® einmal täglich).

Die Tablette kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.


Kinder von 2 bis 12 Jahren:

Bei einem Körpergewicht von über 30 kg: 10 mg einmal täglich (eine Tablette LORA-PUREN® einmal täglich).

Bei einem Körpergewicht von 30 kg oder darunter:

Die Tablette in der Dosisstärke von 10 mg ist für Kinder mit einem Körpergewicht unter 30 kg nicht geeignet.


Die Wirksamkeit und die Sicherheit von LORA-PUREN® bei Kindern unter 2 Jahren sind nicht erwiesen.


Patienten mit schwerer Leberschädigung sollten eine geringere Initialdosis erhalten, da die Clearance von Loratadin vermindert sein kann. Es wird eine Initialdosis von 10 mg jeden zweiten Tag bei Erwachsenen und bei Kindern mit einem Körpergewicht über 30 kg empfohlen.


Eine Dosisanpassung bei geriatrischen Patienten oder bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist nicht erforderlich.


4.3 Gegenanzeigen


LORA-PUREN® ist kontraindiziert bei Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe dieses Arzneimittels besteht.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


LORA-PUREN® sollte bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorsichtig angewendet werden (siehe 4.2).


Die Anwendung von LORA-PUREN® sollte mindestens 48 Stunden vor der Durchführung von Hauttests unterbrochen werden, da Antihistaminika sonst positive Reaktionen auf den Hauttest verhindern oder abschwächen können.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Gemäß Studien zur psychomotorischen Leistungsfähigkeit besitzt LORA-PUREN® bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol keine potenzierende Wirkung.


Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Loratadin sind keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zu erwarten. In den durchgeführten klinischen Studien wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beschrieben (siehe 5.2).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In tierexperimentellen Studien wurde keine teratogene Wirkung von Loratadin festgestellt. Die Sicherheit der Anwendung von Loratadin während der Schwangerschaft ist nicht erwiesen. Deshalb wird von einer Anwendung von LORA-PUREN® in der Schwangerschaft abgeraten.


Da Loratadin in die Muttermilch übergeht, wird von einer Anwendung in der Stillzeit abgeraten.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


In klinischen Studien zur Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit wurde bei Patienten, die Loratadin erhielten, keine Beeinträchtigung festgestellt.

Jedoch kann es bei manchen Personen in sehr seltenen Fällen zu Benommenheit kommen, was zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen kann.


4.8 Nebenwirkungen


In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten, d. h. Kindern im Alter zwischen 2 und 12 Jahren, waren häufige Nebenwirkungen, über die mehr als unter Placebo berichtet wurde, Kopfschmerzen (2,7 %), Nervosität (2,3 %) und Müdigkeit (1 %).


In klinischen Studien an erwachsenen und jugendlichen Patienten mit verschiedenen Indikationen wie allergische Rhinitis und chronische, idiopathische Urtikaria wurden unter Behandlung mit Loratadin in der empfohlenen Dosierung von 10 mg täglich bei 2 % mehr der Patienten Nebenwirkungen beschrieben als bei denen, die mit Placebo behandelt wurden. Die häufigsten Nebenwirkungen über die unter LORA-PUREN® häufiger als unter Placebo berichtet wurde, waren Schläfrigkeit (1,2 %), Kopfschmerzen (0,6 %), Appetitsteigerung (0,5 %) und Schlaflosigkeit (0,1 %). Andere Nebenwirkungen, die sehr selten seit der Markteinführung berichtet wurden, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.


Erkrankungen des Immunsystems:

Anaphylaxie

Erkrankungen des Nervensystems:

Schwindel

Herzerkrankungen:

Tachykardie, Palpitationen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Übelkeit, Mundtrockenheit, Gastritis

Leber- und Gallenerkrankungen:

Leberfunktionsstörung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Hautausschlag, Alopezie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Müdigkeit


4.9 Überdosierung


Bei einer Überdosierung von Loratadin kam es zu einem häufigeren Auftreten anticholinerger Symptome. Bei Überdosierungen wurden Schläfrigkeit, Tachykardie und Kopfschmerzen beschrieben.


Im Fall einer Überdosierung ist unverzüglich eine symptomatische und supportive Therapie einzuleiten und so lange wie erforderlich fortzuführen. In Wasser gelöste Aktivkohle kann verabreicht werden. Eine Magenspülung kann erwogen werden. Loratadin wird nicht durch Hämodialyse entfernt und es ist nicht bekannt, ob Loratadin durch Peritonealdialyse eliminiert wird. Nach der Notfalltherapie muss der Patient weiterhin unter medizinischer Aufsicht bleiben.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminika – H1-Antagonisten.

ATC-Code: R06A X 13


Loratadin, der Wirkstoff in LORA-PUREN® ist ein trizyklisches Antihistaminikum mit selektiver peripherer H1-Rezeptor-Aktivitat.


Loratadin besitzt bei den meisten Patienten und in der empfohlenen Dosierung keine klinisch relevanten sedierenden oder anticholinergen Eigenschaften.


Bei einer Langzeitbehandlung zeigten sich keine klinisch relevanten Veränderungen der Vitalparameter, der Laborwerte, der Allgemeinuntersuchungsergebnisse oder des Elektrokardiogramms.


Loratadin weist keine signifikante H2-Rezeptor-Aktivität auf. Es hemmt nicht die Noradrenalin-Aufnahme und hat praktisch keinen Einfluss auf die Herz-Kreislauffunktion oder auf die intrinsische Schrittmacheraktivität des Herzens.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Verabreichung wird Loratadin rasch und gut resorbiert und unterliegt einem ausgedehnten First-pass-Metabolismus, hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2D6. Der Hauptmetabolit, Desloratadin (DL), ist pharmakologisch wirksam und zum großen Teil für die klinische Wirkung verantwortlich. Plasmaspitzenkonzentrationen (Tmax) von Loratadin und DL werden zwischen 1 – 1,5 Stunden bzw. 1,5 – 3,7 Stunden nach der Anwendung erreicht.


In kontrollierten Studien wurde bei begleitender Anwendung von Ketoconazol, Erythromycin oder Cimetidin mit Loratadin ein Anstieg der Plasmakonzentrationen von Loratadin beschrieben. Dabei wurden keine klinisch relevanten Veränderungen (einschließlich elektrokardiographische Veränderungen) festgestellt.


Loratadin ist weitgehend (97 % bis 99 %) und sein aktiver Metabolit mäßig (73 % bis 76 %) an Plasmaproteine gebunden.


Bei gesunden Probanden betragen die Verteilungs-Halbwertszeiten von Loratadin und seines aktiven Metaboliten im Plasma ungefähr 1 bzw. 2 Stunden. Die mittleren Eliminations-Halbwertszeiten betragen bei gesunden erwachsenen Probanden 8,4 Stunden (Bereich = 3 bis 20 Stunden) für Loratadin und 28 Stunden (Bereich = 8,8 bis 92 Stunden) für den wichtigsten aktiven Metaboliten.


Innerhalb eines Zeitraums von 10 Tagen werden ca. 40 % der Dosis über den Harn und ca. 42 % über die Fäzes ausgeschieden und zwar hauptsächlich in Form konjugierter Metabolite. In den ersten 24 Stunden werden ungefähr 27 % der Dosis im Urin ausgeschieden. Weniger als 1 % des Wirkstoffs wird unverändert in aktiver Form als Loratadin oder als DL ausgeschieden.


Die Bioverfügbarkeit von Loratadin und seinem aktiven Metaboliten verhält sich proportional zur angewendeten Dosis.


Das pharmakokinetische Profil von Loratadin und seinen Metaboliten ist bei gesunden erwachsenen Probanden und bei gesunden geriatrischen Probanden vergleichbar.


Bei begleitender Nahrungsaufnahme kann sich die Resorption von Loratadin geringfügig verzögern, was jedoch keinen Einfluss auf die klinische Wirkung hat.


Bei Patienten mit chronischer Nierenfunktionsstörung waren sowohl die AUC als auch die Plasmaspitzenkonzentrationen (Cmax) für Loratadin und seinen Metaboliten höher als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die mittleren Eliminations-Halbwertszeiten für Loratadin und seinen Metaboliten wiesen keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu denen bei gesunden Probanden auf. Hämodialyse hat keinen Einfluss auf das pharmakokinetische Profil von Loratadin und dessen aktiven Metaboliten bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz.


Bei Patienten mit chronischer alkoholbedingter Lebererkrankung waren die AUC und die Plasmaspitzenkonzentrationen (Cmax) für Loratadin doppelt so hoch, wahrend sich das pharmakokinetische Profil des aktiven Metaboliten nicht signifikant von dem der Patienten mit normaler Leberfunktion unterschied. Die Eliminations-Halbwertszeiten für Loratadin und dessen Metaboliten betrugen 24 bzw. 37 Stunden und nahmen mit der Schwere der Lebererkrankung zu.


Loratadin und sein aktiver Metabolit gehen in die Muttermilch über.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheit, zur Pharmakologie, zur Toxizität bei Mehrfachdosisapplikation, zur Genotoxizität und zur Kanzerogenität ergaben kein besonderes Risiko.


In Studien zur Reproduktionstoxizitat wurden keine teratogene Wirkung beschrieben. Bei Ratten jedoch zeigten sich bei Plasmaspiegeln (AUC), die 10-mal höher waren als die mit therapeutischen Dosen erzielten, ein verlängerter Geburtsverlauf und eine verminderte Lebensfähigkeit der Nachkommen.




5.4 Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 1998 mit Loratadin 10 mg Tabletten durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat

Referenzpräparat

Loratadin

Metabolit

Loratadin

Metabolit

maximale Plasmakonzentration (cmax) [ng/ml]:

4,2235
1,6445

5,4437
2,3616

4,2903
1,7135

5,6119
2,4961

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h]:

1,0000
0,2554

1,7292
0,6912

1,2708
0,6075

1,9167
0,7173

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC0) [ng/mlh]:

7,3850
3,3549

54,0393
24,1234

7,2415
2,8933

52,2500
17,1389

Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:


Loratadin




Metabolit (Descarboethoxyloratadin [DCL])



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Hilfsstoffe


Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke.

Der Gehalt an Kohlenhydraten in einer Tablette entspricht weniger als 0,01 Broteinheiten.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


- des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis:
3 Jahre


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blister aus PVC- und Aluminiumfolie

Packung mit 7 Tabletten (N1)

Packung mit 10 Tabletten (N1)

Packung mit 20 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 100 Tabletten (N3)
Bündelpackung mit 5 x 100 Tabletten (Klinikpackung)



7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER


Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240


8. ZULASSUNGSNUMMER


46777.00.00


9. DATUM DER ZULASSUNG


08. Juni 2001


10. STAND DER INFORMATION


März 2006

11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig

LORA-PUREN®, Tbl. KSt 09.03.06 Seite 12 von 12