Losartan Atid 25 Mg Filmtabletten
F achinformation
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Losartan-Kalium
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 12,5 mg Losartan-Kalium, entsprechend 11,45 mg Losartan.
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 25 mg Losartan-Kalium, entsprechend 22,9 mg Losartan.
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 50 mg Losartan-Kalium, entsprechend 45,9 mg Losartan.
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 100 mg Losartan-Kalium, entsprechend 91,8 mg Losartan.
Sonstige Bestandteile:
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 28,95 mg Lactose-Monohydrat.
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 57,9 mg Lactose-Monohydrat.
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 115,8 mg Lactose-Monohydrat.
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
Eine Filmtablette enthält 231,6 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
Losartan Atid 12,5 mg sind weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten.
Losartan Atid 25 mg sind weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Losartan Atid 50 mg sind weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit kreuzförmiger Bruchrille. Die Tablette kann in gleiche Viertel geteilt werden.
Losartan Atid 100 mg sind weiße, längliche, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
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Die für Losartan Atid gemachten Angaben gelten für Losartan Atid 12,5 mg, 25 mg, 50 mg und 100 mg Filmtabletten.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung der essentiellen Hypertonie
Behandlung der Nierenerkrankung bei Patienten mit Hypertonie und Typ-2-Diabetes mellitus und einer Proteinurie ≥ 0,5 g/Tag als Teil einer antihypertensiven Behandlung
Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz, wenn eine Behandlung mit ACE-Hemmern aufgrund einer Inkompatibilität oder Kontraindikationen als nicht geeignet betrachtet wird. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die mit einem ACE-Hemmer stabilisiert wurden, sollte die Behandlung nicht auf Losartan umgestellt werden.
Die Patienten sollten eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion ≤ 40 % aufweisen und unter der Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz klinisch stabil sein.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Losartan Tabletten sollten mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
Losartan Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Hypertonie
Die übliche Initial- und Erhaltungsdosis beträgt 50 mg einmal täglich. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung wird 3 – 6 Wochen nach Einleitung der Therapie erreicht. Einige Patienten können aus der Erhöhung der Dosis auf 2 x 50 mg Losartan täglich (morgens und abends) oder 100 mg Losartan einmal täglich (morgens) zusätzlichen Nutzen ziehen. Die Losartan Tabletten können mit anderen Antihypertonika kombiniert werden, insbesondere mit Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid).
Herzinsuffizienz
Die übliche Initialdosis bei der Herzinsuffizienz beträgt 12,5 mg einmal täglich. Die Dosis sollte im Allgemeinen entsprechend dem Zustand des Patienten in wöchentlichen Abständen schrittweise erhöht werden (d. h. 12,5 mg pro Tag, 25 mg pro Tag, 50 mg pro Tag), bis die übliche Erhaltungsdosis (50 mg einmal täglich) erreicht wird. Bei der Behandlung der Herzinsuffizienz wird Losartan üblicherweise mit einem Diuretikum, Digitalis und/oder einem Betablocker kombiniert.
Typ-2-Diabetiker mit Hypertonie und einer Proteinurie ≥ 0,5 g/Tag
Die übliche Initialdosis beträgt 50 mg einmal täglich. Die Dosis kann ab einem Monat nach Einleitung der Therapie je nach Ansprechen des Blutdrucks auf 100 mg einmal täglich erhöht werden. Losartan Tabletten können mit anderen Antihypertonika (z. B. Diuretika, Calciumantagonisten, Alpha- oder Betablocker und zentral wirksame Arzneimittel) sowie mit Insulin und anderen häufig eingesetzten Antidiabetika (z. B. Sulfonylharnstoffe, Glitazone und Glucosidasehemmer) verabreicht werden.
Anwendung bei Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel
Für den sehr geringen Anteil von Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel (z. B. jene, die mit hohen Diuretikadosen behandelt werden) wird eine Initialdosis von 25 mg einmal täglich empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Hämodialysepatienten
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Hämodialysepatienten ist keine Initialdosisanpassung erforderlich.
Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung in der Anamnese sollte eine niedrigere Dosis in Betracht gezogen werden. Zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine therapeutischen Erfahrungen vor. Daher wird Losartan bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Anwendung bei älteren Patienten
Zwar kann bei Patienten im Alter von über 75 Jahren eine Initialtherapie mit 25 mg erwogen werden, aber im Allgemeinen ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre)
Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen. Deshalb sollte Losartan bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitte 4.4 und 6.1)
-
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
-
schwere Leberfunktionsstörung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Angioödem
Patienten mit einem Angioödem (Schwellung von Gesicht, Lippen, Hals und/oder Zunge) in der Anamnese müssen engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.8).
Intravaskulärer Volumenmangel
Bei Patienten mit Volumen- und/oder Natriummangel infolge hoch dosierter Diuretikatherapie, diätetischer Salzrestriktion, Durchfall oder Erbrechen kann es insbesondere nach der ersten Dosis und nach einer Dosiserhöhung zu einer symptomatischen Hypotonie kommen. Daher ist ein bestehender Volumen- und/oder Natriummangel vor der Einnahme der Losartan Tabletten auszugleichen oder eine niedrigere Initialdosis anzuwenden (siehe Abschnitt 4.2).
Gestörter Elektrolythaushalt:
Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion mit oder ohne Diabetes haben oft
einen gestörten Elektrolythaushalt, der zu beachten ist. In einer
klinischen Studie, die mit Patienten mit Typ-2-Diabetes und
Nephropathie durchgeführt wurde, war die Inzidenz der
Hyperkaliämie in der mit Losartan behandelten Gruppe höher als in
der Placebogruppe (siehe Abschnitt 4.8 „Hypertonie
und Typ-2-Diabetes mit Nierenerkrankung –
Untersuchungen“ und „Post-Marketing-Erfahrungen –
Untersuchungen“). Deshalb sollten die Plasmakonzentrationen von
Kalium und Kreatinin regelmäßig kontrolliert werden. Insbesondere
Patienten mit Herzinsuffizienz und Plasmakreatininkonzentrationen
zwischen 1,2 mg/dl und 2,5 mg/dl sind engmaschig zu
überwachen.
Leberfunktionsstörung
Auf Basis der pharmakokinetischen Daten, die bei Patienten mit Leberzirrhose signifikant erhöhte Plasmakonzentrationen von Losartan aufweisen, ist für Patienten mit einer Leberfunktionsstörung in der Anamnese eine niedrigere Dosis zu erwägen. Zur Anwendung von Losartan bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine therapeutischen Erfahrungen vor. Losartan sollte deshalb Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nicht verabreicht werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 5.2).
Nierenfunktionsstörung
Als Folge der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wurden Veränderungen der Nierenfunktion einschließlich Nierenversagen berichtet (insbesondere bei Patienten, deren Nierenfunktion von dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System abhängig ist, wie beispielsweise Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder vorbestehender Nierenfunktionsstörung).
Wie bei anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, wurden auch unter Losartan bei Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder Stenose der Arterie einer Einzelniere Erhöhungen der Blutharnstoff- und Serumkreatininwerte berichtet; diese Veränderungen der Nierenfunktion können nach Absetzen der Therapie reversibel sein. Losartan sollte daher bei Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder Stenose der Arterie einer Einzelniere mit Vorsicht angewendet werden.
Nierentransplantation
Bei Patienten mit kürzlich erfolgter Nierentransplantation gibt es keine Erfahrungen.
Primärer Hyperaldosteronismus
Patienten mit primärem Aldosteronismus sprechen im Allgemeinen nicht auf Antihypertonika an, die ihre Wirkung durch Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems entfalten. Die Anwendung der Losartan Tabletten wird daher nicht empfohlen.
Koronare Herzkrankheit und zerebrovaskuläre Erkrankung
Wie bei allen Antihypertonika kann eine starke Blutdruckabnahme bei Patienten mit ischämischer kardiovaskulärer und zerebrovaskulärer Erkrankung zu Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen.
Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit oder ohne Nierenfunktionsstörung besteht – wie bei anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen – das Risiko einer schweren arteriellen Hypotonie und einer (häufig akuten) Niereninsuffizienz. Mit Losartan liegen keine ausreichenden therapeutischen Erfahrungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz und gleichzeitiger schwerer Nierenfunktionsstörung, bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV) sowie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und symptomatischen lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen vor. Deshalb sollte Losartan bei diesen Patientengruppen mit Vorsicht angewendet werden.
Aorten- und Mitralklappenstenose, obstruktive hypertrophische Kardiomyopathie
Wie mit anderen Vasodilatatoren ist bei Patienten mit Aorten- oder Mitralklappenstenose oder mit obstruktiver hypertrophischer Kardiomyopathie besondere Vorsicht geboten.
Schwangerschaft
Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).
Galactoseintoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption
Patienten mit der seltenen hereditären Galactoseintoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Wie bei
Angiotensin-Enzym-Inhibitoren (ACE)-Hemmern beobachtet, scheinen
auch Losartan und andere Angiotensinrezeptorantagonisten den
Blutdruck bei Farbigen weniger effektiv zu senken als
bei Nicht-Farbigen, was möglicherweise auf die
höhere Prävalenz eines niedrigen Reninstatus in der farbigen
hypertonen Bevölkerung zurückzuführen ist.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Andere Antihypertonika können die blutdrucksenkende Wirkung von Losartan verstärken.
Losartan wird überwiegend durch das Cytochrom P450 (CYP) 2C9 in den aktiven Carboxylsäuremetaboliten umgewandelt. In einer klinischen Studie wurde festgestellt, dass Fluconazol (Hemmer des CYP2C9) die Exposition gegenüber dem aktiven Metaboliten um etwa 50 % senkt. Es wurde festgestellt, dass die gleichzeitige Therapie von Losartan mit Rifampicin (Inducer metabolischer Enzyme) zu einer Abnahme der Plasmakonzentration des aktiven Metaboliten von 40 % führte. Die klinische Relevanz dieser Wirkungen ist nicht bekannt. Bei gleichzeitiger Therapie mit Fluvastatin (schwacher Hemmer von CYP2C9) wurde keine Veränderung der Exposition festgestellt.
Wie bei anderen Arzneimitteln, die Angiotensin II oder seine Wirkungen blockieren, kann die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die Kalium zurückhalten (z. B. kaliumsparende Diuretika: Amilorid, Triamteren, Spironolacton) oder die Kaliumspiegel erhöhen können (z. B. Heparin), sowie von Kaliumpräparaten oder von kaliumhaltigen Salzersatzmitteln das Serum-Kalium erhöhen. Von einer Komedikation wird daher abgeraten.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs): Wenn
Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten gleichzeitig mit NSARs (d. h.
selektiven COX-2-Hemmern, Acetylsalicylsäure
[> 3 g/Tag] und nicht-selektiven NSARs)
verabreicht werden, kann es zu einer Abschwächung der
blutdrucksenkenden Wirkung kommen.
Bei Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung kann die gleichzeitige Gabe von NSARs (z. B. Indomethazin) einschließlich selektiver COX-2-Hemmer zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Diese Veränderungen der Nierenfunktion können nach Absetzen der Therapie reversibel sein.
Unter der gleichzeitigen Anwendung von Lithium und ACE-Hemmern wurden eine reversible Zunahme der Serumlithiumkonzentrationen und der Toxizität von Lithium berichtet. Sehr seltene Fälle wurden auch mit Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten berichtet. Die gleichzeitige Anwendung von Lithium und Losartan sollte mit Vorsicht erfolgen. Falls diese Kombination zwingend erforderlich ist, wird während der gemeinsamen Anwendung die Überwachung der Serumlithiumspiegel empfohlen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von AIIRAs in der Schwangerschaft ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten epidemiologischen Daten zum Risiko von Angiotensin-II-Rezeptor-Hemmern (AIIRAs) vorliegen, so bestehen möglicherweise für diese Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.
Es ist
bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und
dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte
(verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte
Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte
(Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) haben kann (siehe auch
Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit AIIRAs
ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden
Ultraschalluntersuchungen der Nieren und des Schädels
empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).
Stillzeit
Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Losartan Atid in der Stillzeit vorliegen, ist eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit anzuwenden, insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Beim Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen ist jedoch zu berücksichtigen, dass es unter der Therapie mit Antihypertonika insbesondere bei Behandlungsbeginn und bei Erhöhung der Dosis gelegentlich zu Schwindel oder Benommenheit kommen kann.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: ≥ 1/10
Häufig: ≥ 1/100, < 1/10
Gelegentlich: ≥ 1/1.000, < 1/100
Selten: ≥ 1/10.000, < 1/1.000
Sehr selten: < 1/10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
In kontrollierten klinischen Studien mit Patienten mit essenzieller Hypertonie, Hypertonikern mit linksventrikulärer Hypertrophie, mit chronischer Herzinsuffizienz sowie mit Hypertonikern mit Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankung war die häufigste Nebenwirkung Schwindel.
Hypertonie
In kontrollierten Studien mit Losartan bei essenzieller Hypertonie wurden die folgenden Nebenwirkungen berichtet:
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, Vertigo
Gelegentlich: Somnolenz, Kopfschmerzen, Schlafstörungen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Palpitationen, Angina pectoris
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: symptomatische Hypotonie (insbesondere bei Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel, z. B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder unter hochdosierter Diuretikatherapie), dosisabhängige orthostatische Wirkungen, Hautausschlag
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Obstipation
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Asthenie, Müdigkeit, Ödeme
Hypertoniker mit linksventrikulärer Hypertrophie
In einer kontrollierten klinischen Studie mit Hypertonikern mit linksventrikulärer Hypertrophie wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie/Müdigkeit
Chronische Herzinsuffizienz
In einer kontrollierten klinischen Studie mit Patienten mit Herzinsuffizienz wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen
Selten: Parästhesien
Herzerkrankungen
Selten: Synkopen, Vorhofflimmern, zerebrovaskulärer Insult
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Hypotonie einschließlich orthostatischer Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Asthenie/Müdigkeit
Hypertonie und Typ-2-Diabetes mit Nierenerkrankung
In einer kontrollierten klinischen Studie mit Typ-2-Diabetikern mit Proteinurie (RENAAL-Studie, siehe Abschnitt 5.1) waren folgende, die am häufigsten unter Losartan berichteten arzneimittelbedingten Nebenwirkungen:
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel
Gefäßerkrankungen
Häufig: Hypotonie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie/Müdigkeit
Untersuchungen
Häufig: Hypoglykämie, Hyperkaliämie
Die folgenden Nebenwirkungen traten häufiger unter Losartan als unter Placebo auf:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Anämie
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Synkope, Palpitationen
Gefäßerkrankungen
Nicht bekannt: orthostatische Hypotonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Diarrhö
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Rückenschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Harnwegsinfektionen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: grippeähnliche Symptome
Erfahrungen nach der Markteinführung
Die folgenden unerwünschten Ereignisse wurden nach der Markteinführung berichtet:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Anämie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeit: anaphylaktische Reaktionen, Angioödem einschließlich Schwellung von Larynx und Glottis mit dadurch bedingter Atemwegsobstruktion und/oder Schwellung von Gesicht, Lippen, Pharynx und/oder Zunge; bei einigen dieser Patienten wurde bereits früher im Zusammenhang mit der Einnahme anderer Arzneimittel einschließlich ACE-Hemmern ein Angioödem berichtet; Vaskulitis einschließlich Henoch-Schoenlein-Purpura.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Migräne
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Husten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Diarrhö
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Hepatitis
Nicht bekannt: Leberfunktionsstörungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Myalgie, Arthralgie
Erkrankungen der Nieren
Als Folge der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wurden bei Risikopatienten Veränderungen der Nierenfunktion einschließlich Nierenversagen berichtet; diese Veränderungen der Nierenfunktion können nach Absetzen der Therapie reversibel sein (siehe Abschnitt 4.4).
Untersuchungen
In kontrollierten klinischen Studien kam es unter der Therapie mit Losartan Tabletten nur selten zu klinisch relevanten Abweichungen der Standardlaborparameter. Selten traten Erhöhungen der ALT auf, die im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie wieder zurückgingen. In den klinischen Studien zur Hypertonie kam es bei 1,5 % der Patienten zu Hyperkaliämie (Serum-Kalium >5,5 mmol/l). In einer klinischen Studie mit Typ-2-Diabetikern mit Nephropathie entwickelten 9,9 % der mit Losartan Tabletten behandelten Patienten eine Hyperkaliämie >5,5 mEq/l und 3,4 % der mit Placebo behandelten Patienten (siehe Abschnitt 4.4 „Gestörter Elektrolythaushalt“).
In einer kontrollierten klinischen Studie mit Herzinsuffizienzpatienten wurden Anstiege von Blutharnstoff, Serumkreatinin und Serum-Kalium berichtet.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Bisher liegen keine Erfahrungen mit Überdosierungen beim Menschen vor. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind die wahrscheinlichsten Symptome Hypotonie, Tachykardie und möglicherweise Bradykardie.
Therapie von Intoxikationen
Die Maßnahmen sind abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme des Arzneimittels sowie von der Art und Schwere der Symptome. Die Stabilisierung des Kreislaufsystems sollte Vorrang haben. Nach oraler Einnahme ist die Gabe einer ausreichenden Dosis Aktivkohle indiziert. Anschließend sollten eine engmaschige Überwachung und gegebenenfalls eine Korrektur der Vitalparameter erfolgen.
Weder Losartan noch sein aktiver Metabolit lassen sich durch Hämodialyse entfernen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Angiotensin-II-Antagonisten, rein
ATC-Code: C09CA01
Losartan ist ein synthetischer oraler Angiotensin-II-Rezeptor (Typ AT1)-Antagonist. Angiotensin II, ein starker Vasokonstriktor, ist das primär aktive Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und eine wichtige Determinante der Pathophysiologie der Hypertonie. Angiotensin II bindet an den AT1-Rezeptor, der in vielen Geweben zu finden ist (z. B. glatte Gefäßmuskulatur, Nebennieren, Nieren und Herz), und entfaltet mehrere wichtige biologische Wirkungen einschließlich Vasokonstriktion und Aldosteronfreisetzung. Außerdem stimuliert Angiotensin II die Proliferation glatter Muskelzellen.
Losartan blockiert selektiv den AT1-Rezeptor. In vitro und in vivo hemmen sowohl Losartan als auch sein pharmakologisch aktiver Carboxylsäuremetabolit E-3174 alle physiologisch relevanten Wirkungen von Angiotensin II, unabhängig von dessen Ursprung oder Syntheseweg.
Losartan hat weder eine agonistische Wirkung noch blockiert es andere Hormonrezeptoren oder für die kardiovaskuläre Regulation wichtige Ionenkanäle. Darüber hinaus hemmt Losartan auch nicht ACE (Kininase II), das Enzym, das Bradykinin abbaut. Folglich kommt es nicht zur Potenzierung unerwünschter bradykininvermittelter Wirkungen.
Während der
Therapie mit Losartan führt der Wegfall des negativen Feedbacks von
Angiotensin II auf die Reninbildung zu einer erhöhten
Plasma-Renin-Aktivität (PRA).
Die Zunahme der PRA führt zu einem Anstieg des
Angiotensin II im Plasma. Trotz dieses Anstiegs bleiben die
blutdrucksenkende Wirkung und die Unterdrückung der
Plasmaaldosteronkonzentration erhalten, was auf eine wirksame
Angiotensin-II-Rezeptorblockade hinweist. Nach Absetzen von
Losartan fallen PRA und Angiotensin-II-Werte innerhalb von drei
Tagen wieder auf die Ausgangswerte zurück.
Sowohl Losartan als auch sein aktiver Hauptmetabolit haben eine viel größere Affinität zu dem AT1-Rezeptor als zu dem AT2-Rezeptor. Der aktive Metabolit ist auf Gewichtsbasis 10- bis 40-mal wirksamer als Losartan.
Hypertoniestudien
In
kontrollierten klinischen Studien führte die einmal tägliche Gabe
von Losartan bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer
essenzieller Hypertonie zu statistisch signifikanten Abnahmen des
systolischen und diastolischen Blutdrucks. Die Messwerte des
Blutdrucks 24 Stunden nach der Einnahme im Verhältnis zu den
Werten 5 – 6 Stunden nach der Einnahme bewiesen eine
Blutdrucksenkung über 24 Stunden; der natürliche zirkadiane
Rhythmus blieb erhalten. Die Blutdruckabnahme am Ende des
Dosierungsintervalls entsprach etwa
70 – 80 % der Abnahme, die 5 – 6 Stunden nach der
Einnahme beobachtet wurde.
Das Absetzen von Losartan führte bei Hypertonikern nicht zu einem abrupten Blutdruckanstieg (Rebound). Trotz der deutlichen Blutdrucksenkung hatte Losartan keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Herzfrequenz.
Losartan ist bei Männern und Frauen sowie bei jüngeren (unter 65 Jahre) und älteren Hypertonikern gleich wirksam.
LIFE-Studie
Die „Losartan Intervention For Endpoint reduction in hypertension“ (LIFE)-Studie war eine randomisierte, dreifachblinde, aktiv kontrollierte Studie mit 9.193 Hypertonikern im Alter von 55 bis 80 Jahren mit EKG-dokumentierter linksventrikulärer Hypertrophie. Die Patienten erhielten randomisiert einmal täglich entweder Losartan 50 mg oder Atenolol 50 mg. Wurde der Zielblutdruck (<140/90 mmHg) nicht erreicht, wurde zunächst Hydrochlorothiazid (12,5 mg) hinzugegeben und, falls erforderlich, die Dosis von Losartan oder Atenolol auf 100 mg einmal täglich erhöht. Falls erforderlich, wurden zusätzlich weitere Antihypertonika mit Ausnahme von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten oder Betablockern verabreicht, um den Zielblutdruck zu erreichen. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 4,8 Jahre.
Der primäre
Endpunkt war die Zusammensetzung aus kardiovaskulärer Morbidität
und Mortalität, gemessen als Reduktion der kombinierten Inzidenz
von kardiovaskulärem Tod, Schlaganfall und Myokardinfarkt. Der
Blutdruck wurde in beiden Gruppen signifikant auf ein ähnliches
Niveau gesenkt. Die Therapie mit Losartan senkte das Risiko der
Patienten, den primären zusammengesetzten Endpunkt zu erreichen,
im Vergleich zu Atenolol um 13,0 % (p = 0,021, 95 %
Konfidenzintervall 0,77 – 0,98). Dies war hauptsächlich auf eine
Abnahme der Schlaganfallinzidenz zurückzuführen. Die Therapie mit
Losartan senkte das Schlaganfallrisiko im Vergleich zu Atenolol
um
25 % (p = 0,001, 95 % Konfidenzintervall 0,63 –
0,89). Bei den Raten der kardiovaskulären Todesfälle und
Myokardinfarkte ergab sich zwischen den beiden Therapiegruppen
kein signifikanter Unterschied.
Ethnische Zugehörigkeit:
In der LIFE-Studie hatten die mit Losartan behandelten Farbigen ein höheres Risiko, den primären zusammengesetzten Endpunkt, d. h., ein kardiovaskuläres Ereignis (z. B. Myokardinfarkt, kardiovaskulären Tod) und insbesondere einen Schlaganfall zu erleiden, als die mit Atenolol behandelten Farbigen. Deshalb sind die in der LIFE-Studie mit Losartan im Vergleich zu Atenolol beobachteten Ergebnisse hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität/Mortalität nicht auf farbige Patienten mit Hypertonie und linksventrikulärer Hypertrophie zu übertragen.
RENAAL-Studie
Die „Reduction of Endpoints in NIDDM with the Angiotensin II Receptor Antagonist Losartan“ (RENAAL)-Studie war eine kontrollierte klinische Studie, die weltweit mit 1.513 Typ-2-Diabetikern mit Proteinurie mit oder ohne Hypertonie durchgeführt wurde. 751 Patienten wurden mit Losartan behandelt.
Ziel der Studie war der Nachweis einer über den Nutzen einer Blutdrucksenkung hinausgehenden nephroprotektiven Wirkung von Losartan.
Patienten mit Proteinurie und einem Serumkreatinin von 1,3 – 3,0 mg/dl erhielten vor dem Hintergrund einer konventionellen antihypertensiven Therapie unter Ausschluss von ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten randomisiert entweder Losartan 50 mg einmal täglich mit der Möglichkeit, die Dosis zur Erreichung der Blutdrucksenkung gegebenenfalls zu erhöhen, oder Placebo. Die Prüfärzte wurden angewiesen, die Studienmedikation bei Bedarf auf 100 mg einmal täglich zu erhöhen. 72 % der Patienten nahmen die meiste Zeit die Tagesdosis von 100 mg. Andere Antihypertonika (Diuretika, Calciumantagonisten, Alpha- und Betablocker und zentral wirksame Antihypertonika) waren bei Bedarf in beiden Gruppen als Zusatztherapie erlaubt. Die Patienten wurden bis zu 4,6 Jahre (im Durchschnitt 3,4 Jahre) beobachtet.
Der primäre Endpunkt der Studie war ein zusammengesetzter Endpunkt aus Verdoppelung des Serumkreatinins, terminalem Nierenversagen (Dialysepflicht oder Transplantation) oder Tod.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Therapie mit Losartan (327 Ereignisse) im Vergleich zu Placebo (359 Ereignisse) das Risiko der Patienten, den primären zusammengesetzten Endpunkt zu erreichen, um 16,1 % reduzierte (p = 0,022). Für die folgenden einzelnen und kombinierten Komponenten des primären Endpunkts zeigten die Ergebnisse in der mit Losartan behandelten Gruppe ebenfalls eine signifikante Risikoreduktion: 25,3 % Risikoreduktion für die Verdoppelung des Serumkreatinins (p = 0,006); 28,6 % Risikoreduktion für terminales Nierenversagen (p = 0,002); 19,9 % Risikoreduktion für terminales Nierenversagen oder Tod (p = 0,009); 21,0 % Risikoreduktion für Verdoppelung des Serumkreatinins oder terminales Nierenversagen (p = 0,01).
Bei der Rate der Gesamtmortalität zeigte sich zwischen den beiden Therapiegruppen kein signifikanter Unterschied.
Die der Placebogruppe vergleichbare Rate von Therapieabbrüchen wegen unerwünschter Ereignisse belegt, dass Losartan in dieser Studie im Allgemeinen gut vertragen wurde.
ELITE-I- und ELITE-II-Studie
In der über
48 Wochen an 722 Patienten
mit Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II–IV)
durchgeführten ELITE-Studie wurde hinsichtlich des primären
Endpunkts einer langfristigen Veränderung der Nierenfunktion
zwischen den mit Losartan und den mit Captopril behandelten
Patienten kein Unterschied beobachtet. Die in der ELITE-Studie
gemachte Beobachtung, dass Losartan das Mortalitätsrisiko im
Vergleich zu Captopril senkte, wurde in der anschließenden
ELITE-II-Studie, die im Folgenden beschrieben wird, nicht
bestätigt.
In der
ELITE-II-Studie wurde Losartan
50 mg einmal täglich (Initialdosis 12,5 mg,
erhöht auf 25 mg und dann 50 mg einmal täglich) mit Captopril 50 mg
dreimal täglich (Initialdosis 12,5 mg, erhöht auf 25 mg und dann 50
mg dreimal täglich) verglichen. Der primäre Endpunkt dieser
prospektiven Studie war die Gesamtmortalität.
In dieser
Studie wurden 3.152 Patienten
mit Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse
II–IV)
für fast zwei Jahre beobachtet (Median
1,5 Jahre), um festzustellen, ob Losartan bei der
Senkung der Gesamtmortalität Captopril überlegen ist. Bei dem
primären Endpunkt, d. h. der Senkung der Gesamtmortalität ergab
sich zwischen Losartan und Captopril kein statistisch signifikanter
Unterschied.
In beiden mit einem Vergleichspräparat kontrollierten (nicht placebokontrollierten) klinischen Studien an Patienten mit Herzinsuffizienz war jedoch die Verträglichkeit von Losartan der von Captopril überlegen, nachgewiesen durch eine signifikant geringere Rate an Therapieabbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse und eine signifikant geringere Hustenhäufigkeit.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler
Gabe wird Losartan gut resorbiert und unterliegt einem
First-pass-Metabolismus, wobei ein aktiver Carboxylsäuremetabolit
und weitere inaktive Metaboliten gebildet werden. Die
Plasmaspitzenkonzentrationen von Losartan und seinem aktiven
Metaboliten werden nach
1 Stunde bzw. 3 – 4 Stunden erreicht. Die
systemische Bioverfügbarkeit von Losartan beträgt ungefähr 33
%.
Verteilung
Sowohl
Losartan als auch sein aktiver Metabolit sind zu
> 99 % an
Plasmaproteine, primär Albumin, gebunden. Das Verteilungsvolumen
von Losartan beträgt
34 Liter.
Biotransformation
Etwa 14 % von intravenös oder oral verabreichtem Losartan werden zu dem aktiven Metaboliten umgewandelt. Nach oraler und intravenöser Anwendung von 14C-markiertem Losartan ist die im Plasma zirkulierende Radioaktivität hauptsächlich auf Losartan und seinen aktiven Metaboliten zurückzuführen. Bei etwa 1 % der Probanden wurde eine geringere Umwandlung von Losartan in den aktiven Metaboliten beobachtet.
Elimination
Die
Plasmaclearance von Losartan und seinem aktiven Metaboliten beträgt
etwa 600 ml/Minute bzw. 50 ml/Minute. Nach oraler Anwendung nehmen
die Plasmakonzentrationen von Losartan und seinem aktiven
Metaboliten polyexponentiell mit einer terminalen Halbwertszeit
von
2 Stunden bzw. 6 - 9 Stunden ab.
Die renale
Clearance von Losartan und seinem aktiven Metaboliten beträgt
ungefähr 74 ml/Minute bzw. 26 ml/Minute.
Bei oraler Anwendung werden ungefähr 4 % der
Dosis unverändert und ungefähr 6 % der Dosis als aktiver Metabolit
im Urin ausgeschieden. Sowohl die biliäre als auch die renale
Ausscheidung tragen zur Elimination von Losartan und seinen
Metaboliten bei. Nach oraler Anwendung von 14C-markiertem Losartan
werden
beim Menschen etwa 35 % der Radioaktivität im
Urin und 58 % in den Fäzes wiedergefunden und nach intravenöser
Anwendung von 14C-markiertem Losartan
ungefähr 43 % der Radioaktivität im Urin und 50 % in den
Fäzes.
Linearität
Die Pharmakokinetik von Losartan und seinem aktiven Metaboliten verläuft bis zu oralen Losartan-Dosen von 200 mg linear.
Bei einmal täglicher Dosierung kumulieren weder Losartan noch sein aktiver Metabolit signifikant im Plasma.
Spezielle Patientengruppen
Die Plasmakonzentrationen von Losartan und seinem aktiven Metaboliten bei älteren Patienten unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen, die bei jüngeren Hypertonikern beobachtet werden.
Bei Hypertonikerinnen waren die Plasmaspiegel von Losartan bis zu zweifach höher als bei Hypertonikern, während sich die Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten bei Männern und Frauen nicht unterschieden.
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer alkoholischer Leberzirrhose waren die Plasmakonzentrationen von Losartan und seinem aktiven Metaboliten nach oraler Einnahme um das 5- bzw. 1,7fache höher als bei jungen männlichen Probanden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Die Plasmakonzentrationen von Losartan sind bei Patienten mit einer Kreatininclearance über 10 ml/Minute nicht verändert. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion ist bei Dialysepatienten die AUC von Losartan etwa zweimal so groß.
Die Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten sind bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Hämodialysepatienten nicht verändert.
Weder Losartan noch sein aktiver Metabolit können durch Hämodialyse eliminiert werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf
den konventionellen Studien zur allgemeinen Pharmakologie,
Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die
präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen
erkennen. In Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe führte die
Verabreichung von Losartan zu einer Abnahme der Parameter des roten
Blutbildes (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit), einer Zunahme
des Harnstoff-N im Serum und
zu gelegentlichen Anstiegen des Serumkreatinins,
einer Abnahme des Herzgewichts (ohne ein histologisches Korrelat)
und zu gastrointestinalen Veränderungen (Schleimhautläsionen,
Ulzera, Erosionen, Blutungen). Wie andere Substanzen, die das
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System direkt beeinflussen, übte auch
Losartan unerwünschte Wirkungen auf die späte fetale Entwicklung
aus, die zum Tod der Feten und zu Missbildungen führten.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) pflanzlich,
mikrokristalline Cellulose
vorverkleisterte Maisstärke
hochdisperses Siliciumdioxid
Filmüberzug:
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Carnaubawachs
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 ºC lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC-Aluminium Blisterpackungen
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten sind in Originalpackungen mit
21, 28, 30, 50, 56, 98, 100 Filmtabletten erhältlich.
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten sind in Originalpackungen mit
28, 30, 50, 56, 98, 100 Filmtabletten erhältlich.
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten sind in Originalpackungen mit
28, 30, 50, 56, 98, 100 Filmtabletten erhältlich.
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten sind in Originalpackungen mit
28, 30, 50, 56, 98, 100 Filmtabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
Dexcel Pharma GmbH
Carl-Zeiss-Straße 2
63755 Alzenau
Telefon: (0 60 23) 94 80 - 0
Telefax: (0 60 23) 94 80 – 50
8. Zulassungsnummern
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
66290.00.00
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
66291.00.00
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
66292.00.00
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
66293.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Losartan Atid 12,5 mg Filmtabletten
27.06.2008
Losartan Atid 25 mg Filmtabletten
27.06.2008
Losartan Atid 50 mg Filmtabletten
27.06.2008
Losartan Atid 100 mg Filmtabletten
27.06.2008
10. Stand der Information
November 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
25
Losartan Atid 12,5/25/50/100 mg/02-11-2011