Loxin
Vorgesehener Wortlaut der Fachinformation:
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Loxin®
1 ml Augentropfen enthält 0,5 mg Azelastinhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:
Azelastinhydrochlorid 0,05% (0,5 mg/ml).
Ein Tropfen von ca. 30 µl enthält
0,015 mg Azelastinhydrochlorid.
Sonstige
Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der
sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Augentropfen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung und Vorbeugung der Symptome der
saisonalen allergischen Konjunktivitis
bei Erwachsenen und Kindern ab 4
Jahren.
Behandlung der Symptome der nicht-saisonalen (perennialen) allergischen Konjunktivitis bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Saisonale allergische Konjunktivitis:
Soweit nicht anders verordnet, bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren 2-mal täglich je 1 Tropfen Loxin® in jedes Auge einträufeln. Falls erforderlich, kann diese Dosis auf 4-mal täglich je 1 Tropfen pro Auge erhöht werden.
Bei zu erwartendem Kontakt mit Allergenen sollte Loxin® prophylaktisch vor einer Allergenexposition angewendet werden.
Nicht-saisonale (perenniale) allergische Konjunktivitis:
Soweit nicht anders verordnet, bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren 2-mal täglich je 1 Tropfen Loxin® in jedes Auge einträufeln. Falls erforderlich, kann diese Dosis auf 4-mal täglich je 1 Tropfen pro Auge erhöht werden.
Da die Sicherheit und Wirksamkeit der Substanz nur im Rahmen einer Studiendauer von bis zu 6 Wochen getestet wurde, sollte die Anwendung auf maximal 6 Wochen begrenzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Azelastinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von Loxin®.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wie auch bei anderen
Augentropfen sollten während der Behandlung mit
Loxin®
keine Kontaktlinsen getragen
werden.
Loxin® ist nicht zur Behandlung von Infektionen des Auges geeignet.
Weitere Warnhinweise siehe Abschnitt 4.5 and 4.6.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Spezifische Interaktionsstudien wurden mit
Loxin® nicht durchgeführt.
Mit hohen oralen
Dosen wurden Interaktionsstudien durchgeführt.
Diese haben jedoch keine Bedeutung für
Loxin®,
da systemische Plasmaspiegel nach okularer Anwendung im
Picogramm-Bereich liegen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Zur Sicherheit von
Loxin® bei Anwendung in der Schwangerschaft liegt zur Zeit noch kein
ausreichendes Erkenntnismaterial vor.
Die orale Verabreichung hoher Dosen des
Wirkstoffes Azelastin löste an Versuchstieren den Tod von Föten,
Wachstumsverzögerung und Skelettmissbildungen aus.
Die lokale Anwendung am Auge führt zu einer
geringen systemischen Belastung (Plasmaspiegel liegen nur im
Picogramm-Bereich).
Dennoch sollte Loxin® in der Schwangerschaft nur mit
Vorsicht angewendet werden.
Azelastin wird in geringem Ausmaß in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb wird die Anwendung von Loxin® während der Stillzeit nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass die leichte vorübergehende Irritation, die nach Anwendung von Loxin® auftreten kann, zu einer stärkeren Beeinträchtigung/Behinderung der Sicht führt. Sollte es jedoch zu einer kurzzeitigen Beeinträchtigung der Sicht kommen, sollte der Patient warten, bis diese vorüber ist, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Gelegentlich kann es nach Anwendung von
Loxin® vorübergehend zu leichten Reizerscheinungen am Auge
kommen.
Selten wurde über das Auftreten eines bitteren
Geschmacks berichtet.
Sehr selten kann es zu allergischen Reaktionen
kommen.
4.9 Überdosierung
Nach okularer Anwendung sind keine spezifischen Überdosierungsreaktionen bekannt und bei dieser Art der Anwendung auch nicht zu erwarten.
Erfahrungen nach Applikation toxischer Dosen von Azelastinhydrochlorid beim Menschen liegen nicht vor. Im Falle einer Überdosierung oder Intoxikation ist aufgrund tierexperimenteller Befunde mit zentralnervösen Erscheinungen zu rechnen. Die Behandlung muss symptomatisch erfolgen. Ein Antidot ist nicht bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiallergikum/Antihistaminikum
ATC-Code: S01GX07.
Azelastin, ein Phthalazinon-Derivat, ist eine stark und lang
anhaltend antiallergisch wirksame Substanz mit selektiv
H1-antagonistischen Eigenschaften.
Nach okularer Anwendung wurde zusätzlich ein
antientzündlicher Effekt des Azelastins gesehen.
Ergebnisse präklinischer in vivo-Studien und von in vitro-Untersuchungen zeigen, dass Azelastin die Synthese oder Freisetzung von Mediatoren der Früh- und Spätphase allergischer Reaktionen hemmt, z.B. von Leukotrienen, Histamin, PAF und Serotonin.
EKG-Auswertungen von Patienten, die in Langzeitbehandlungen Azelastin oral in hoher Dosierung erhielten, bestätigen, dass die multiple Gabe von Azelastin keinen klinisch relevanten Einfluss auf das korrigierte QT (QTc)-Intervall hat.
Bei über 3700 Patienten, die oral mit Azelastin behandelt wurden, wurden keine ventrikulären Arrhythmien oder Torsade de Pointes festgestellt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Pharmakokinetik (systemische Pharmakokinetik)
Nach oraler Gabe wird Azelastin schnell resorbiert, wobei die absolute Verfügbarkeit 81% beträgt. Die Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorption nicht. Das hohe Verteilungsvolumen weist auf eine bevorzugte Verteilung in periphere Kompartimente hin. Aufgrund der relativ niedrigen Plasmaeiweiß-Bindung von 80-90% sind Verdrängungs-Wechselwirkungen wenig wahrscheinlich.
Die
Eliminations-Halbwertszeit aus dem Plasma beträgt für Azelastin
nach Einmalgabe etwa 20 Stunden, für den ebenfalls therapeutisch
aktiven Hauptmetaboliten N-Desmethylazelastin ca. 45 Stunden. Der
Arzneistoff wird zum größten Teil über die Faezes
ausgeschieden.
Die anhaltende Ausscheidung geringer Dosisanteile
in die Faezes lässt vermuten, dass ein enterohepatischer Kreislauf
vorliegt.
Kinetik bei Patienten (okulare Pharmakokinetik)
Nach wiederholter okularer Anwendung von Loxin® (bis zu vier mal täglich einen Tropfen pro Auge) wurden sehr niedrige Cmax Spiegel im steady state gemessen, die bei oder unterhalb der Bestimmungsgrenze lagen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Azelastinhydrochlorid besaß in
Untersuchungen am Meerschweinchen keine sensibilisierenden
Eigenschaften.
Azelastin zeigte in in vitro- und in
vivo-Untersuchungen kein mutagenes Potential, noch zeigte sich ein
karzinogenes Potential an Ratten und Mäusen. Bei männlichen und
weiblichen Ratten verursachte Azelastin bei oralen Dosen von mehr
als 30,0 mg/kg/Tag einen dosisabhängigen Abfall des
Fertilitätsindexes.
In Studien zur chronischen Toxizität traten jedoch weder bei männlichen noch bei weiblichen Tieren substanz-spezifische Veränderungen der Reproduktionsorgane auf.
Embryotoxische und teratogene Effekte traten bei trächtigen Ratten, Mäusen und Kaninchen nur im maternal-toxischen Dosisbereich auf. (Zum Beispiel wurden Skelettmissbildungen bei Ratten und Kaninchen bei Dosen von 50 mg/kg/Tag beobachtet.)
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Benzalkoniumchlorid (Konservierungsmittel); Natriumedetat (Ph.Eur.); Hypromellose; Sorbitol-Lösung 70 % (kristallisierend) (Ph.Eur.); Natriumhydroxid; Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre. Nach Anbruch nicht länger als 4 Wochen verwenden.
6.4 Vorsichtshinweise für die Lagerung
Keine besonderen Lagerungshinweise erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
10 ml Fläschchen aus opakem HD-Polyethylen
und LD-Polyethylen-Tropfer mit weißer
HD-Polyethylen-Schraubkappe. Eine Flasche enthält
6 ml Lösung.
Unverkäufliches Muster (6 ml), Anstaltspackung (10 x 6 ml)*1.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Dr. Gerhard Mann
Chem.-pharm. Fabrik GmbH
Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin
Telefon: (0800) 0909490-94
(gebührenfrei)
Telefax: (030) 33093-357
E-Mail: heuschnupfen@bausch.com
8. Zulassungsnummer
43764.00.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
15. August 2003
10. Stand der Information
Juli 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Mitvertrieb durch
Bausch & Lomb GmbH
Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin
Telefon: (0800) 0909490-94
(gebührenfrei)
Telefax: (030) 33093-357
E-Mail: heuschnupfen@bausch.com
In Lizenz der MEDA Pharma GmbH & Co. KG, 61352 Bad Homburg
1* Diese Packungsgröße ist zur Zeit vorübergehend nicht im Handel
Loxin_FI/Zul.-Nr. 43764.00.00
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