Magnobal 20 Mmol
Fachinformation
Magnobal® 10 / 20 mmol Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat, Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen |
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Magnobal® 10/20 mmol
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen mit 10/20 mmol Magnesium-Ionen
Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Magnobal® 10 mmol:
1 Beutel zu 9 g Pulver enthält:
3,245 g Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat (entsprechend 243 mg oder 10 mmol Magnesium)
Magnobal® 20 mmol:
1 Beutel zu 18 g Pulver enthält:
6,49 g Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat (entsprechend 486 mg oder 20 mmol Magnesium)
Sonstige Bestandteile:
Enthält Natriumverbindungen und Sorbitol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Weißes Pulver
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit ist (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe).
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach dem Grad des Magnesiummangels. Als mittlere Tagesdosis werden 4,5 mg = 0,185 mmol Magnesium/kg Körpergewicht empfohlen.
Folgende Dosierungen können demnach als Anhalt dienen:
Magnobal® 10 mmol:
|
Beutel pro Tag |
entspricht |
Erwachsene und Jugendliche |
1-2 |
10-20 mmol Magnesium |
Kinder von 10 bis 14 Jahren |
1 |
10 mmol Magnesium |
Magnobal® 20 mmol:
|
Beutel pro Tag |
entspricht |
Erwachsene und Jugendliche |
1 |
20 mmol Magnesium |
Bei schweren Magnesium-Mangelzuständen:
Bei schweren akuten und chronischen Magnesium-Mangelzuständen kann die Tagesdosis, falls keine Kontraindikationen vorliegen, auf 10 mg = 0,412 mmol Magnesium/kg Körpergewicht erhöht werden.
Um die Resorptionsquote zu erhöhen, sollte Magnobal® vorzugsweise vor den Mahlzeiten, in einem Glas Wasser aufgelöst, eingenommen werden.
Die Dauer der Einnahme richtet sich nach der Höhe des Serum-Magnesiumspiegels und beträgt im Allgemeinen 4 Wochen.
Auch eine Langzeittherapie kann angezeigt sein und ist bei normaler Nierenfunktion unbedenklich, da überschüssiges Magnesium über die Niere ausgeschieden wird.
4.3 Gegenanzeigen
Magnobal® darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegenüber Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
-
Ausscheidungsstörungen (Niereninsuffizienz, Anurie) und krankheitsbedingten, hochgradigen Flüssigkeitsverlusten (Exsikkose), Calcium-Magnesium-Ammonium-Phosphatsteinen und bei AV-Block. (Es sollte geprüft werden, ob sich je nach Lage des Elektrolythaushaltes eine Gegenanzeige ergibt.)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Ein Beutel Magnobal® 10 mmol enthält 19 mmol (435 mg) Natrium.
Ein Beutel Magnobal® 20 mmol enthält 38 mmol (870 mg) Natrium.
Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer) Diät.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Magnobal® nicht einnehmen.
1 Beutel Magnobal® 10/20 mmol enthält 2,6 / 5,2 g Sorbitol. Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei jeder Anwendung bis zu 2,6/5,2 g Sorbitol zugeführt (entsprechend 0,22/ 0,43 BE). Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat sollte zeitlich 3 bis 4 Stunden versetzt zu Eisen, Tetracyclinen und Natriumfluorid eingenommen werden, um eine durch Komplexbildung verminderte Resorption dieser Substanzen zu vermeiden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit:
Gegen die Anwendung von Magnobal® in Schwangerschaft und Stillzeit bestehen keine Bedenken.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 10 %)
Häufig (≥ 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %)
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (< 0,01 %)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Vereinzelt kann es bei der oralen Anwendung von Magnesiumbis(hydrogenaspartat)-Dihydrat zu Durchfällen kommen, die sich durch Reduzierung der Dosis beheben lassen.
Bei hochdosierter, länger andauernder Anwendung von Magnobal® kann es zu Müdigkeitserscheinungen kommen. Sie können darauf hinweisen, dass bereits ein überhöhter Serum-Magnesiumspiegel erreicht ist. In diesem Fall ist die Dosis zu reduzieren bzw. die Medikation vorübergehend abzusetzen.
4.9 Überdosierung
Zusätzlich zu den unter Punkt 4.8 erwähnten Diarrhöen sind bei normaler Nierenfunktion nach Überdosierungen bei oraler Gabe keine Intoxikationserscheinungen möglich.
Nur bei schwerer Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 3,5 mg/100 ml) oder Anurie kann es zu Akkumulationen von Magnesium und zu Intoxikationserscheinungen kommen.
Bei Magnesium-Intoxikationen sind zentralnervöse und kardiale Symptome (Beeinflussung der atrioventrikulären Überleitung und der ventrikulären Erregungsausbreitung) sowie eine Curare-ähnliche Wirkung auf die neuromuskuläre Überleitung zu beobachten.
Als spezifisches Antidot gegen Magnesium-Intoxikationen wird Calcium i.v. (100 - 200 mg Calcium2+ über 5 - 10 Minuten) gegeben. Darüber hinaus können Hämodialyse, Peritonealdialyse und Beatmung erforderlich werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mineralstoffe
ATC-Code: A12CC05
Unter den intrazellulären Kationen steht Magnesium nach Kalium an zweiter Stelle. Magnesium ist ein Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme.
Von besonderer Bedeutung ist der Einfluss des Magnesiums auf die Muskelkontraktion.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Magnesium wird im Duodenum und vorderen Jejunum rasch resorbiert. Die Resorptionsquoten liegen zwischen 30 und 40 %, bei Vorliegen eines Magnesiummangels steigt die Resorption bis zu 70 %. Sie ist zusätzlich noch von verschiedenen anderen Faktoren wie Schädigungen der Darmoberfläche, Darmmotilität, Passagezeit, physiologischer Darmflora abhängig. Der maximale Serumspiegel wird nach 2 - 3 Stunden erreicht.
Die Gesamtmenge an Magnesium eines Erwachsenen mit ca. 70 kg Körpergewicht beträgt ca. 1.000 mmol.
50 % dieser Menge befinden sich in den Knochen, 45 % im Intra- und 5 % im Extrazellularraum.
Die Konzentration im Plasma beträgt 0,7 - 1,1 mmol/l; 1/3 der Plasmamenge ist an Plasmaproteine gebunden, 2/3 liegen als freie Magnesiumionen vor. Nur diese sind physiologisch wirksam.
Magnesium wird fast ausschließlich über die Niere ausgeschieden, die biliäre Exkretion ist gering. Die renale Rückresorptionsrate liegt normalerweise zwischen 95 und 100 %, wodurch eine Steuerung des Magnesiumhaushaltes im Organismus möglich wird. Erhöhte Magnesiumausscheidung findet man unter osmotischer Diurese (schlecht eingestellter Diabetes, Mannit, Harnstoff) oder verschiedenen Medikamenten (Schleifendiuretika, längere Mineralkortikoidtherapie, Wachstums- und Schilddrüsenhormone).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Vergiftungen nach oraler Einnahme von Magnesiumsalzen sind selten, kommen jedoch im Zusammenhang mit einer Niereninsuffizienz vor.
Die akute Toxizität, gemessen am LD50-Wert, lag bei der Maus nach oraler Applikation bei 8,31 g/kg Körpergewicht. Kurz nach der Applikation dieser Dosis wurden langanhaltende Herabsetzung des Muskelkonus, tonisch-klonische Krämpfe und Reflexverminderung beobachtet.
Für Ratte und Hund lag die LD50 nach oraler Applikation bei 10,69 g/kg Körpergewicht bzw. bei 4,5 g/kg Körpergewicht.
Chronische Toxizität
Siehe auch Abschnitt 4.8.
Bei der Prüfung auf chronische Toxizität bei Ratten wurden bei einer Dosierung von 3,2 g/kg Körpergewicht pro Tag leichte Diarrhöen und leichte bis mäßige Dämpfungen festgestellt.
Bei dieser Dosierung waren die Werte der Thrombozyten, Monozyten und eosinophilen Granulozyten erhöht. Die alkalische Phosphatase und der Bilirubingehalt waren leicht erhöht.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen auf ein mutagenes und tumorerzeugendes Potential von Magnesiumsalzen sind nicht durchgeführt worden.
Reproduktionstoxizität
Es liegen keine Hinweise auf ein Fehlbildungsrisiko vor. Die dokumentierten Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch sehr gering.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile:
Natriumhydrogencarbonat, Citronensäure, Sorbitol (Ph. Eur.), Saccharin-Natrium, Aromastoffe.
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine besonderen Anforderungen
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Magnobal® 10 mmol:
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
20 Beutel zu 9 g (N1)
50 Beutel zu 9 g (N2)
100 Beutel zu 9 g (N3)
Magnobal® 20 mmol:
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
20 Beutel zu 18 g (N1)
50 Beutel zu 18 g (N2)
100 Beutel zu 18 g (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
MIP Pharma GmbH
Kirkeler Straße 41
66440 Blieskastel
Tel.: 06842 / 9609 - 0
Fax: 06842 / 9609 - 355
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Magnobal 10 mmol: 28230.00.01
Magnobal 20 mmol: 28230.01.01
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
25.11.1993/ 01.10.2003
10. STAND DER INFORMATION
Dezember 2008
VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig