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Maprotilin-Teva 50 Mg Filmtabletten

Document: 30.04.2009   Fachinformation (deutsch) change

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Version 04/09

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Maprotilin-TEVA®25 mg Filmtabletten

Maprotilin-TEVA®50 mg Filmtabletten

Maprotilin-TEVA®75 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Maprotilinhydrochlorid

Maprotilin-TEVA®25 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 25 mg Maprotilinhydrochlorid.


Maprotilin-TEVA®50 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 50 mg Maprotilinhydrochlorid.


Maprotilin-TEVA®75 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 75 mg Maprotilinhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Filmtablette

Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Depressive Erkrankung

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der indivi­duellen Reaktionslage, dem Anwen­dungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden.

Es gilt hier, dass zwar bei einem Ansprechen des Pa­tienten die Dosis so klein wie möglich ge­halten werden sollte, dass auf der anderen Seite aber bei einem Nichtansprechen der zur Ver­fügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.

Die einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.

Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsauf­hellende Wir­kung in der Regel nach 1 - 3 Wochen zu erwarten.

Maprotilin-TEVA®25 mg:

Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen wird eine Anfangsdosis von 1 - 3mal 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®25 mg (entsprechend 25 - 75 mg Maprotilinhydrochlo­rid/Tag) empfohlen. Die Tagesdosis kann auch als abendliche Einmaldosis verabreicht werden.

Die Dosis kann, abhängig von Wirksamkeit und Ver­träglichkeit, nach 2 Wochen um 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®25 mg (entsprechend 25 mg Maprotilinhydrochlorid/Tag) schrittweise erhöht und auf bis 2 - 3mal 2 Filmta­bletten (entsprechend bis zu 150 mg Maprotilinhydro­chlorid/Tag) bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden. Gegebenenfalls ist auf Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt auszuweichen.

Die maximale Tagesdosis bei ambulanten Patienten be­trägt 6 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®25 mg (entsprechend 150 mg Ma­protilinhydrochlorid), bei stationären Patienten bis 9 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®25 mg (entsprechend 225 mg Maproti­linhydrochlorid), wobei auf Darreichungsformen mit höherem Wirkstoffgehalt zurückgegriffen werden kann.

Nach der Rückbildung des depressiven Syndroms ist die Dosis schrittweise zu verringern auf eine tägli­che Erhaltungsdosis von 1 - 2 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®25 mg (ent­sprechend 25 - 50 mg Maprotilinhydrochlorid).

Hinweis:

Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich gerin­gere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufrieden stellenden Behand­lungseffekt.

Maprotilin-TEVA®50 mg:

Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen wird eine Anfangsdosis von 1mal 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®50 mg (entsprechend 50 mg Maprotilinhydrochlorid/Tag) emp­fohlen. Die Tagesdosis kann als abendliche Einmaldosis verabreicht werden.

Die Dosis kann, abhängig von Wirksamkeit und Ver­träglichkeit, nach 2 Wochen um 25 mg Maprotilinhy­drochlorid/Tag schrittweise erhöht und auf bis zu 3mal 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®50 mg (entsprechend bis zu 150 mg Maprotilinhydrochlorid/Tag) bis zum Wirkungsein­tritt gesteigert werden. Gegebenenfalls ist auf Darrei­chungsformen mit einem anderen Wirkstoffgehalt aus­zuweichen.

Die maximale Tagesdosis bei ambulanten Patienten be­trägt 3 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®50 mg (entsprechend 150 mg Ma­protilinhydrochlorid), bei stationären Patienten bis 225 mg Maprotilinhydrochlorid, wobei auf Darrei­chungsformen mit höherem Wirkstoffgehalt zurückge­griffen werden kann.

Nach der Rückbildung des depressiven Syndroms ist die Dosis schrittweise zu verringern auf eine tägli­che Erhaltungsdosis von1/2 bis 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®50 mg (entsprechend 25 bis 50 mg Maprotilinhydrochlorid).

Hinweis:

Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich gerin­gere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufrieden stellenden Behand­lungseffekt.

Maprotilin-TEVA®75 mg:

Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen wird eine Anfangsdosis von 1mal 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®75 mg (entsprechend 75 mg Maprotilinhydrochlorid/Tag) emp­fohlen. Die Tagesdosis kann als abendliche Einmaldo­sis verabreicht werden.

Die Dosis kann, abhängig von Wirksamkeit und Ver­träglichkeit, nach 2 Wochen um 25 mg Maprotilinhy­drochlorid/Tag schrittweise erhöht und auf bis zu 2mal 1 Filmtablette Maprotilin-TEVA®75 mg (entsprechend bis zu 150 mg Maprotilinhydrochlorid/Tag) bis zum Wirkungsein­tritt gesteigert werden. Gegebenenfalls ist auf Dar­rei­chungsformen mit einem geringeren Wirkstoffgehalt auszuweichen.

Die maximale Tagesdosis bei ambulanten Patienten be­trägt 2 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®75 mg (entsprechend 150 mg Ma­protilinhydrochlorid), bei stationären Patienten bis 3 Filmtabletten Maprotilin-TEVA®75 mg (entsprechend 225 mg Maproti­linhydrochlorid).

Nach der Rückbildung des depressiven Syndroms ist die Dosis schrittweise auf eine tägliche Erhaltungs­dosis von 25 bis 50 mg Maprotilinhydrochlorid zu verringern. Dafür stehen Darreichungsformen mit ei­nem entspre­chenden Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Art und Dauer der Anwendung

Die Einnahme erfolgt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser).

Die einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.

Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhel­lende Wir­kung in der Regel nach 1 - 3 Wochen zu er­warten.

Die mittlere Gesamtdauer einer Behand­lungspe­riode bis zum Nachlassen der Krankheitser­scheinungen be­trägt im Allgemeinen mindestens 4 - 6 Wochen.

Bei endogenen Depressionen soll nach Rückbildung der depressiven Symptomatik die Behand­lung eventuell mit einer verringerten (ambulanten) Dosis für 4 - 6 Monate weitergeführt werden.

Hinweis:

Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich gerin­gere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufrieden stellenden Behand­lungseffekt.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Maprotilinhydrochlorid, tri- und tetrazyklische Antidepressiva oder einen der sonstigen Bestandteile.

akute Vergiftungen mit Alkohol oder mit Schlaf­mitteln, Psychopharmaka und Opioiden,

akute Delirien und Manien,

unbehandelter erhöhter Augeninnendruck (Engwinkelglaukom),

akutes Harnverhalten,

Prostatahypertrophie mit Restharn­bildung,

Pylorusstenose,

paralytischer Ileus,

schwerwiegende unbehandelte Störungen der Blut­druckregulation,

akute Phase eines Herzinfarktes,

bestehende Erregungsleitungsstörungen des Herzens.

bei bestehender oder weniger als 2 Wochen zurückliegender Therapie mit MAO-Hemmstoffen vom irreversiblen Hemmtyp

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Maprotilin-TEVA®darf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaß­nahmen angewendet werden bei:

Prostatahypertrophie ohne Rest­harnbildung,

- Störungen der Blutbildung,

- Epilepsie und erhöhter Krampfbereitschaft des Gehirns (z.B. bei Hirnschäden verschiedenster Ursache, Alkoholkrankheit),

- bestehender Herz-Kreislauf-Schwäche,

- schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen,

- Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus.

Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit Maprotilin-TEVA®auszuschließen, da keine ausreichenden Erfah­rungen bei der Behandlung depressiver Erkrankungen in diesen Altersstufen vorliegen.

Folgende Überwachungsmaßnahmen sind bei bestimm­ten Risikogruppen zu beachten:


Bei herzkranken und älteren Patienten sind insbeson­dere während einer hochdosierten Langzeittherapie mit Maprotilin-TEVA®eine regelmäßige Überwachung der Herzfun­ktion und EKG-Kontrollen durchzuführen.


Patienten mit Neigung zu orthostatischer Hypotonie bedürfen einer regelmäßigen Blutdruckkontrolle.


Die Glucosetoleranz bzw. die Blutzuckerwerte können sich unter Antidepressiva-Therapie verändern, so dass bei Diabetikern häufigere Blutzuckerkontrollen nötig werden können.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Maprotilin-TEVA®nicht einnehmen.

Suizid /Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn der Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wirkungen von Alkohol und die Wirkungen anderer zentraldämpfend wirkender Arzneimittel kön­nen bei gleichzeitiger Anwendung von Maprotilin-TEVA®verstärkt wer­den.

Bei Schilddrüsenüberfunktion sowie bei Patienten, die Schilddrüsenpräparate erhalten, können kardiovaskuläre Nebenwirkungen verstärkt auftreten.

Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Arzneimittel, die teilweise wie Maprotilin-TEVA®wirken (anticholinerge Wirkung), ist mit ei­ner Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere einem Delir) zu rechnen.

Die adrenerge Wirkung auf das vegetative Nervensystem durch sympathomimetische Amine kann durch gleich­zeitige Einnahme von Maprotilin-TEVA®er­heblich ver­stärkt werden, z.B. durch die vasokonstringierenden Zusätze bei Lo­kalanästhetika.

MAO-Hemmer vom irre­versiblen Hemmtyp sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behand­lung mit Maprotilin-TEVA®abge­setzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwir­kungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyper­pyrexie, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwan­kungen gerechnet werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva, wie z.B. Fluvoxamin oder Fluoxetin (sog. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe) können die Plasmakonzentrationen von Maprotilinhydrochlorid stark ansteigen. Wegen der sehr langsamen Ausschei­dung dieser Stoffe kann der Effekt entsprechend lange an­dauern.

Es kann zu einer Wirkungsabschwächung von Antihyper­tensiva vom Typ des Guanethidin bzw. des Clonidin kommen mit der Ge­fahr einer Rebound-Hypertension bei mit Clonidin behandel­ten Patien­ten.

Maprotilin-TEVA®kann die Wirksamkeit von Antiarrhythmika be­sonders vom Typ Ia [z. B. Chinidin] und Typ III [z. B. Amio­daron]) verstär­ken.

Bei einer Kombination mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der Blutspiegel tri- und tetra­zy­klischer Antidepressiva wie Maprotilin­hydrochlorid kommen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenothiazin­haltigen Mitteln sowie bei abrupter Dosisverringerung von Ben­zodiazepinen muss mit erhöhtem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen gerechnet werden.

Auch bei einer zugleich bestehenden Behand­lung mit Cimetidin kann der Blutspiegel von Maprotilinhydro­chlorid erhöht wer­den.

Barbiturat-haltige Mittel können den Blutspiegel des Maprotilinhydrochlorid erniedrigen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft darf Maprotilin-TEVA®nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen existieren (siehe Abschnitt 5.3).

Maprotilinhydrochlorid geht in die Muttermilch über, daher darf Maprotilin-TEVA®in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Ist eine Behandlung mit Maprotilin-TEVA®unvermeidbar, muss abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reak­tionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teil­nahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen be­einträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie auch im Zusammenwir­ken mit anderen zentral wirkenden Medika­menten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psy­chopharmaka).

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)

Häufig können vor allem zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit sowie Mund­trockenheit, Verstopfung, Akkomodationsstörungen, erschwertes Wasserlassen oder Harnverhaltung, Schwindelgefühl, Myoklonien, Unruhe, Er­regungszu­stände auftreten.

Das Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbre­chen, Schlafstörungen, Angst, Delir, Halluzinatio­nen, Hypomanie und Manie wurde ebenfalls berich­tet. Sie können aber auch als Absetzerscheinungen, vor allem nach plötz­lichem Absetzen nach längerer Einnahme von Maprotilin-TEVA®, auftreten.

Gelegentlich können auftreten: Aggressivität, Alp­träume, Schlaflosigkeit, Appetitsteigerungen und Ge­wichtszunahme, Verstärkung der depressiven Krank­heitszeichen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörun­gen, Tagessedation, allergische Hauterscheinungen in Form von Exanthemen, Urtikaria, manchmal von Fieber beglei­tet, Photosensibilität, Verdauungsstörungen, sexuelle Störungen (Libido- und Potenzstörungen) Palpitatio­nen, Hitzewallungen, Ohn­macht, Parästhe­sien so­wie Petechien.

Selten können auftreten: Arzneimittelfieber, Ataxie und unwillkürli­che Bewegungen in Form von Tremor sowie Dysarthrie unter therapeutischen Dosen, Blut­drucksenkung oder -erhöhung, Erregungs­leitungsstö­rungen des Herzens mit Herzjagen, Herzklopfen sowie vorübergehende Änderungen der T-Welle im EKG, plötz­liche Glaukomanfälle, Durchfall, ver­mehrtes Schwit­zen, Ödeme, Ner­vosität, Verwirrtheitszustände und zerebrale Krampf­anfälle.

Krampfanfälle wurden unter Behandlung mit Maproti­linhydrochlorid bei Patienten mit und ohne Epilepsie in der Vorgeschichte beobachtet. Daher ist bei er­höh­ter Krampfbereitschaft (Epilepsie, hirnorganische Veränderungen), besonders unter höherer Dosie­rung von Maprotilin-TEVA®, die gleichzeitige Verabreichung von Antikon­vulsiva in Erwägung zu ziehen.

Bei herzkranken und älteren Patienten sind, insbe­sondere während einer hochdosierten Langzeittherapie mit Maprotilin-TEVA®, eine regelmäßige Überwachung der Herz­funktion und EKG-Kontrollen durchzuführen. Patienten mit Neigung zum Blutdruckabfall bei Änderung der Körperlage (orthostatischer Hypotonie) bedürfen ei­ner regelmäßigen Blutdruckkontrolle.

Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion können die unerwünschten Wirkungen von Maprotilinhydrochlorid auf das Herz und Gefäßsystem verstärkt werden (siehe auch Abschnitt "Wechselwirkungen").

In sehr seltenen Fällen können aufgrund von Störun­gen der Blutzellreifung (Leukopenie, Agranulozytose), aus­gelöst durch Maprotilinhydrochlorid, grippeähnliche Erscheinungen wie Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündung, Halsschmerzen auftreten.

Es wurde über Einzelfälle allergischer Alveolitis mit und ohne Eosinophilie sowie über dermale Vasku­litis und multiforme Erytheme berichtet. Fer­ner kann es vereinzelt zu Gynäkomastie und Galaktorrhoe, Geschmacksstörungen, Haarausfall bis hin zum Haar­verlust, Juckreiz, Gefühl der verstopften Nase, Bronchospasmen, Koordi­nationsstörungen, Dyskinesien, Abfall der Muskel­spannung, EEG-Veränderungen, Akti­vierung psychoti­scher Symptome, Depersonalisation, Syndrom der inadäquaten Ausschüttung des antidiure­tischen Hor­mons (SIADH), Thrombopenie, Tinnitus und Zahn­karies kommen.

Es liegen Berichte über die Erhöhung von Leberfunk­tionswerten und Hepatitis mit und ohne Ikterus vor.


Unbekannte Häufigkeit: suizidale Gedanken, suizidales Verhalten*


*Fälle von suizidalem Verhalten während der Therapie mit Maprotilin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)

4.9 Überdosierung

Maprotilin-TEVA®kann gefährliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn es in zu großen Mengen aufgenommen wird. Kinder und Kleinkinder sind dabei besonders gefährdet.

Als lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen kön­nen z.B. Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampf­anfällen, Bewusstseinstrübungen bis hin zu Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und schwere Herz-Kreislauf-Störungen (Beschleunigung der Herzschlag­folge, Herz­rhythmusstörungen) auftreten.

Die intensivmedi­zinische Behandlung ist so schnell wie möglich einzuleiten!

Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung:

Hämodialyse und Hämoper­fusion sind nur innerhalb weniger Stunden nach Aufnahme in den Körper indiziert und auch dann von unsicherem Wert. Alkalisierung des Plasmas mit Natriumhydrogencarbonat bzw. Natriumlaktat hat sich auch in der Behandlung der kardialen Komplikationen gut bewährt.

Physostigmin kann verschiedene zentrale Vergiftungs­symptome (Delir, Koma, Myoklonus, ex­trapyramidale Symptome) schnell und sicher durchbrechen. Auch bei Vergiftungen mit tachy­karden Rhythmusstörungen, die häufig mit ventrikulären Extrasystolen und/oder Erregungs­leitungsstörungen (Schenkelblock, QRS-Ver­breitung, AV-Block) auftreten, eignet sich Phy­sostigmin.

Unter intensivmedizinischer Überwachung (EKG-Kon­trolle) werden 2 bis maximal 8 mg Physostigmin/Stunde infundiert. Leitsymptome sind die Herzfrequenz und der QRS-Kom­plex. Vor­sicht bei Hypotonie.

Bei Überdosierung mit Physostigmin (Eliminations­halb­wertszeit 20 - 40 Minuten) ist Atropin das Mittel der Wahl. 0,5 mg Atropin antago­nisieren etwa 1 mg Physostigmin.

Eine klinisch-toxikologische Untersuchung von Blut bzw. Plasma und Urin wird empfohlen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Psychopharmakum, tetrazyklisches Antidepressivum

ATC-Code: N06AA21


Maprotilin ist eine tetrazyklische Verbindung, die strukturchemisch eine enge Verwandtschaft zu den trizyklischen Antidepressiva aufweist.


Maprotilin bewirkt eine Hemmung der Wiederaufnahme von Norepinephrin in die präsynaptischen Speicher und erhöht dadurch die Konzentration des an der Synapse verfügbaren Neurotransmitters. Daraus resultiert nach der Katecholaminhypothese der Depression die anti­depressive Wirkung der Substanz. Maprotilin hat keinen Einfluss auf die Wiederaufnahme von Sero­tonin und Dopamin.


Darüber hinaus blockiert Maprotilin die Histamin-H1-Rezeptoren. Hierin wird die Ursache für die starke Sedation und unerwünschte Wirkungen der Substanz ge­sehen.

Maprotilin besitzt eine geringere anticholinerge Wirkung als die trizyklischen Antidepressiva. Mapro­tilin weist außerdem eine alpha1-antagonistische Wirkung auf. Diese Eigenschaft ist wahrscheinlich für die Sedation und Blutdrucksenkung verantwort­lich.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Maximale Plasmaspiegel betragen nach Einnahme einer oralen Dosis von 50 mg 16,5 bis 29 ng/ml und werden zwischen 9 und 16 h erreicht.

Die Plasmahalbwertszeit beträgt sowohl nach oraler wie parenteraler Applikation durchschnittlich 40 h (20 - 58 h). Die "therapeutischen" Plasmaspiegel lassen sich schwer definieren, da sehr große inter­individuelle Unterschiede nach Verabreichung glei­cher Dosen beobachtet wurden.

Die "steady-state"-Konzentration wird durchschnitt­lich innerhalb von 2 Wochen erreicht, unabhängig da­von, ob die Gesamttagesdosis des Maprotilin als Ein­zeldosis bzw. Mehrfachdosis verabreicht wird. Zwischen dem Plasmaspiegel im Steady-state und dem Auftreten sowie der Schwere der unerwünschten Wirkung besteht keine enge Korrelation. Der klinische Be­handlungs­effekt zeigt keine lineare Beziehung mit dem Plasma­spiegel.

Das Verteilungsvolumen wurde mit 22,6 l/kg Körper­gewicht bestimmt, was eine hohe Gewebeanreicherung an­zeigt.

Die Plasmaproteinbindung von Maprotilin wurde mit 88 % bestimmt, wobei keine Sättigung der Proteinbindungskapazität auch in höheren Dosen eintritt. Ein Alterseinfluss auf die Proteinbindung besteht nicht. Maprotilin penetriert in die Muttermilch und rei­chert sich dort an, so dass das Konzentrationsver­hältnis Muttermilch/Vollblut, über 5 Tage gemessen, das 1,3 bis 1,5fache der Serumkonzentrationen be­trät. Nach Einmalgabe von 100 mg per os wurde nach 8 Stunden ein Wert von 105 µg/ml unveränderter Sub­stanz in der Milch gemessen.

Im Liquor cerebrospinalis wurden nach einmaliger bzw. kurzfristiger Gabe 2 - 13 % der Serumkonzentra­tionen mit linearer Beziehung gefunden.

Metabolisierung

Der Hauptmetabolisierungsweg geht über das Desme­thyl­derivat, woran sich hydroxylierende und oxidative Prozesse anschließen. Als aktive Metaboliten scheinen sowohl Desmethylmaprotilin als auch Maprotilin-N-Oxid ähnliche pharmakologische Eigenschaften wie die Muttersubstanz zu besitzen.

Elimination

Bei Versuchspersonen wurde nach i.v. Injektion 30 % der Dosis mit den Fäzes und 57 % mit dem Urin inner­halb von 21 Tagen ausgeschieden. Mehr als 90 % liegen in Form von Metaboliten vor, davon 75 % als Glucuronide.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben. Siehe auch Punkt 12 Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegen­mittel.

b) Chronische Toxizität

In Untersuchungen zur chronischen Toxizität erhiel­ten Ratten über 78 Wochen 10 - 30 mg Maprotilin/kg Körper­gewicht/Tag. In der Tiergruppe mit höheren Dosen zeig­te sich eine reversible Leberverfettung. In Untersu­chungen am Hund (1 Jahr 1 - 20 mg Maprotilin/kg Körperge­wicht/Tag) zeigten sich keine toxischen Effekte.

c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Maprotilin-TEVA®wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Bisherige In-vivo-Untersuchungen verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeu­gendes Potential liegen nicht vor.

d) Reproduktionstoxizität

Untersuchungen zur Embryotoxizität wurden an Ratten, Mäusen und Kaninchen durchgeführt. Außer einer leichten Verringerung der Fetengewichte bei einer Tagesdosis von 30 mg Maprotilin/kg traten weder embryotoxische noch teratogene Wirkun­gen auf.

Die Verabreichung von bis zu 30 mg Maprotilin/kg/ Tag im Futter hatte bei Ratten keine negativen Auswirkungen auf die Konzeption, die Embryonal- und Fetalentwick­lung, den Geburtsvorgang und die Lebensfähigkeit der Neu­geborenen. Bei oraler Gabe von bis zu 30 mg Maprotilin/kg/Tag während der Fetalentwicklung und der Laktation konn­te keine Beeinträchtigung der Muttertiere oder der Jungen festgestellt werden.

Es liegen unzureichende Erfahrungen mit einer Anwendung von Maprotilin-TEVA®am Menschen während der Schwangerschaft vor.

Maprotilin-TEVA®geht in die Muttermilch über, deshalb muss bei einer erforderlichen Behandlung mit Maprotilin-TEVA®in der Stillzeit abgestillt werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

hochdisperses Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrat, Calciumphosphat, Maisstärke, Magnesiumstearat, Talkum, Stearinpalmitinsäure, Methylhydroxypropylcellulose, Saccharin, Povidon (K30), Titandioxid E 171, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (Maprotilin-TEVA®25 mg), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O und Eisen(III)-oxid (Maprotilin-TEVA®50 mg), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O und Eisen(III)-oxid (Maprotilin-TEVA®75 mg)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Maprotilin-TEVA®25 mg Filmtabletten

Packung mit 20 Filmtabletten (N1)

Packung mit 50 Filmtabletten (N2)

Packung mit 100 Filmtabletten (N3)

Maprotilin-TEVA®50 mg Filmtabletten

Packung mit 20 Filmtabletten (N1)

Packung mit 50 Filmtabletten (N2)

Packung mit 100 Filmtabletten (N3)

Maprotilin-TEVA®75 mg Filmtabletten

Packung mit 20 Filmtabletten (N1)

Packung mit 50 Filmtabletten (N2)

Packung mit 100 Filmtabletten (N3)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. Inhaber der Zulassung

TEVA Generics GmbH

Kandelstraße 10

D-79199 Kirchzarten

Telefon 0 76 61 / 98 45 - 04

Telefax 0 76 61 / 98 45 - 69

8. Zulassungsnummer(n)

22724.00.00

22724.01.00

22724.02.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung

27.04.1990

10. Stand der Information

April 2009

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig