Mecain Hyperbar 40 Mg/Ml Injektionslösung
Zwischenlieferung |
||
DeltaSelect GmbH |
Mecain 4% hyperbar |
08.11.2004 |
- 17 - |
||
Module 1 |
Administrative Information and Prescribing Information – for the European Union |
|
1.3 |
Product information |
|
1.3.1 |
Summary of product characteristics, Labelling and Package Leaflet |
Gebrauchsinformation und Fachinformation
Mecain® 4% hyperbar - 2 ml
Wirkstoff:Mepivacainhydrochlorid
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösungenthält:
Arzneilichwirksame Bestandteile:
Mepivacainhydrochlorid 40 mg
SonstigeBestandteile:
Glucose-Monohydrat 95 mg
Natriumhydroxid,WasserfürInjektionszwecke
2 ml Injektionslösung enthalten 0,19 g (entsprechend 0,016 Broteinheiten) Glucose.
DarreichungsformundInhalt:
Injektionslösung, 2 ml (Packungsgrößen s.u. Sonstige Hinweise)
Lokalanästhetikum(Arzneimittelzur örtlichen Betäubung) vom Säureamidtyp (Carbonsäureamid des Anilin)
Pharmazeutischer Unternehmer
DeltaSelect GmbH
Otto-Hahn-Straße 31-33
63303 Dreieich
Vertrieb
Zweigniederlassung
Benzstraße 5
72793 Pfullingen
Tel.: 07121-9921-0
Fax: 07121-9921-31
Hersteller
DeltaSelect GmbH
Zweigniederlassung
Benzstraße 5
Betriebsstätte Hermann-Burkhardt-Straße 3
72793 Pfullingen
Anwendungsgebiete
Spinalanästhesie
Gegenanzeigen
Wann darf Mecain 4% hyperbar - 2 ml nicht angewendet werden?
Mecain 4% hyperbar - 2 ml darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ
- bei schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems
- bei akut dekompensierter Herzinsuffizienz (akutes Versagen der Herzleistung)
- bei kardiogenen und hypovolämischen Schock
- zur intravasalen Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß)
- bei natürlicher (vaginaler) Entbindung
Zusätzlich sind die speziellen Gegenanzeigen für die Spinalanästhesie zu beachten, wie z.B.:
-
nicht ausgeglichener Mangel an Blutvolumen
-
erhebliche Störungen der Blutgerinnung
-
erhöhter Hirndruck
-
Infektion des zentralen Nervensystems
-
Infektion im Punktionsgebiet
-
pathologische anatomische Veränderungen
Hinweis:
Bei der Durchführung einer Spinalanästhesie bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahren ist häufiger mit postspinalen Kopfschmerzen zu rechnen.
Wann darf Mecain 4% hyperbar - 2 ml nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?
Im folgenden wird beschrieben, wann Mecain 4% hyperbar - 2 ml nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Mecain 4% hyperbar - 2 ml darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
-
Nieren- oder Lebererkrankung
-
Gefäßverschlüssen
-
Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
-
Nervenschädigung durch Zuckerkrankheit
Was muss in der Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Die Anwendung von Mecain 4% hyperbar - 2 ml in der Frühschwangerschaft sollte nur erfolgen, sofern die Anwendung absolut notwendig ist.
Als mögliche Komplikation des Einsatzes von Mecain 4% hyperbar - 2 ml in der Geburtshilfe ist das Auftreten einer arteriellen Hypotension bei der Mutter anzusehen.
In der Geburtshilfe darf bei natürlicher Entbindung Mecain 4% hyperbar - 2 ml nicht angewendet werden. Die geburtshilfliche Anwendung ist ausschließlich bei Sectio caesarea indiziert, da Mecain 4% hyperbar - 2 ml eine starke motorische Blockade bewirkt.
Es ist nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacainhydrochlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird. Sollte eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, kann das Stillen ca. 24 Stunden nach Ende der Behandlung wieder aufgenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern wird in der Regel keine Spinalanästhesie durchgeführt.
Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Bei älteren Menschen wird eine entsprechende Dosisanpassung empfohlen.
Vornehmlich bei älteren Patienten kann eine plötzliche arterielle Hypotension (Blutdruckabfall) als Komplikation bei einer Spinalanästhesie auftreten.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
Vor einer Lokalanästhesie ist grundsätzlich auf eine ausreichende Volumensubstitution zu achten.
-
Intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution).
-
Dosierung so niedrig wie möglich wählen.
-
korrekte Lagerung des Patienten beachten.
-
Vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle).
-
Injektion langsam vornehmen.
-
Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren.
-
Allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.
Vor der spinalen Injektion des Lokalanästhetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z.B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind.
Entsprechende Kenntnisse zur erfolgreichen Durchführung einer Spinalanästhesie werden als bekannt vorausgesetzt.
Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulantien, wie z.B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen führen kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgeführt und die Thrombozytenzahl überprüft werden. Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparinprophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Mecain 4% hyperbar - 2 ml durchgeführt werden.
Eine Regionalanästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden.
Bei bestehender Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. Acetylsalicylsäure) wird in den letzten fünf Tagen vor einer geplanten rückenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen.
Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?
Nach einer Spinalanästhesie mit Mecain 4% hyperbar - 2 ml darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. Über den Zeitraum muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Mecain 4% hyperbar - 2 ml?
Die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel führt zu einer längeren Wirkdauer von Mecain Mecain 4% hyperbar - 2 ml.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Mecain 4% hyperbar - 2 ml ist eine Summation der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen Strukturähnlichkeit mit Lokalanästhetika ähnliche Nebenwirkungen.
Ein toxischer Synergismus wird für zentrale Analgetika und Ether beschrieben.
Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen am kardiovaskulären System und ZNS hervor.
Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Mecain 4% hyperbar - 2 ml beeinflusst?
Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxanzien wird durch Mecain 4% hyperbar - 2 ml verlängert.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Dosierungsanleitung und Art und Dauer der Anwendung
Dieses Arzneimittel enthält in 2 ml Injektionslösung 0,19 g Glucose. Bei Beachtung der Dosieranleitung werden bei jeder Anwendung bis zu 0,19 g Glucose zugeführt.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Mecain 4% hyperbar - 2 ml nicht anders verordnet hat.
Wieviel von Mecain 4% hyperbar - 2 ml sollte angewendet werden?
Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Die Angaben für die empfohlenen Dosen gelten für Erwachsene mit durchschnittlicher Körpergröße und -gewicht (ca. 70 kg) bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung.
1 ml Mecain 4% hyperbar - 2 ml enthält 40 mg Mepivacainhydrochlorid.
Dosierungsbeispiele:
Operationsgebiet |
Anästhesieniveau |
Mecain 4% hyperbar - 2 ml |
Analbereich |
S 3 (Sattelblock) |
0,5 - 1,0 ml |
untere Extremität ohne Blutsperre |
Th 12 (tiefe Spinalanästhesie) |
1,0 - 1,5 ml |
untere Extremität mit Blutsperre |
Th 10 (mittelhohe Spinal-anästheise) |
1,5 - 2,0 ml |
Leistengegend, Hoden, Unterbauch |
Th 6 (hohe Spinalanästhesie) |
2,0 ml |
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung beträgt 80 mg Mepivacainhydro-chlorid (entsprechend 2 ml Mecain 4 % hyperbar - 2 ml).
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand müssen grundsätzlich kleinere Dosen angewendet werden (s. maximale Dosis).
Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis um ein Drittel zu verringern, wenn eine Spinalanästhesie überhaupt indiziert ist.
Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen Fällen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen.
Wie und wann wird Mecain 4% hyperbar - 2 mlangewendet?
Mecain 4% hyperbar - 2 ml ist zur intrathekalen Injektion bestimmt.
Mecain 4% hyperbar - 2 ml wird - nach Identifizierung des Spinalraumes - zwischen L2/L3 oder L4/L5 subarachnoidal injiziert. Die Injektion kann in sitzender Position des Patienten sowie in Seitenlage vorgenommen werden. Beim sitzenden Patienten sinkt die Lösung kaudalwärts, beim liegenden Patienten wird die Ausbreitung des Anästhetikums durch Trendelenburg’sche und umgekehrt Trendelenburg’sche Lagerung gesteuert. Bei Seitenlage des Patienten kann mit Mecain 4% hyperbar - 2 ml im Bedarfsfall eine Halbseiten-Anästhesie erzielt werden. Nach ca. 10 - 30 Minuten ist Mecain 4% hyperbar -2 ml fixiert, die Anästhesie breitet sich von diesem Zeitpunkt ab nicht mehr aus.
Wenn sich 10 Minuten nach der Injektion keine Blockadezeichen einstellen, kann die Spinalanästhesie mit der Initialdosis wiederholt werden. Eine Zweitinjektion mit der Initialdosis ist auch möglich zum Zeitpunkt des Abklingens der Wirkung (ca. 2 - 3 Stunden post injectionem). Mehr als zwei Injektionen sollten unterbleiben.
Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Mecain 4% hyperbar - 2 ml versehentlich in zu großen Mengen oder in ungeeigneter Art und Weise angewendet wurde?
Neurologische Symptome in Form von Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder unwillkürlichen, wiederholten Augenbewegungen (Nystagmus)bis hin zu generalisierten zerebralen Krampfanfällen können als Folge einer unbeabsichtigten intravenösen Applikation oder bei abnormen Resorptionsverhältnissen auftreten. Als kritische Schwellendosis wird eine Konzentration von 5 bis 6 g Mepivacainhydrochlorid pro ml Blutplasma angesehen.
Die Zeichen einer Überdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter Berücksichtigung der Intensität gliedern:
a) Zentralnervöse Symptome
Leichte Intoxikation:
Kribbeln in den Lippen und der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorientiertheit.
Mittelschwere Intoxikation:
Sprachstörung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewegungsunruhe), Krämpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung.
Schwere Intoxikation:
Erbrechen (Erstickungsgefahr), Schließmuskellähmung, Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit (Stupor), irreguläre Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.
b) Kardiovaskuläre Symptome
Leichte Intoxikation:
Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigte Herzrate, beschleunigte Atmung.
Mittelschwere Intoxikation:
Beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Sauerstoffmangel, Blässe.
Schwere Intoxikation:
Starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herzrhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, primäres Herzversagen, Kammerflimmern, Asystolie).
Bei rascher Anflutung des Lokalanästhetikums können die schweren Symptome sofort auftreten, ohne dass vorher leichtere Symptome zu registrieren sind.
Es sind die folgenden Gegenmaßnahmen erforderlich:
-
Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Mecain 4% hyperbar - 2 ml.
-
Freihalten der Atemwege.
-
Zusätzlich Sauerstoff zuführen; falls notwendig mit reinem Sauerstoff assistiert oder kontrolliert beatmen (zunächst über Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst über einen Trachealtubus). Die Sauerstofftherapie darf nicht bereits beim Abklingen der Symptome, sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.
-
Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.
Diese Maßnahmen gelten auch für den Fall einer totalen Spinalanästhesie, deren erste Anzeichen Unruhe, Flüsterstimme, Schläfrigkeit sind; letztere kann in Bewusstlosigkeit und Atemstillstand übergehen.
Weitere mögliche Gegenmaßnahmen sind:
Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall sollte unverzüglich eine Flachlagerung des Patienten mit Hochlagerung der Beine erfolgen und ein ß-Sympathomimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 10 bis 20 Tropfen einer Lösung von 1 mg Isoprenalin in 200 ml Glukoselösung 5%).
Zusätzlich ist eine Volumensubstitution vorzunehmen (z.B. mit kristalloiden Lösungen).
Bei erhöhtem Vagotonus (Bradykardie) wird Atropin (0,5 bis 1,0 mg i.v.) verabreicht.
Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen der Reanimationdurchzuführen.
Konvulsionen werden mit kleinen, wiederholt verabreichten Dosen ultrakurz-wirkender Barbiturate (z.B. Thiopental-Natrium 25 bis 50 mg) oder mit Diazepam 5 bis 10 mg i.v. behandelt; dabei werden die Dosen fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht.
Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass in vielen Fällen bei Anzeichen von Krämpfen die obligate Sauerstoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.
Bei anhaltenden Krämpfen werden Thiopental-Natrium (250 mg) und ein kurzwirksames Muskelrelaxans (z.B.: Succinylcholin-Base 1 mg/kg)verabreicht, und nach Intubation wird mit 100% Sauerstoff beatmet.
Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell unterschiedlich sein. Als Untergrenze werden 5 g/ml Blutplasma angegeben.
Zentralwirkende Analeptika sind kontraindiziert bei Intoxikation durch Lokalanästhetika!
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Mecain 4% hyperbar - 2 ml auftreten?
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Mecain 4% hyperbar - 2 ml entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Unerwünschte, systemische Wirkungen, die bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 5 bis 6 g Mepivacainhydrochlorid pro ml auftreten können, sind methodisch (aufgrund der Anwendung), pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch bedingt und betreffen das Zentralnerven- und das Herzkreislaufsystem.
a) Methodisch bedingt:
-
infolge der Injektion zu großer Lösungsmengen
-
durch unbeabsichtigte Injektion in ein Blutgefäß
-
durch unsachgemäße Lagerung des Patienten
-
durch hohe Spinalanästhesie (massiver Blutdruckabfall).
b) Pharmakodynamisch bedingt:
In äußerst seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Symptome einer allergisch bedingten Reaktion können sein: Erythem, Urtikaria, Hypotension, Tachykardie, Bronchospasmus, Erbrechen, anaphylaktischer Schock.
Nach einer Spinalanästhesie treten häufig Harnblasenfunktionsstörungen auf.
c) Pharmakokinetisch bedingt:
Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle abnorme Resorptionsverhältnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Dieses Arzneimittel darf nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Einmaldosenbehältnis: Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen zur Injektion verwenden!
Stand der Information
November 2004
Zusätzliche Information für Fachkreise
Apothekenpflichtig
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
Pharmakologische Eigenschaften
Mepivacainhydrochlorid ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ mit raschem Wirkungseintritt und reversibler Blockade vegetativer, sensorischer und motorischer Nervenfasern sowie der Erregungsleitung des Herzens. Es wird angenommen, dass die Wirkung durch Abdichten der Na+-Kanäle in der Nervenmembran verursacht wird. Mepivacainhydrochlorid-Lösung hat einen pH von 5,5 bis 6,5 und einen pKa-Wert von 7,6. Das Verhältnis von dissoziierter Form zu der lipidlöslichen Base wird durch den im Gewebe vorliegenden pH-Wert bestimmt.
Der Wirkstoff diffundiert zunächst durch die Nervenmembran zum Nerven als basische Form, wirkt aber als Mepivacain-Kation erst nach Reprotonierung. Bei niedrigen pH-Werten, z.B. im entzündlich veränderten Gewebe, liegen nur geringe Anteile in der basischen Form vor, so dass keine ausreichende Anästhesie zustande kommen kann.
Die motorische Blockade bleibt nicht länger bestehen als die Analgesie.
Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Die Prüfung der akuten Toxizität von Mepivacain im Tierversuch ergab bei der Maus eine LD50nach i.v. Applikation zwischen 31,6 mg/kg KG und 40,3 3,2 mg/kg KG und bei der Ratte zwischen 29,8 mg/kg KG und 35,0 1 mg/kg KG.
Als kritische Schwellendosis beim Menschen wird ein Plasmaspiegel von 5 bis 6 g/ml angesehen - eine Konzentration, bei der mit systemtoxischen Reaktionen zu rechnen ist.
b) Lokale Toxizität
Die Prüfung der lokalen Toxizität von Mepivacain bei verschiedenen Tierspezies bei Dosierung bis zu 32 mg ergab keine Hinweise auf irreversible Gewebeschäden.
c) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur subchronischen Toxizität bei lokaler Applikation von Mepivacain beim Tier (Kaninchen, Affe, Ratte) ergaben keine Anzeichen für muskuläre Faseratrophien oder andere Läsionen.
d) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen durch Mepivacain liegen nicht vor.
Langzeituntersuchungen zum tumorerzeugenden Potential von Mepivacain liegen nicht vor.
e) Reproduktionstoxizität
Mepivacain passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion. Die embryonale-fetale Dosis im Verhältnis zur maternalen Serumkonzentration beträgt 0,46 - 2,7 µg.
Ein Anstieg auf das Zweifache an kongenitalen Anomalien wurde bei Neugeborenen von 82 Müttern beobachtet, die während der ersten vier Monate der Schwangerschaft mit Mepivacain behandelt wurden. Die Frequenz lag jedoch nicht über derjenigen von 224 Frauen, die zu verschiedenen Zeitpunkten der gesamten Schwangerschaft mit dem Lokalanästhetikum behandelt wurden.
Bei Gabe von Mepivacain unter der Geburt (Epiduralanästhesie) ist über fetale Depression, fetale Intoxikationserscheinungen, verminderten Muskeltonus und Minderung der Muskelkraft in den ersten 8 Stunden nach der Geburt berichtet worden.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Mepivacain bei der Parazervikalblockade ist über fetale Bradykardien und Todesfälle berichtet worden.
Mepivacain verursachte im Tierversuch (Ratte) bei Dosen von 10 mg bzw. 4 mg nach intraperitonealer Applikation partielle bis schwere Spermatogeneseschäden.
Nach Injektion von 6 mg/kg Mepivacain an trächtigen Ratten zeigten sich bei deren Nachkommen Verhaltensanomalien.
Pharmakokinetik
Mepivacain ist lipophil und hat einen pKa-Wert von 7,6. Es wird an Plasmaproteine gebunden (65% bis 78%). Die Plasma-Halbwertszeit bei Erwachsenen beträgt 2 - 3 Stunden; die Plasma-Clearance ist 0,78 l/min. Nach Metabolisierung in der Leber, vorwiegend durch Hydroxylierung und Dealkylierung, werden die Stoffwechselprodukte (m- und p-Hydroxymepivacain, Pipecolylxylidid) renal ausgeschieden.
Sonstige Hinweise:
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Handhabung der One-point-cut- (OPC-) Glasampullen:
Zunächst die Flüssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schütteln.
Abb. 1 Abb. 2
Die Sollbruchstelle befindet sich unterhalb der Markierung. |
Den Ampullenhals von diesem Punkt wegbrechen. |
Mecain®4% hyperbar - 2 ml steht in folgenden Packungsgrößen zur Verfügung:
5 Glasampullen (N1) 10 Glasampullen (N2) |
[Druckdatum, z.B. 05/01]
11.04