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Medrate Solubile Ad Us.Vet. 125 Mg

Document: 21.07.2015   Fachinformation (deutsch) change



Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels



Bezeichnung des Tierarzneimittels


Medrate Solubile ad us. vet. 125 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung für Hunde


Methylprednisolon


QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Injektionsflasche zu 185,1 mg Pulver enthält:


Wirkstoff:

165,74 mg Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz

(entsprechend 125 mg Methylprednisolon)


1 Ampulle mit Lösungsmittel enthält:

2,0 ml Wasser für Injektionszwecke


1 ml der vorschriftsmäßig hergestellten, gebrauchsfertigen Lösung enthält:

82,87 mg Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz (entsprechend 62,5 mg Methylprednisolon).


Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM


Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.


Klinische Angaben


Zieltierart


Hund.


Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten


Medrate Solubile ist angezeigt als Zusatztherapie bei Hunden mit lebensbedrohlichen Zuständen, wie hämorrhagischer / traumatischer Schock.



Gegenanzeigen


(bei über die Notfalltherapie hinausgehender, länger dauernder systemischer Anwendung)


Abwehrschwäche, Virusinfektionen, septische Prozesse, Systemmykosen, Vorsicht bei akuten Infektionen, aktive Immunisierung, Magen-Darm-Ulzera, Diabetes mellitus, Osteoporose, Hypocalcämie, Glaukom, Cushing Syndrom, Chronische Niereninsuffizienz, Urämie, kongestives Herzversagen.


Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Unter der Therapie mit Glukokortikoiden wie Methylprednisolon kann es zu einem schweren Verlauf von Infektionen kommen. Bei auftretenden Infektionen ist der Tierarzt zu konsultieren.

Zur Zubereitung der Injektionslösung darf nur das beigefügte Lösungsmittel verwendet werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Haut- und Augenkontakt vermeiden.

Nach Gebrauch die Hände waschen.

Versehentliche Spritzer auf die Haut sollten unverzüglich mit Seife und Wasser abgewaschen werden.

Bei versehentlichem Kontakt mit den Augen gründlich mit Wasser spülen.

Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.


Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Insbesondere bei längerer Behandlung können die für Glukokortikoide typischen Begleiterscheinungen auftreten.

Dazu gehören: Störungen des Elektrolythaushaltes, Ödeme, Gewichtszunahme, Muskelatrophie, Inaktivitätsatrophie der Nebennierenrinde, Immunsuppression, erhöhtes Infektionsrisiko, Magen-Darm-Ulzera, Wachstumsverzögerung bei Jungtieren, verzögerte Wundheilung, Hautatrophie, Muskelschwund, Polyphagie, Polydipsie, Polyurie, Erniedrigung der Krampfschwelle, Hepathopathie, Thromboseneigung, Hypertonie, Glaukom und Cushing-Syndrom, diabetische Stoffwechsellage.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Medrate Solubile ad us. vet. 125 mg sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter der o.g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de)angefordert werden.


Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation


Aufgrund der nicht hinreichend geklärten möglichen teratogenen Wirkung von Methylprednisolon sollte eine Anwendung während der Trächtigkeit nur bei strenger Indikationsstellung erfolgen.

Bei säugenden Tieren nur nach strenger Indikationsstellung anwenden, da Glukokortikoide in die Milch übergehen, und es zu Wachstumsstörungen der Jungtiere kommen kann.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Verstärkte Kaliumverluste bei gleichzeitiger Gabe von Thiazid- und Schleifen-diuretika.

Verminderte Herzglykosidtoleranz infolge Kaliummangels. Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen und Ulzerationen bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika.

Erhöhter Insulinbedarf. Verminderte Wirkung bei gleichzeitiger Gabe von enzyminduzierenden Pharmaka (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Rifampicin).

Erhöhung des Augeninnendrucks bei gleichzeitiger Gabe von Anticholinergika.


Dosierung und Art der Anwendung


Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.


Aus Pulver und Lösungsmittel wird die zu verabreichende Lösung rekonstituiert.


Je nach Schwere des Zustandes:

15 - 30 mg Methylprednisolon/kg Körpergewicht (KGW) entsprechen

0,24 - 0,48 ml Medrate Solubile ad us. vet. 125 mg pro kg KGW


Die Dosis wird langsam, über einen Zeitraum von mehreren Minuten injiziert.


Es kann eine Wiederholungsinjektion erfolgen.


Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


In chronischen Toxizitätsstudien trat bei Hunden, die täglich über 108 Tage

3 mg/kg KGW Prednisolon intramuskulär erhielten, ein Todesfall auf.

Das Krankheitsbild einer akuten Überdosierung ist nicht bekannt.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


Wartezeit


Entfällt.


Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen!



Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Indikationsgruppe: Kortikosteroid.

ATC vet code: QH02AB04.


Methylprednisolon ist ein synthetisches Derivat des physiologischen Nebennierenrindenhormons Hydrokortison. Glukokortikoide sind an der Regulation des Kohlehydratstoffwechsels beteiligt, beeinflussen den Fett- und Eiweißstoffwechsel sowie den Wasser und Elektrolythaushalt. In pharmakologischen Dosen besitzen sie entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und spielen eine bedeutende Rolle bei Stresssituationen.

Glukokortikoide wirken positiv inotrop. Sie erhöhen die Ansprechbarkeit der kleinen Gefäße für Noradrenalin und verbessern dadurch die Mikrozirkulation beim Schock.

Bedingt durch seine chemische Struktur besitzt Methylprednisolon im Vergleich zum physiologischen Nebennierenrindenhormon eine 4 - 5mal stärkere gluko-kortikoide Wirkung.

Mineralokortikoide Eigenschaften sind dagegen praktisch kaum ausgeprägt.


Die Wirkungen von Methylprednisolon auf den Stoffwechsel, Entzündungen und das Immunsystem werden durch die Bildung von Methylprednisolon-Zytoplasma-rezeptorkomplexen am Zielorgan vermittelt, die hierauf mit dem Chromatin des Zellkernes eine Bindung eingehen und die DNA-Transkription der mRNA sowie die Proteinsynthese beeinflussen.


Angaben zur Pharmakokinetik


Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz ist ein Salz des Methylprednisolon-Bernsteinsäurehalbesters. In Medrate Solubile - Präparaten steht damit der Wirkstoff in einer wasserlöslichen Form zur Verfügung.


Nach intramuskulärer Gabe wird Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz rasch resorbiert und hierauf das pharmakologisch wirksame Methylprednisolon aus dem Estersalz freigesetzt. Es werden zunächst niedrigere Wirkstoffkonzentrationen im Blut erreicht als nach intravenöser Gabe derselben Dosis. Allerdings sind die maximal erreichbaren Wirkstoffkonzentrationen im Blut nach intravenöser und intramuskulärer Injektion vergleichbar. Bei intravenöser Injektion werden maximale Plasmaspiegel unmittelbar nach der Gabe erreicht.


Metabolismus:

Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz wird zu Methylprednisolon hydrolysiert und unter Bildung pharmakologisch inaktiver Metaboliten hauptsächlich in der Leber abgebaut.



Pharmazeutische Angaben


Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Pulver:

Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat

Dinatriumhydrogenphosphat


Lösungsmittel:

Wasser für Injektionszwecke


Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


Dauer der Haltbarkeit


Das Fertigarzneimittel ist 5 Jahre haltbar.

Die zubereitete Injektionslösung ist 6 Stunden verwendbar.


Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern.


Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


1 Injektionsflasche (Glasart I, farblos, mit Butylgummistopfen) zu 185,1 mg Pulver.

1 Ampulle (Glasart I, farblos) zu 2,0 ml Lösungsmittel.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Zulassungsinhaber


Zoetis Deutschland GmbH

Schellingstraße 1

10785 Berlin


Zulassungsnummer


Zul.-Nr.: 400128.00.00



Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


29. Juli 1999


Stand der Information


Juli 2015


Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung


Nicht zutreffend.


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


verschreibungspflichtig.

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