Mekinist
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EUROPEAN MEDICINES AGENCY
SCIENCE MEDICINES HEALTH
EMA/566589/2015
EMEA/H/C/002643
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Mekinist
Trametinib
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Mekinist. Hierin wird erläutert, wie die Agentur das Arzneimittel beurteilt hat, um zu ihren Empfehlungen für die Zulassung des Arzneimittels in der EU und die Anwendungsbedingungen zu gelangen. Diese Zusammenfassung ist nicht als praktischer Rat zur Anwendung von Mekinist zu verstehen.
Wenn Sie als Patient praktische Informationen über Mekinist benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist Mekinist und wofür wird es angewendet?
Mekinist ist ein Krebsarzneimittel zur Behandlung von Erwachsenen mit Melanomen (einer Form von Hautkrebs), die bereits gestreut (metastasiert) haben oder operativ nicht entfernt werden können. Es wird allein (als Monotherapie) oder in Kombination mit Dabrafenib, einem anderen Krebsarzneimittel, angewendet.
Mekinist ist nur für Patienten vorgesehen, deren Melanomzellen getestet wurden und die in ihren Genen nachweislich eine spezifische genetische Mutation (Veränderung) namens „BRAF V600" tragen.
Mekinist enthält den Wirkstoff Trametinib.
Wie wird Mekinist angewendet?
Die Behandlung mit Mekinist darf nur von einem in der Anwendung von Krebstherapien erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden. Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Mekinist ist als Tabletten (0,5 mg, 1 mg und 2 mg) erhältlich. Die Dosis Mekinist, die entweder als Monotherapie oder in Kombination mit Dabrafenib jeden Tag etwa zur gleichen Zeit eingenommen wird, beträgt 2 mg einmal täglich.
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Mekinist sollte nicht zusammen mit Nahrung, sondern mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Wenn beim Patienten bestimmte Nebenwirkungen auftreten, muss die Behandlung gegebenenfalls unterbrochen oder ganz beendet oder die Dosis reduziert werden. Nähere Informationen sind der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (ebenfalls Teil des EPAR) zu entnehmen.
Wie wirkt Mekinist?
In Melanomen mit der BRAF-V600-Mutation ist eine abnorme Form des Proteins BRAF vorhanden, das ein anderes Protein namens MEK, das an der Stimulation der Zellteilung beteiligt ist, aktiviert. Die Folge ist eine unkontrollierte Teilung von Zellen und damit die Entwicklung von Krebs. Der Wirkstoff in Mekinist, Trametinib, blockiert MEK direkt und verhindert darüber hinaus die Aktivierung von MEK durch BRAF, wodurch das Wachstum und die Ausbreitung des Krebses verlangsamt werden. Mekinist darf nur bei Patienten angewendet werden, deren Melanom durch eine BRAF-V600-Mutation verursacht wurde.
Welchen Nutzen hat Mekinist in den Studien gezeigt?
Mekinist wurde in einer Hauptstudie untersucht, an der 322 Patienten mit positivem BRAF-V600-Mutationsstatus teilnahmen, deren Melanome metastasiert waren oder nicht operativ entfernt werden konnten. Mekinist als Monotherapie wurde mit den Krebsarzneimitteln Dacarbazin und Paclitaxel verglichen; der Hauptindikator für die Wirksamkeit war, wie lange die Patienten lebten, bis sich ihre Krankheit verschlechterte (progressionsfreies Überleben, PFS). In dieser Studie war Mekinist bei der Krankheitskontrolle wirksamer als Dacarbazin oder Paclitaxel: Patienten, die Mekinist einnahmen, lebten durchschnittlich 4,8 Monate progressionsfrei, im Vergleich zu 1,5 Monaten bei Patienten, die Dacarbazin oder Paclitaxel erhielten.
In einer weiteren Studie zeigte Mekinist keinerlei Nutzen, wenn es bei Patienten angewendet wurde, die auf ein anderes Arzneimittel, einen BRAF-Inhibitor, mit dem sie zuvor mit behandelt worden waren, nicht angesprochen hatten.
In einer von zwei Studien zu Mekinist in Kombination mit Dabrafenib erhielten 423 Patienten entweder die Kombination oder Dabrafenib allein. Im Ergebnis lebten Patienten, die die Kombination erhalten hatten, 11 Monate progressionsfrei, während es bei jenen unter Dabrafenib allein 8,8 Monate waren. In einer zweiten Studie mit 704 Patienten wurde Mekinist in Kombination mit Dabrafenib mit einem anderen Arzneimittel gegen Melanome, Vemurafenib, verglichen. Patienten, die die Kombination erhielten, lebten durchschnittlich länger - 25,6 Monate gegenüber 18 Monaten unter Vemurafenib.
Welche Risiken sind mit Mekinist verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Mekinist (die mehr als 1 von 5 Personen betreffen können) sind Ausschlag, Durchfall (Diarrhö), Fatigue (Müdigkeit), periphere Ödeme (Schwellungen, vor allem an Knöcheln und Füßen), Nausea (Übelkeit) und akneiforme Dermatitis (akneähnliche Hautentzündungen).
Wird Mekinist in Kombination mit Dabrafenib eingenommen, sind sehr häufige Nebenwirkungen (beobachtet bei mehr als 1 von 5 Personen) Fieber, Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Durchfall, Ausschlag, Gelenkschmerzen, Bluthochdruck, Erbrechen und Husten.
Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Mekinist berichteten Nebenwirkungen und Einschränkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Mekinist
EMA/566589/2015 Seite 2/3
Warum wurde Mekinist zugelassen?
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Agentur gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Mekinist gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, es für die Anwendung in der EU zuzulassen. Der Ausschuss gelangte zu der Auffassung, dass Mekinist als Monotherapie oder in Kombination mit Dabrafenib bei Patienten, deren Melanome eine BRAF-V600-Mutation aufwiesen, einen klinisch relevanten Nutzen zeigte. In Bezug auf die Sicherheit wurden die Nebenwirkungen bei angemessenen Maßnahmen als vertretbar und behandelbar angesehen.
Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und wirksamen Anwendung von Mekinist ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Mekinist so sicher wie möglich angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Mekinist aufgenommen, einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.
Nähere Informationen sind in der Zusammenfassung des Risikomanagementplans enthalten.
Weitere Informationen über Mekinist
Am 30. Juni 2014 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Mekinist in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR und die Zusammenfassung des Risikomanagementplans für Mekinist finden Sie auf der Website der Agentur: ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European public assessment reports. Wenn Sie weitere Informationen zur Behandlung mit Mekinist benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage (ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 08-2015 aktualisiert.
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EMA/566589/2015