Mel-Puren 100mg
GI-160-03/06
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Die Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist MEL-PUREN® 100 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von MEL-PUREN® 100 mg beachten?
Wie ist MEL-PUREN® 100 mg einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist MEL-PUREN® 100 mg aufzubewahren?
MEL-PUREN®100 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Melperonhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Melperonhydrochlorid.
1 Filmtablette enthält 100 mg Melperonhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Microcellac 100 (Lactose-Monohydrat (75 Teile) + Mikrokristalline Cellulose (25 Teile)), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Macrogol 6000, Polysorbat 20, Titandioxid (E 171), Calciumcarbonat, Talkum, Eisen(III)-oxid gelb (E 172), Hypromellose (HPMC 5), Hypromellose (HPMC 50).
MEL-PUREN® 100 mg ist in Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 Filmtabletten (N3) erhältlich.
1. WAS IST MEL-PUREN® 100 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
1.1 MEL-PUREN®100 mg ist ein Mittel zur Behandlung von Unruhe und Erregungszuständen bei speziellen geistig-seelischen Erkrankungen.
1.2 von:
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 02173/1674 – 0
Telefax: 02173/1674 – 240
hergestellt von:
Dragenopharm
Apotheker Püschl GmbH & Co. KG
Göllstraße 1
84529 Tittmoning
1.3 MEL-PUREN® 100 mg wird angewendet zur Behandlung von Schlafstörungen, Verwirrtheitszuständen und zur Dämpfung von psychomotorischer Unruhe und Erregungszuständen, insbesondere bei
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Patienten der Geriatrie und Psychiatrie,
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Psychosen, Oligophrenie, organisch bedingter Demenz, Psychoneurosen (wenn Tranquilizer wegen Unverträglichkeit oder Abhängigkeitsgefahr nicht angewendet werden können),
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Alkohol-Krankheit.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON MEL-PUREN®100 MG BEACHTEN?
2.1 MEL-PUREN®100 mg darf nicht eingenommen werden
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Melperonhydrochlorid, andere Butyrophenone oder einen der sonstigen Bestandteile von MEL-PUREN® 100 mg sind,
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bei akuten Vergiftungen und komatösen Zuständen durch Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln sowie Arzneimitteln zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium)
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bei hochgradiger Leberfunktionsstörung (Leberinsuffizienz),
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in der Krankengeschichte bekanntem malignen Neuroleptika-Syndrom.
Kinder unter 12 Jahren sind von der Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg auszuschließen.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von MEL-PUREN®100 mg ist erforderlich
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bei Vorschädigung des Herzens,
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bei Symptomen einer Schüttellähmung, wenn sie nicht durch Arzneimittel ausgelöst sind (nicht-pharmakogene Parkinson Syndrome),
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bei Erkrankungen der blutbildenden Organe (Leukozytopenie, Thrombozytopenie),
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bei sehr niedrigem Blutdruck bzw. Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen,
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bei speziellen Geschwülsten (prolaktinabhängigen Tumoren, z. B. Brust-Tumoren),
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bei Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie),
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bei verlangsamter Herzschlagfolge,
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bei angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Herzrythmusstörungen)
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bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können (siehe 2.3 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“).
Eine Erniedrigung der Krampfschwelle ist bei der Anwendung von MEL-PUREN®100 mg in therapeutischen Dosen nicht zu erwarten. Anfallskranke sollten dennoch nur unter Beibehaltung der antiepileptischen Therapie mit MEL-PUREN®100 mg behandelt werden.
Über Spätdyskinesien (besondere
Bewegungsauffälligkeiten) im zeitlichen Zusammenhang mit der
Anwendung von Melperon, gemeinsam mit anderen möglicherweise
Spätdyskinesien auslösenden Arzneistoffen, wurde nur in
Einzelfällen berichtet.
Obgleich die Häufigkeitsrate von Spätdyskinesien
durch Anwendung noch nicht hinreichend erforscht ist, scheint es
so, dass ältere Patienten, insbesondere ältere Frauen, dafür
besonders anfällig sind. Das Risiko der Spätdyskinesien nimmt
vermutlich mit der Behandlungsdauer und der Höhe der
neuroleptischen Dosierung zu. Allerdings kann sich eine
Spätdyskinesie auch schon nach kurzer Behandlungsdauer und
niedriger Dosierung entwickeln. Die neuroleptische Behandlung
selbst kann die Anzeichen einer beginnenden Spätdyskinesie zunächst
verdecken. Nach Absetzen der Medikation tritt diese dann sichtbar
in Erscheinung.
Vor einer Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg ist das Blutbild (einschließlich des Differentialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) zu kontrollieren. Bei abweichenden Blutwerten darf eine Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg nur bei zwingender Notwendigkeit und unter häufigen Blutbildkontrollen erfolgen.
Beim Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen, Fieber sowie grippeähnlichen Erscheinungen, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen. Nehmen Sie keine fiebersenkenden oder schmerzlindernden Medikamente ohne Zustimmung Ihres Arztes ein.
Beim malignen neuroleptischen Syndrom in der Vorgeschichte darf eine Neuroleptikatherapie nur bei zwingender Indikation und mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden.
Bei früher aufgetretenen Nieren-, Leber- und Kreislauffunktionsstörungen sollte MEL-PUREN®100 mg Vorsichtig dosiert und die entsprechenden Funktionen in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Kinder
Kinder bis zum Alter von 12 Jahren sind von der Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg auszuschließen (siehe 2.1 „MEL-PUREN®100 mg darf nicht eingenommen werden“).
Ältere Menschen
Eine Behandlung mit
MEL-PUREN®100 mg ist bei älteren Patienten aufgrund der meist höheren
Empfindlichkeit auf Medikamente vorsichtig durchzuführen. Oft
reicht eine niedrige Dosis aus.
Schwangerschaft
Sie sollten MEL-PUREN®100 mg während der Schwangerschaft nicht anwenden, da keine ausreichenden Untersuchungen zur Sicherheit für das ungeborene Kind vorliegen. Informieren Sie daher umgehend Ihren Arzt über das Eintreten einer Schwangerschaft, damit er über die Beendigung oder das Weiterführen der Therapie entscheiden kann.
Stillzeit
Während der Stillzeit sollten Sie MEL-PUREN®100 mg nicht anwenden, da nicht auszuschließen ist, dass MEL-PUREN®100 mg und seine Stoffwechselprodukte in die Muttermilch übergehen. Ist die Behandlung unausweichlich, sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte sonstige Bestandteile von MEL-PUREN® 100 mg:
MEL-PUREN® 100 mg enthält Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie MEL-PUREN® 100 mg mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Anwendung von Alkohol unter einer Therapie mit MEL-PUREN®100 mg kann zu einer Verstärkung der Alkoholwirkung führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Schlafmitteln, Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln oder anderen das zentrale Nervensystem dämpfenden Medikamenten kann es zu verstärkter Müdigkeit, zu Benommenheit und Atmungsstörungen kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit trizyklischen Antidepressiva (Medikamente zur Behandlung von Depressionen) kann es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen.
Die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten kann bei gleichzeitiger Anwendung von MEL-PUREN®100 mg verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dopaminagonisten (z. B. Levodopa) kann die Wirkung dieser Medikamente zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit abgeschwächt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, zu denen MEL-PUREN®100 mg gehört, mit anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid, einem Medikament zur Behandlung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen), kann es zu einer Verstärkung der beschriebenen Bewegungsstörungen kommen. Bei gleichzeitiger Anwendung von MEL-PUREN®100 mg mit Medikamenten, die eine anticholinerge Wirkung besitzen (z. B. Benzatropin, einem Medikament zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit), kann diese Wirkung verstärkt werden. Dies kann sich in Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks, Mundtrockenheit, beschleunigtem Herzschlag, Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen, Störungen der Speichelsekretion, Sprechblockade, Gedächtnisstörungen oder vermindertem Schwitzen äußern. Durch verminderte Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt kann die Wirkung von MEL-PUREN®100 mg abgeschwächt werden.
Butyrophenone können mit Kaffee, Tee und Milch schwerlösliche Komplexe bilden, welche die Aufnahme in den Körper (Resorption) beeinträchtigen können.
Obwohl es durch MEL-PUREN®100 mg nur zu einer relativ geringen und kurzfristigen Erhöhung des Prolaktin-Spiegels kommt, kann die Wirkung von Prolaktinhemmern, wie z. B. Gonadorelin, abgeschwächt werden. Diese Wechselwirkung wurde unter MEL-PUREN®100 mg zwar bisher nicht beobachtet, kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Makrolid-Antibiotika, Antihistaminika), zu einem Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) führen (z. B. bestimmte entwässernde Arzneimittel) oder den Abbau von MEL-PUREN®100 mg über die Leber hemmen können (z. B. Cimetidin, Fluoxetin) ist zu vermeiden.
Bei Anwendung von MEL-PUREN® 100 mg und gleichzeitiger Einnahme von Stimulantien vom Amphetamin-Typ wird deren Effekt vermindert, der gewünschte Effekt von MEL-PUREN® 100 mg kann vermindert sein. Bei gleichzeitiger Gabe von Sympathomimetika (Mittel, die auf den Blutdruck wirken), wie z. B. Epinephrin, kann es zu unerwartetem Blutdruckabfall und Beschleunigung des Herzschlages kommen; die Wirkung von Phenylephrin kann abgeschwächt werden; die gefäßerweiternde Wirkung geringer Dopamin-Dosen kann ebenso wie die gefäßengstellende Wirkung hoher Dopamin-Dosen durch MEL-PUREN® 100 mg abgeschwächt werden.
2.4 Bei Einnahme von MEL-PUREN®100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Während der Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von MEL-PUREN®100 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
3. WIE IST MEL-PUREN® 100 MG EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie MEL-PUREN® 100 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein.
Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt MEL-PUREN®100 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da MEL-PUREN®100 mg sonst nicht richtig wirken kann!
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Krankheitsbildes. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
3.1 Art der Anwendung
Die Tagesdosis ist auf mehrere Einzelgaben zu verteilen, die am besten nach den Mahlzeiten bzw. vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Die Einnahme in Kaffee, Tee und Milch ist zu vermeiden.
Die Therapie mit MEL-PUREN® 100 mg kann normalerweise zeitlich unbegrenzt fortgeführt werden. Die gewünschten antipsychotischen Effekte treten manchmal erst nach einer zwei- bis dreiwöchigen Therapie auf; im Einzelfall kann dann eine Dosisreduzierung vorgenommen werden.
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Soweit nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsempfehlungen:
Für eine milde beruhigende und vorwiegend angstlösende Wirkung mit Verbesserung der Stimmungslage reichen 25 bis 75 mg Melperonhydrochlorid pro Tag aus, dafür stehen Präparate mit geringerer Einzeldosis zur Verfügung.
Die Tagesdosis bei unruhigen und verwirrten Patienten beträgt zu Beginn 50 bis 100 mg Melperonhydrochlorid, sie kann innerhalb mehrerer Tage bis auf 2 Filmtabletten (entsprechend 200 mg Melperonhydrochlorid) gesteigert werden. Bei schweren Unruhe- und Verwirrtheitszuständen mit Aggressivität sowie wahnhaften und halluzinatorischen Zuständen kann die Tagesdosis auf 3 Filmtabletten (entsprechend 300 bis maximal 375 mg Melperonhydrochlorid) heraufgesetzt werden, dabei stehen zur Dosisanpassung auch Präparate mit geringerer Einzeldosis zur Verfügung.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lithium und MEL-PUREN®100 mg sollten beide Medikamente so niedrig wie möglich dosiert werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von MEL-PUREN® 100 mg zu stark oder zu schwach ist.
3.3 Wenn Sie eine größere Menge MEL-PUREN®100 mg eingenommen haben, als Sie sollten:
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Unabhängig davon können Sie versuchen, durch ein erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu entleeren. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter den Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.
3.4 Wenn Sie die Einnahme von MEL-PUREN®100 mg vergessen haben:
Nehmen Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch nicht etwa die doppelte Menge.
3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg abgebrochen wird:
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann MEL-PUREN® 100 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Bei der Behandlung mit Melperon, dem Wirkstoff von MEL-PUREN®100 mg, können, insbesondere zu Beginn der Behandlung bzw. bei höherer Dosierung, Blutdruckabfall (Hypotonie bzw. orthostatische Dysregulation) und eine reflektorische Beschleunigung der Herzfrequenz auftreten. Melperon kann das QT-lntervall im EKG verlängern; u. U. können schwere Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes) auftreten. In diesen Fällen ist die Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg abzubrechen.
Bei der Behandlung haben im Allgemeinen angewendete Dosen in der Regel keinen oder nur einen geringen Einfluss auf Atmung, Kreislauf, Verdauung, Harnausscheidung und Leberfunktion. Müdigkeit kann insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten, ferner seltener Blutdruckabfall bzw. niedriger Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen verbunden mit einem Anstieg der Anzahl der Herzaktionen. Bei Patienten mit Erkrankungen des Herzens sollten regelmäßig EKG-Kontrollen durchgeführt werden, da in Einzelfällen über Unregelmäßigkeiten des Herzschlages berichtet wurde.
Insbesondere bei hoher Dosierung oder bei besonderer Reaktionsbereitschaft des Patienten können Störungen im Bereich der unwillkürlichen Bewegungsabläufe (extrapyramidale Begleitsymptome) auftreten, die sich in Form von sogenannten Frühdyskinesien (krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Schiefhals, Versteifungen der Rückenmuskulatur, Kiefernmuskelkrämpfe), Störungen wie bei der Parkinsonschen Krankheit (Zittern, Steifigkeit) und Bewegungsdrang und der Unfähigkeit sitzenzubleiben (Akathesie) äußern können. In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern und/oder ein Gegenmittel verabreichen, das diesen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt. Nach Absetzen des Neuroleptikums bilden sich diese Nebenwirkungen ganz zurück.
Einzelfälle von besonderen Bewegungsauffälligkeiten (Spätdyskinesien) sind im zeitlichen Zusammenhang mit der Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg aufgetreten. Jedoch wurde in allen Fällen gleichzeitig oder früher mit anderen Medikamenten, für die diese Nebenwirkung bekannt ist, behandelt.
Nach zumeist längerer und hochdosierter Behandlung kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufs kommen (z. B. unwillkürlichen Bewegungen vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch unwillkürliche Bewegungen an Armen und Beinen). Nach heutigem Erkenntnisstand lassen sich diese Störungen nur schwer behandeln. Obwohl unter der Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg bisher nur in Einzelfällen über das Auftreten derartiger Störungen berichtet wurde, sollten Sie Ihren Arzt sofort auf Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich sowie an Armen und Beinen, auch nach einer beendeten Behandlung mit MEL-PUREN®100 mg, aufmerksam machen.
Selten können vorübergehend Erhöhungen der Leberenzyme, Abflussstörungen der Galle (intrahepatische Cholestase) und Gelbsucht auftreten.
Selten können allergische Hautreaktionen (Exanthem) auftreten.
Blutzellschäden (z. B. Verringerung weißer Blutkörperchen) können in Ausnahmefällen vorkommen, daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu ggf. erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, nachkommen.
Sehr selten kann es unter der Behandlung mit Neuroleptika zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen (malignem neuroleptischen Syndrom) mit Fieber über 40 °C, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems (Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit) kommen, der das sofortige Absetzen der Medikation erfordert.
Vereinzelt können Störungen der Regelblutung, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Anschwellen der Brust beim Mann, Störungen der sexuellen Erregbarkeit und Gewichtszunahme auftreten.
Das Auftreten von Kopfschmerzen, Regulationsstörungen der Körpertemperatur, Sehstörungen, Mundtrockenheit, Gefühl der verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks, Verstopfung und Schwierigkeiten beim Wasserlassen sowie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Bei Bettlägerigkeit, stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und/oder entsprechender Vorbelastung ist bei allen sedierenden Psychopharmaka, so auch bei MEL-PUREN®100 mg, die Gefahr einer Blutpfropfbildung (Thrombose) in Bein- und Beckenvenen zu beachten.
Das Auftreten eines ausgeprägten Natriummangels im Blut (Hyponatriämie) kann nicht ausgeschlossen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. WIE IST MEL-PUREN® 100 MG AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information:
März 2006
MEL-PUREN® 100 mg, Filmtbl. KSt 15.03.06 Seite 13 von 13