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Meloxicam - 1 A Pharma 15 Mg Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (Fachinformation)

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Meloxicam – 1 A Pharma 7,5 mg Tabletten
Meloxicam – 1 A Pharma 15 mg Tabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Meloxicam – 1 A Pharma 7,5 mg Tabletten

Jede Tablette enthält Meloxicam 7,5 mg.

Meloxicam – 1 A Pharma 15 mg Tabletten

Jede Tablette enthält Meloxicam 15 mg.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. DARREICHUNGSFORM

Tablette

Hellgelbe, runde Tabletten mit einer zentralen Bruchrille auf der einen Seite und glatt auf der anderen.

Meloxicam – 1 A Pharma 7,5 mg Tabletten

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Meloxicam – 1 A Pharma 15 mg Tabletten

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete


-Symptomatische Kurzzeitbehandlung von aktivierten Arthrosen -Symptomatische Langzeitbehandlung der rheumatoiden Arthritis oder Spondylitis ankylosans

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Meloxicam – 1 A Pharma 7,5 mg Tabletten

Aktivierte Arthrosen:
7,5 mg/Tag (eine 7,5 mg Tablette).
Wenn nötig, kann die Dosis bei Nichteintreten einer Besserung auf 15 mg/Tag
erhöht werden (zwei Tabletten mit je 7,5).

Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans: 15 mg/Tag (zwei Tabletten mit je 7,5 mg) (siehe auch "Besondere Patientengruppen" unten).

Abhängig vom Therapieerfolg kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag reduziert werden (eine 7,5 mg Tablette).

Meloxicam – 1 A Pharma 15 mg Tabletten

Aktivierte Arthrosen:

7,5 mg/Tag (eine halbe 15 mg Tablette).

Wenn nötig, kann die Dosis bei Nichteintreten einer Besserung auf 15 mg/Tag

erhöht werden (eine 15 mg Tablette).

Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans:

15 mg/Tag (eine 15 mg Tablette) (siehe auch "Besondere Patientengruppen").

Abhängig vom Therapieerfolg kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag reduziert werden (eine halbe 15 mg Tablette).

DIE DOSIS VON 15 MG/TAG DARF NICHT ÜBERSCHRITTEN WERDEN.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten und Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 5.2):

Bei älteren Patienten beträgt die empfohlene Dosierung zur Langzeittherapie bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans 7,5 mg pro Tag. Patienten mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen sollten die Behandlung ebenfalls mit 7,5 mg pro Tag beginnen (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2):

Bei Dialysepatienten mit schwerer Niereninsuffizienz darf die Dosis 7,5 mg pro Tag nicht überschreiten.

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (d.h. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von mehr als 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit nicht-dialysierter schwerer Niereninsuffizienz siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2):

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche:Meloxicam ist kontraindiziert bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren (siehe Abschnitt 4.3).

Dieses Arzneimittel gibt es noch in anderen Stärken, die für eine Behandlung besser geeignet sein können.

Art der Anwendung Zum Einnehmen

Die gesamte Tagesdosis sollte als Einzeldosis während einer Mahlzeit mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit eingenommen werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird. Die Therapienotwendigkeit sowie das Ansprechen auf die Therapie sollten regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit Arthrose.

4.3 Gegenanzeigen

Dieses Arzneimittel ist in folgenden Situationen kontraindiziert:

-im dritten Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitt 4.6 „Schwangerschaft und

Stillzeit“) -Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren -Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnit 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder Überempfindlichkeit gegen ähnlich wirkende Substanzen wie z. B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure

(z.B. Aspirin)

-Patienten, die nach Gabe von Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) oder anderen NSAR Zeichen von Asthma, Nasenpolypen, angioneurotischem Ödem oder Urtikaria entwickelt haben, darf Meloxicam nicht verabreicht werden

-gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR

-bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)

-schwere eingeschränkte Leberfunktionsstörung -schweres, nicht dialysiertes Nierenversagen -gastrointestinale Blutung, zerebrovaskuläre Blutung in der jüngsten Vergangenheit

oder andere Blutungsstörungen
-schwere Herzinsuffizienz.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Bei nicht ausreichender therapeutischer Wirkung darf die empfohlene maximale Tagesdosis (15 mg) nicht überschritten werden. Auch die zusätzliche Gabe eines anderen NSAR sollte unterbleiben, weil dadurch die Toxizität erhöht werden kann, ohne dass ein therapeutischer Vorteil dafür bewiesen wäre. Die Anwendung von Meloxicam in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden.

Meloxicam ist nicht geeignet für die Behandlung von Patienten, die eine rasche Linderung bei akuten Schmerzen benötigen.

Wenn nach einigen Tagen keine Besserung eingetreten ist, sollte der klinische Nutzen der Behandlung neu bewertet werden.

Vor der Behandlung mit Meloxicam muss geklärt werden, ob alle Fälle von Osophagitis, Gastritis und/oder peptischem Ulcus in der Anamnese des Patienten vollständig ausgeheilt wurden. Bei Patienten mit diesen Erkrankungen in der Vorgeschichte sollte routinemäßig be achtet werden, dass Rezidive bei der Behandlung mit Meloxicam auftreten können.

Gastrointestinale Wirkungen

Wie bei anderen NSAR ist während der Behandlung mit Meloxicam über gastrointestinale Blutungen oder Ulzera/Perforationen berichtet worden, die auch tödlich sein können. Sie können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung, mit oder ohne vorherige Warnsymptome oder Hinweise auf schwerwiegende gastrointestinale Störungen in der Vorgeschichte auftreten.

Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit stei­gender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (besonders hinsichtlich gastrointestinaler Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Begleitmedikationen, die das Risiko von Ulzerationen oder Blutungen erhöhen könnten, wie beispielsweise orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5). Wenn es während der Therapie mit Meloxicam zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, muss das Arzneimittel abgesetzt werden.

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Bei Risikopatienten wird die klinische Kontrolle des Blutdrucks vor und insbesondere bei Therapiebeginn mit Meloxicam empfohlen. Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR einschließlich Meloxicam (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Meloxicam auszuschließen. Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Meloxicam nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initiierung einer längerdauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Hochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.

Hautreaktionen

Fälle von lebensbedrohlichen Hautreaktionen (Exfoliative Dermatitis, Stevens-

Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN) wurden in

Zusammenhang mit der Anwendung von Meloxicam berichtet. Die Patienten sollten

über die Anzeichen und Symptome dieser schweren Nebenwirkungen informiert und

engmaschig bezüglich des Auftretens von Hautreaktionen überwacht werden.

Das Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Wenn Anzeichen oder Symptome für ein SJS oder eine TEN auftreten

(z.B. ein progredienter Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsionen), muss die Therapie mit Meloxicam beendet werden. Der Verlauf von SJS und TEN wird maßgeblich von der frühzeitigen Diagnosestellung und dem sofortigen Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel bestimmt, d.h. frühzeitiges Absetzen verbessert die Prognose.

Nach Auftreten eines SJS oder einer TEN in Zusammenhang mit der Anwendung von Meloxicam darf der Patient nie wieder mit Meloxicam behandelt werden.

Parameter für Leber-und Nierenfunktion

Wie bei den meisten NSAR wurde gelegentlich ein Anstieg der Serum-Transaminase-Spiegel, des Serum-Bilirubins oder anderer Leberfunktionsparameter, des Serum-Kreatinins und Blut-Harnstoff-Stickstoffs sowie Abweichungen anderer Laborparameter berichtet. In den meisten Fällen handelte es sich um leichte Abweichungen vorübergehender Natur. Ist eine dieser Abweichungen signifikant oder anhaltend, sollte Meloxicam abgesetzt werden; entsprechende Untersuchungen sind in diesen Fällen durchzuführen.

Funktionelle Niereninsuffizienz

NSARs können durch Hemmung der vasodilatorischen Wirkung der renalen Prostaglandine die glomeruläre Filtration reduzieren und dadurch eine funktionelle Niereninsuffizienz hervorrufen. Dieses unerwünschte Ereignis ist dosisabhängig. Zu Beginn der Behandlung oder nach einer Dosissteigerung wird daher bei Patienten mit folgenden Risikofaktoren eine sorgfältige Überwachung der Diurese und der

Nierenfunktion empfohlen:


In seltenen Fällen können NSAR eine interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis, Nierenpapillennekrose oder ein nephrotisches Syndrom auslösen.

Natrium-, Kalium-und Wasserretention

NSAR können eine Natrium-, Kalium- und Wasserretention auslösen und mit den natriuretischen Effekten von Diuretika interferieren.. Des weiteren kann die blutdrucksenkende Wirkung von Antihypertensiva verringert werden (siehe Abschnitt 4.5). Folglich können Ödeme, Herzversagen oder Bluthochdruck bei vorbelasteten Patienten ausgelöst oder verschlimmert werden. Klinisches Monitoring ist daher bei Risiko-Patienten notwendig (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).

Hyperkaliämie

Eine Hyperkaliämie kann durch Diabetes oder durch eine gleichzeitige Therapie mit Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie eine Hyperkaliämie hervorrufen, be­günstigt werden (siehe Abschnitt 4.5). In diesen Fällen sollten die Kaliumwerte re­gelmäßig überwacht werden.

Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Nebenwirkungen beeinträchtigen häufig ältere oder gebrechliche Patienten oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker. Diese Patienten müssen daher sorgfältig überwacht werden. Wie bei anderen NSAR ist bei älteren Patienten besondere Vorsicht angebracht, da häufig Nieren-, Leber- und Herzfunktion beeinträchtigt sind. Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2).

Wie andere NSAR kann Meloxicam Symptome einer bestehenden Infektionskrankheit maskieren.

Wie andere Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, kann Meloxicam die Fertilität beeinträchtigen und wird bei Frauen mit bestehendem Kinderwunsch nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden, oder Frauen, die auf Infertilität untersucht werden, sollte das Absetzen von Meloxicam erwogen werden.

Meloxicam - 1 A Pharma Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Stand: November 2012 Variation-Nr. IB-019PhVWP PSUR Seite 6 von 16

Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen:

Andere NSAR und Acetylsalicylsäure ≥ 3g/ Tag:

Die gleichzeitige Gabe mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (siehe Abschnitt 4.4) einschließlich Acetylsalicylsäure verabreicht in entzündungshemmender Dosierung (≥ 1 g als Einzeldosis oder ≥ 3 g als Tagesdosis) ist nicht zu empfehlen.

Kortikosteroide (z. B. Glucocorticoide):

Die gleichzeitige Einnahme von Corticosteroiden erfordert aufgrund eines erhöhten Risikos von Blutungen oder gastrointestinalen Ulzerationen besondere Vorsicht.

Antikoagulanzien oder Heparin verabreicht bei älteren Patienten oder in kurativen Dosierungen:

Bei gleichzeitiger Gabe besteht ein deutlich erhöhtes Blutungsrisiko infolge Hemmung der Blutplättchenfunktion und Schädigung der Magen-, Darmschleimhaut. NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4.). Die Kombinationstherapie von NSAR und Antikoagulanzien oder Heparin verabreicht bei älteren Patienten oder in kurativen Dosierungen ist nicht zu empfehlen (siehe Abschnitt 4.4). Bei den verbleibenden Fällen einer Heparin-Behandlung ist aufgrund von erhöhtem Blutungsrisiko Vorsicht geboten. Eine sorgfältige Überwachung der INR ist unbedingt erforderlich, wenn eine kombinierte Behandlung unvermeidbar ist.

Thrombolytika und Thrombozytenaggregationshemmer:

Bei gleichzeitiger Anwendung von Thrombozytenaggregationshemmern (wie Acetylsalicylsäure) mit Meloxicam besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko infolge Hemmung der Blutplättchenfunktion sowie ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung der Magen-, Darmschleimhaut..

Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI):

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Diuretika, ACE (Angiotensin-Converting-Enzym)-Hemmer und Angiotensin-ll-Rezeptor-Antagonisten:

NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertonika verringern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten und Substanzen, die die Cyclooxygenase hemmen, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens führen, das im Allgemeinen reversibel ist. Solche Kombinationen sollten daher insbesondere bei älteren Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten sollten ausreichend hydriert und die Nierenfunktion zu Beginn der Kombinationstherapie und anschließend in regelmäßigen Abständen überwacht werden (siehe auch Abschnitt 4.4).

Andere Antihypertensiva (z. B. Betablocker):

Wie bei ACE-Hemmern und Angiotensin-lI-Rezeptor-Antagonisten kann es zu einer Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Betablockern kommen (auf Grund der Hemmung der vasodilatatorisch wirkenden Prostaglandine).

Calcineurininhibitoren (z.B. Ciclosporin, Tacrolimus): Die Nephrotoxizität von Calcineurininhibitoren kann durch NSAR erhöht werden über Effekte, die durch renale Prostaglandine vermittelt werden. Während der Kombinationsbehandlung ist die Nierenfunktion zu überwachen. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen, dies gilt insbesondere bei älteren Patienten.

Intrauterin-Pessare:

Im Zusammenhang mit NSAR wurde über eine verminderte Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren berichtet, dies erfordert jedoch eine Bestätigung durch weitere Untersuchungen.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Wirkung von Meloxicam auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel).

Lithium:

NSAR können die Lithiumspiegel im Blut bis hin zu toxischen Werten erhöhen (auf Grund einer Verringerung der renalen Lithium-Ausscheidung). Die gleichzeitige Gabe von Lithium und NSAR wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Falls diese Kombination notwendig erscheint, sollten die Plasmakonzentrationen von Lithium zu Beginn, bei Dosisanpassungen sowie bei Abbruch der Behandlung mit Meloxicam sorgfältig überwacht werden.

Methotrexat:

NSAR können die tubuläre Sekretion von Methotrexat herabsetzen und dadurch die Plasmakonzentrationen von Methotrexat erhöhen. Daher wird für Patienten, die mit hohen Dosen Methotrexat (mehr als 15 mg/Woche) behandelt werden, eine gleichzeitige Therapie mit NSAR nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Auch bei Patienten, die niedrig dosiert Methotrexat erhalten, sollte das Risiko einer Interaktion zwischen NSAR und Methotrexat in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Falls eine Kombinationsbehandlung erforderlich ist, sollten sowohl das Blutbild als auch die Nierenfunktion überwacht werden. Vorsicht ist bei Patienten geboten, bei denen NSAR und Methotrexat innerhalb von 3 Tagen verabreicht werden. In solchen Fällen kann der Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und dadurch zu einer erhöhten Toxizität führen.

Obwohl die Pharmakokinetik von Methotrexat (15 mg/Woche) nicht wesentlich von einer gleichzeitigen Behandlung mit Meloxicam beeinflusst wurde, sollte berücksichtigt werden, dass die hämatologische Toxizität von Methotrexat durch die Behandlung mit NSAR verstärkt werden kann (siehe oben und Abschnitt 4.8).

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Meloxicam)

Cholestyramin:

Cholestyramin beschleunigt die Elimination von Meloxicam durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs. Dadurch erhöht sich die Meloxicam-Clearance um 50 % und die Halbwertszeit verringert sich auf 13 ± 3 Stunden. Diese Wechselwirkung ist von klinischer Bedeutung.

Bei gleichzeitiger Gabe von Antazida, Cimetidin und Digoxin wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen wurde von weniger als 1 % bis auf ungefähr 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Anwendung eines Prostaglandinsyntesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantären Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Außerdem wurden bei Tieren, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten, erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen berichtet. Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimenons sollte Meloxicam nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Meloxicam von einer Frau angewendet wird, die schwanger zu werden versucht oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimenons angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaftstrimenons können alle Prostaglandinsynthesehemmer

- den Fetus folgenden Risiken aussetzen:  kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

Nierenfunktionsstörungen, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;

- die Mutter und das Neugeborene, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:  mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine anti-aggregatorische Wirkung, die selbst bei sehr niedrigen Dosen auftreten kann;


Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verzögerten oder verlängerten Geburtsvorganges.

Meloxicam ist daher während des dritten Schwangerschaftstrimenons kontraindiziert.

Stillzeit:

Während für Meloxicam keine spezifischen Erfahrungen vorliegen, ist bekannt, dass NSAR in die Muttermilch übertreten. Eine Anwendung bei stillenden Frauen sollte daher vermieden werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine speziellen Studien über die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor. Jedoch ist es auf der Grundlage des pharmakodynamischen Profils und der berichteten Nebenwirkungen des Arzneistoffs wahrscheinlich, dass Meloxicam keinen oder nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf diese Fähigkeiten hat. Sollten jedoch Sehstörungen oder Benommenheit, Schwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, ist es angeraten, das Autofahren und das Bedienen von Maschinen zu unterlassen.

4.8 Nebenwirkungen

a) Allgemeines

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von
manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) mögli­cherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Er­eignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt
4.4).


Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-
Behandlung berichtet.


Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse betreffen den Verdau­ungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen,
manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe
Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdau­ungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative
Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt
4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis be­obachtet.


Die angegebenen Häufigkeiten der Nebenwirkungen basieren auf entsprechenden
Daten zu unerwünschten Ereignissen in 27 klinischen Studien mit einer
Behandlungsdauer von mindestens 14 Tagen. Die Informationen stützen sich auf
klinische Studien, an denen 15.197 Patienten beteiligt waren, die mit Dosierungen
von 7,5 mg oder 15 mg Meloxicam täglich als Tablette oder Kapsel über einen
Zeitraum von bis zu einem Jahr behandelt wurden.


Die Auflistung schließt auch alle bekannt gewordenen unerwünschten Ereignisse
nach der Markteinführung ein, die im Zusammenhang mit der Anwendung von
Meloxicam berichtet wurden.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben
zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100);
selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit
auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

b) Nebenwirkungen

Erkrankunqen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Anämie

Selten: Veränderungen des BIutbildes (einschließlich Differentialblutbild), Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Sehr seltene Fälle von Agranulozytose wurden berichtet (siehe Abschnitt c)

Erkrankunqen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen außer anaphylaktischen/ anaphylaktoiden Reaktionen

Nicht bekannt: anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen

Psychiatrische Erkrankunqen Selten: Stimmungsschwankungen, Albträume Nicht bekannt: Verwirrtheit, Desorientierung

Erkrankunqen des Nervensystems Häufig: Kopfschmerzen Gelegentlich: Benommenheit, Somnolenz

Augenerkrankungen Selten: Sehstörungen einschließlich verschwommenes Sehen, Konjunktivitis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Gelegentlich: Schwindel Selten: Tinnitus

Herzerkrankunqen Selten: Herzklopfen

Herzversagen wurde in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet.

Gefäßerkrankungen Gelegentlich: Blutdruckanstieg (siehe Abschnitt 4.4), Hitzegefühl (Flush)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Asthmaanfälle bei bestimmten Patienten mit allergischen Reaktionen auf Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) oder andere NSAR

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, Durchfälle

Gelegentlich: okkulte oder offene gastrointestinale Blutungen, Stomatitis, Gastritis, Aufstoßen

Selten: Colitis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Ösophagitis

Sehr selten: gastrointestinale Perforation Besonders bei älteren Patienten können gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen einen schweren, möglicherweise tödlichen Verlauf nehmen (siehe Abschnitt 4.4).

Leber- und Gallenerkrankungen Gelegentlich: Leberfunktionsstörung (z.B. erhöhte Transaminasen oder Bilirubin) Sehr selten: Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Angioödem, Pruritus, Hautausschlag Selten: Urtikaria Sehr selten: Schwere Hautreaktionen: Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxische epidermale Nekrolyse (TEN) wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.4), Erythema multiforme

Nicht bekannt: Photosensibilitätsreaktionen

Erkrankunqen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Natrium- und Wasserretention, Hyperkaliämie (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 4.5), abnorme Nierenwerte (Erhöhung des Serumkreatinins und/oder des Serumharnstoffs)

Sehr selten: Akutes funktionelles Nierenversagen insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Ödeme einschließlich Unterschenkelödeme


c) Einzelne schwerwiegende und/oder häufige Nebenwirkungen

Bei Patienten, die mit Meloxicam und anderen potenziell myelotoxischen Arzneistoffen behandelt wurden, traten sehr seltene Fälle einer Agranulozytose auf (siehe Abschnitt 4.5).

d) Nebenwirkungen, die noch nicht in Zusammenhang mit dem Präparat beobachtet wurden, aber bei denen man allgemein der Auffassung ist, dass sie anderen Vertretern dieser Substanzklasse zuzuschreiben sind.

Organische Nierenschädigung mit der möglichen Folge akuten Nierenversagens: Sehr seltene Fälle von interstitieller Nephritis, akuter tubulärer Nekrose, nephrotischem Syndrom und Papillennekrose wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

4.9 Überdosierung

Symptome einer akuten Überdosierung mit NSAR sind zumeist beschränkt auf Lethargie, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch, die in der Regel mit unterstützenden Maßnahmen reversibel sind. Gastrointestinale Blutungen können auftreten.

Eine schwere Vergiftung kann zu Bluthochdruck, akutem Nierenversagen, Leberfunktionsstörung, Atemdepression, Koma, Krämpfen, kardiovaskulärem Kollaps und Herzstillstand führen.

Anaphylaktoide Reaktionen wurden bei Einnahme therapeutischer Dosen von NSAR berichtet und können auch nach einer Überdosierung auftreten.

Patienten sollten nach einer Überdosierung mit NSAR mit symptomatischen und unterstützenden Maßnahmen behandelt werden. In einer klinischen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass 3-mal tägliche orale Dosen von 4 g Cholestyramin die Elimination von Meloxicam beschleunigen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika; Oxicame

ATC-Code: M 01 AC 06

Meloxicam ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAR) aus der Stoffgruppe der Oxicame mit entzündungshemmenden, schmerzstiIIenden und fiebersenkenden Eigenschaften.

Die entzündungshemmende Aktivität von Meloxicam wurde in klassischen Entzündungsmodellen belegt. Wie bei anderen NSARs ist der genaue Wirkungsmechanismus nicht bekannt. Zumindest ein Prinzip ist jedoch allen NSAR (einschließlich Meloxicam) gemeinsam: die Hemmung der Biosynthese der Prostaglandine, die als Entzündungsmediatoren bekannt sind.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Meloxicam wird aus dem Gastrointestinaltrakt gut resorbiert, was sich durch eine hohe absolute Bioverfügbarkeit von 89 % nach oraler Gabe (Kapsel) widerspiegelt. Tabletten, Suspension zum Einnehmen und Kapseln sind bioäquivalent.

Nach Einmalgabe von Meloxicam werden Plasmaspitzenkonzentrationen innerhalb von 2 Stunden (Suspension) bzw. innerhalb von 5-6 Stunden mit festen oralen Darreichungsformen (Kapseln und Tabletten) erreicht.

Nach wiederholter Gabe werden Steady-state-Bedingungen nach 3-5 Tagen erreicht. Die einmal tägliche Gabe führt zu Plasmakonzentrationen des Arzneistoffs mit einer relativ kleinen Peak-Trough-Schwankung im Bereich von 0,4-1,0 µg/ml für 7,5 mg-Dosen bzw. 0,8-2,0 µg/ml für 15 mg-Dosen (Cminbzw. Cmaxim Steady state). Im Steady state werden maximale Plasmakonzentrationen von Meloxicam bei der Einnahme der Tablette, Kapsel bzw. Suspension innerhalb von fünf bis sechs Stunden erreicht. Auch bei Iängerdauernder Behandlung über mehr als ein Jahr verändern sich die Arzneistoff-Konzentrationen unter Steady-state-Bedingungen nicht. Die gastrointestinale Resorption von Meloxicam wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert.

Verteilunq

Meloxicam ist sehr stark an Plasmaproteine gebunden, vor allem an Albumin (99 %). Meloxicam penetriert in die Synovialflüssigkeit. Dabei werden Konzentrationen etwa in Höhe der halben Plasmakonzentration erreicht. Das Verteilungsvolumen ist mit durchschnittlich 11 I gering. Die interindividuelle Variabilität beträgt etwa 30-40 %.

Biotransformation

Meloxicam wird weitgehend hepatisch verstoffwechselt. Im Urin wurden vier verschiedene pharmakodynamisch inaktive Metaboliten von Meloxicam identifiziert. Der Hauptmetabolit, 5'-Carboxymeloxicam (60 % der Dosis), wird durch Oxidation eines Intermediärmetaboliten (5'-Hydroxymethylmeloxicam) gebildet, der ebenfalls zu einem geringeren Ausmaß ausgeschieden wird (9 % der Dosis). In-vitro Studien geben Hinweise darauf, dass CYP 2C9 eine wichtige Rolle in diesem Abbauprozess spielt. Von nachrangiger Bedeutung ist hierbei das CYP 3A4 lsoenzym. Für die beiden anderen Metaboliten ist wahrscheinlich die Peroxidase-Aktivität des Patienten von entscheidender Bedeutung. Der Anteil dieser Metaboliten beträgt 16 % bzw. 4 % der verabreichten Dosis.

Elimination

Meloxicam wird hauptsächlich in Form von Metaboliten, zu gleichen Teilen im Urin und den Faeces, ausgeschieden. Weniger als 5 % der Tagesdosis finden sich in unveränderter Form in den Faeces wieder. Im Urin ist die Muttersubstanz nur in Spuren nachweisbar. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 20 Stunden. Die Gesamt-Plasma-clearance beträgt durchschnittlich 8 ml/min.

Linearität/Nicht-Linearität

Bei oraler oder intramuskulärer Anwendung zeigt Meloxicam im therapeutischen Dosisbereich von 7,5 mg und 15 mg eine lineare Pharmakokinetik.

Besondere Patientengruppen
Leber-/Niereninsuffizienz:

Weder leichte noch mittelgradige Leber- oder Niereninsuffizienz haben einen wesentlichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Meloxicam. Bei terminaler Niereninsuffizienz ist das Verteilungsvolumen erhöht. Dies kann zu einer höheren Konzentration an freiem Meloxicam führen. Bei Dialysepatienten darf eine Tagesdosis von 7,5 mg nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.2).

ÄItere Patienten:

Bei älteren Patienten ist die mittlere Plasma-Clearance im Steady state gegenüber der von jüngeren Patienten leicht verringert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das toxikologische Profil von Meloxicam war in präklinischen Studien identisch mit dem der NSAR: gastrointestinale Ulzerationen und Erosionen sowie Nierenpapillennekrose bei hoher Dosierung während Langzeitgabe bei zwei Tierspezies.

Studien zur Reproduktion mit oraler Applikation an Ratten zeigten eine Abnahme der Ovulationen, Hemmung der Implantation und embryotoxische Effekte (Zunahme an Resorptionen) bei maternaltoxischen Dosen von 1 mg/kg und höher. Toxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen zur Reproduktion zeigten keine Teratogenität bei oralen Dosierungen bis 4 mg/kg (Ratte) und 80 mg/kg (Kaninchen).

Der betroffene Dosisbereich überstieg die klinische Dosis (7,5-15 mg) um den Faktor 5-10, bezogen auf eine mg/kg-Dosierung (Person mit 75 kg). Am Ende der Trächtigkeit wurde - wie bei allen Inhibitoren der Prostaglandin-Synthese - eine fetotoxische Wirkung beschrieben. Evidenz für eine mutagene Wirkung wurde weder in vitro noch in vivo gefunden.Bei Dosierungen, die wesentlich höher lagen als in der klinischen Anwendung, wurde weder bei der Ratte noch bei der Maus ein karzinogenes Risiko gefunden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Maisstärke
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Natriumcitrat
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


-30 Monate

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

PVC/PVDC Aluminiumblisterpackung

Meloxicam - 1 A Pharma 7,5 mg Tabletten:

Packungen mit 10, 20, 50 und 100 Tabletten

Meloxicam - 1 A Pharma 15 mg Tabletten:

Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine speziellen Hinweise

7. INHABER DER ZULASSUNG

1 A Pharma GmbH
Keltenring 1 + 3
D-82041 Oberhaching
Tel.: 089 / 6138825-0
Fax: 089 / 6138825-25
E-mail: medwiss@1apharma.com


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

63072.00.00
63073.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

15.11.2005

10. STAND DER INFORMATION

November 2012

11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig